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Die Geschichten die du einst über das Reich Valeria hörtest gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Es wurde bei einem Vulkanausbruch zerstört und nun befindest du dich auf einer unerbittlichen Reise auf der Suche nach einer neuen Heimat. Viele werden diesen Marsch nicht überleben, manche werden sich von dem König abwenden doch wieder andere tragen den unzerstörbaren Keim der Hoffnung in ihren Herzen. Gehörst auch du zu jenen Geschöpfen? Oder schlägt die Dunkelheit bereits Wurzeln in deiner Seele?
Das Pass Into Oblivion ist ein textbasiertes Rollenspiel in welchem du in die Rolle eines Pferdes schlüpfst. Dazu kommt, dass du deinen Charakter mit der Hilfe unseres kreativen Teams selbst gestalten kannst, denn auf Wünsche gehen wir natürlich sehr gerne ein! Schau dafür gerne einmal auf unserem Discord-Server vorbei!
NEUIGKEITEN
Alle aktuellen Neuigkeiten findet ihr hier.

29.05.2024 - Plot: I. Auf alte Zeiten
28.03.2024 - Frohe Ostern!
22.12.2023 - Frohe Weihnachten!
01.10.2023 - Der neue Zeitraum [...]
29.09.2023 - Die ersten Quests
29.09.2023 - Die neue Umgebung
26.09.2023 - Zwischen I. Sterbende Welt und [...]
22.09.2023 - Abschluss des Kapitels I. Sterbende Welt
DIE HELFENDEN HÄNDE


ROLLENSPIELINFORMATIONEN
Der Tod der Königin wurde offiziell bekannt gegeben und die Suche nach ihr eingestellt. Der Inplayzeitraum beläuft sich vom Sommer bis Herbst. Das Wetter ist im Spätsommer warm und die Temperaturen liegen zwischen 25°C bei Nacht und 35°C bei Tag. Der Wald bietet der Herde Schutz vor übermäßiger Hitze und der See wird kontinuierlich aus dem Gebirgsfluss gespeist.

Im Herbst ist das Wetter wechselhaft und stürmisch. Die Steilküste wird zu einem ungemütlichen und auch gefährlichen Ort. Temperaturen zwischen 15°C und 25°C schlagen sich immer wieder mit Herbstgewittern nieder.

Stand: 28.03.2024

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I. Auf alte Zeiten
15. Herbst 83, nachmittags | Lichtung im Wald | Schicksalsschlag, Nero Valerius, Penthesilea Achilléas, Anchor Aegidius, Spartacus Licinius, Ceres Acillius, Ezrael Achilléas, Sayyirah, Vesta Acillius, Desmond Aegidius, Aaron Miles, Nyke Astoria, Tuana Licinius, Karthago Dracas, Ares Licinius, Nova Odyssey, Rhíon, Artemis Miles, Álvaro, Kachina, Fawna Miles, Gaia Acillius, Lyrae, Hestia Dracas, , , Damhnait, Acalo Aegidius, Lucian Astoria, Cyan
#1
I. Auf alte Zeiten

Wie kann man nach all dem Krieg und Vernichtung, dem Verlust und manch einer Niederlage nur wieder zur Normalität zurückfinden? Wird man das jemals können? Die Zukunft ist ein abstraktes Konstrukt, doch es ist an allen diesem Konstrukt ein passables Fundament zu verpassen. Darauf zu achten, dass sie eintreten wird, weitermachen, wo manche versagt haben. So ist es der Klerus, der sich wieder nach all der Schande aus der Asche erhebt und sich wieder Stück für Stück in den Fokus der Valerius schiebt. Sanft, unaufdringlich - als würden sie auf einem schmalen Grat wandern, der jederzeit einzustürzen droht. Und das tun sie auch, das wissen sie. 
Nach der Bekanntgabe von Penthesileas Verlobung mit Neptun Acillius, schlug der Klerus eine illustre Veranstaltung vor um den Adel zu stärken und das Volk zu unterhalten. Was lässt einen besser vergessen, dass vor wenigen Monaten Krieg herrschte, man einen Großteil seiner Familie verloren hat und beinahe selbst den Tod fand? Wieso den Alltag nicht ein wenig vergessen und neue und alte Bekanntschaften pflegen? Der König stimmte der Veranstaltung zu, stellt es jedoch jedem frei, ob er daran teilnehmen möchte. 

Wir schreiben den 15. Tag des Herbstes und die Pferde finden sich schon ab dem späten Nachmittag zusammen. Die Temperaturen liegen noch bei angenehmen 20°C und der Himmel ist wolkenlos. Es wirkt fast sommerlich. Treffpunkt ist eine große Lichtung im angrenzenden Wald. Die jüngsten Fohlen werden von der großen Mutter am See beaufsichtigt. 
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#2
"Du siehst bezaubernd aus, Lea. Dein Vater wäre so stolz dich so zu sehen.", den halben Tag hatte Asariel damit zugebracht die schönsten Herbstblüten die sie finden konnte in der langen Mähne ihrer Tochter zu drapieren. Und immer wieder hatte sie von ihrem großen Tag gesprochen, der Verlobungsfeier und anderen Feierlichkeiten denen sie beigewohnt hatte nachdem Tarestostes um ihre Hand angehalten hatte. Es war als würde ihre Mutter von einem anderen Leben erzählen, denn in der Zeit in der Penthesilea auf dieser Welt wandelte, hatte sie keine Feierlichkeit erlebt - außer die Vermählung von Echo und Nero. Doch selbst die war in Anbetracht des Umstandes der damaligen Katastrophen klein gewesen. Dieser Abend versprach etwas großes zu werden, etwas.. fremdes und die junge Achilléas wusste nicht, ob es das war, was sie wollte. Doch ihre Mutter wollte es, so sehr, dass es die junge Braune schmerzte. Dennoch machte sie gute Miene zum vermeidlich bösen Spiel. So wie sie es immer tat. 

"Wir müssen auch noch über andere.. Dinge sprechen, Lea.", fuhr Asariel fort und glättete das Fell ihrer hübschen Tochter. Ihre Mutter hatte bereits einmal angedeutet was passierte, wenn sich zwei Pferde liebten, heirateten und eine Familie gründeten. Ihre Rosse hatte sogar vor kurzem einmal eingesetzt, war jedoch auch so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war. Sie wurde erwachsen und das war ein erschreckender Prozess, der sie bis auf's Mark erschütterte.

Sie.
Wurde.
Erwachsen.

Die kindlichen Träume und Visionen verschwanden und alles was blieb war die ernüchternde Realität. Die Abenteuer im Wald waren eine lose Erinnerung, das unbeschwerte Lachen war eine Farce. Neue Dinge würden auf sie zukommen, fremde Dinge. Dinge, die ihren weiteren Lebensweg entschieden. Wie diese Hochzeit. Sie schluckte und blinzelte die einzelnen Tränen weg die sich ihren Weg bahnen wollten. Asariel's Nüstern berührten sie tröstend an der Wange. "Das sind die Nerven, mein Kind.", ihre Mutter lächelte aufmunternd und Lea nickte, ein verbissenes Lächeln auf den dunklen Lippen. "Natürlich, Mama.", antwortete sie und nickte, ehe sie ihren kleinen Bruder verabschiedeten. Er musste heute zusammen mit Celia, Garrus und Gavran bei der großen Mutter bleiben. Wie gerne würde sie bei ihnen bleiben. 

Gemeinsam gingen Asariel und Penthesilea zu der Familie Acillius. Neptun lächelte Lea freundlich an, es gab ein kurzes Geplänkel zwischen den Familien, ehe sie zusammen zur besagten Lichtung gingen. Das Herz in Lea's Brust schlug schwer gegen ihren Brustkorb, den weißen Hengst an ihrer Seite aus dem Augenwinkel betrachtend. Sie wusste nicht ob sie ihn mag. Sie wusste nicht Mal ob sie ihn hübsch fand. Und noch weniger wusste sie, ob sie ihn lieben könnte. "Liebe ist eine Entscheidung.", hatte ihre Mutter ihr gesagt. Ja, aber wieso mussten andere diese Entscheidung für sie treffen? 

"Du siehst sehr hübsch aus.", Neptuns Stimme holte die Braune aus ihren tristen Gedanken und ein ehrliches Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. "Danke. Du siehst auch ganz... passabel aus.", erwiderte sie unbeholfen, der Schimmel lachte, sie stierte zu Boden. "Danke.", seine Erwiderung klang ehrlich erheitert. Lea wäre am liebsten im Boden versunken. 
Nun beinahe froh darum, dass sie die Lichtung erreichten hob die junge baldige Acillius den Blick und suchte nach einem bekannten Gesicht. 

Anspielbar


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#3
Es war sonderbar, wenn nicht gar besorgniserregend, wie schnell sich die feine Gesellschaft von Schicksalsschlägen erholte. Vielleicht brauchte Anchor auch nur zu lange. Fakt jedoch war, dass ein Großteil der an ihm vorbei eilenden Gestalten beinahe über die eigenen Hufe stolperte und sich dabei die Beine brach. Die Sehnsucht nach einer Nacht voller idiotischer Tänze und nichtssagender Gespräche schien also groß. Anchor hatte Nero dieses Fest nicht direkt versucht auszureden. Eher hatte er das Gesicht verzogen und immer wieder ein sehr klares und einschlagendes "Mhm" von sich gegeben, sobald die Sprache auf den Ball gekommen war. In gewisser Weise fürchtete er fast, dass Nero es seinetwegen freigestellt hatte, zu kommen. Dass der Großteil des Adels sich blicken lassen würde, stand ohnehin nicht zur Debatte. Natürlich würden sie kommen, nur um sich die Mäuler darüber zu zerreißen, wessen Fell an diesem Abend am eindrucksvollsten geglänzt hatte.

Anchor war heute nicht hier, um zu tanzen. Er hielt ein Auge auf die Versammelten, stellte ungefragt sicher, dass die Wachen am Rande der Lichtung ihren Job machten und stellte sich darauf ein, hemmungslos von ihnen enttäuscht zu werden. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, waren die Blicke, die ihm folgten. Sie waren nicht länger bemitleidend. Nein, sie waren schlimmer. Zwei Damen liefen an ihm vorbei, schenkten ihm einen kurzen Seitenblick und steckten dann kichernd die Köpfe zusammen. Als es das erste Mal passierte, verstand er es nicht. Als jedoch eine junge Stute an ihm vorbeilief und dies innerhalb einer Minute dreimal wiederholte, verstand er langsam, in was für eine Situation er sich gebracht hatte. Anscheinend ging man davon aus, dass er vorhatte, jemandem den Hof zu machen. Großartig. Und allem Anschein nach waren viele geistig umnachtet genug, um zu glauben, er würde auch nur eine Sekunde in die Richtung einer Stute blicken, die gut und gerne seine Tochter hätte sein können. Der Drang, im Dickicht zu verschwinden, wurde größer.

Vielleicht sollte er tatsächlich jemanden zum Tanzen auffordern. Jemanden, der den anderen die Lust darauf vertrieb, sich ihm anzunähern. Nero zum Beispiel.
Sein Blick glitt über die Menge und blieb an Penthesilea Achilléas hängen. Es war merkwürdig, sie so zu sehen. Verlobt und herausgeputzt, um zu beeindrucken. Vor wenigen Monaten war sie noch ein Kind gewesen. Es hatte sich immer abgezeichnet, dass sie sich zu einer wahren Schönheit entwickeln würde, aber heute war offensichtlich, dass man dies zur Schau stellen wollte. Anchor war sich sicher, dass diese Entscheidung nicht von der jungen Dame getroffen worden war. Er setzte sich in Bewegung—wich einer Mutter, die allem Anschein nach ihre Tochter (oder sich selbst) vorstellen wollte, gekonnt aus—und trat zu Neptun und Penthesilea. Ein paar höfliche Floskeln und er wäre wieder fort, aber wenigstens gab ihm dieses Getue ein Moment Ruhe von Blicken, die er anders nicht ignorieren konnte. Höflich neigte er sein Haupt.
"Meine Glückwünsche zu Eurer Verlobung."

Penthesilea

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#4
Es wirkte schon fast wie ein Schauspiel, eine Aufführung die alles zu bieten hatte, was man sich nur vorstellen konnte. Manch einer hatte sich so in Schale geworfen, dass er als ein schrecklich auffälliger bunter Paradiesvogel auf der Lichtung stand. Ein jeder setzte sein bestes Lächeln auf, legte sein bestes Benehmen an den Tag, um ihn unvergesslich zu machen. Ein einziger Tag sollte all das Leid von ihnen waschen, sie vergessen lassen was sie durchgemacht hatten? Was Silas sie durchleiden ließ, wen sie verloren hatten? Und schlimmer noch: Es war beinahe schon erstaunlich, welch plötzliche Festivität aus dem Boden gestampft wurde und ein jeder dieser beiwohnte so als wäre nichts gewesen.
Ein kaum merkliches Seufzen schob sich über die dunklen Lippen und dann kehrte ein kaum sichtbares Lächeln im Gesicht des Licinius ein. Egal wie grotesk er den Gedanken fand jetzt hier zu stehen und so zu tun als würde dieser Tag alles dagewesene Dunkle überschatten, nistete sich doch ein kleiner Funken aus ehrlicher Freude in seinem Herzen ein, der ihm das innerliche kotze ersparte.

Es hatte ihm einen Stich verpasst, ja. Als er von ihrer Heirat erfuhr, denn sie hatte irgendwie noch keine Zeit gefunden... um zu reden. Sie waren Freunde, immer schon, seit Spartacus denken konnte war das Adelsmädchen an seiner Seite gewesen, doch ihr gemeinsamer Weg sollte wohl nicht sein und der Dunkelfuchs konnte sich mit diesem Gedanken arrangieren, so glaubte er zumindest, denn bis jetzt empfand er nur ehrliche Freude für seine beste Freundin, die gerade mit ihrer Mutter und Neptun in sein Sichtfeld trat. Spartacus ertappte sich dabei, wie sein Blick einen Herzschlag zu lange auf Penthesilea lag. Sie sah schön aus, hatte ihr Neptun bestimmt auch gesagt. Aber warum sollte er nicht die Wahrheit sprechen. Er wäre wahrlich ein Narr würde er dies nicht erkennen.
Nur mühsam gelang es ihm das Bernstein von den Dreien zu lösen. Er würde gewiss einen geeigneten Zeitpunkt finden, aber nicht jetzt.

Langsamen Schrittes trat er an die Seite seines Onkels, sein schwarzes Fell wirkte glänzend wie immer und Spartacus meinte in dem Gold seines Augen die Stärke zu erkennen, zu der Nero langsam zurückfand. Es war beruhigend dass er Garrus an seiner Seite hatte und Spartacus selbst konnte sich nur wundern, dass er den Knirps irgendwie zu akzeptieren lernte. "Genießt du die Feierlichkeiten?", fragte er mit einem leicht scherzhaften Unterton in der Stimme nach. Es war der grausamste Scherz von allen, das dass Schicksal ihnen Echo genommen hatte. "Keine Lust zu tanzen?", der Licinius hob den Kopf und spähte über den Platz hinweg. "Eines muss man dem Klerus lassen, er hat sich Mühe gegeben."

Bei Nero

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#5
Sie hatte nie viele Worte mit Anchor gewechselt, doch in diesem Moment kam er ihr wie der rettende Held in strahlender Rüstung vor. Ein bekanntes Gesicht, ein Gesicht das sie nicht ansah als sei sie eine zur Schau gestellte Puppe, als wäre es das größte, dass sie hier stand. Verlobt. Herausgemacht. Wie ein Accessoires eines Mannes, eines Jungen den sie kaum kannte. Kurz schluckte sie, rang vielleicht einen Moment sogar um Fassung, beinahe froh, dass Neptun rasch zu antworten gedachte. "Habt Dank, Anchor Aegidius.", waren die einfachen Worte des Schimmels, der sich jedoch plötzlich einem anderen Ankömmling widmen musste und der jungen Achilléas, wie auch dem Aegidius den Rücken kehrte. Lea folgte mit ihrem Augen kurz seinem hellen Körper. Wahrscheinlich irgendein Freund aus dem Heer. 

"Ich bin ehrlicherweise nicht gewohnt, dass man um sowas so viel Aufhebens macht.", gestand sie mit einem halben, unsicheren Lächeln und wandte den Blick wieder zu dem Lohfarbenen, dessen Konstitution nach wie vor nicht die wie vor dem Krieg war, dennoch schien er sich zu berappeln. Langsam. "Danke, für Eure Glückwünsche, Anchor.", fuhr sie fort und bemerkte aus dem Augenwinkel Spartacus. Ihr Herz sackte eine Etage tiefer, schlug schmerzhaft gegen ihre Brust. Sie hatten vorher nicht mehr sprechen können und sie kam sich vor, als hätte sie ihn deswegen verraten. Hätte sie nicht aufgeregt zu ihm rennen sollen um es ihm zu erzählen? Blind vor Liebe und naiv genug zu glauben, dass sich all ihre Träume nun erfüllt hatten? 
Ihre Aufmerksamkeit lag bei Anchor, während sie diesen Gedanken verdrängte, bemerkend, dass der Lohfarbene nicht nur ihre Aufmerksamkeit einforderte. "Das wird... ein interessanter...", anstrengender... "..., Abend für euch, glaube ich.", fuhr sie fort und lächelte knapp ein paar Damen zu, die kichernd an ihnen vorbei gingen und Lea definitiv nicht als Konkurrenz ansahen - schließlich war sie verlobt. 

Anchor

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#6
Sie hatte sich lange prüfend im See betrachtet, war immer und immer wieder zu ihm zurückgekehrt, um sicherzustellen, dass ihre Haare locker über die Seite ihres Halses fielen. Immer wieder hatte sie den Bauch eingezogen, sich gerade hingestellt, die Nüstern vorgestreckt, letztendlich jedoch einsehen müssen, dass sie nach wenigen Schritten wieder in sich zusammenfiel. So konnte sie die Sache nicht angehen. Sie musste heute überzeugen, perfekt sein. Ihr Bruder Neptun würde bald heiraten und auf dieser Hochzeit konnte sie auf keinen Fall alleine dastehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt würde klar sein, dass ihre Schwester…
Es war so schrecklich erniedrigend. Die Tatsache allein, dass ihr kleiner Bruder vor ihr ehelichte, war eine Tortur. Sie hätte sich freuen müssen, schließlich war die Acillius Linie gerettet und Ceres mochte Penthesilea. Es handelte sich bei ihr um ein nettes, freundliches Mädchen, bei dessen Schönheit selbst sie zweimal hinschauen musste. Das Problem war jedoch, dass sie bald alleine da stand. Als Schandfleck der Familie, als die Schwester, die ihrem Bruder zur Last fallen würde. In Kürze würden sich aller Augen auf ihre Familie richten und sie wäre diejenige, die unangenehm herausstach. Mit Misserfolg nach Misserfolg.

Langsam aber sicher versammelten sich auf der Lichtung einige bekannte Gesichter, aber Ceres trat nicht zu ihnen. Das Gespräch mit Tuana war ihr im Gedächtnis geblieben und sie erwischte sich dabei, wie sie nach Desmond Aegidius Ausschau hielt. Was für eine überaus grauenhafte Angewohnheit.
Ihr Blick huschte zu Neptun und seiner Verlobten. Wenigstens eine Sache worüber sie sich freuen konnte. Ihr Blick strich weiter über den Leib ihrer Schwester und etwas empört drückte sie sich gegen ihre Seite, stupste sie so unauffällig wie möglich an. 
"Richte dich auf. Heute liegen aller Augen auf uns und gerade du solltest darum bemüht sein, heute ein gutes Bild abzugeben," wisperte sie. Es verwirrte sie mit jedem Tag mehr, wie Vesta ihre Bestimmung so einfach auf die leichte Schulter nehmen konnte. Sie war älter als sie, hatte Verantwortung zu übernehmen und dennoch wirkte es so, als sei sie weder über die Ehre, die ihr zuteilwurde erfreut, noch als würde sie sich überhaupt die Mühe geben, dieser Aufgabe gerecht zu werden.
"Schau dir unseren Bruder an. Er strahlt heute. Der ganze Stolz unserer Familie."

Vesta

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#7
Anchor nahm die Dankesworte Neptuns mit einem schlichten Nicken an. Er war einer der wenigen, die ihn noch nicht maßlos enttäuscht hatten und dessen Wesen sich positiv auf das der anderen Soldaten auswirkte. Er war fleißig, respektvoll und arbeitete an sich. Mehr wollte Anchor gar nicht. Als Neptun sich einem anderen zuwandte, drehte Anchor den Kopf in die Richtung Penthesileas. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich ihn, als sie anfing, mit ihm zu sprechen, in sein Gesicht blickte und ihm dankend zulächelte. Es war wie ein Déjà-vu, als hätte er schon zahlreiche Gespräche mit ihr geführt und als wäre es nicht das erste Mal, dass sie von Angesicht zu Angesicht einander gegenüberstanden. Vielleicht verband sie der simple Fakt, dass sie beide lieber woanders gewesen wären. Was es auch war, es überraschte Anchor, dass er eine Bindung zu jemandem verspürte, der kein Teil seiner Familie war.

Ein bitteres Lächeln schlich sich bei ihren Worten auf sein Gesicht. Sie tat ihm leid. Zwar konnte er sich gut vorstellen, dass Neptun sie glücklich machen würde, aber die Aufmerksamkeit, die große Aufregung um diesen Tag und der Zwang, der mit einer arrangierten Ehe verbunden war, passte seines Erachtens nach nicht zu einem jungen Mädchen, welches kaum in ihren Körper hineingewachsen war. Wie alt war sie nun? Ein Jahr? Vielleicht etwas älter? Sie hatte doch kaum Zeit gehabt, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Wozu die Eile? Aber wenn es um derartiges ging, fragte ihn keiner. Und sie offensichtlich auch nicht.
"Ihr seid ein guter Vorwand, eine neue Ära einzuleiten."
Penthesilea blickte zu Spartacus und vielleicht hätte sie es vor anderen verbergen können, aber ein geschundenes Herz erkannte ein anderes. Mittlerweile hatte er der Liebe abgeschworen. Sie verband und sie zerstörte, war ebenso unberechenbar wie der Krieg und der Hass, aber gehörte unabdingbar zum Leben dazu. Die Sehnsucht, die sich in dem Blick seines Gegenübers spiegelte, verstand er auch ohne Worte, doch er musste ihr zugutehalten, dass sie sich bereits jetzt trug wie eine edle Dame ihrer Gesellschaft. Sie schluckte ihre verletzten Gefühle herunter, machte gute Miene zum bösen Spiel und führte das Gespräch nahtlos weiter.

Anchor schnaubte verbittert, bevor er sich daran hindern konnte. 
"Ja, gewiss." Er sah über die Schulter, bereute es augenblicklich, als er eine Traube von Damen sah, die allem Anschein nach die Hoffnung hegten, er würde sich bald umdrehen und eine von ihnen interessant finden. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder ab. 
"Ich hege kein Interesse an derartigem. Es ist noch…" Noch zu früh? Es war nicht zu früh. Er würde niemals bereit sein. Er wusste es mit einer Klarheit, die er nur bei wenigen Themen sicher vorbringen konnte. Anchor würde sich niemals wieder aktiv auf jemanden einlassen können. Allein der Gedanke fühlte sich wie ein Verrat an, als würde er etwas loslassen, an dem er festhalten musste, um weiterleben zu können. In seinem Leben hatte es immer nur sie gegeben und es würde auch immer nur sie geben. Die Schwärmereien, die er für andere empfunden hatte, kamen nicht an das heran, was er mit Kyra gehabt hatte. Ihre Zeit war kurz gewesen, aber bereichernder als alles andere. Er würde niemals bereit sein, sie zu ersetzen. Er hatte sein Glück gehabt und es war nun vorbei.
"Es geht nicht."

Seltsamerweise glaubte er, dass Penthesilea ihn verstehen würde. Sie hatte eine Art an sich, die selbst ihn dazu brachte, sich zu öffnen. Eine interessante Eigenschaft, die ihr gewiss noch sehr nützlich sein würde. Es war offensichtlich, dass sie sich sorgte, aber Anchor war sich sehr sicher, dass sie sich in ihrer Welt behaupten würde. Das Kichern hinter ihm wurde lauter, riss ihn aus seinen Gedanken. 
"Würdet Ihr mir die Ehre erweisen, den Ball mit mir zu eröffnen?"
Das wäre gewiss etwas, worüber man sich das Maul zerreißen würde. Nicht direkt ein Skandal, schließlich war Penthesilea verlobt und er verwitwet. Niemals würden sie tatsächlich glauben, dass auch nur einer von ihnen die Blöße besaß, sich hier, vor den Augen aller, einander annähern zu wollen. Richtig? Aber es würde zumindest jene hinter ihm verstummen lassen und wäre kein so penetrantes Zeichen, wie ein von zwei Jungspunden eröffneter Ball. Unschicklich an seinem Verhalten war allerdings, dass er Neptun nicht um Erlaubnis fragte. Aber seine Antwort interessierte ihn nicht. Er wollte Penthesilea zum Tanz auffordern, nicht ihren Verlobten.

Penthesilea

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#8
Er hatte den ganzen Vormittag damit verbracht sich seines Spiegelbildes im See zu besehen. Er hatte seinen Patientinnen Löcher in ihre Buche gefragt, dass ja alles sitzen würde. Jede Blüte, jede noch so kleine Strähne und jedes noch so feine Härchen in seinem Fell. Er sollte glänzen. Ezrael wollte glänzen und wo gab es die beste Gelegenheit dazu? Natürlich auf einem Ball! Einem Tanz auf gleicher Ebene wo es einen Abend, eine Nacht egal war zu welchem Stand man gehörte. Es zählte nur das Amüsement und die Festivität, die sich als bunte Farbepracht in seinen Iriden widerspiegelte. Viele Gedanken hatte er an diesen Tag verschwendet und endlich stand er hier. Hier auf der Lichtung mit hoch erhobenem Haupt und stolz geschwellter Brust. Das altbekannte Lächeln war in sein Gesicht zurückgekehrt und ziemlich schnell hatte er sich seine Position unter den adeligen Damen gesichert. Er zählte sich sogar selbst dazu. Unter dem ganzen Klatsch und Tratsch, die Gerüchte die hier und da gestreut wurden, die minimalen Lästerein, vergaß einer weswegen sie eigentlich hier waren. Klar gute Gespräche gehörten hier genauso dazu wie ein guter Tanz. Doch eigentlich feierten Sie die Verlobung von Penthesilea und Neptun. Eher ein Nachhall an dieses Ereignis, dass eigentlich etwas sein sollte, ein Meilenstein, ein Ziel dass der Adel stets verfolgte und Penthesilea genau dort ihren Platz finden sollte. In der feinen Gesellschafft, als waschechte Dame mit einem Ehemann aus gutem Stande. Ezrael streckte den Kopf aus einer Traube tuschelnder Adelsdamen heraus, um einen Blick auf seine Nichte zu erhaschen. 

Das Lächeln auf seinen Lippen erstarb, sein Blick wurde weich und gar suchte er nach einem Anzeichen in Penthesileas Antlitz, dass er sie von hier fortbringen sollte. Weit weg. Um durchzuatmen. Er würde es tun, wusste doch selbst um die schwere Bürde... Zumindest glaubte er es sich vorstellen zu können. Sie war noch zu jung, zu... Dem Leben noch nicht reif genug. Sie hatte noch so viel vor. Andererseits rang sich Ezrael diesen Gedanken ab, dass die kleine Lea dies auch für ihre Mutter getan hatte. Und Ezrael sah das Strahlen in den Augen seiner Schwägerin, dass noch heller und freudiger wirkte. Er lächelte Penthesilea schwach zu, als sich ihre Blicke kreuzten, ehe sich dann schon wieder andere Pferde in sein Sichtfeld schoben und den Blick auf Lea verbargen. Ezrael wandte sich wieder den Damen zu, lächelte und machte dann galant kehrt, wollte zur anderen Seite, doch wurde er langsamer in seinen Schritten und blieb schließlich stehen, wandte den Blick ab und schnaubte aus. Er war ja auch hier. Anchors strahlender Pelz vermochte es große Schatten zu werfen und der Leibheiler wandte seinen Blick ab. "Entschuldigt, meine Damen. Ich war wohl kurz abgelenkt", ein Kichern folgte, "oh Ezi, hast du etwa eine gute Partie erspäht?", der Schalk blitze aus ihren Augen auf und Ezrael schluckte schwer, versuchte sich an einen krampfhaften lächeln und ein Auflachen drang aus seiner Kehle, "ach mein Herzblatt, du weißt doch, die Arbei-" sein Lachen wurde lauter und zu seinem Glück erspähte er nicht unweit Sayyirah, "na, da ist sie auch schon." Ein breites Grinsen schob seine Lippen auseinander, "die Arbeit, die Damen. Wenn Ihr mich für einen Augenblick entbehren könnt, ich hoffe, es macht euch nichts aus ein wenig ohne meine bezaubernde Gesellschafft auskommen müssen." Er zwinkerte ihnen zu und schob sich dann galant an ihnen allen vorbei zu der Heilerin hinüber. 

"Sayy, meine Liebe", begrüßte er sie mit einem warmen Lächeln und berührte ihre Schulter sanft mit seinen Nüstern. Obwohl er sie gerne umarmt hätte, gäbe es am ende nur wieder Tuschelei. Doch dann, ein Grinsen folgte und er zog sie doch in eine Umarmung hinein. "Es freut mich wirklich sehr dich zu sehen. Was treibt er denn so, hmmm?" Schalk blitze in seinen Iriden auf, "vielleicht beobachtet er dich...heimlich? Er will doch sicherlich nicht die Gerüchte zum brodeln bringen", Ezrael kicherte, "nicht wahr?" Tief sog er die warme Luft in seine Lungen hinein, fühlte sich nun schon viel freier. Seine Iriden musterten kurz die zu der Festivität zugeteilten Soldaten und dann richtete er seinen Blick auf Sayyirah, eine Blume aus seinem eigenen Langhaar zupfend und jene hinter Sayyirahs Ohr steckend. "So gefällt mir das schon viel besser." Ein Lächeln.

Sayyirah

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#9
Der Blick des Rappen lag mit einer stoischen Ruhe auf der Menge und er musterte die einzelnen Abkömmlinge mit Interesse. Er war gespannt wo dieser Abend hinführen würde, ob sich neue Paare finden würden und die allgemeine Stimmung sich hob. Erwartete er, dass sich nun alles verändern würde? Gewiss nicht. Aber sie alle konnten etwas Ablenkung gebrauchen. Und Hoffnung. Wie oft hatte er diesen Gedanken schon gehabt? Dass das Volk einfach nur etwas Hoffnung brauchte? Wie viele Anläufe sie wohl noch alle verkrafteten? 

Er schob den Gedanken beiseite und richtete seine Aufmerksamkeit auf sein Umfeld. Penthesilea sah hübsch aus, Neptun sehr stattlich, während ihre Familien um sie herum standen und sich in Gespräche vertieften. Anchor stand bei Lea, kurz blinzelte der Rappe, die Traube an Damen betrachtend, die hinter ihm stand. 
Das war der Vorteil, wenn man der König war. Meistens wagten die feinen Damen nicht von sich aus auf den Rappen zuzugehen, früher hatten sie es über Danae, Celestial oder Kýra versucht. Doch sie waren nicht mehr da. Und Nero benötigte auch keine Hilfe. 

Neros Blick fiel auf Spartacus, auch er wurde langsam erwachsen. Der Rappe lächelte nachgiebig. "Es ist eine gute Ablenkung.", gestand der schwarze König und besah sich den Jungen. "War das eine Aufforderung, Spartacus?", ein amüsiertes Funkeln trat in das goldene Auge des Valerius. "Ich hätte gedacht, dass du dich lieber unter die jungen Mädchen mischst um schon mal auszuloten wer vielleicht für dich im Frage kommt.", Nero versuchte möglichst ernst bei seinen Worten dreinzublicken. Natürlich hätte er nichts dagegen wenn Spartacus sich schon einmal informieren würde. Ganz unverfänglich. 


In der Tat hatte der Klerus sich alle Mühe gegeben eine wunderschöne Veranstaltung zu organisieren. Rayyar verstand sich darin und arbeitete offensichtlich an der Position des hohen Priesters. Der junge Hengst stand am Rand und unterhielt sich mit einer kleine Gruppe von Pferden. 
Nero musterte ihn kurz, ehe eine braune Stute seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie war auch hier, an der Seite ihrer Schwester. Vesta. Nachdenklich betrachtete der Rappe die junge Stute, deren Schicksal ebenso besiegelt war wie das von Lea. "Freust du dich für Penthesilea?", Nero wusste, dass die beiden immer viel Zeit zusammen verbracht hatten. Vermutlich hatte jeder vermutet, dass die beiden irgendwann heiraten würden. Wenn sie älter waren als sie es jetzt sind. 

Spartacus


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#10
Die Rappstute verfolgte aufmerksam das Geschehen vom Rande aus. Noch nie in ihrem bisherigen Leben hatte sie so einer Festivität beiwohnen dürfen, geschweige denn davon gehört. Der ganze Adel und seine Gepflogenheiten waren ihr fremd und erschienen ihr doch manches Mal noch sehr sonderbar. Aber damit wollte sie sich heute nicht groß befassen. Sie war hier und sie würde interessiert beobachten, was heute noch alles geschehen mochte.
Als jemand, der weder dem Adel angehörte noch viel Zeit im engeren Kreis davon verbrachte, versuchte sie ganz automatisch wieder etwas im Schatten unterzugehen und verfiel dabei in alte Muster. Sie würde sich selbstbewusster fühlen, wenn sie gerade bei jemandem stehen würde, den sie gut kannte. Und das nicht nur als Heiler, sondern als Freund.

Doch sie durfte sich jetzt nicht in Selbstmitleid suhlen, immerhin hatte sie sich ganz allein dafür entschieden, der Verlobungsfeier beizuwohnen. Einfach um den ganzen Trubel und das Getratsche hautnah miterleben zu können. Schließlich hätte sie auch bei der großen Mutter und den Fohlen bleiben können. Am See, wo scheinbar auch Atlas seinen Dienst als Soldat ausführte. Ansonsten hätte sie ihn mittlerweile bestimmt entdeckt und in ein kleines Gespräch verwickelt. Seit ihrem ersten Kuss an der Steilküste war ihre Zuneigung zu ihm nur weiter gewachsen und das hatte sie ihm auch gesagt. Wenn auch nicht so direkt…
Heute aber würde sie auf seine Anwesenheit verzichten müssen und das würde er später bestimmt noch zu hören bekommen. Auch wenn sie es anhand seines Charakters wissen müsste, dass er solche öffentlichen Zurschaustellungen nicht leiden konnte.

Immerhin hatte sie an diesem Nachmittag schon versucht, mit jemandem aus der hier anwesenden Herde ins Gespräch zu kommen, aber nach wenigen Sätzen war ihr nichts mehr eingefallen, was als Klatsch hätte zählen können. Und so hatten sich ihre Wege wieder getrennt. Nun stand sie etwas verloren herum und ließ ihren Blick über die Anwesenden schweifen.
Just in diesem Moment fiel ihr Blick auf ein sandfarbenes Fell, das ihr wohlbekannt war und sofort ein strahlendes Lächeln auf ihren Lippen erscheinen ließ, als der dazugehörige Leibheiler ihr entgegen kam. "Ezi!", strahlte sie und drückte ihrerseits die Nüstern an seinen Widerrist. "Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dich zu sehen!" Geborgen ließ sie sich automatisch in die Umarmung sinken und sog seinen wohlbekannten Duft in ihre Nüstern. "Du bist mein Retter. Ich fühle mich total fehl am Platz. Aber ich wollte das Fest auch nicht verpassen", murmelte sie in sein Fell. Als sie sich wieder voneinander trennten und sie seine nächsten Worte hörte, wurden ihre Ohrspitzen ganz heiß. "Kann es sein, dass von einem gewissen rostbraunen Soldaten die Rede ist?" Gekonnt versuchte sie, ihre Enttäuschung nicht zu offensichtlich über ihr Gesicht huschen zu lassen, dass eben dieser Soldat fehlte. "Wohl kaum, er hat sich am See einteilen lassen, um ja nicht in der Nähe dieser Gesellschaft sein zu müssen. Dabei hätte ich so gerne einen Tanz mit ihm geteilt", gab sie etwas geknickt zu. Sie war froh, Ezrael in ihre Gefühlswelt rund um Atlas eingeweiht zu haben. Bei ihm wusste sie, dass er sie niemals verurteilen würde und so hatte sie ihm auch von ihrem ersten Kuss mit dem Soldaten berichtet. Auch wenn es eher eine Stammelei, als ein richtiges Gespräch gewesen war.  "Aber mit den Gerüchten könntest du schon recht haben. Ich vergesse immer wieder, dass er König Neros Sohn ist, wenn auch unehelich", ihr Blick folgte dennoch für einen Moment dem des Sandfarbenen. Abgelenkt bemerkte sie erst ihren neuen Schmuck, als Ezi sie mit einem zufriedenen Lächeln bedachte. Schmunzelnd versuchte sie, einen Blick nach oben auf die Blume zu werfen, aber vergeblich. So wandte sie sich wieder ihrem Freund zu. "Du kannst mich doch sicherlich über den neuesten Klatsch und Tratsch aufklären. Ich muss mich doch einfügen können", schmunzelte sie.

Ezrael

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