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Die Geschichten die du einst über das Reich Valeria hörtest gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Es wurde bei einem Vulkanausbruch zerstört und nun befindest du dich auf einer unerbittlichen Reise auf der Suche nach einer neuen Heimat. Viele werden diesen Marsch nicht überleben, manche werden sich von dem König abwenden doch wieder andere tragen den unzerstörbaren Keim der Hoffnung in ihren Herzen. Gehörst auch du zu jenen Geschöpfen? Oder schlägt die Dunkelheit bereits Wurzeln in deiner Seele?
Das Pass Into Oblivion ist ein textbasiertes Rollenspiel in welchem du in die Rolle eines Pferdes schlüpfst. Dazu kommt, dass du deinen Charakter mit der Hilfe unseres kreativen Teams selbst gestalten kannst, denn auf Wünsche gehen wir natürlich sehr gerne ein! Schau dafür gerne einmal auf unserem Discord-Server vorbei!
NEUIGKEITEN
Alle aktuellen Neuigkeiten findet ihr hier.

29.05.2024 - Plot: I. Auf alte Zeiten
28.03.2024 - Frohe Ostern!
22.12.2023 - Frohe Weihnachten!
01.10.2023 - Der neue Zeitraum [...]
29.09.2023 - Die ersten Quests
29.09.2023 - Die neue Umgebung
26.09.2023 - Zwischen I. Sterbende Welt und [...]
22.09.2023 - Abschluss des Kapitels I. Sterbende Welt
DIE HELFENDEN HÄNDE


ROLLENSPIELINFORMATIONEN
Der Tod der Königin wurde offiziell bekannt gegeben und die Suche nach ihr eingestellt. Der Inplayzeitraum beläuft sich vom Sommer bis Herbst. Das Wetter ist im Spätsommer warm und die Temperaturen liegen zwischen 25°C bei Nacht und 35°C bei Tag. Der Wald bietet der Herde Schutz vor übermäßiger Hitze und der See wird kontinuierlich aus dem Gebirgsfluss gespeist.

Im Herbst ist das Wetter wechselhaft und stürmisch. Die Steilküste wird zu einem ungemütlichen und auch gefährlichen Ort. Temperaturen zwischen 15°C und 25°C schlagen sich immer wieder mit Herbstgewittern nieder.

Stand: 28.03.2024

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I. Auf alte Zeiten
15. Herbst 83, nachmittags | Lichtung im Wald | Schicksalsschlag, Nero Valerius, Penthesilea Achilléas, Anchor Aegidius, Spartacus Licinius, Ceres Acillius, Ezrael Achilléas, Sayyirah, Vesta Acillius, Desmond Aegidius, Aaron Miles, Nyke Astoria, Tuana Licinius, Karthago Dracas, Ares Licinius, Nova Odyssey, Rhíon, Artemis Miles, Álvaro, Kachina, Fawna Miles, Gaia Acillius, Lyrae, Hestia Dracas, , , Damhnait, Acalo Aegidius, Lucian Astoria, Cyan
#21
Es war bereits jetzt nicht zu überhören. Das Getuschel über Anchor und Penthesilea. Manche fanden es nicht sonderlich anstößig, andere wiederum hielten es für das Sakrileg. Wieder andere machten den fehlenden Platz an Asariels Seite dafür verantwortlich. Tarestostes. Gabriel. Einer von beiden hätte mit Penthesilea den Ball eröffnet, ehe sie in einer geschickten Wendung dem wahrscheinlich nicht ganz so geschickten Neptun übergeben worden wäre. Ein Tanz, älter als sie es alle waren. Nun war man empört, da Neptun diesen Posten nicht übernommen hatte. Möglicherweise wäre es geschickter gewesen, wenn dessen Vater es gewesen wäre. Aber nun war es einmal so und Desmond wollte sich auch nicht weiter damit aufhalten. Er hatte schon viel zu lang über die beiden tanzenden Persönchen nachgedacht. 

Gerade wollte sich der Schimmel an eine junge Fuchsstute vorbeischieben, die Menge verdichtete sich so langsam, als diese sich unverwandt umdrehte und gegen seine Schulter stieß. Abrupt blieb der Leibgardist stehen, wandte den Kopf in ihre Richtung und wollte sich - ihr ähnlich - entschuldigen. Wahrscheinlich der nächste Fauxpas über den sich die Meute nun stürzen würde. 
Es war ein Jammer, dass er deswegen nicht sah, wie sich Ceres einen Halswirbel ausrenkte um einen Blick auf ihn zu werfen. Ein jeder weiß, wie der Schimmel darauf vermutlich reagiert hätte. So sah er sich jedoch nun in anderer Gesellschaft und ein freundliches Lächeln zupfte an seinen dunklen Mundwinkeln. Hatte er nicht eben noch an seinen Kollegen gedacht? Vor ihm stand ohne Zweifel eine Astoria, wenngleich der Graue sich nicht ganz sicher war, welche der beiden Schwestern. Vielleicht hatte er sie das letzte Mal gesehen, da war sie etwas Jünger als Penthesilea? Die Reise Kýras auf der er sie begleitet hatte und später das viele Training und die verschiedenen Dramen die sich abgespielt hatten, hatten seinen Fokus auf andere Dinge geräumt. "Es gibt nichts zu verzeihen.", erwiderte der Aegidius und neigte ebenfalls kurz seinen Kopf, den Blick dabei nicht von der jungen Dame nehmend. 

"Nun, wollt Ihr nach diesem Rempler so rasch von dannen ziehen?", fragte er in gespielter Entrüstung, als die zweite Entschuldigung auf dem Fuße folgte und wie eine knappe Verabschiedung zwischen ihnen verklang. Wahrscheinlich gab es unter den Anwesenheit weitaus 'sicherere' Gesellschaft, schließlich wollte der Aegidius nicht unbedingt den Zorn oder Missmut seines werten Kollegen auf sich ziehen. Aber wenn sie schon einmal in ihn hineinrannte, konnte er sie auch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen, wenngleich eine Heirat wohl außer Frage stand.

Nyke

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#22
Für gewöhnlich vermied ihr Vater es, mit seiner Familie über seine Arbeit zu sprechen. Nicht weil es sie nichts anging, sondern weil er sie vor der harten Realität, die bisweilen unschön und brutal sein konnte, abzuschirmen versuchte. Allerdings war dieses Unterfangen seit jeher nur geringfügig von Erfolg gekrönt und gerade in den letzten Monaten war es unmöglich geworden, das Trugbild einer heilen Welt aufrecht zu erhalten. Selbst zuvor hatte die Wahrheit stets wie fahles Licht zwischen seinen schützenden Fingern hindurch geschimmert. Nyke war nicht so naiv. Sie hatte die Sorgenfalten in seinem Gesicht schon erkannt, noch ehe sie jene tiefe Furchen gegraben hatten, die mittlerweile sein Antlitz zeichneten. Hatte ihn jedoch - um seinen Seelenfrieden willen - in dem Glauben gelassen, dass sie es nicht tat. 
Auch was die anderen Mitglieder der Leibgarde anging, so erzählte Lucius nicht mehr als das, was ohnehin Allgemein bekannt war. Über Desmond allerdings hatte er, soweit sich Nyke zurückerinnern konnte, überhaupt kein Wort mehr verloren, seit... seit sie ihn beinahe hingerichtet hatten.
Hm.

Auf seine Erwiderung hin hob sie den Kopf und kam dabei nicht umhin, die Zwanglosigkeit, mit welcher er ihre Unachtsamkeit abtat, mit einem Anflug von Anerkennung aufzunehmen. Sie wusste, mit Ausnahme der Dinge, die in aller Munde waren, zwar nicht viel über den Aegidius. Und das, was hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde, betrachtete Nyke stets mit einem gewissen Argwohn, doch in einem Bezug schien der Klatsch richtig zu liegen. Desmond war nonchalant par excellence.
Es war kein Wunder, dass er die Herzen vieler junger Damen schneller schlagen ließ. Und dass deren Eltern sich angesichts dieser Schwärmerei wohl die Haare gerauft hätten, wären sein Titel und sein Name nicht Grund genug, über sein legeres Auftreten hinwegzublicken.
Ein sachtes Lächeln kräuselte ihre Lippen angesichts dieses Gedankens. Ihrem eigenen Vater würde es wohl nicht anders ergehen, würde er sie hier mit ihm stehen sehen. Wobei Lucius sich nicht durch Titel und Namen beeindrucken ließ. Dafür war seine eigene Familie zu tief verwurzelt in der Geschichte Valerias. 
Somit war es wohl ein Glück, dass Lucius mit Eris beschäftigt war. Und dass Nyke nicht vorhatte, dieses Gespräch weiter auszudehnen.
"Ich danke für Euer Verständn..."
Gerade war sie im Begriff, eine Verbeugung anzudeuten, da zuckten ihre Ohren angesichts seiner Bemerkung und Nyke unterbrach ihre Worte, wie auch ihre Bewegung. Wieder hob sie den Kopf und als ihr Blick den seinen kreuzte, glättete sich der nunmehr doch überraschte Ausdruck auf ihrem Gesicht und schaffte Platz für ein Lächeln, das 'ertappt' und gleichwohl einen Hauch von Amüsement verkündete.
 "Eigentlich war genau das meine Absicht." gestand sie, dabei dem Impuls widerstehend, den Blick dorthin gleiten zu lassen, wo der Schatten der Bäume verheißungsvoll den Rand der Lichtung zeichnete.
"Es ist etwas... beengt hier."


Desmond

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#23
"Manchmal habe ich das Gefühl, dass es innerhalb dieser Gesellschaft gefährlicher ist als an den Grenzen."
Wahrhaftig glaubte Anchor ebenfalls, dass sie weniger von der Außenwelt, als voneinander zu befürchten hatten. Es war das tief verwurzelte Misstrauen, welches in seiner ersten Schlacht geboren und durch Gavríils Verrat genährt worden war. Er wusste nicht, ob es schon immer so gewesen war, ob das Königshaus sich seit Anbeginn der Zeit mit Verrat und Intrigen befassen musste, aber wenn dem so war, fragte Anchor sich, ob sie überhaupt dazu gemacht waren zusammenzuleben oder ob ein jeder von ihnen lieber für sich selbst kämpfen sollte.
"Damit liegt Ihr nicht falsch", stimmte er ihr zu. Aber sie brauchte seine Bestätigung nicht. Anchor wusste, was ihr in der Nacht vor ihrem Aufbruch widerfahren war. Man hatte versucht, Stillschweigen zu bewahren, aber die Geschichte war dennoch an Anchors Ohren gedrungen. Ihr musste er nichts von der Verderbtheit mancher Seelen erzählen. Er bedankte sich nickend für ihre Worte, sprach den Rest jedoch nicht an.

Ihre Bewegungen wurden schneller, die Drehungen häufiger, die Beinarbeit anstrengender. Es verwunderte Anchor, dass er noch nicht angefangen hatte zu lahmen, aber vielleicht hatte das harte Training seinen Körper wieder an die Bewegung gewöhnt. Wahrscheinlicher war jedoch, dass sich der Schmerz auf morgen vertagen und er seine daraus resultierende Laune zu Neros, statt zu dem Problem der holden Gesellschaft, machen würde. Das Licht der untergehenden Sonne schimmerte durch die von der Bewegung im Wind getragenen Mähne Penthesileas und ein stummes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er das Funkeln in ihren Augen betrachtete. Sie entspannte sich.
Ihre Worte jedoch ließen ihn nachdenken. Anchor konnte ihren Wunsch, ihre Mutter glücklich zu machen, nachvollziehen. Wie viele Jahre hatte er versucht, seinen Vater stolz zu machen? Und wie oft war er daran gescheitert? Er hätte ihr gern gesagt, dass dieser Weg ins Unglück führte, aber im selben Moment war dies eine Erfahrung, die man selber machen musste. Manche führte sie vielleicht sogar in die Erlösung und in ein Leben, welches sie schätzen konnten. Es schien jedoch grausam, eine Ehe nicht des freien Willens wegen einzuleiten, sondern aufgrund des Wunsches über einen tragischen Verlust hinwegzukommen. Anchor wollte nicht über Asariel richten, nahm sich nicht heraus zu verstehen, was Mutterschaft bedeutete, aber instinktiv wusste er, dass er seine Tochter niemals in so eine Lage gebracht hätte.
"Es freut mich, dass sie glücklich ist." Auch wenn ich es nicht bin, waren die unausgesprochenen Worte. Ihre Blicke trafen sich. Anchor verstand. Penthesilea war bereit, sich für ihre Familie aufzugeben und dies war ein Charakterzug, den man weder erlernen noch austreiben konnte. Es war ein Schicksal, welches einem zugespielt wurde und mit welchem man lernen musste zu leben.

"Ist ihr Glück Euch mehr wert, als Euer eigenes?"

Für einen Moment fragte Anchor sich, ob er die Worte ausgesprochen oder nur gedacht hatte. Und dennoch war er sich sicher, dass Penthesilea sie vernommen hatte. Er blieb stehen, der Tanz endete, die Ruhe mit ihr. Die Geräusche des regen Treibens kehrten zu ihm zurück, die zahlreichen Gespräche, die um sie herum geführt wurden. Anchor neigte das Haupt, tiefer, als es für eine Dame ihres Alters nötig gewesen wäre.
"Habt Dank."


Penthesilea

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#24
Natürlich dankte sie für sein Verständnis. Desmond war sich ziemlich sicher, dass ein Miles oder ein Dracas sich gänzlich anders ob ihres Fauxpas verhalten hätte, vielleicht hätte er auch anders reagieren sollen, doch das entsprach nicht seinem naturell. Er wollte zwar sich im Adel einfinden, doch er würde nicht diese überspitzte Empörung mimen, die andere so gerne an den Tag legten. Alles, nur nicht das. So lächelte er lediglich freundlich und nickte, wenngleich er sich erhofft hatte, dass diese Begegnung nicht all zu rasch vergehen würde. Nicht, weil er die Astoria besonders ansprechend fand, natürlich war sie hübsch, aber sie könnte genauso gut eine Schwachsinnige, wie auch ein Juwel sein. Sondern weil er sich einer Horde junger Damen und ihren Müttern gegenüber sah, die in seine Richtung unterwegs waren. Verwunderlich, er hätte nicht geglaubt, dass er zu den interessanten Junggesellen hier zählen würde. Möglicherweise unterschätzte er sich selbst. 

Sie fand es hier beengt. Er auch. "Nun...", begann er und holte kurz, aber tief Luft, die umliegenden Gerüche aufnehmend. Irgendjemand roch unerhört penetrant nach Lavendel - ob es Ezrael war? "Wir könnten uns natürlich auch ein etwas weniger beengtes Plätzchen suchen.", schlug er vor, wenngleich es sich eigentlich nicht schickte. "Aber bloß nicht ZU licht, sonst könnte man uns sonst etwas unterstellen, wenn keine Anstandsdame dabei ist.", seufzte er theatralisch.
Er wollte nicht direkt am Anfang unangenehm auffallen, die Tratschmäuler des Adels waren einfach zu... flott mit ihrer Zunge. Und das, wo er sich doch in die feine Gesellschaft etablieren wollte und beweisen musste, dass er nicht der Tunichgut war, der er... nun einmal war. Vielleicht wäre es ja Mal ganz lustig, sich eine der vielen Masken aufzusetzen, mit denen man sich in der feinen Gesellschaft so zeigte. 

"Doch vorher...", er neigte knapp sein Haupt. "Mein Name ist Desmond Aegidius - mit wem habe ich die Ehre?", schließlich hatte er nach wie vor keine Ahnung wer dort vor ihm stand. Tuana hätte es ihm ohne Zweifel sagen können, wo war seine Schwester überhaupt? Sie sollte gefälligst auch sehen, dass er sich hier zeigte und mit den Damen der Nation sprach. 

Nyke

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Ares und sie hatten eben noch ihre Tochter bei der großen Mutter abgegeben, die natürlich absolut dagegen war und viel lieber mitkommen wollte. Es hatte einiges an Überredungskunst gebraucht, bis sie nun alleine Seite an Seite durch den Wald auf die kleine Lichtung zuhielten.
Er, der braune und sie die weiße.
Ein Fest, ein Tanzfest. Das hatte es schon wirklich lange nicht mehr gegeben. Tuana hob den Kopf leicht, ehe sie ihr lächeln Ares schenkte.
“Wenn es zu wild wird, haben wir eine gute Ausrede dem Fest zu entfliehen.“ Flüsterte sie ihm zu, ihre Tochter im Hinterkopf habend. Ein kleiner Ausweg aus dem Trubel, den gerade Hengste wohl meiden wollten.
Sie selber freute sich wirklich etwas darauf. Asariel und die anderen Stuten würden einiges zu sagen haben. Sie war auf Lea gespannt und diesen wunderbaren Tänzen, die ihr Herz höher schlagen ließ.
Tuana war nicht nur dümmlich und naiv, auch eine Romantikerin steckte in ihr. Ja wirklich!

Ihr Deckhaar war schimmernd und seidig, schwebte lang und leicht an ihrer Seite hinab. Kein brauner Fleck schmückte das weiße Haar, darauf hatte sie extra Wert gelegt. Es würde viel klatsch und trasch verkündet und vielleicht konnte Tuana ein paar Gedanken und Worte erhaschen, um ihr eigenes Gemüt wieder empor zu heben aus dem Sumpf der Tristheit und Dunkelheit.
Ihre Taube hatte das glänzendes Gefieder in den letzten Wochen etwas eingebüßt. Im Schopf und ihrem Mähnenkamm zogen sich kleine blaue Blümchen entlang, die ihre Tochter mit ihr gepflückt hatte und eine flinke Stute aus dem Volk ihr geholten hatte, diese zu verteilen.
Sie war eine Licinius und so würde sie glänzen für die Familie.

Stimmen und lachen drangen an ihre Ohren, als sie die Lichtung erreichten. Voraus stand sie, Anchor an ihrer Seite, an der anderen Neptun der sich bereits mit jemandem anderen im Gespräch fand. Noch das Gespräch ihres Bruders im Kopf, erkannte sie nun, wie viel Glück sie selbst gehabt hatte. Penthesilea war in einer Zeit hinein geboren, in der es von Dramen gewütet hatte. Sie mussten um Verluste kämpfen und hatten genug mit den Intrigen anderer zu tun, als dass sie eine gute ordentliche Erziehung genossen hatte. Tuanas blaue Augen suchten das Lächeln, welches sie selber auf ihrer Vermählung hatte, doch bei Lea blieb es fern. Es war nur eine Feier, keine Vermählung, dennoch hatte sie gehofft, dass Lea eine Freude dabei hatte, nun ein neues Kapitel anzutreten. Obgleich sie persönlich Lea für zu jung hielt, so jung wollte sie ihre Celia nicht unter der Hand eines anderen Namens wissen. Natürlich musste sie nicht so lange warten wie die Taube selber.

Tief atmete sie ein.
“Wir sollten das Gespräch der beiden nicht stören...“ es war keine Frage, aber kurz blickte sie zu Ares an ihrer Seite. Sie würden hier ein wenig getrennt voneinander sich ins Getümmel stürzen, wohl aber würde Tuana immer seinen Blick suchen. Nicht weil sie ihn so unfassbar liebte, sondern weil er ihr Gemahl war. Es war ihr in Fleisch und Blut übergangen, seinen Körper, sein Fell aus allem heraus zu fischen und zu schauen, ob es ihm gut ginge. Einfach, weil es eine Ehefrau so machte, sich um ihren Ehemann kümmern. Ebenso wusste sie, dass auch er immer ein Blick auf sie haben würde, sollte sie irgendwie in Bedrängnis geraten.
Sanft senkte sie den Blick, betrachtete wieder ihren Cousin und die junge Lea, nickte ihr zu, nicht wissend ob sie Tuana gesehen hatte, bevor sie Asariel mit blicken suchte.

Erst mit Ares angekommen | Anspielbar

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#26
Oh? Das war interessant. Vesta sammelte ihren Blick wieder, der vor Schreck ob der Reaktion ihrer Schwester für einen Moment lose geworden war. Sie musste sich hier wirklich zusammenreißen. Leider hatte die Füchsin mit ihrer initialen Äußerung nämlich durchaus recht. So viele Augen waren auf sie und ihre Familie gerichtet und sie würde es sich schlichtweg nicht leisten können, hier zu versagen. Vor allem nicht, wenn Nero persönlich hier war. 
Sie zitterte. 
Sah man es ihr an? Die triefende Panik, die sich wie zähes Gift durch ihre Nervenbahnen nagte. Ihr Herz überschlug sich fast. Wie sehr wünschte sie sich, nicht mehr als eines der Fräuleins zu sein, dort am Rand des Geschehens und die Augen auf die bunte Menge gerichtet. Sie würde sich an diesem Fest sicherlich mehr erfreuen als in ihrer eigenen Position. Vielleicht hätte sie ja sogar einen heiteren, wilden Abend verbringen können mit gefühlvollen Abenteuern, Avancen, die sich nicht gehörten und Wortwechseln, die geheim und aufregend bleiben würden. 
Sie war eine hoffnungslose Romantikerin. 

Ceres plötzlich aufgebrachte Stimmlage holte sie abrupt aus ihren Gedanken, die ohnehin zu wirr geworden waren. Ein Glück für die feurige Elfe neben ihr. Ohne sie wäre sie in diesem adeligen Haufen verloren gewesen. 
"Selbst wenn er nach einer suchen würde, würde er hier kein Glück finden. Er ist ein aufgeblasener Gockel und keine Dame, die etwas von sich hält, würde sich darauf einlassen, ihn zu ehelichen."  Oho! Eindeutig musste etwas zwischen Ceres und dem Aegidius vorgefallen sein und seit langem war es das aufregendste, was in ihrer Familie geschehen sein würde. Denn von einer Abmachung mit den Aegidius war ihr nichts bekannt. Hatte sie sich also aus eigenen Stücken auf den Grauen Krieger eingelassen?
"Liebste Schwester. Du erschütterst mich." Oh, hatte sie den Sarkasmus zu sehr in ihren Worten singen lassen? Manch einer - ihre Großmutter - wäre bestürzt über diesen Gefühlsausbruch der roten Acillius. Ein anderer aber, dessen Namen sie lieber nicht offen in diese Angelegenheit legen wollte - sie selbst - empfand diese Emotion als überaus erfrischend. Nicht, Vesta. Es wäre nicht fair Ceres nun diesbezüglich zu necken. Obwohl es sich so sehr anbot. 
"Ich denke nicht, dass ich in der Position bin, an irgendjemandem interessiert zu sein, außer an..." Sie wagte es nicht seinen Namen auszusprechen und etwas schwach flackerndes klang in ihrer Stimme mit. "Du aber scheinst ihn wirklich gut zu kennen? Ich wusste nicht, dass du und Herr Aegidius euch bereits so nahe steht."
Und dann neckte sie sie doch. "Gut aber, dass du kein Interesse an ihm zu hegen scheinst. Er scheint eine nette Unterhaltung zu führen." 
Es musste doch möglich sein, Ceres dazu zu ermutigen, lockerer zu werden. 
Ein karges Seufzen und sie ließ den Blick zu Anchor und Lea fallen. Ein merkwürdig befreiendes Bild. 



Ceres

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#27
Spartacus gesamte Aufmerksamkeit heftete sich mit größter Mühe auf den schwarzen König. So gesehen war dieser derzeit sein einziger Freund auf dieser überaus pompösen Veranstaltung. Zu ihm konnte er offen sprechen, seine Gedanken gaben ruhe und er konnte sich voll und ganz auf das Gespräch konzentrieren. Nicht auf das um sie herum, dass der Licinius gekonnte auszublenden versuchte. Er war nicht hier für die feine Gesellschafft, zu dieser er mit Stolz gehörte, sondern er war hier für Penthesilea, wenn auch im Stillen. Weil es ihm wichtig war. Sogar einmal wichtiger als sein Name oder die Auseinandersetzungen mit irgendwelchen Halbstarken. Nein, er war hier in der Hoffnung, dem Adelsmädchen durch ein bekanntes Gesicht Rückhalt zu geben, auch wenn sie wohl nicht dazu kommen würden miteinander zu sprechen. Dazu wurde Penthesilea zu sehr vereinnahmt. Und Spartacus wollte - ehrlich nicht - auf dieser Festivität in irgendeine Art von Aufmerksamkeit geraten. Dieser Gedanke widerstrebte dem Licinius und er war gar überrascht darüber.

Nero riss ihn aus seinen Gedanken, obwohl sich Spartacus geschworen hatte dem Gespräch aufmerksam zu lauschen. Der Dunkelfuchs blinzelte, holte Luft und nickte dann knapp. "Eine Ablenkung. Eine gute Gelegenheit zu vergessen-", pflichtete er bei und schüttelte dann seinen Kopf, als er diesen wieder erhob und Neros Blick wieder suchte. "Gewiss nicht, Onkel", gab er ebenso amüsiert zurück und ehe er seine Worte fortführen konnte, kam ihm Nero zuvor. Der Schalk verschwand gänzlich aus der Miene des Dunkelfuchses und er wandte seinen Blick ab, richtete ihn auf Anchor der gerade bei Lea stand. Er konnte ihr Gespräch von hier aus nicht hören, aber es schien sehr... vertraut zu sein. "Ich denke", fing Spartacus an und stoppte in seinen Worten, als das Bernstein erneut an dem Adelsmädchen klebte. Sie war doch kaum älter als er und schon verlobt. Sie konnte diese Entscheidung nicht von sich aus treffen. Sie und Neptun kannten sich kaum, erst seit kurzem sah man sie zusammen. Dies entging seinen Augen nicht. "Ich habe andere Prioritäten denen ich mich gerne näher... zuwenden möchte." In die Leibgarde zu kommen zum Beispiel. Seinen ganz eigenen Gedanken nachhängen, die ab und an Kratos hängen blieben, er konnte nicht vergessen, was der Grau zu ihm gesagt hatte, wie sollte er auch. "Hätte... mein Vater ebenso Freude an diesem Fest gezeigt?" Ebensolche Freude die er gerade empfand? Nun, ein sprudelndes Freudenfeuerwerk war er nicht gerade. "Aber wenn du es wünscht", sagte er scherzhaft und seine Mundwinkel zogen sich in die Höhe, "welche dieser jungen Damen wäre denn eine vortreffliche Partie für mich, hm?" Grinsend reckte er den Kopf zu seinem Onkel in die Höhe.

Spartacus Mimik gefror als er sich erlaubte Neptun näher zu betrachten. Sicher er war älter, erfahrener, hatte einen sicheren Stand unter den Soldaten und wurde bestimmt auch für die ein oder andere Sache gelobt. Aber dennoch, Spartacus presste die Zähne aufeinander, sollte er es auch nur wagen Penthesilea irgendwelches Leid zu zufügen, er würde ihm jede einzelne Rippe brechen und sie ihm aus seinem Leib heraus reiß- "Freust du dich für Penthesilea?" Spartacus hielt die Luft an, ehe sein Blick wieder zu Nero surrte. Nein, wäre seine derzeitige Antwort gewesen, doch dann senkte der Licinius kurz den Blick, um dann wieder das Gold seines Onkeln zu suchen. "Ich weiß es nicht...", wirkte sie denn glücklich auf ihn? Sein Herz donnerte schmerzhaft gegen seinen Brustkorb. "Ich denke schon," schob er nach einigen Sekunden des Schweigens über seine Lippen.
Seine Iriden verfolgten, wie Anchor doch tatsächlich Penthesilea zum Tanz aufforderte und wieder war da diese Trockenheit in seiner Kehle, die ihn schmerz schlucken ließ. Es wäre definitiv die Aufgabe ihres Vaters gewesen seine Tochter den ersten... oder zweiten Tanz zu schenken. Aber sowohl Tarestostes als auch Gabriel erlebten diesen Moment nicht. "Sie sieht gerade glücklich aus", merkte Spartacus an, während seine Blick den Tanz der Beiden verfolgte. Doch Glück war nur von kurzer Dauer. Ihm selbst war es nur kurz vergönnt gewesen. "Anchor tanzt besser als ich erwartet hätte", gab Spartacus mit dem Anflug eines Grinsen im Gesicht zu, "lass ihn das bloß nicht hören."

Nero

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#28
Natürlich hatte er sich einige Stunden vorher in mehreren Lavendelsträuchern wälzen müssen. Mit. Voller. Absicht. Selbstverständlich darauf bedacht aufzufallen, oder zumindest als penetranter Geruch in einigen Nüstern zu verweilen. Man würde sich zumindest an ihn erinnern, wenn auch als buntes Lavendelsträußchen, dass dahingehend Eindruck hinterlassen hatte. Nur zu schade, dass er nicht auf der Suche nach einer geeigneten Dame für eine vortreffliche Partie auf der Suche war. Wahrlich herzzerreißend tragisch. Wohl genauso tragisch wie Desmonds Auftritt auf dem Ball. Als begehrter Junggeselle hätte er sich schon ein wenig mehr Mühe geben können sich herauszuputzen, als direkt beinahe umgerannt zu werden. Die Lichtung füllte sich zunehmend und mehrere Adelsfamilien schlugen gefühlt gleichzeitig auf, um ihre unverheirateten Töchter oder auch Söhne hier zu... verscherbeln. Grausam aber wahr. Die wenigsten Ehen wurden aus wahrer Liebe geschlossen und genau deswegen tat ihm seine Nicht leid. Ezrael wollte abermals ihren Blick suchen, verweilte aber stattdessen auf der kleinen Rappin an seiner Seite. Zumindest konnte er so der lästigen Nachfragerei nach einer geeigneten Partie entgehen. Denn selbst dem Leibheiler waren die Blicke so mancher Damen nicht entgangen. Er und Desmond entpuppten sich wahrlich alle Mal auf Neue als hoffnungslose Fälle in dieser Hinsicht. Ein kurzes Zucken seiner Mundwinkel vertrieb den Gedanken an Kyra und lenkte die Aufmerksamkeit Ezraels auf das jetzige Geschehen.

"Ich bin dein Retter und dein Ritter in strahlend duftender Blumenrüstung, my Lady", entgegnete er mit einem aufmunternden Lächeln und berührte kurz tröstend ihre Ganasche. Er wusste um ihre dunklen Stunden bei Silas. So ein Fest war keineswegs tröstlich, konnte nicht über die dunklen Stunden hinwegstrahlen, aber Ezrael konnte es, da war er sich sicher. Und wenn dann noch ein gewisser rostbrauner Hengst auftauchte dann musste er sich wohl um Sayy keine Sorgen mehr machen. "Ich kann auch für uns beiden strahlen." Fügte er mit einem Grisen hinzu, dass aber schnell verblasste. "Ich verstehe, es ist dein erstes rauschendes Fest, nicht wahr? Natürlich sollst du es genießen." Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Ezrael würde schon dafür Sorgen, dass Sayyirah noch lange an diesen Abend zurückdenken würde. Schließlich zeigte er sich stets von seiner besten Seite und er würde Atlas sein Versäumnis heute Abend sowas von unter die große Nase reiben, jawohl! "Aber weißt du was?", fing Ezrael an und stupste Sayy erneut aufmunternd an, als er das Flämmchen der Enttäuschung wahrnahm, dass Atlas heutiges Fehlen zuschulden war. Seine Stimme senkte sich herab, "nur ihr beide. Miteinander tanzend. Genau hier. Ohne den ganzen Trubel um einen herum. Das ist schon ziemlich romantisch, nicht wahr? Am besten noch bei Mondschein." Ein verräterisches Funkeln trat in Ezraels Blick, dass aber beim nächsten Wimpernschlag schon wieder verschwunden war. Wieder leicht kichernd hob er seinen Kopf, "aber was rede ich. Ich bin schließlich nicht derjenige, der etwas bei dir gutzumachen hat." Ein Grinsen verzückte Ezraels Lippen, "aber einem Tanz wäre ich nicht abgeneigt. Sollen sie sich ruhig ihre Mäuler zerreißen!" Ein helles Auflachen brach aus dem Heiler heraus! Pah, wenn er eines konnte, dann war es das Spiel der feinen Gesellschaft gnadenlos mitzuspielen. "Und ein Lächeln steht dir eh viel besser, als ein wehmütiges Gesicht", schmunzelte er und strich ihr eine Strähne aus der Stirn. Zufrieden betrachtete er sein Kunstwerk. "Atlas würde dieser Anblick sicherlich gefallen", raunte er ihr noch zu, ehe er sich seine Mähne schüttelte und nun einen genaueren Blick auf die hier anwesenden warf. 

"Na, sieh sich das einer an", seine Iriden schienen sich in die Angesprochenen zu bohren, die leider etwas weit weg von ihnen waren. "Die Acillius Töchter treten jetzt auch ins Licht. Ich hab sie ja schon ein bisschen vermisst, muss ich gestehen." Seine Nüstern deuteten zu Vesta und Ceres hinüber. "Ceres Geschnatter ist mir stets wie eine liebliche Melodie in den Ohren. Natürlich sind sie heute Abend auf der Suche", Ezrael machte eine ausschweifende Geste, "wie vermutlich jeder hier. Sie verrenken sich die Hälse um nach begehrten Junggesellen Ausschau zu halten oder nach irgendetwas, dass man eben am liebsten am Haken hätte und in die Ehe festketten möchte." Ezrael kicherte, "reizend, wirklich reizend." Ein Grinsen fand wieder auf seinen Lippen platz, "Ihre Großmutter, Gaia, das Oberhaupt der Familie Acillius macht mir immer ein wenig Angst. Siehst du wie sie guckt, beinahe so wie ein Raubvogel bereit einem jeden die Augen aufzupicken." Ezrael lachte und lud Sayyirah dazu ein ein paar Schritte mit ihm zu gehen, "aber sie ist nur besorgt. Besorgt um den Fortbestand ihrer Familie", seine Iriden fingen kurz den Blick Neptuns ein. "Nun, einen ihrer Schützlinge hat sie bereits unter die Haube gebracht." Ezraels Lächeln erstarb und er blieb stehen wandte sich wieder Sayyirah zu. Zumindest standen sie jetzt nicht mehr so abseits. "Wenn dir das alles hier zu viel wird, darfst du dich zu gerne an mir festhalten", ein weiteres Kichern folgte, ehe sich der Leibheiler wieder umsah und dann mit den Schultern zuckte. "Deine Gesellschaft ist mir deutlich lieber als alles andere."

Sayyirah

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#29
"Ist ihr Glück Euch mehr wert, als Euer eigenes?", die Frage des lohfarbenen Hengstes sorgten für einen kurzen Anflug von Überraschung in dem Gesicht der jungen Braunen. Sie hatte sich diese Frage noch nie gestellt, doch es gab eigentlich nur eine Antwort darauf. "Mich hindert nichts daran, mein Glück in dieser Verbindung zu finden, oder zumindest zu suchen. Auch wenn es in manchen Ohren nach einer naiven Hoffnung klingen mag.", das Lächeln auf ihren Lippen wurde etwas herzlicher und auch sie verneigte sich vor dem kräftigen Ausbilder, an dessen Seite sie wohl immer die Prinzessin sehen würde. Und in gewisser Weise hatte sie auch gerade in diesem Moment das Gefühl, als würden die zimtfarbenen Augen Kýras auf ihr Ruhen, einen unbestimmten Ausdruck in dem hübschen Gesicht. Doch es war nur ein Gefühl, nicht die Wirklichkeit. 

"Ich danke Euch. Ihr habt Tarestostes würdig vertreten.", sprach sie kurz die Tradition des Eröffnungstanzes an, spürte wie sie langsam aus dem Vakuum geschält wurde, welches zuvor ihre beiden Leiber umsponnen hatte. Ihr Vater hätte sicher nichts gegen die Wahl ihres ersten Tanzpartners gehabt, war er doch einer seiner Schützlinge gewesen. 

Penthesilea spürte wie sich ein anderer Körper an ihre Seite schob. Neptun grinste über beide Ohren und löste den Aegidius mit einem respektvollen Nicken ab, ehe er und Penthesilea sich wieder in Bewegung setzten und den Ball nun mit einem weiteren Tanz fortführten. Die Blicke der beiden jungen Pferde trafen sich und die junge Achilléas kam nicht umhin zu bemerken, dass ihr zukünftiger Gemahl ein einnehmendes Lächeln besaß, welches ihr junges Herz zum flattern brachte. Auch wenn sie die Intention dahinter noch nicht kannte. Ihn noch nicht kannte. Ihm musste es ähnlich gehen, zumindest hoffte sie das. Wie peinlich wäre es, wenn er sich weniger Gedanken machen würde als sie? Würde er ihre Zweifel erkennen? Zweifelte sie überhaupt?
Ihr Tanz war nicht ganz so schwungvoll wie jener mit Anchor, doch er wirkte gleichwohl intimer. Sie waren sich näher, ihre Lippen waren oft nah an seinen Ohren - und umgekehrt -, als würden sie sich verliebte Nichtigkeiten zuflüstern. Mal folgte ein unschuldiges, verhaltenes Lachen - dann drehte er seine Auserwählte in einer ruhigeren Geste, zog sie wieder an sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr, was ihr ein heiteres Lachen entlockte. 
Es würde dauern, bis sie sich wirklich kannten - doch die Ausgangslage könnte eine schlechtere sein, wie Lea befand. Nachdem ihr Tanz endete, verneigten auch diese beiden sich voreinander, ehe sie gemeinsam zurück zu seiner Familie gingen. Gaia wirkte besänftigt.

(Anchor) | Anspielbar

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#30
"Natürlich wäre es sterbenslangweilig, wenn du dich auf meiner Hochzeit benehmen müsstest."
Interessant, dass ihm ihre Worte ausgerechnet jetzt wieder in den Ohren klangen. Natürlich würde es sterbenslangweilig sein. Es war sterbenslangweilig. Hier und da blinzelten ihm verstohlen Damen entgegen. Jene, die mutig oder verzweifelt genug waren, den Blick in seine Richtung zu werfen. In einer besseren Laune, hätte er ihnen vielleicht stumpf oder griesgrämig oder echauffiert, wütend, dumpf, keifend oder grollend zugelächelt. In diesem Moment aber war ihm schlicht weg nicht danach, auch nur einen Muskel seines Körpers an eine Regung für diese herausgeputzten Blumenwichte zu verschwenden. Sie sahen absurd aus. Was brachten ihnen diese Blütenkadaver im Haar? Selbst Lea wirkte auf ihn absurd. Was sollte das alles? Selbst in ihrem schwungvollen Tanz mit dem noch stumpfsinniger als er selbst dreinschauenden Anchor, konnte er nicht anders als die merkwürdige Dekoration in ihrem hübschen Langhaar als merkwürdig abzutun. Naja. Passte zu dieser Veranstaltung. 
"Das hättest du sein können," raunte ihm sein alter Herr in die in den Nacken gekrampften Ohren. "Und das Skelett im Staub in der Steppe von gestern du. Worauf willst du hinaus, Alter?" Eines der Mädchen in seiner Nähe schreckte bei seinen Worten auf und entfernte sich sogleich. Ein paar andere blickten ihn entgegen fasziniert an. Nicht unter anderem auch jene Stute, deren Blick sich so stur wie eh und je auf ihm hielt. Seine Augen aber wanderten sogleich rüber zum Palomino, der sich neben Aarin Miles befand und endlich erbarmte sich ein Lächeln seiner Lippen. 
"Du vergisst deinen Platz. Such dir endlich eine von ihnen aus und lass mich in Ruhe in mein Grab ziehen. Bedeutet dir unsere Familie denn gar nichts." Dracarion war wütend. Oh, er brannte förmlich und lediglich Nero war es zu verdanken, dass er seinen Sohn nicht vor Ort und Stelle auf seine Art und Weise rügte. Ob es Karthago bereits gleich geworden oder er noch wahnsinniger als der alte Dracas selbst war, er grummelte seine Worte losgelöst in die leere Luft. 
"Vater, du beleidigst mich. Vielleicht habe ich schon längst jemanden im Visier? Schließlich ist unsere Familie, seltsamerweise, alles, was mich hier noch hält." Sein Blick hatte tatsächlich nach ihr gesucht. Auch jetzt, während er sein einziges Lächeln an Penthesilea selbst verschenkte und ihr seine Anerkennung auf diese Art und Weise zollte, wanderten die roten Augen doch weiter. Er fand sie dennoch nicht. Ob die dunkle Gestalt in der Nacht am Ufer wohl doch nur bloße Einbildung gewesen war? So oder so. Wäre sie nur ein Geschöpf der Mystik oder aber ihre Fähigkeiten doch so gekonnt, dass sie seinem Blick bisher entkommen war: es faszinierte ihn. 

"Ihr entschuldigt mich." Tat er nicht. Er würde sich dem Zorn Dracerions später widmen müssen. Sollten sein nutzloser Bruder und seine Schwester, das ebenso nutzlose Weib, ihm doch die Ehre erweisen. 
Als Aaron sich von seiner Schwester löste, hatte Karthago wohl beschlossen, dass er die Nähe seines jungen Bruders suchte. Nicht im Blute, im Geist aber war ihm der goldene Jüngling näher als die meisten von ihnen. Er war sich ziemlich sicher, würde er die Welt brennen sehen, wäre es der Miles, der ihm zur Seite stand. 
So hatte er sich also viel zu selbstverständlich durch die Menge begeben und sich mit starrer Miene zu dem hellen gesellt. "Verzeiht, oh junger Herr, mir dürstet es nach geistreicher Gesellschaft. Es zerreißt mir das Herz so sehr," scherzte er mit kaltem Grinsen und rempelte den anderen brüderlich an die Schulter. "Unzufrieden mit der Auswahl, Aaron?" Oh, er hatte seinen Blick genau gesehen. Vielleicht hatte ihn der Impuls deshalb überhaupt ereilt. Tatsächlich brannte es in dem Rappen zu erfahren, was genau den Blick seines Schwurbruders so grollend in die Richtung des ach-so-verschissen-schönen-Paares richten ließ.
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