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Die Geschichten die du einst über das Reich Valeria hörtest gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Es wurde bei einem Vulkanausbruch zerstört und nun befindest du dich auf einer unerbittlichen Reise auf der Suche nach einer neuen Heimat. Viele werden diesen Marsch nicht überleben, manche werden sich von dem König abwenden doch wieder andere tragen den unzerstörbaren Keim der Hoffnung in ihren Herzen. Gehörst auch du zu jenen Geschöpfen? Oder schlägt die Dunkelheit bereits Wurzeln in deiner Seele?
Das Pass Into Oblivion ist ein textbasiertes Rollenspiel in welchem du in die Rolle eines Pferdes schlüpfst. Dazu kommt, dass du deinen Charakter mit der Hilfe unseres kreativen Teams selbst gestalten kannst, denn auf Wünsche gehen wir natürlich sehr gerne ein! Schau dafür gerne einmal auf unserem Discord-Server vorbei!
NEUIGKEITEN
Alle aktuellen Neuigkeiten findet ihr hier.

29.05.2024 - Plot: I. Auf alte Zeiten
28.03.2024 - Frohe Ostern!
22.12.2023 - Frohe Weihnachten!
01.10.2023 - Der neue Zeitraum [...]
29.09.2023 - Die ersten Quests
29.09.2023 - Die neue Umgebung
26.09.2023 - Zwischen I. Sterbende Welt und [...]
22.09.2023 - Abschluss des Kapitels I. Sterbende Welt
DIE HELFENDEN HÄNDE


ROLLENSPIELINFORMATIONEN
Der Tod der Königin wurde offiziell bekannt gegeben und die Suche nach ihr eingestellt. Der Inplayzeitraum beläuft sich vom Sommer bis Herbst. Das Wetter ist im Spätsommer warm und die Temperaturen liegen zwischen 25°C bei Nacht und 35°C bei Tag. Der Wald bietet der Herde Schutz vor übermäßiger Hitze und der See wird kontinuierlich aus dem Gebirgsfluss gespeist.

Im Herbst ist das Wetter wechselhaft und stürmisch. Die Steilküste wird zu einem ungemütlichen und auch gefährlichen Ort. Temperaturen zwischen 15°C und 25°C schlagen sich immer wieder mit Herbstgewittern nieder.

Stand: 28.03.2024

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I. Auf alte Zeiten
15. Herbst 83, nachmittags | Lichtung im Wald | Schicksalsschlag, Nero Valerius, Penthesilea Achilléas, Anchor Aegidius, Spartacus Licinius, Ceres Acillius, Ezrael Achilléas, Sayyirah, Vesta Acillius, Desmond Aegidius, Aaron Miles, Nyke Astoria, Tuana Licinius, Karthago Dracas, Ares Licinius, Nova Odyssey, Rhíon, Artemis Miles, Álvaro, Kachina, Fawna Miles, Gaia Acillius, Lyrae, Hestia Dracas, , , Damhnait, Acalo Aegidius, Lucian Astoria, Cyan
Es gab viele Dinge, in denen ihre Schwester grundlegend enttäuscht hatte. Zumindest ihres Erachtens. Sie war der strahlende Stern ihrer Familie und dennoch schien sie sich nur zögerlich auf ihre neue Rolle einzulassen. Umso wohlwollender betrachtete Ceres den Fakt, dass Vesta nun so besonnen neben ihr herlief. Ihrem Schritt wohnte ein leichter Sprung inne, fast wie bei einem jungen Bub, der die Königsgarde von sich überzeugt hatte. Manchmal sah sie die vielversprechendsten Kandidaten an ihr vorbeilaufen, entweder zu Tode betrübt, oder unfassbar glücklich. An letzteres erinnerte sie gerade ihre Schwester. Als hätte sich etwas Wunderbares in ihrem Leben vollzogen, was alles verändern würde.

Gut, dachte sie bei sich. Wenn sie sich mit ihrem Schicksal anfreundete, dann würde sich der Drang legen, aus der Reihe zu tanzen. Was bedeutete, dass das letzte Bindeglied, welches zu funktionieren hatte, sie selbst war. Spätestens bei der Hochzeit ihrer Schwester sollte sie einen Mann an ihrer Seite haben. Möglichst bereits zur Verlobung. Ja, schon da sollten ihr gewisse Herren den Hof machen. Natürlich mit Rang und Namen. Eine Alternative gab es nicht.
Als sie an ihrer Familie vorbeischritt, schenkte sie Penthesilea ein kurzes Lächeln, doch sie blieb nicht stehen. Sie wollte hören, was Vesta zu sagen hatte, bevor die Einschätzung ihrer Großmutter das erlebte Ereignis in ein neues Licht rückten. 

Etwas abseits stellten sie sich hin und ihre Schwester begann augenblicklich zu erzählen. Ceres Ohren waren gespitzt und ihre Augen leuchteten interessiert, als sie jedes Wort Vestas in sich aufsog. Er war also sanft. Ceres gab sich jede Mühe, keinen Zweifel auf ihrem Gesicht aufblitzen zu lassen. Zärtlichkeit war nicht unbedingt etwas, was sie von einem König erwartet hätte. Vor allem nicht von einem König, dessen Körper mit dieser Art von Narben geziert war. Eines seiner Augen fehlte. Zu einer solchen Verletzung kam es nicht durch Sanftmut. Andererseits hatte sie ihn vorhin mit dem Licinius Knaben und dem Kopf der Aegidius Familie lachen sehen. Jeder Krieger braucht eine Oase, zu der er zurückkehrte, und wer wäre schon besser geeignet als ihre Schwester? Freunde, Kinder und Mistressen boten nicht dasselbe wie eine Ehefrau.
"Ich glaube, ich werde ihn bald wieder sehen."
Ceres lächelte zufrieden. Oh ja, das würde sie. 
"Es wirkt, als hättest du überzeugt, Schwester. Er scheint dich zu mögen." Prüfend sah sie in das Gesicht Vestas. "Und du ihn."

Der erfreute Zug um ihren Mund verschwand, als ihre Schwester auf Karthago zu sprechen kam. Überlegend sah sie über die Menge der tanzenden Leiber, herüber zu dem Dracas. Grausam. Tatsächlich wäre das das letzte Wort gewesen, mit welchem sie ihn beschrieben hätte. Ob es die gespenstischen, roten Augen waren oder die Narben, die seinen Körper zierten, die ihn mit diesem Ruf gestraft hatten? Ceres konnte es nicht beantworten, aber sein Charakter war es gewiss nicht. Von ihrem Gespräch schloss sie darauf, dass es sich bei Karthago um einen idealistischen, ein wenig arroganten und geheimniskrämerischen Mann handelte. Aber da war noch etwas. Sie wusste nicht, wie sie es nennen sollte. Sein Blick hatte auf eine ganz besondere Art auf ihr verharrt, seine Berührungen einen bestimmten Zweck verfolgt, aber sie konnte nicht ganz deuten, welchen.
"Er weiß die Schwachstellen seines Gegenübers mit Worten bloßzustellen, aber er ist gewiss kein grausamer Mann." Eher ein geschundener.
"Aber ich..."
Ich suche nach etwas anderem, war, was sie nicht aussprach. Karthago war das Unbekannte, teilte in keiner Weise ihre Ansichten und würde sie zum Straucheln bringen. Sie wollte keine Unruhe in ihrem Leben, wollte kein Chaos. Sie wollte die bekannten Bahnen und sie wollte einen Partner, der sie festigte, nicht zusammenbrechen ließ, um sie neu aufzubauen. Ebenso wollte sie mit jemanden auf derselben Wellenlänge diskutieren und niemandem die Gepflogenheiten des Adels beibringen.

"Ich kann ihn nicht leiden", entschied sie plump. Sie konnte sich wohl glücklich schätzen, dass nur ihre Schwester ihre Worte vernahm.
"In den Augen der feinen Gesellschaft wäre er gewiss ein guter Ehegatte, aber ich kann dir versichern, dass er nicht geeignet ist." Sie zögerte. "Allerdings nicht aufgrund seines harschen Charakters. Wäre ich an seiner Seite, würde er mich gut behandeln." Glaubte sie.
Es kam ihr falsch vor, den Dracas so aussehen zu lassen, als hätte er seinen Ruf bestätigt. Seine Worte waren gewiss in einigen Belangen fehlplatziert gewesen, aber vor ihrer Großmutter und der Gesellschaft hatte er sie sehr gut aussehen lassen. Begehrenswert. Und er hatte sie nicht blamiert. Das rechnete sie ihm hoch an.
"Wer hat behauptet, er sei grausam?"

Vesta

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Was war das? Dieses Gefühl, dass tief in ihr erklang, sich durch ihre Venen vibrierte und ihr das Atmen schwer machte? Was war das, was sie spürte, als sie erkannte, dass diese Gotteslästerung Rhíon bei ihrem Gemahl stand? Es stach und schnitt in ihr Herz, drückte ihr die Luft zum Atmen zu.
Gemächlich, beinahe genüsslich, spürte sie den immer kräftiger werdenden Herzschlag, während sie kaum mehr Luft bekam.
Warum war sie überhaupt hier? Mit dem Fall der Altkönigin war sie bereits ebenso unten, aber weit tiefer kam diese räudige Stute, nach dem Ableben des Klerus. Denn sie war keine richtige Nachfahrin Danaes. Sie war eine des Zirkels und dieser war ihr Feind. Sie wagte hier aufzukreuzen und dann auch noch ein Gespräch mit ihrem Mann zu beginnen?
Unfähig, auch nur einen weiteren Gedanken zu fassen, musste Tuana einfach da stehen bleiben. Gerade traute sie sich selber nicht über den Weg, wie hatte ihre Taube sich so schnell zu einem Falken wandeln können?
Ganz auf diese kleine Dirne fokussiert, bekam die Taube nicht mit, wie sich ihr Cousin neben sie stellte.

Erst als er sie direkt ansprach, blinzelte sie ihre Gedanken weg und zwang sich, den Blick von den beiden loszureißen und sich auf das Gesicht des Fuchses zu konzentrieren. “Anchor!“ nickte sie ihm zu. Dann musste sie wahrlich nach Worten suchen. Diese Stute ruinierte alles, was ihre Welt aufrecht hielt.
“Euer Tanz mit Lea war sehr schön anzusehen!“ smaltalk. Nicht gerade das beste, was sie je gesagt hatte, aber erst musste sie sich ihrer Gefühle wieder her werden. Ein solcher Ausrutscher inmitten eines Festes war ein Frevel.
Auch wenn die Taube sich an den Fuchs drücken wollte, ihm Trost spenden mochte, ihn umarmen und einfach für ihn da sein wollte, würde sie alles in ihrer Macht Stehende tun, um nicht übergriffig zu werden. Anchor war ein Hengst, der wusste, was und wie er reagieren konnte. Wollte er Mitleid, würde er es bekommen. Wollte er Smalltalk, würde sie ihm dieses Geben.
Niemals mehr machte sie den Fehler, ihm ihre Ideale aufzudrücken. Er liebte, sie hoffte.
Zwei gänzlich verschiedene Wesen. Er und sie, obwohl sie aus einer Familie stammten.

Nun aber musste sie ihn ansehen, denn wenn sie das nicht tat, würde sie wieder Ares suchen, der bei der Stute stand. Also blickte sie in Anchors dunkle Augen, die hart und kalt geworden waren. Das genaue Gegenteil seines einstigen Gemüts. Doch Tuana konnte es verstehen. Einen solchen Verlust war noch stärker als der ihrer.

Anchor

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Ihre Reaktion war bemerkenswert. Dieses Aufblitzen von Zorn. Ein wildes Aufbegehren, dass jedoch im nächsten Augenblick niedergerungen wurde. Schade. Es hatte Nova gefallen. Wenngleich es nicht ihre Absicht gewesen war, die junge Stute zu einer solchen Zurschaustellung ihrer Abneigung zu verleiten. Im Gegenteil.
"Hm.", untermalte sie mit einem vibrierenden Ton das Lächeln, welches ihre Lippen zu einem sanften Bogen formte.
"Ich verstehe."
Und wie sie das tat. Die Inbrunst, mit welcher Artemis die Worte hervorgebracht hatte, hallte in ihrer eigenen Brust nach. Für einen Augenblick. Dann verebbte das Gefühl. Novas Hass auf die Männerwelt war ausgebrannt. Nicht weil sie sich mit ihrer Opferrolle abgefunden hatte - sondern weil sie hatte erkennen müssen, dass Stuten ebenso in der Lage waren, zu verletzen. Zu Missbrauchen. Diese Rolle war nicht geschlechterspezifisch. Sie war Charakterbezogen. 
"Es tut mir leid. Ich wollte Euch nicht auf Euren Körper reduzieren."
sie legte den Kopf ein wenig schräg, ehe sie den Blick von Artemis abwandte und ihn auf die Leiber legte, die sich dort unten in einem sanften Tanz umkreisten. Immer mehr Paare hatten sich zusammengefunden, bewegten sich im Takt der Musik. Wie viele von ihnen wohl diesen Abend als Beginn einer neuen Verbindung markieren würden und sich somit perfekt in das Leben einfügten, welches ihnen vorgegeben worden war? Alten Pfaden folgten, die ausgetreten waren und so tief, dass man sie kaum verlassen konnte, ohne sich das Genick zu brechen...
Nanu? Mit Erstaunen stellte sie fest, dass es Mitleid war, welches sich angesichts dieses Gedankens in ihr Bewusstsein schlich. 

"Ah, so viele Fragen."
Auch wenn Novas Augenmerk nicht auf ihr lag, so gehörte ihre Aufmerksamkeit doch voll und ganz Artemis. Keines ihrer Worte war der Schwarzen entgangen, welche nunmehr langsam den Blick zurück zur Valkyre wandern ließ. Für einen Moment war sie versucht, ihr ebenfalls ein Spiel vorzuschlagen, so wie sie es bei Damhnait getan hatte, dann jedoch verwarf Nova den Gedanken wieder. Die Aussicht, Artemis in einem normalen Gespräch kennen zu lernen, war... verlockender.
"Nun, ich schätze das Land, aus welchem ich komme, wird Euch kaum bekannt sein. Es ist Monate weit fort." Und dürfte mittlerweile wohl ähnlich in Schutt und Asche liegen wie Valeria. Wenngleich das Tal der Horses of Heaven sich keinem Vulkanausbruch, sondern einer anderen Art der Katastrophe gegenüber gesehen hatte. 
"Ein unbedeutendes Fleckchen Land, das in Blut ertrinkt."
Ein Zucken ihrer Schulter untermalte die Gleichgültigkeit, die ihren Worten innewohnte. Dieses Kapitel ihres Lebens war beendet. Die Geschichte aus erzählt. Wenngleich die Erinnerungen sie noch immer wach hielten. An ihn. An das Geschehene, den Schmerz, die Qual. Und an Sie. Und ihren Verrat. 
Wie viel habt ihr schon gesehen?
'Mehr, als eine Seele ertragen kann.' Die Worte lagen ihr auf der Zunge. Doch sie schluckte sie herunter, verbarg sie hinter einem undurchdringlichen Lächeln.
"Viel. Sehr... viel.", erwiderte Nova stattdessen. "Aber nur wenig davon hat mich so neugierig gemacht wie Ihr, Artemis." Eine leichte Bewegung brachte sie näher an die Andere heran. Nur einen Hauch. Kaum merklich.
"Ihr seid in der Tat kein Püppchen. Ihr seid stolz, energisch... und zweifelsohne mutig, da Ihr Euch offensichtlich gegen die Gepflogenheiten des Adels stellt. Ich möchte wissen... warum?" 

Artemis

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Was genau Artemis gehofft hatte, wusste sie selber nicht. Nur das, was sie als Antworten bekam, waren nicht genug. Nova wirkte vertraut und bekannt und das, was sie von ihr gab, ließ eine familiäre Seite an ihr erklingen. Es war nicht nur die Augen, die sie an ihre Familie andererseits erinnerte. Es war auch ihre geheimnisvolle Art, die man oft bei den Miles erahnen ließ.
Doch wenn das Schattenfell sich nicht zu ihnen bekennen wollte, würde dies wohl auch nicht geschehen. Ob jemals ein Urgroßahn abgewandert war in dieses Land, das in Blut ertrank?
Es könnte passen. Wenngleich es unwahrscheinlich war. Die Worte, mit der sie Temi beschrieb, schienen in ihr keinen Anklang zu finden. Sie sah sich nicht darin, und würde sich nie in eben solchen Dingen sehen.
Außerdem betrachtete die Stute nun die andere, aus Haselnussbraunen Augen, in ihre Mond geküssten.

“Ich hab gesehen, wie man anders leben kann und welch erfüllende Tage damit verbunden sind. Sagen wir kurz und knapp, wer einmal von der verbotenen Frucht genascht hat...“ lächelte Artemis indessen ihrerseits. Ganz falsch war diese Aussage nicht. Immerhin hatte sie mindestens ein Volk, einen Stamm getroffen auf ihrer Reise, bei denen sie jederzeit zurückkehren wollte. Jemandem wie Nova, die sie an ihre Schlangenfamilie denken ließ, würde sie mit Sicherheit nicht groß und breit alles austreten, was sie zu dem machte, der sie heute war.
Das behielt sie sich vor, für diejenigen, die ihre Freundschaft, Loyalität und Vertrauen bekommen haben. Dazu gehörte Nova nicht. Noch nicht.

“Kurz vor dem Angriff auf unser altes Land waren mein Cousin Aaragon und mein Vater mit mir auf Reisen. Warum er ausgerechnet mich mit genommen hatte, weiß ich nicht. Werde ich auch nie wissen, da mein Vater auf dieser Reise von den Zwergen im Norden umgebracht wurde.“ den Tod ihres Vaters trug sie beinahe emotionslos an die schwarze Stute weiter.
“Atlas haben wir aufgegabelt. Aber auf dieser Reise in einige andere Länder, durfte ich Einblicke in verschiedenste Lebensweisen erhalten. Da ist das Leben hier nur noch ein faden Ödnis. Langweilig, Uninteressant.“ das war keine Lüge und kein Geheimnis.
Sie bedachte die Schwarze mit einem interessanten Blick.
“Was mich wiederum fragen lässt, warum du ausgerechnet hier eine Bleibe gefunden hast. In diesem Land, bei diesen doch recht alten, Ritualisieren Sitten. In dem Verrat, Intrigen und Macht eine Rolle spielt. Es sei denn du bist genau an diesen dreien interessiert.“ Wenn dem so wäre, würde Artemis sie zu einigen Familien führen, dort abladen, und wieder im Schatten verschwinden. Dann wäre das Mondauge glücklich und Artemis würde sich eine andere Stute suchen müssen.

Nova

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Sein Tanz mit Penthesilea war also schön anzusehen gewesen. Anchor machte sich nichts vor und erkannte direkt die dreiste Lüge in den Worten seiner Cousine. Er hatte das Mädchen benutzt, um sich von ungewollter Aufmerksamkeit freizumachen. Dass andere in dieser aus Selbstzweck geborenen Handlung etwas Nobles erkannten, war im besten Fall amüsant, im schlechtesten ein Zeichen absoluter Verblendung. Es war schön, dass die Achilléas selbst Gefallen daran gefunden hatte, aber dass andere über diesen Tanz richteten, war ihm zuwider. Ein so junges Mädchen wie Penthesilea—ein Kind—sollte keinen Ball eröffnen, der überdies auch noch ihre Vermählung zelebrierte. Er hätte selbst beinahe eine Tochter gehabt, die...
Er ließ den Gedanken los, noch bevor er richtig gekommen war. Anchor war sich sicher, dass Penthesilea und er ihre Rollen zur Perfektion gemeistert hatten, aber die Verbitterung in ihm blieb bestehen. Aus den Zeiten, in denen er sich öffentlich über das Begehren des Adels beschwerte, war er jedoch schon lange raus, daher nickte er nur dankend, ohne weiter auf das Thema einzugehen.

Stille breitete sich zwischen ihnen aus, während sie einander fest ansahen. Beinahe, als hätten sie beide Angst davor, den Blick abzuwenden, weil das, was sie um sich herum erblicken würden, noch schmerzhafter war, als das unangenehme Schweigen, welches sich über sie legte.
"Sie ist sehr weise", merkte er mit ruhiger Stimme an. Einerseits, weil er das Gefühl hatte, etwas sagen zu müssen, andererseits, weil er glaubte, dass dies ein Wort war, mit dem man das junge Mädchen zu selten beschrieb. Letztendlich war er der Erste, der nachgab und den Blick über die Anwesenden und die Tanzfläche schweifen ließ. 
Rhíon und Ares. Sie standen noch immer zusammen und plötzlich verstand er den Blick, den seine Cousine auf die beiden gerichtet hatte. Es war mehr als bloße Eifersucht. Seine Lippen kräuselten sich zu einem grausamen Lächeln. Tuana hatte einst mit ihm über Tugend und ihre Verpflichtungen gesprochen. Anchor hatte sie damals plump abgewiesen, nicht verstehend, worauf sie hinaus wollte, aber jetzt verstand er sehr wohl und hoffte für sie, dass ihr Ehegatte ihr so treu ergeben war wie sie ihm. Rhíon schien sich darauf zu verstehen, das Chaos in die Welt zu bringen. Ihre Existenz erinnerte an eine Zeit, an die sich der Großteil der Verbliebenen nicht erinnern wollte. Unwillkürlich dachte Anchor an Adesh. Seit Jahren hatte er keinen Gedanken mehr an den braunen Hengst mit zu vielen Ideen und zu viel Tatendrang verschwendet und kurz fragte er sich, ob er es nach seinem Verrat vollbracht hatte, mit seinem Leben davonzukommen. Aus irgendeinem Grund hatte man ihm nie etwas anhaben können.

"Du verachtest sie", stellte er nüchtern fest, während er Rhíon dabei beobachtete, wie sie Ares in eine anscheinend unverfängliche Konversation verwickelte. Anchor gab sich nicht einmal die Mühe, Tuana höflich anzusprechen, aber er verurteilte sie nicht. Wie hätte er das auch tun können, wenn er selbst einige der hier Anwesenden kaum ansehen konnte? 

Tuana

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Tuana nickte langsam, nachdem Anchor erwähnt, dass sie sehr weise war. Ihre Gedanken nicht bei dem Hengst und der viel zu jungen Stute, sondern einer anderen hausierend, benötigte sie einen Moment. Blinzelnd betrachtete sie dann zu den Worten zurückkehrend den Aegidius. “Scheint mir auch so. Sie wird eine schöne Braut abgeben. Auch wenn sie nach meinem dafür halten noch ein, zwei Jährchen zu jung ist. Aber Asariel wird ihre Gründe dafür haben!“ trällerte Tuana raus, auch wenn ihre Stimme nicht wie sonst warm und weich war. Eher bedrückt und nicht anwesend. Sie hoffte immer noch ein gutes Verhältnis zu ihrem Cousin zu haben, sodass sie nicht mit solchen Gedanken zurückstecken musste.
Ansonsten würde sie eine Schelte kassieren, was freilich, nur er durfte. Und ihr Bruder. Und Nero. Und Ares. Verdammt, die Männer in ihrem Kreise wurde wirklich zu viel.

“Wie könnte ich Lea verachten?“ fragte sie erschrocken, blinzelte leicht verwirrt. “Sie ist... oh.“ Tuana war seinem Blick gefolgt. Eine Richtung, die sie versucht hatte, zu vermeiden. Drohende Gewitterwolken ließen die Taube in ihrem Inneren wie wild umherflattern. Schon wieder pumpte ihr Herz, das Blut rauschte in ihren Ohren.
Selbst bei Silas war ihr eine solch körperliche Reaktion nicht passiert. Tugendhaft hatte sie den Kopf geneigt und sich allem ergeben, was da kam.
Doch hier war ihr Bereich. Ihr zu Hause und sie würde sich ihre Familie nicht wegnehmen lassen. Nicht von einer Hexe, die ihre Finger nicht von einem Ehemann lassen konnte.

Tief und zitternd stieß sie die Luft aus, nicht bereit zuzugeben, dass es sie massiv störte, dass er bei ihr stand, wo er doch zu den Hengsten wollte.
In Tuana gab es einen Ruck, sie hob ihr Haupt, streckte die Brust raus und drehte sich ab von den beiden, blickte dagegen Anchor entgegen.
“Nein. Ich kenne sie nicht mal.“ was gelogen war. Tuana kannte Rhion schon, immerhin hausierte die kleine Dirne eine lange Zeit bei der Königin. Der Altkönigin, gefallene, verstorbene. Neros Mutter.
Wie hatten sie sich so gegen alles verschwören können, was ihnen lieb und teuer war? Was sie immer und immer wieder ihrem Adel gepredigt hatten. Geschichtsblätter füllte.
Tuana verstand es nicht, dass ihre Existenz überhaupt unter ihnen war.

“Wirst du die Ausbildung wieder aufnehmen?“ fragte sie ihn, um a. auf andere Gedanken zu kommen und b. … a würde reichen.

Anchor

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Sie war in der Tat erleichtert darüber, dass Desmond nicht weiter hinsichtlich der Favoriten und Anti-Favoriten ihres Vaters nachbohrte. Er hatte nicht die Absicht, sie in eine unangenehme Position zu drängen und das war ein Charakterzug, welchen sie dem Leibgardisten hoch anrechnete. Auf seine Nachfrage hinsichtlich Eris hin, löste sich ein leises Seufzen aus der zierlichen roten Brust.
"Sie war bereits verheiratet.", erklärte Nyke, nicht sicher, ob Desmond dieser Fakt bekannt war. "Argo fiel im Krieg gegen Silas, bevor sie eine Familie gründen konnten." Ein kurzes Zögern folgte. Sie war sich nicht sicher, ob es ihr zustand, einen so wichtigen Punkt der Persönlichkeit ihrer Schwester zu offenbaren. Doch Desmond schien ihr nicht wie Jemand, der vorschnell urteilte und so sprach Nyke weiter.
"Sie sehnt sich sehr danach, eine eigene Familie zu haben."
Ihr Blick glitt hinüber zu Eris und ein liebevolles Schmunzeln kräuselte ihre Lippen.
"Ich glaube, sie würde unseren Vater vor vollendete Tatsachen stellen, wenn er nicht bald einer neuen Ehe zustimmt."
Was das anging, beneidete sie die Ältere hin und wieder. Zwar wohnte ihnen beiden eine Zielstrebigkeit inne, doch bisweilen schaffte Eris es immer wieder, die Mauern ihres Vaters zum Einsturz zu bringen, wenn sie schlicht mit dem Kopf durch die Wand drängte. Nyke war weniger offensiv. 

Stattlich. Himmel. Was? Das Braun ihrer Augen zuckte zu dem sturmumtobten Blau der seinen und langsam, ganz langsam, entließ sie die Luft mit einem tonlosen Atemzug aus ihren Lungen. Der Blick in sein Gesicht verriet ihr, der  Gedanke, der in diesem Moment in ihr aufgestiegen war, war nicht das, was Desmond mit seiner Aussage hatte andeuten wollen und schnell drängte sie ihn dorthin zurück, woher auch immer er gekommen sein mochte. 
"Es ist faszinierend, wie ihr Körper sich an das harte Leben in Kälte und Kargheit angepasst hat."
erwiderte sie, als sie ihre Gedanken wieder auf sicherem Terrain wusste. Das Gerede von Hochzeiten und Familiengründungen musste sich wohl irgendwie in ihr Bewusstsein geschlichen haben. Wie heikel.

"Sollte es.", stimmte sie ihm zu, dankbar darüber, dass er nicht auf die kindliche Naivität ihrer Antwort eingegangen war. "Aber zwischen dem was sein sollte und dem was ist, liegen leider manchmal... Welten." Dass das Leben hinter den schönen Fassaden weitaus weniger apart war, hatte sie selbst zwar glücklicherweise bislang nicht am eigenen Leib erfahren müssen - wenn man die Krankheit ihrer Mutter außen vor ließ. Doch Nyke ging mit offenen Augen durch die Welt und so war ihr durchaus bewusst, dass dies ein Privileg war. Leistungsdruck und Machthunger fraßen sich durch ihre Gesellschaft und machten auch vor ihren engen Freunden nicht Halt. 
"Bei Eris ist er nicht so zaghaft." Nyke schlug die Augen nieder, ehe sie den Kopf leicht schüttelte. "Er glaubt, ich bin zu... zerbrechlich für die Welt 'da draußen'." Eine Einstellung, mit dem er offenbar nicht alleine dastand. Kurz huschten Nykes Gedanken zu Lucian. Wenn ihr Vater nicht in ihrer Nähe war, wachte ihre Cousin mit Argusaugen über sie. Umso bemerkenswerter, dass keiner von Beiden im Moment da war. "Aber das bin ich nicht." Es war irgendwie... befreiend? Nyke lächelte.
"Ach was. Ihr würdet Eure Tochter mit dem notwendigen Selbstbewusstsein ausstatten, damit sie sich behaupten kann. Und Euren Sohn mit dem notwendigen Respekt gegenüber anderen Wesen. Letztlich liegt es bei den Eltern, ihren Kindern die grundlegenden Einstellungen mit auf den Weg zu geben."  
Es war ihr gleich, dass sie sich mit dieser Behauptung weit aus dem Fenster lehnte. Der Eindruck, den sie bislang während dieses Gesprächs von Desmond hatte gewinnen können, war durchaus positiv und strafte die Gerüchte Lügen. Wenngleich seine Nonchalance in der Tat nahezu frevelhaft nervenaufreibend sein konnte.

Desmond

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Vollkommene Genugtuung breitete sich in seinem Inneren aus. Ließ sein Herz höher schlagen, noch bevor er zu seiner ersten Handlung angesetzt hatte. Denn Spartacus wusste, dass er Aaron demütigen konnte. Auf eine solch einfache weise, die ihm wohl in den Augen vieler wieder den Status des unerzogenen Bengels verpasst hätte. Nun, immerhin war er noch jung, doch so langsam schien auch der starrköpfige Licinius zu verstehen. Doch diesen Spaß wollte er sich nicht nehmen lassen. Nicht nachdem, was Aaron getan hatte, was er gesagt hatte, wie er sich lächerlich zur Schau gestellt hatte, vor ihr.
Spartacus redete sich ein, dass Penthesilea höflich sein musste. Der Etikette wegen. Und nicht, weil es ihr wirklich gefallen hatte. Nein, dieser Haufen an verrotteter Genetik hatte Nichts. Wie er sich im lilanem Saft wandte, wie eine Fliege in Scheiße. "Du bist erbärmlich", gab der Licinius mit gekräuselten Nüstern auf das Gesabbel des anderen zurück. Er glaubte kaum, dass sich Aaron mit dieser Schmach geschlagen geben würde. Aber Spartacus wäre nicht Spartacus, wenn er jetzt einfach gehen würde. Er wollte diesen Konflikt. Diese Provokation, die er eigens heraufbeschworen hatte. Den abperlenden Traubensaft, vermischt mit dem Sabber dieses armseligen Geschöpfes, ertrug er mit Fassung. Lediglich seine Ohren zuckten verärgert in den Nacken, aber das war auch schon alles, was er auf diese Geste eines Füllens zu erwidern hatte. "Sieh dich an, eine Ratte, die meint sie wäre dazu fähig zu fliegen." Verächtlich zischte der Dunkelfuchs aus. "Verarsch mich nicht." Mit versteinerte Miene betrachtete Spartacus, wie Aaron mit Mühe aufstand, dabei beinahe wieder in den Beeren gelandet wäre. Die dunklen Mundwinkel zuckten nach oben.
Spartacus trat einen Schritt vor dem Gescheckten zurück, um ihn genauer in Augenschein zu nehmen. Vielleicht hatte er Glück und irgendeine armselige alte Jungfer würde sich ihm annehmen. Aus reiner Verzweiflung natürlich.

Hätte er ähnliche Worte nicht schon einmal irgendwo gehört, hätten diese ihm vermutlich stärker aus der Haut fahren lassen, aber er hatte was er wollte. Er hatte Aaron ruiniert, wenn auch nur sein Fellkleid und zu einem geringfügigem Teil seinen nicht vorhandenen Stolz. "Aww", er hätte ihm seine Zähne ins Gesicht schlagen sollen, "hat dein armes Ego die Abfuhr nicht ertragen?" Spartacus schüttelte sein Haupt, dezent dich an Aarons Hals, um ihm eine lilane Schönheitspolitur zu verpassen. "Sie spielt nicht in deiner Liga." Er hatte gesehen was er vor gehabt hatte, er kam nur noch nicht genau dahinter... aber das würde er schon noch. Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, "oder wolltest du mit Neptun tanzen?" Der Dunkelfuchs seufzte tief aus, als Aaron nach dem Pagen verlange, dieser arme Tropf kam sofort herbeigeeilt und Spartacus rümpfte die Nüstern, als ihm der Beerensaft beinahe ins Maul lief. "Zeigst du nun den Trotz eines jungen Füllens?" Ein Auflachen entkam seiner Kehle, "wahrlich Miles, ich habe schon immer nichts von dir gehalten, aber meine Erkenntnis erreicht gerade ihren neuen Tiefpunkt."

Aaron

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"Es wirkt, als hättest du überzeugt, Schwester. Er scheint dich zu mögen. Und du ihn."
Ja? War es nicht zu früh dafür? Nun gut. Andererseits war Ceres in dieser Hinsicht schon immer etwas geläuterter, verstand diese Art der Dinge schneller und kam zu schlüssigeren Prognosen. Wie oft war es vorgekommen, dass Vesta einem armen Tölpel den Kopf verdreht hatte, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. Ihre Augen waren ja ständig in den Wolken gewesen und hatten sich an ihrem weichen Flausch festgehangen. Irgendwo hatte sie dann auf einen kühlen Wind gewartet, der sie mit sich fortnimmt und von all dem hier befreit. Ein kühler Wind. 
Vestas Augen flohen nun aber nicht zu den Wolken, sondern zu jenem blühenden Fliederbaum, der sich kaum merklich im Tanz des Lufthauches wog und all jene wirbelnden und flatternden Adelskinder in seinen Schatten stellte. Wie seltsam, dass es nun also doch ein warmer Windhauch sein sollte, der sie hier halten würde.

"Nun," versuchte sie ihre Worte gefasst in ruhiger Stimme zu halten, der doch ein betretenes Rütteln innewohnte. Nagut. Dann würde sie sich eben nicht in aller Sinnesstärke vor der Füchsin präsentieren können. Sei es drum. Sie vertraute darauf, dass Ceres diese Unsicherheit übersehen und nicht an Gaia tragen würde. So streng die jüngere der beiden auch mit sich und generell jedem atmendem Geschöpf war, irgendetwas in ihr hatte doch Mitleid mit der Braunen. Zumindest hatte sich jene Braune dies immer erhofft. "Ich werde unseren König nicht enttäuschen wollen." Eine diplomatische Antwort. Vielleicht ein erster Schritt in die richtige Richtung. Immerhin war es ihr ein Bedürfnis, ihre Familie nicht zu enttäuschen. Viel mehr aber war es bislang immer die Furcht gewesen, die sie an die kurzen Ketten gehalten hatte. Die Aussicht darauf, etwas freier zu atmen, hatte eine ganz wundersame, erfrischende Wirkung auf sie.
Ob es nun also dies oder das warme Lächeln aus schwarzem Gesicht war, welches ihr Herz gerade etwas schneller schlagen ließ...
Ein laues Lächeln, ehe sich zwei dunkle Augen wieder in die von Ceres flüchteten. 

Sie wusste nicht, was sie von dem Gespräch über einen Dracas halten sollte. Natürlich, es war zunächst aufregend gewesen, ihre Schwester in einem so ungewohnten Umfeld zu sehen. Aber Vesta konnte nicht leugnen, dass die Sorge nun doch vorherrschend war. Eine Angst, die sie künftig besser unter Kontrolle wähnen müsste. "Wer hat behauptet, er sei grausam?" Ihre Augenlider schlugen etwas schneller über den glänzenden Perlen auf und nieder. "Nun. Ich glaube ich kenne kaum jemanden, der das Gegenteil behauptet. Bis auf dich." Wie überraschend. Das passte nicht zusammen. Er würde sie gut behandeln? Sie zweifelte nicht daran, dass ihre Phoenixfeder dazu in der Lage war, ganz gleich wen in ihren Bann zu ziehen. Ob es ein Soldat, ein Grenzer, ein Tyrann, ein Poet oder ein König - nein, sie verwarf letzteres wieder - sein würde, sie würden alsbald schon erkennen, dass sie in der Füchsin einen wahren Schatz in ihrer Seite wüssten. Viel rascher würde diese Erkenntnis den künftigen Partner der roten Acillius treffen, als es ihr selbst jemals gewahr werden würde. Ah, schon wieder diese Sorge. Vesta berief sich zur Räson. 

Nun gut, also. Weshalb auch immer ihre Schwester der Annahme ging, erfüllte der Rappe dann doch eine große Anzahl der Faktoren, die für einen guten Ehemann sprechen würden. Wahrscheinlich war es also lediglich Ceres' guter Instinkt, der sie von ihm fern hielt. Bucephalus sei Dank. Vesta wüsste nicht, wie sie einen Sonntagmorgen im Hause Dracas überstehen würde, wenn sie ihre verheiratete Schwester einst besuchen wollte. Konnte es aber sein, dass da vielleicht noch ein anderer Grund mitschwang?
Etwas listiger als gewohnt schoben sich die Lippen zu einem Schmunzeln. "Ich bin mir sicher, sollte es jemandem möglich sein, aus dem Erbend er Dracas doch noch wider Erwarten einen anständigen Ehemann zu meißeln, dann wärest du das." Gott bewahre. "Ceres Dracas." Inkonziliantes Kopfschütteln folgte dem fahlen Geschmack dieser Kombination. Ceres Aegidius. 
"Sag, Schwester. Gibt es vielleicht einen anderen Grund für deine Abneigung eines dunklen Ehegatten gegenüber? Einen helleren Grund... mit blauen Augen?" Sie lächelte herausfordernd. Gaia hatte sie in ihrem Gespräch unterbrochen aber Vesta hatte die Aufregung im Gesicht ihrer Schwester vernommen. Und sie war zu neugierig darauf zu erfahren, was sich zwischen Ceres und Desmond abgespielt hatte. 

Ceres

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Er musterte ihr Gesicht, während er auf eine Antwort wartete. Das Unwohlsein darin war unübersehbar und unwillkürlich drängte sich ihm die Frage auf, warum sie sich überhaupt der Qual aussetzte, sich hier den Blicken und Mäulern der Öffentlichkeit preiszugeben. Alles an ihr schrie ihm förmlich entgegen, dass sie nicht hier sein wollte. Und doch war sie es. 
So wie er.
Er unterdrückte das Seufzen, welches in seiner Brust empor klettern wollte und zwang sich stattdessen, sein Gewicht gleichmäßig auf alle vier Beine zu verteilen. Er musste sich erden. Sich selbst zur Contenance mahnen. Erst recht, als sie ihm seine Frage zurückgab und mehr noch, als sie ihm diesen Blick zuwarf. Unausgesprochene Worte hingen in der Luft wie Spinnweben und zu gerne hätte der Licinius sie mit einer beifälligen Bewegung fortgewischt. Doch er konnte es nicht. Das war er ihr schuldig, nach dem, was im Wald geschehen war; eine ehrliche Antwort. Zumindest halbwegs.
"Besser." 
Denn im Moment fühlte er sich tatsächlich weniger von den Schatten bedroht. Der Schmerz in seinem Kopf war nur eine entfernte Ahnung und solange gab er sich gerne der Fiktion hin, dass er alles unter Kontrolle hatte. Sich unter Kontrolle hatte.
"Deutlich besser."
Den Zwischenfall mit Artemis verschwieg er bewusst, wenngleich sein Blick kurz über die nahestehenden Körper huschte als wolle er sichergehen, dass die Valkyre sich nicht in Hörweite befand um ihn Lügen strafen zu können.

"Du siehst aus, als würdest du an jedem Ort dieser Welt lieber sein, als hier.", lenkte Ares das Gespräch und gleichsam seine Gedanken von dem Thema fort. "Aber es freut mich, dass du hier bist." Ein schiefes Lächeln tauchte seine Züge in einen Ausdruck, welcher im weitesten Sinne als mitfühlend zu beschreiben war. "Das zeugt von Mut." 
Dass noch immer so viele ein Problem mit Rhions Herkunft hatten, entzog sich seinem Verständnis. Wenn sogar die Anhänger Silas' einen Platz in ihrer Mitte gefunden hatten und akzeptierte Mitglieder der Gesellschaft geworden waren, wie konnte man dann einer jungen Stute wie Rhion dieses Entgegenkommen verweigern?

Rhíon

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