07-01-2024, 09:37 PM
Sie war in der Tat erleichtert darüber, dass Desmond nicht weiter hinsichtlich der Favoriten und Anti-Favoriten ihres Vaters nachbohrte. Er hatte nicht die Absicht, sie in eine unangenehme Position zu drängen und das war ein Charakterzug, welchen sie dem Leibgardisten hoch anrechnete. Auf seine Nachfrage hinsichtlich Eris hin, löste sich ein leises Seufzen aus der zierlichen roten Brust.
"Sie war bereits verheiratet.", erklärte Nyke, nicht sicher, ob Desmond dieser Fakt bekannt war. "Argo fiel im Krieg gegen Silas, bevor sie eine Familie gründen konnten." Ein kurzes Zögern folgte. Sie war sich nicht sicher, ob es ihr zustand, einen so wichtigen Punkt der Persönlichkeit ihrer Schwester zu offenbaren. Doch Desmond schien ihr nicht wie Jemand, der vorschnell urteilte und so sprach Nyke weiter.
"Sie sehnt sich sehr danach, eine eigene Familie zu haben."
Ihr Blick glitt hinüber zu Eris und ein liebevolles Schmunzeln kräuselte ihre Lippen.
"Ich glaube, sie würde unseren Vater vor vollendete Tatsachen stellen, wenn er nicht bald einer neuen Ehe zustimmt."
Was das anging, beneidete sie die Ältere hin und wieder. Zwar wohnte ihnen beiden eine Zielstrebigkeit inne, doch bisweilen schaffte Eris es immer wieder, die Mauern ihres Vaters zum Einsturz zu bringen, wenn sie schlicht mit dem Kopf durch die Wand drängte. Nyke war weniger offensiv.
Stattlich. Himmel. Was? Das Braun ihrer Augen zuckte zu dem sturmumtobten Blau der seinen und langsam, ganz langsam, entließ sie die Luft mit einem tonlosen Atemzug aus ihren Lungen. Der Blick in sein Gesicht verriet ihr, der Gedanke, der in diesem Moment in ihr aufgestiegen war, war nicht das, was Desmond mit seiner Aussage hatte andeuten wollen und schnell drängte sie ihn dorthin zurück, woher auch immer er gekommen sein mochte.
"Es ist faszinierend, wie ihr Körper sich an das harte Leben in Kälte und Kargheit angepasst hat."
erwiderte sie, als sie ihre Gedanken wieder auf sicherem Terrain wusste. Das Gerede von Hochzeiten und Familiengründungen musste sich wohl irgendwie in ihr Bewusstsein geschlichen haben. Wie heikel.
"Sollte es.", stimmte sie ihm zu, dankbar darüber, dass er nicht auf die kindliche Naivität ihrer Antwort eingegangen war. "Aber zwischen dem was sein sollte und dem was ist, liegen leider manchmal... Welten." Dass das Leben hinter den schönen Fassaden weitaus weniger apart war, hatte sie selbst zwar glücklicherweise bislang nicht am eigenen Leib erfahren müssen - wenn man die Krankheit ihrer Mutter außen vor ließ. Doch Nyke ging mit offenen Augen durch die Welt und so war ihr durchaus bewusst, dass dies ein Privileg war. Leistungsdruck und Machthunger fraßen sich durch ihre Gesellschaft und machten auch vor ihren engen Freunden nicht Halt.
"Bei Eris ist er nicht so zaghaft." Nyke schlug die Augen nieder, ehe sie den Kopf leicht schüttelte. "Er glaubt, ich bin zu... zerbrechlich für die Welt 'da draußen'." Eine Einstellung, mit dem er offenbar nicht alleine dastand. Kurz huschten Nykes Gedanken zu Lucian. Wenn ihr Vater nicht in ihrer Nähe war, wachte ihre Cousin mit Argusaugen über sie. Umso bemerkenswerter, dass keiner von Beiden im Moment da war. "Aber das bin ich nicht." Es war irgendwie... befreiend? Nyke lächelte.
"Ach was. Ihr würdet Eure Tochter mit dem notwendigen Selbstbewusstsein ausstatten, damit sie sich behaupten kann. Und Euren Sohn mit dem notwendigen Respekt gegenüber anderen Wesen. Letztlich liegt es bei den Eltern, ihren Kindern die grundlegenden Einstellungen mit auf den Weg zu geben."
Es war ihr gleich, dass sie sich mit dieser Behauptung weit aus dem Fenster lehnte. Der Eindruck, den sie bislang während dieses Gesprächs von Desmond hatte gewinnen können, war durchaus positiv und strafte die Gerüchte Lügen. Wenngleich seine Nonchalance in der Tat nahezu frevelhaft nervenaufreibend sein konnte.
"Sie war bereits verheiratet.", erklärte Nyke, nicht sicher, ob Desmond dieser Fakt bekannt war. "Argo fiel im Krieg gegen Silas, bevor sie eine Familie gründen konnten." Ein kurzes Zögern folgte. Sie war sich nicht sicher, ob es ihr zustand, einen so wichtigen Punkt der Persönlichkeit ihrer Schwester zu offenbaren. Doch Desmond schien ihr nicht wie Jemand, der vorschnell urteilte und so sprach Nyke weiter.
"Sie sehnt sich sehr danach, eine eigene Familie zu haben."
Ihr Blick glitt hinüber zu Eris und ein liebevolles Schmunzeln kräuselte ihre Lippen.
"Ich glaube, sie würde unseren Vater vor vollendete Tatsachen stellen, wenn er nicht bald einer neuen Ehe zustimmt."
Was das anging, beneidete sie die Ältere hin und wieder. Zwar wohnte ihnen beiden eine Zielstrebigkeit inne, doch bisweilen schaffte Eris es immer wieder, die Mauern ihres Vaters zum Einsturz zu bringen, wenn sie schlicht mit dem Kopf durch die Wand drängte. Nyke war weniger offensiv.
Stattlich. Himmel. Was? Das Braun ihrer Augen zuckte zu dem sturmumtobten Blau der seinen und langsam, ganz langsam, entließ sie die Luft mit einem tonlosen Atemzug aus ihren Lungen. Der Blick in sein Gesicht verriet ihr, der Gedanke, der in diesem Moment in ihr aufgestiegen war, war nicht das, was Desmond mit seiner Aussage hatte andeuten wollen und schnell drängte sie ihn dorthin zurück, woher auch immer er gekommen sein mochte.
"Es ist faszinierend, wie ihr Körper sich an das harte Leben in Kälte und Kargheit angepasst hat."
erwiderte sie, als sie ihre Gedanken wieder auf sicherem Terrain wusste. Das Gerede von Hochzeiten und Familiengründungen musste sich wohl irgendwie in ihr Bewusstsein geschlichen haben. Wie heikel.
"Sollte es.", stimmte sie ihm zu, dankbar darüber, dass er nicht auf die kindliche Naivität ihrer Antwort eingegangen war. "Aber zwischen dem was sein sollte und dem was ist, liegen leider manchmal... Welten." Dass das Leben hinter den schönen Fassaden weitaus weniger apart war, hatte sie selbst zwar glücklicherweise bislang nicht am eigenen Leib erfahren müssen - wenn man die Krankheit ihrer Mutter außen vor ließ. Doch Nyke ging mit offenen Augen durch die Welt und so war ihr durchaus bewusst, dass dies ein Privileg war. Leistungsdruck und Machthunger fraßen sich durch ihre Gesellschaft und machten auch vor ihren engen Freunden nicht Halt.
"Bei Eris ist er nicht so zaghaft." Nyke schlug die Augen nieder, ehe sie den Kopf leicht schüttelte. "Er glaubt, ich bin zu... zerbrechlich für die Welt 'da draußen'." Eine Einstellung, mit dem er offenbar nicht alleine dastand. Kurz huschten Nykes Gedanken zu Lucian. Wenn ihr Vater nicht in ihrer Nähe war, wachte ihre Cousin mit Argusaugen über sie. Umso bemerkenswerter, dass keiner von Beiden im Moment da war. "Aber das bin ich nicht." Es war irgendwie... befreiend? Nyke lächelte.
"Ach was. Ihr würdet Eure Tochter mit dem notwendigen Selbstbewusstsein ausstatten, damit sie sich behaupten kann. Und Euren Sohn mit dem notwendigen Respekt gegenüber anderen Wesen. Letztlich liegt es bei den Eltern, ihren Kindern die grundlegenden Einstellungen mit auf den Weg zu geben."
Es war ihr gleich, dass sie sich mit dieser Behauptung weit aus dem Fenster lehnte. Der Eindruck, den sie bislang während dieses Gesprächs von Desmond hatte gewinnen können, war durchaus positiv und strafte die Gerüchte Lügen. Wenngleich seine Nonchalance in der Tat nahezu frevelhaft nervenaufreibend sein konnte.