"Ha!" Karthago lachte laut auf. Und als seine dunkle Stimme unerwartet lose durch den offenen Raum surrte, fand sich etwas Leichtigkeit in seinem dunklen Gesicht. Sein Vater? Ein amüsanter Gedanke. Bislang hatte er Dracerion wenn überhaupt eher an der Seite ihrer Großmutter gesehen. Ceres und Dracerion? Er konnte nicht einmal vermuten, ob sie es ernst meinte oder sich lediglich vom Moment dieser witzelnden Unterhaltung hinreißen ließ.
"Ich hatte euch nicht für eine Vertreterin des Masochismus gehalten. Scheiße, das würde ich euch nicht wünschen." Er meinte es. Sein Blick legte sich abschätzend auf ihren Körper. Er taxierte jedes gleißende Haar, an dem sich das Licht subtil brach und in loderndem Rot strahlte. Ceres war schön. Alles, was ihm dieses glänzende, glatte Fell aber in Gedanken rief, war diese unnütze Mühe, die sie wohl Tag ein Tag aus in die Pflege ihres Äußeres verschwendete. Er kam nicht umhin, sich die Szenerie vorzustellen. Beinahe noch amüsanter als sie an der Seite seines Alten zu sehen, fand er die Vorstellung, dass Juno Acillius ihre Töchter mit strenger Stimme ins kalte Wasser schickte und sie diese unnötige Handhabung lehrte. Wie bedauerlich, was aus dieser Brut geworden war. Aus ihnen allen.
Sein Blick wanderte über die Damen im Haufen all des blauen Blutes. Wahrscheinlich hatten sie diese Prozeduren über sich ergehen lassen. Wohl so lange, bis ihnen nichts anderes übrig geblieben war, als einen Sinn darin oder gar Gefallen daran zu finden. Etwas wie Mitleid flackerte in ihm auf, bevor ein kühler Windzug - seine Abneigung - das Flickern erstickte.
Ceres sprach in solch einer Ernsthaftigkeit über die Zukunft ihres Schoßes, dem Spross der Lenden eines künftigen erwählten, dass er echauffiert die Stirn in Falten lag. Er hob die imaginäre Braue, ein schroffes Lächeln, sich selbst bemitleidend, untermalte die sarkastischen Worte. "Führt mich doch wenigstens erst einmal aus bevor wir direkt über Nachwuchs sprechen." Er würde sich nicht vor ihr für seine Wahl erklären müssen. Wozu? Die Wand ihres Luftschlosses war zu massiv. Er würde sich wagen, sinnlose Mühe in ein Unterfangen zu stecken, das ihn nur aus dem Impuls des Moments heraus interessierte. Und doch.
"Oder haben wir uns doch einander angenähert, Liebes?" Er hatte das Haupt bei den letzten Worten auf ihre Höhe gesenkt. Der Größenunterschied war ihm gleich beim ersten Moment aufgefallen. Jetzt aber fand er Gefallen daran, wie zierlich diese kleine Flamme vor ihm stand und endlich zu glimmen begonnen hatte. Seine Lippen fingen eine lose Strähne von ihrer hellen Stirn und legten sie in einer fließenden Bewegung bei Seite. Dieses akribische Getue und die seidigen Schöpfe, die sie alle in dieser gekonnten Manier trugen. Bei jeder Bewegung waren sie darauf bedacht, nicht aus ihrer gemeißelten Schale zu fallen. So aber? Er richtete sich wieder auf, grinste zufrieden und betrachtete das Weiß auf dem schmalen Kopf.
Tatsächlich ein nettes Spielchen. Und er musste ihr immerhin lassen, dass sie zumindest für diesen Abend sein Interesse gewonnen hatte. Nein. Das wäre zu viel. Für diesen Moment also nur.
Ihre letzten Worte ließen ihn den Kopf seitlich legen. Aus schmal gewordenem Rot blickte er sie an. So neugierig.
"Vielleicht erzähle ich euch bei unserem nächsten Treffen von den Traumata und Ängsten des Karthago Dracas. Für heute aber will ich euch nicht diesen ach-so-liebreizenden Abend mit meinen dunklen Geschichten und dem was mich des Nachts noch schlafen lässt vergraulen."
Er neigte karg das Haupt, ein Vorhang aus schwarzer Nacht legte sich über die helle Stirn.
"Also dann. Zurück zu besagten Verpflichtungen?" Wieder lag das Haupt in dieser anmaßenden schrägen Haltung. War sie so stumpf wie er zunächst erwartete, würde auch sie nicht mehr als die Arroganz, die man den Dracas nicht zu unrecht nachsagte, sehen. War sie aber mehr als ihre schale Oberfläche vermuten ließ, würde sie die unausgesprochene Einladung im Rot der schmalen Augen vernehmen. Eine Einladung auf ein weiteres Spielchen. Denn tatsächlich war Karthago neugierig darauf, ob Ceres Acillius tatsächlich nur der Abklatsch einer alten Generation war. Oder ob sie es schaffte, sich ihre eigenen Hufstapfen zu etablieren. Vielleicht hoffte er auch nur darauf, dass er es sein würde, der den Glimmer in ihren Augen erstickte. Das würde er zu einer anderen Laune bestimmen.
Die Einladung jedoch ließ er unausgesprochen zwischen ihnen, ehe er sich von ihr löste und seinen eigenen Platz am Rande einnahm.
Ob er es genoss, dass man ihm bereit willig Platz bot? Er ignorierte es.
"Ich hatte euch nicht für eine Vertreterin des Masochismus gehalten. Scheiße, das würde ich euch nicht wünschen." Er meinte es. Sein Blick legte sich abschätzend auf ihren Körper. Er taxierte jedes gleißende Haar, an dem sich das Licht subtil brach und in loderndem Rot strahlte. Ceres war schön. Alles, was ihm dieses glänzende, glatte Fell aber in Gedanken rief, war diese unnütze Mühe, die sie wohl Tag ein Tag aus in die Pflege ihres Äußeres verschwendete. Er kam nicht umhin, sich die Szenerie vorzustellen. Beinahe noch amüsanter als sie an der Seite seines Alten zu sehen, fand er die Vorstellung, dass Juno Acillius ihre Töchter mit strenger Stimme ins kalte Wasser schickte und sie diese unnötige Handhabung lehrte. Wie bedauerlich, was aus dieser Brut geworden war. Aus ihnen allen.
Sein Blick wanderte über die Damen im Haufen all des blauen Blutes. Wahrscheinlich hatten sie diese Prozeduren über sich ergehen lassen. Wohl so lange, bis ihnen nichts anderes übrig geblieben war, als einen Sinn darin oder gar Gefallen daran zu finden. Etwas wie Mitleid flackerte in ihm auf, bevor ein kühler Windzug - seine Abneigung - das Flickern erstickte.
Ceres sprach in solch einer Ernsthaftigkeit über die Zukunft ihres Schoßes, dem Spross der Lenden eines künftigen erwählten, dass er echauffiert die Stirn in Falten lag. Er hob die imaginäre Braue, ein schroffes Lächeln, sich selbst bemitleidend, untermalte die sarkastischen Worte. "Führt mich doch wenigstens erst einmal aus bevor wir direkt über Nachwuchs sprechen." Er würde sich nicht vor ihr für seine Wahl erklären müssen. Wozu? Die Wand ihres Luftschlosses war zu massiv. Er würde sich wagen, sinnlose Mühe in ein Unterfangen zu stecken, das ihn nur aus dem Impuls des Moments heraus interessierte. Und doch.
"Oder haben wir uns doch einander angenähert, Liebes?" Er hatte das Haupt bei den letzten Worten auf ihre Höhe gesenkt. Der Größenunterschied war ihm gleich beim ersten Moment aufgefallen. Jetzt aber fand er Gefallen daran, wie zierlich diese kleine Flamme vor ihm stand und endlich zu glimmen begonnen hatte. Seine Lippen fingen eine lose Strähne von ihrer hellen Stirn und legten sie in einer fließenden Bewegung bei Seite. Dieses akribische Getue und die seidigen Schöpfe, die sie alle in dieser gekonnten Manier trugen. Bei jeder Bewegung waren sie darauf bedacht, nicht aus ihrer gemeißelten Schale zu fallen. So aber? Er richtete sich wieder auf, grinste zufrieden und betrachtete das Weiß auf dem schmalen Kopf.
Tatsächlich ein nettes Spielchen. Und er musste ihr immerhin lassen, dass sie zumindest für diesen Abend sein Interesse gewonnen hatte. Nein. Das wäre zu viel. Für diesen Moment also nur.
Ihre letzten Worte ließen ihn den Kopf seitlich legen. Aus schmal gewordenem Rot blickte er sie an. So neugierig.
"Vielleicht erzähle ich euch bei unserem nächsten Treffen von den Traumata und Ängsten des Karthago Dracas. Für heute aber will ich euch nicht diesen ach-so-liebreizenden Abend mit meinen dunklen Geschichten und dem was mich des Nachts noch schlafen lässt vergraulen."
Er neigte karg das Haupt, ein Vorhang aus schwarzer Nacht legte sich über die helle Stirn.
"Also dann. Zurück zu besagten Verpflichtungen?" Wieder lag das Haupt in dieser anmaßenden schrägen Haltung. War sie so stumpf wie er zunächst erwartete, würde auch sie nicht mehr als die Arroganz, die man den Dracas nicht zu unrecht nachsagte, sehen. War sie aber mehr als ihre schale Oberfläche vermuten ließ, würde sie die unausgesprochene Einladung im Rot der schmalen Augen vernehmen. Eine Einladung auf ein weiteres Spielchen. Denn tatsächlich war Karthago neugierig darauf, ob Ceres Acillius tatsächlich nur der Abklatsch einer alten Generation war. Oder ob sie es schaffte, sich ihre eigenen Hufstapfen zu etablieren. Vielleicht hoffte er auch nur darauf, dass er es sein würde, der den Glimmer in ihren Augen erstickte. Das würde er zu einer anderen Laune bestimmen.
Die Einladung jedoch ließ er unausgesprochen zwischen ihnen, ehe er sich von ihr löste und seinen eigenen Platz am Rande einnahm.
Ob er es genoss, dass man ihm bereit willig Platz bot? Er ignorierte es.