"Ich muss dich vertrösten, liebster Goldjunge." Ein tückisches Lächeln, pikiert und echauffiert, legte sich auf seine trüben Züge. "Meinen Frauengeschmack scheinst du noch nicht ganz zu kennen. Es verlangt mir mehr nach silbernem Licht in dunkelster Nacht." Seine Augen hatten sich während der letzten Worte zurück in die Dunkelheit getastet. Dort, wo Nova Odyssey ihr Wort nun auch an Artemis Miles entgegnete. Also doch kein Geist. Sie konnte wahrlich sprechen und er war sich sicher, würde er ihre melodische Stimme aus nächster Nähe vernehmen, würde sie ihn in einen Wahnsinn treiben, aus dem es kein Zurück gab. Wenn er so darüber sinnierte, schien ihm die schwarze Fee wie eine Kreatur aus Ammenmärchen und Sagen. Eine Sirene, die alles und jeden mit sich in die Tiefe riss. Sie aber würde auf der Oberfläche eines reißenden Strudels tänzelnd ihre eigenen Kreise ziehen. Schätzte er sie falsch ein? Es schien ihm, ihre erste Begegnung habe bereits ein Zeichen gesetzt: für ihn. Denn tatsächlich hatte er noch etliche Gedanken an die Gestalt aus Mondschein und kühler Nachtluft gerichtet. Die Erkenntnis stimmte ihn misslaunisch. So hatte man sie ihm also doch endlich gebracht und einen Zirkus aus schlecht-dressierten Tieren in die Bahn gelegt.
Später, wiederholte er für sich und wendete den Blick erneut ab.
"Für dich aber werde ich mich der alten Hexe stellen. Ein seliges Wort, von Drache zu Drache. Vergiss deine Cousine." Sein Blick eilte zu Fawna, ein wehleidiges Grinsen aus dumpfem Blick als Begrüßung zum Geschenk dargeboten. So sehr Aaron sie hasste, Karthago bewunderte ihren Mut und wurde nicht müde, sich am Leid der Familie Miles zu ergötzen. Immerhin ruhte sich das Mädchen nicht auf ihrem Namen aus. Auch wenn die Welt, welcher sie nachjagte, nicht mehr als ein Nebel puren Wahnsinn war, konnte er sie dafür nicht verachten. Letztendlich unterschied sich ihr Nebel nur im Grad des Wahnsinns voneinander.
Der schwarze Körper setzte sich in Bewegung, zog vorbei an dem niederen Volk, welches die Blick sowohl argwöhnisch wie auch in fasziniertem Bann auf das ungleiche Paar aus kühlem Wahn und blühendem Chaos hielt. Tatsächlich wohl eine verheerende Kombination. Er würde ein Auge auf Aaron halten müssen. Zu oft gingen seine eigenen Geister mit ihm durch; zu oft erinnerte er ihn an sein eigenes, jüngeres, ungeduldiges, haltloses, voreiliges, manierloses, wahnwitziges Ich. In diesen Zeiten der Ruhe aber konnte ihrer eins nicht mit offenen Karten spielen. Nicht hier, im Reich der perfekten und adretten Gestalten, der unzerkratzten Oberfläche und des immergrünen Lächelns. "Und halt dich zurück. Ich will nichts ausbaden müssen." Zu oft schon hatten sie diese Gespräche geführt. Aaron war ein kluger Kopf. Sein Impuls aber war eine ganz andere Sache.
Und als hätte man es gut mit ihnen gemeint, hatte sich eine der Acillius Schwestern von ihnen entfernt. Bei den adretten Damen und ihrer Hochwohlgeborenheit angekommen, neigte er das Haupt. Oh, er wusste, was die alte von ihm hielt. "Verehrteste Gaia Acillius. Mein Vater ermahnte mich noch eben des Respekts. Erlaubt mir, ihn euch zu zollen." Der Wind zog kühl und spöttisch an seinem glänzenden Langhaar welches sich nach der ungewöhnlich eleganten Verbeugung Karthago's nun in seidigen Strähnen über die roten Augen legte. Die Natur hatte es zu gut mit ihm gemeint. Besser hätte ihm ein Kleid aus stumpfem Fell und spröder, zerfressener Mähne gestanden. Das hier war wohl nicht mehr als ein Scherz des Himmels. Und auch den Acillius hatte man wohl jenen Scherz gespielt. Er nickte der schönen Füchsin zur Seite Gaia's zur Begrüßung zu. Wenn sie doch bloß nicht so unsagbar stumpfen Sinnes wäre. Zu schade.
Ebenso schade, dass er es nicht wagte, Penthesilea mehr als eine Geste aus Respekt zu zollen, in dem er auch ihr und ihrem drahtigen Verlobten und dessen Familie eine höfische Verbeugung schenkte. Und doch ruhte das Lächeln, ehrlicher als von ihm gewohnt, auf seinen Zügen, bevor er die roten Augen wieder von der Braunen abwandte und die rote Hexe fokussierte. Als sei sie der einzig würdige Widersacher, dem er sich seit langem gegenüber sah.
Später, wiederholte er für sich und wendete den Blick erneut ab.
"Für dich aber werde ich mich der alten Hexe stellen. Ein seliges Wort, von Drache zu Drache. Vergiss deine Cousine." Sein Blick eilte zu Fawna, ein wehleidiges Grinsen aus dumpfem Blick als Begrüßung zum Geschenk dargeboten. So sehr Aaron sie hasste, Karthago bewunderte ihren Mut und wurde nicht müde, sich am Leid der Familie Miles zu ergötzen. Immerhin ruhte sich das Mädchen nicht auf ihrem Namen aus. Auch wenn die Welt, welcher sie nachjagte, nicht mehr als ein Nebel puren Wahnsinn war, konnte er sie dafür nicht verachten. Letztendlich unterschied sich ihr Nebel nur im Grad des Wahnsinns voneinander.
Der schwarze Körper setzte sich in Bewegung, zog vorbei an dem niederen Volk, welches die Blick sowohl argwöhnisch wie auch in fasziniertem Bann auf das ungleiche Paar aus kühlem Wahn und blühendem Chaos hielt. Tatsächlich wohl eine verheerende Kombination. Er würde ein Auge auf Aaron halten müssen. Zu oft gingen seine eigenen Geister mit ihm durch; zu oft erinnerte er ihn an sein eigenes, jüngeres, ungeduldiges, haltloses, voreiliges, manierloses, wahnwitziges Ich. In diesen Zeiten der Ruhe aber konnte ihrer eins nicht mit offenen Karten spielen. Nicht hier, im Reich der perfekten und adretten Gestalten, der unzerkratzten Oberfläche und des immergrünen Lächelns. "Und halt dich zurück. Ich will nichts ausbaden müssen." Zu oft schon hatten sie diese Gespräche geführt. Aaron war ein kluger Kopf. Sein Impuls aber war eine ganz andere Sache.
Und als hätte man es gut mit ihnen gemeint, hatte sich eine der Acillius Schwestern von ihnen entfernt. Bei den adretten Damen und ihrer Hochwohlgeborenheit angekommen, neigte er das Haupt. Oh, er wusste, was die alte von ihm hielt. "Verehrteste Gaia Acillius. Mein Vater ermahnte mich noch eben des Respekts. Erlaubt mir, ihn euch zu zollen." Der Wind zog kühl und spöttisch an seinem glänzenden Langhaar welches sich nach der ungewöhnlich eleganten Verbeugung Karthago's nun in seidigen Strähnen über die roten Augen legte. Die Natur hatte es zu gut mit ihm gemeint. Besser hätte ihm ein Kleid aus stumpfem Fell und spröder, zerfressener Mähne gestanden. Das hier war wohl nicht mehr als ein Scherz des Himmels. Und auch den Acillius hatte man wohl jenen Scherz gespielt. Er nickte der schönen Füchsin zur Seite Gaia's zur Begrüßung zu. Wenn sie doch bloß nicht so unsagbar stumpfen Sinnes wäre. Zu schade.
Ebenso schade, dass er es nicht wagte, Penthesilea mehr als eine Geste aus Respekt zu zollen, in dem er auch ihr und ihrem drahtigen Verlobten und dessen Familie eine höfische Verbeugung schenkte. Und doch ruhte das Lächeln, ehrlicher als von ihm gewohnt, auf seinen Zügen, bevor er die roten Augen wieder von der Braunen abwandte und die rote Hexe fokussierte. Als sei sie der einzig würdige Widersacher, dem er sich seit langem gegenüber sah.