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Die Geschichten die du einst über das Reich Valeria hörtest gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Es wurde bei einem Vulkanausbruch zerstört und nun befindest du dich auf einer unerbittlichen Reise auf der Suche nach einer neuen Heimat. Viele werden diesen Marsch nicht überleben, manche werden sich von dem König abwenden doch wieder andere tragen den unzerstörbaren Keim der Hoffnung in ihren Herzen. Gehörst auch du zu jenen Geschöpfen? Oder schlägt die Dunkelheit bereits Wurzeln in deiner Seele?
Das Pass Into Oblivion ist ein textbasiertes Rollenspiel in welchem du in die Rolle eines Pferdes schlüpfst. Dazu kommt, dass du deinen Charakter mit der Hilfe unseres kreativen Teams selbst gestalten kannst, denn auf Wünsche gehen wir natürlich sehr gerne ein! Schau dafür gerne einmal auf unserem Discord-Server vorbei!
NEUIGKEITEN
Alle aktuellen Neuigkeiten findet ihr hier.

29.05.2024 - Plot: I. Auf alte Zeiten
28.03.2024 - Frohe Ostern!
22.12.2023 - Frohe Weihnachten!
01.10.2023 - Der neue Zeitraum [...]
29.09.2023 - Die ersten Quests
29.09.2023 - Die neue Umgebung
26.09.2023 - Zwischen I. Sterbende Welt und [...]
22.09.2023 - Abschluss des Kapitels I. Sterbende Welt
DIE HELFENDEN HÄNDE


ROLLENSPIELINFORMATIONEN
Der Tod der Königin wurde offiziell bekannt gegeben und die Suche nach ihr eingestellt. Der Inplayzeitraum beläuft sich vom Sommer bis Herbst. Das Wetter ist im Spätsommer warm und die Temperaturen liegen zwischen 25°C bei Nacht und 35°C bei Tag. Der Wald bietet der Herde Schutz vor übermäßiger Hitze und der See wird kontinuierlich aus dem Gebirgsfluss gespeist.

Im Herbst ist das Wetter wechselhaft und stürmisch. Die Steilküste wird zu einem ungemütlichen und auch gefährlichen Ort. Temperaturen zwischen 15°C und 25°C schlagen sich immer wieder mit Herbstgewittern nieder.

Stand: 28.03.2024

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I. Auf alte Zeiten
15. Herbst 83, nachmittags | Lichtung im Wald | Schicksalsschlag, Nero Valerius, Penthesilea Achilléas, Anchor Aegidius, Spartacus Licinius, Ceres Acillius, Ezrael Achilléas, Sayyirah, Vesta Acillius, Desmond Aegidius, Aaron Miles, Nyke Astoria, Tuana Licinius, Karthago Dracas, Ares Licinius, Nova Odyssey, Rhíon, Artemis Miles, Álvaro, Kachina, Fawna Miles, Gaia Acillius, Lyrae, Hestia Dracas, , , Damhnait, Acalo Aegidius, Lucian Astoria, Cyan
#71
Amüsiert zuckte einer der Mundwinkel des grauen Gardisten, überzeugt davon, dass die Worte die Nyke dort über ihren Vater verkündete nur der Wahrheit entsprechen konnten. Desmond fiel kein - junger - Hengst ein der in den Augen des strengen Astoria wirklich gewinnen könnte. Vermutlich weil die Soldaten untereinander am besten kannten. Ob das ein Grund war, weshalb die Damen des Hauses Astoria stets ins Ausland verheiratet wurden? Dort konnte man sich schließlich immer nur auf das Hörensagen verlassen und kein Vater würde seinen Sohn schlecht dastehen lassen um eine vorteilhafte Partie damit zu verlieren.
Als sie auf ihre Mutter zu spreche kam, merkte der Aegidius, dass das wohl ein Thema sein würde, das sie nicht all zu sehr vertiefen wollte. Das wäre auch kein angemessener Ort und er wahrscheinlich auch nicht der passende Gesprächspartner. Und das letzte was Desmond wollte war, dass Nyke auf einmal anfing dicke Krokodilstränen zu weinen und Lucius sie dann in seiner Gegenwart sah. Also führte er das Gespräch einfach wieder zu ihrem Vater zurück. "Sowas in der Art habe ich mir schon gedacht. Welcher der Herren steht denn auf Platz eins?", fragte Desmond neugierig, durchaus ein wenig interessiert an dem allgemeinen Tratsch - außerdem fand er es wirklich spannend, wer für Lucius auf gar keinen Fall in Frage kommen würde. "Er muss...", das muss sprach er eher ironisch aus, denn es gab ja auch durchaus Väter die ihre Töchter gerne für ewig an das Leben in Keuschheit binden wollten.. "... ja nun zwei seiner Töchter.. vermitteln. Da wird es schon eng, wenn die Liste lang ist und die diplomatischen Beziehungen zu den anderen Königreichen gekappt sind.", spekulierte er weiter, dann kam ihm aber etwas in den Sinn. "Oder man würde ein stärkeres Bündnis mit den Nordlanden anstreben.", oh, das fand Desmond tatsächlich interessant, auch wenn eine zierliche Nyke unter einem der Kolosse wahrscheinlich verloren sein würde. Desmond verwarf den Gedanken, der sich wahrscheinlich wahrlich nicht schickte und wartete auf eine Antwort des jungen Adelsmädchen. 

Seine Lippen verzogen sich schelmisch. "Tatsächlich nicht. Vielleicht liegt der letzte Ball aber auch einfach viel zu lang zurück.", gestand er und hob kurz den Blick um sich die anderen Anwesenden anzusehen. Nein, so etwas hatte es schon seit ein paar Jahren nicht mehr gegeben. Vielleicht seit Celestials Tod? Und das lag nun schon... drei oder vier Jahre zurück? 
Ihr Auflachen zog die Aufmerksamkeit des Grauen wieder auf das fuchsfarbene Mädchen und ein amüsierter Ausdruck schlich sich in sein Gesicht. "Zynismus ist mittlerweile mein zweiter Vorname.", er zuckte salopp mit den Schultern, ehe er kurz über ihre Frage nachdachte. Welche Maßstäbe er an seine Zukünftige anlegen würde? "Um weitere Skandale zu vermeiden, müsste sie aus einer Adelsfamilie kommen.", begann er und schürzte dann nachdenklich die Lippen. "Intelligent sollte sie sein, mir den Kopf waschen, wenn ich Mal wieder mit eben jenem durch die Wand möchte und...", er neigte sich leicht zu Nyke herunter. "Humor haben. Ich stelle es mir furchtbar langweilig vor, mein Leben mit jemanden zu teilen der nicht auch ab und zu über meine schlechten Witze lacht.", er sprach bewusst nicht von Liebe, denn das würde sich entwickeln. Dessen war er sich sicher, Ares und Tuana hatten das gezeigt. Es war keine einfache Zuneigung und Freundschaft die Tuana mit seinem Schwager verband. Es war Liebe. Das sah am in ihren Blicken, Gesten und der Art wie sie einfach sie waren. 
"Und Ihr? Habt ihr Maßstäbe?"
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#72
Nero hatte über die vergangene Zeit gemerkt, dass sein Verstand sich nur noch schwer auf neue, von Hoffnung getränkten Zukunftsvisionen einließ. Er war ein Gefangener der Vergangenheit, hielt an Dingen fest die schon lange hinter ihm lagen und die Last drückte den kräftigen Rappen immer tiefer in den schwarzen, sumpfigen Boden seiner Gedankenwelt. Garrus ließ ihn hoffen, doch jene Hoffnung verzagte just da er sich den Aufgaben widmete denen sich ein König nun einmal zu stellen hatte und das aus dem einfachen Grund, dass er nicht mehr an das Glauben mochte, woran er jedoch so vehement festhielt. Für seinen Sohn und für sein Volk.
Er war zu einem tragischen, melancholischen Narren geworden - mancher Tage erkannte er sich selbst nicht einmal. Vielleicht war das einer der Gründe, weshalb er sich so gerne in den Gesprächen mit seinem Neffen verlor. Weil sie ihn daran erinnerten wie er selbst damals gewesen war.  

Und es war egoistisch Vesta Acillius an den Schatten des einstigen Königs binden zu wollen. Aus ihr eine Königin zu machen und sie in die intrigierende Spiele zu ziehen, die ihn umgaben. Es war damals bei Echo schon reiner Egoismus gewesen der sie alles gekostet hatte. Wie konnte er erwarten, dass Vesta diese Prüfung besser würde bestehen können? Vermutlich weil sie Gaia als Großmutter hatte, die - nach Sitte und Glaube - wahrscheinlich sogar eine bessere Königin als seine eigene Mutter gewesen wäre. Vielleicht hatte er deswegen die Familie Acillius ersucht. Vielleicht. 

Heute war der Tag, da er Vesta das erste Mal wirklich aus der Nähe sah, eine zerbrechliche Schönheit, die zu wahren seine Aufgabe sein würde. Nero wusste, dass er gut zu ihr sein würde, dass sie es vermutlich schlechter treffen könnte, dennoch bedauerte er sie um sein Interesse. Vielleicht hielt er sich auch selbst nicht für gut genug. Unbemerkt schlich sich ein schwaches Lächeln auf das Gesicht des erfahrenen Rappen, ehe er kurz den Blick zu Penthesilea, Neptun und mittlerweile auch Aaron richtete, als Vesta über ihre Freude sprach. "Sie geben wahrlich ein bezauberndes Paar ab.", er nickte, wollte gerade weitersprechen als die hübsche Braune einen.. in des Königs Ohren seltsamen Satz, anfügte. Ein leiser Anflug von Überraschung zuckte über die markanten Züge des Rappen, Vesta augenblicklich wieder ansehend. "Nun ich muss gestehen, dass die Frage einer einfachen Natur war um das Gespräch einzuleiten, aber wenn Ihr gewillt seid Eure Gedanken mit mir zu teilen...", ein freundliches Lächeln zupfte an den Mundwinkeln des Rappen, er dämpfte seine Stimme. "... werde ich ihnen gespannt zuhören. Mich interessieren Eure wahren Ansichten. Wäre es nicht so, wäre ich wohl ein zu bedauernder Narr.", kurz suchte er ihren Blick, dann entließ er sie wieder. Er wollte sie kennenlernen und er würde sie auch nicht um den Prozess einer wirklichen Werbung bringen, nur weil er der König war und bereits die Zustimmung ihres Vaters hatte. 

Ihre Gegenfrage ließ Nero abermals schwach Lächeln. Auch wenn an diesem Abend alles perfekt erschien, so wusste der Rappe, dass es sich um einen blassen Abklatsch einer Zeit handelte, die vor all dem Kummer kam, zugleich aber auch eine neue, bessere Zeit einläuten konnte. "Das wir so ein Fest feiern, lässt mich hoffen. Unsere Situation ist sicher noch nicht wieder optimal, aber diese Ausgelassenheit schenkt einem einen gewissen Frieden.. und Hoffnung.", gestand der schwarze König und betrachtete das sanfte Gesicht der Acillius. Sein verbliebenes Auge tastete nach den feinen Konturen, suchte vermutlich auch nach einem Makel, welches Nero jedoch nicht fand. Es wäre ein Gesicht in das das Volk gerne blicken würde. Und ein Name dem es sein vertrauen schenkte. 

Sie machte sich Sorgen um Anchor und Spartacus? Nero warf den beiden Herren einen kurzen Seitenblick zu, musterte das miesgelaunte Gesicht Anchors und das vorwitzige seines Neffen, dass sich langsam der weichen Züge eines Kindes entledigte. Der Rappe musste leise lachen. Nicht, weil er Vesta's Entschluss sich bei den beiden zu entschuldigen lustig fand, viel mehr waren es die Gesichter der beiden. "Verzeiht. Aber ihre Gesichter...", der König biss sich auf die Lippe. "Sie werden es sicher verkraften, dass sie meine Aufmerksamkeit mit Euch teilen müssen.", frotzelte der Rappe gutmütig und richtete seinen Blick wieder auf die braune Schönheit. Ein Gedanke mit dem sie sich würden anfreunden müssen, wenn der Rappe Vesta den Hof machen würde. "Aber es ist natürlich Eure Entscheidung.", fügte er an, ihr mit derselben offenen Freundlichkeit begegnend, wie er es eigentlich bei seinen Freunden tat. Es war leicht mit ihr. Irgendwie. "Möchtet Ihr tanzen?"

Vesta

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#73
Er war warm. Ihr König war so warm, dass sie sich unweigerlich fragen musste, ob nicht er selbst die laue Sommernachtsbrise war, die sanft und behutsam die letzten Wochen über Volk und Reich wehte. Wenn sie ehrlich mit sich war, hatte sie bis lang nie einen großen Gedanken an ihn verschwendet. Er war der Erbe der Valerius, Gebieter über ihr Reich und führte seine Regentschaft mit strenger, kühner und schützender Hand. Einmal hatte sie einen Blick auf ihn erhascht, vor einigen Jahren noch als jüngeres, naiveres Kind. Die Dame an seiner Seite hatte eine ebenso strahlende Wärme versprochen, wie er selbst es nun tat. Ob er schon immer so gewesen war oder es jenen Personen zu verdanken war, die ihn geprägt und geformt hatten? Damals war er ihr lediglich stolz und erhaben erschienen und mit einem Lächeln hatte sie sich dann tänzelnd abgewandt, ihr Reich in den zuverlässigen Händen der Valerius wissend. Selbst, als der Krieg über sie hereingebrochen und zahlreiche Opfer gefordert hatte, war es immer die Aura der Königsfamilie gewesen, in jener sie sich sicher gewähnt hatte. Sich selbst aber irgendwann in der Familie der Valerius sehend? Bucephalus Wege waren tatsächlich unergründlich. 

So hatte Vesta es aber erst zu diesem Anlass wirklich geschafft, den König in ihren Blick zu fassen. Selbst, als Gaia ihr von der freudigen Botschaft berichtete, aller Traurigkeit der Kausalitätskette blind, war es der braunen Tochter von Tiberius an jenem Tag nicht einfach gefallen, das geübte kühle Lächeln auf die Lippen zu zwängen. Sie hatte mit Nero getrauert. Nicht, weil sie Echo nahe gestanden oder viel für das Königspaar empfunden hatte. Es war ihr kühnes Herz, das empathisch den Schmerz des Verlustes zu verstehen glaubte. So sonderbar war es für sie, dass er ausgerechnet ihr nun diese Wärme schenkte, obgleich sie nicht glaubte, dass sein eigenes Herz wieder geheilt war. Ebenso wenig glaubte sie, dass sie dazu fähig sein würde, es zu tun. Vielleicht aber konnte sie ihm Linderung verschaffen. Sie hoffte es. 
"Sie geben wahrlich ein bezauberndes Paar ab." Ein fahles Lächeln. Würde man das auch von ihr behaupten können?

"Oh, nicht doch," schüttelte sie betroffen das Haupt. "Für einen närrischen König möchte ich natürlich nicht der Auslöser sein," witzelte sie und etwas Leichtigkeit umspielte ihre Augen. "Dann möchte ich mich freuen, Hoheit, dass ich euch in dieser Hinsicht nicht bedauern muss." 
Darauf hatte Gaia sie nicht vorbereitet. Und auch ihre Mutter hatte in all ihren Lehrstunden niemals daraus verwiesen, dass sie dem hier entgegen würde: einem aufrichtigen und interessierten König. Einem freundlichen und sanften Nero Valerius, der an ihren Gedanken interessiert war. Im Gegenteil hatte ihr Vater ihr einst mitgeteilt, dass es besser sei die flatterhaften Gedanken der Vesta Acillius hinter erprobten und festen Fassaden aus Glanz und Kühnheit zu verbannen. So fand die braune Amsel sich nun also am Scheideweg zwischen Wahrheit und Pflicht und war überrascht, wie einfach es fiel, den Blick in die Richtung eines lockenden, warmen Windes zu halten. 

"Ich muss gestehen, dass mich euer Interesse erleichtert." Zwei dunkle wandten sich an sein Gesicht. Er war stattlich. Selbst, was Silas ihm angetan hatte, tat ihm keinen Abbruch. Hier und da hatte sie seltsame Worte über sein fehlendes Auge und gehört und dass es ihn in manchem Licht hart und grimm erscheinen ließ. Vesta musste widersprechen. Es machte ihn nahbar. "So können wir uns also in dieser Hinsicht ebenbürtig begegnen." 
War es forsch? Sie wollte forsch sein. Sie wollte, was auch immer das hier war, jenseits aller amtlichen Abmachungen ergründen. Sollte sie früher oder später in kalte Gewässer fallen, so würde sie sich an den warmen Wind in ihren Segeln auf dieser Reise erinnern. 
Vesta nickte zustimmend bei seinen letzten Worten. "Nun. Ich kann nicht für alle sprechen, doch es wirkt etwas leichter. Ich sehe unser Volk des öfteren wieder lachen. Sie alle blicken nach vorne in dieser neuen Welt. Wir werden noch weitere Feste feiern." Sie verneigte sich in ehrlicher Dankbarkeit. "Ich hatte mir schon länger gewünscht, euch dafür danken zu können. Verzeiht, dass es so spät erst kommt. Doch..." Sie deutete auf das tanzende, lachende Volk und die Frische einer Losgelassenheit, die neu und zart und zerbrechlich war. "Sie alle empfinden so." Sie wollte näher an ihn heran treten. Wollte erforschen, was dort hinter der Stärke verborgen lag, die nichts anderes nach außen dringen ließ. Sie wollte mehr sehen. Denn ihr König lachte. Noch nie hatte sie diesen Laut vernommen. Nie war ihr etwas so klar und zerbrechlich vorgekommen wie das Lachen des schwarzen Königs. Etwas in ihr war erwacht, wollte sich um diesen Moment legen und es behutsam in einen Kokon hüllen, dieses besondere, leichte Lachen. 
"Sie werden es sicher verkraften, dass sie meine Aufmerksamkeit mit Euch teilen müssen.", sprach er und sie richtete unweigerlich ihren Blick auf jene Herren, denen sie noch eine Entschuldigung schuldig war. Gerade wollte sie die Lippen zu neuen Worten ansetzen, da löste er ihre Aufmerksamkeit von Anchor und Spartacus. Ihre Augen weiteten sich für einen Wimpernaufschlag in Überraschung, Nero fixierend. Er war wahrlich voller Überraschungen. War es Vesta selbst aufgefallen? Sie hatte den Blick nicht von ihm abgewandt. Sich ihres eigenen Mutes unbewusst erreichte ihr Lächeln die schwarzen Perlen. "Ich möchte gerne mit euch tanzen, Hoheit." 
Nicht für Gaia Acillius und ihr Vermächtnis. Nicht für das Volk und die Zukunft des Landes. Sie kümmerte sich in diesem Augenblick nicht um politische Bündnisse und hochtragende Erwartungen. In diesem Augenblick wollte Vesta Acillius mit ihrem schwarzen König diese Leichtigkeit bewahren. In dieser gläsernen Kuppel erreichte sie kein verurteilender Blick, keine dunklen, eifersüchtigen und boshaften Worte und keine Kette legte sich um ihre Knöchel. 
Und niemand würde es wagen, ihren sanften Wind auf stürmische Böen zu jagen. 

Nero

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#74
Sein Blick folgte der hellen Silhouette Tuanas, während er auf seinen Lippen noch ihre Berührung spürte und ein Gefühl der Zuversicht regte sich in seiner Brust. Klein und unscheinbar mogelte es sich in die Düsternis, die dort immer mehr Einzug zu halten schien und kurz war Ares versucht, sich auf das Säuseln einzulassen. 
Alles wird gut.
Doch er war nicht naiv. Das Schicksal hatte schon oft bewiesen, dass es Pfade wählte, die entgegen jeder Hoffnung verliefen. Zu oft.

Er hielt den Atem in seiner Lunge und straffte die Schultern, als seine Augen Tuana verließen und er stattdessen ein weiteres Mal die Anwesenden musterte. Munteres Geplapper und helles Lachen erfüllte die Luft, ließ die Schatten der Vergangenheit für den Moment vollkommen belanglos und klein scheinen, wenngleich sie ihre dunklen Gesichter doch in vielen Dingen zeigten. Allein schon in der Tatsache, dass so viele von ihnen fehlten. Und doch war diese Veranstaltung unbestreitbar das, was sie - die Lebenden - gebraucht zu haben schienen um sich daran zu erinnern, dass sie die Schrecken überlebt hatten. Dass das Leben weiterging. 

Ares schüttelte die Gedanken ab. Er hatte nicht vor, sich den Abend von Kummer und Sorge verderben zu lassen. Wenn er sich schon Tuana zuliebe hierher gezwungen hatte, so konnte er den Abend genauso gut genießen. Also würde er jetzt seinem Vorhaben nachkommen und das Gespräch mit den anderen Soldaten suchen.
Doch ehe er sich in Bewegung setzen konnte, traf sein Blick auf den Rhíons und für einen Augenblick geriet sein Entschluss ins Wanken, angestoßen von den Erinnerungen an jene Begebenheit im Wald, die just sein Gehirn fluteten. Diesem Abend etwas Gutes abzugewinnen, würde ihm wohl doch schwerer fallen, als er in dem Anflug naiven Irrsinns soeben geglaubt hatte. 
"Rhion."
Er neigte den Kopf zur Begrüßung, zwang sich dabei, die ruhige Fassade aufrecht zu erhalten und gleichzeitig seine Gedanken dazu, diese Bilder fortzujagen. Er atmete ein. Und ein schmales Lächeln kräuselte seine Lippen, wenngleich der gehetzte Ausdruck in ihrem Blick ihn besorgte.
"Ist alles... in Ordnung?"

Rhíon

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#75
Mit einem schwachen Lächeln auf den dunklen Lippen bemerkte der schwarze König wie Vesta sich ein wenig zu entspannen schien, einen Witz riskierte und die seltsame Anspannung zwischen ihnen wich. Nero war klar warum er sich bemühte, warum er ihr keinen Grund geben wollte als müsste sie aufpassen was sie vor ihm sagte. Er tat es um ihretwillen. Er mochte zwar älter sein - schließlich entsprang er der Generation von Vesta's Eltern - doch er wollte es der braunen Stute so leicht wie möglich machen, wollte keine unnötigen Hürden zwischen ihnen aufstellen, die die Acillius vielleicht fürchten würde. Es war so viel leichter, wenn man sich etwas öffnete und seinem Gegenüber - zumindest einen Teil - seiner Persönlichkeit offenbarte. Und war es nicht sonderbar leicht? In diesem Moment? 

"Mir scheint als hättet Ihr anderes erwartet.", Nero kannte die harte Schule in die manch eine Familie ihre Töchter schickte. Celestial hatte sie durch Gavríil erfahren, Vesta vermutlich durch Gaia. Es war bedauerlich, erleichterte den Herren an der Spitze jedoch auch ein wenig das Leben. Hätte Danae mehr Recht besessen als ihr Sohn, sähe die Monarchie vermutlich anders aus, ob das besser war, könnte man bis zum Ende aller Tage ausdiskutieren. 
Ihre beherzten Worte ließen den schwarzen Hengst wieder Schmunzeln. "Nun, dann sollten wir uns öfter sehen um unsere Gedanken und Ansichten ausgiebig erläutern zu können.", entgegnete Nero und ein spitzbübischer Ausdruck glänzte in dem Gold seines verblieben Auges, ihr jugendliches Gesicht betrachtend. Es war keine all zu verborgene Geste seines Interesses an ihr. Vielleicht schimmerte auch ein seltsam unbekümmerter Teil des sonst so stoisch dreinblickenden Rappens hindurch. Ein Teil, der schon seit vielen Monaten tief verborgen in seiner Brust geruht hatte. Niedergedrückt von Sorgen und Missionen. "Wenn Euch der Sinn danach steht.", ein beiläufig angehängter Satz, den Nero jedoch nicht unausgesprochen zwischen ihnen schweben lassen wollte. Sollte sie zumindest das Gefühl haben, als hätte sie eine Wahl. Was ihn anbelangte, hatte sie das womöglich auch - wenn er jedoch an Gaia und Tiberius dachte, dann wohl eher nicht. Dafür war die Familie Acillius zu sehr von der Idee begeistert, eine ihrer Töchter an der Seite des Monarchen zu wissen. 

Ihre klare Sicht auf das Volk ließ den schwarzen König nicken. Er selbst bewegte sich zwar auch durch die Reihen, doch ihm machte man schneller etwas vor und präsentierte ihm eine heile Welt, wo vielleicht keine war. Das augenscheinlich Vesta ähnliches gesehen hatte wie er, zeigte entweder von einem guten Schauspiel der einzelnen Mitglieder der Monarchie, oder aber es sprach dafür, dass das Volk langsam sesshaft wurde. Vielleicht war Anchor's Haltung auch nicht der Standard, sondern vielmehr eine Seltenheit. Wünschenswert wäre es. 
Eigentlich hätte Nero sie gerne unterbrochen, ihr gesagt, dass sie sich nicht zu verneigen brauchte - fürchtete jedoch, Unsicherheit in der Braunen auszulösen. Deswegen neigte auch er seinen Kopf, den Dank den sie aussprach annehmend. Es war seltsam zu hören. Bis dato hatte ihm noch keiner gedankt
"Ich hoffe ich habe Euch nie den Anschein gegeben, als könntet Ihr nicht zu mir kommen...", einst war dem König die Nähe zu seinem Volk nicht wichtig gewesen und er hatte mit seiner Familie allein im Refugium gehaust. Celestials Tod, Spartacus, Annaeus und auch Echo hatten ihn... nahbarer gemacht. Vielleicht auch seine Mutter, nachdem er sie ihres Ranges enthoben hatte. 
Dann folgte Nero dem Blick der jungen Braunen, betrachtete die ausgelassene Menge und kam nicht umhin sich einen Augenblick dem Schein hinzugeben. Glauben zu wollen, dass keine Intrigen im Hintergrund gesponnen wurden und alle auf einer Welle der Zufriedenheit dahin trieben. "... wenn es doch so war, dann bin wohl ich es, der sich dafür entschuldigen muss.", vielleicht hatte sie ihn auch einmal angesprochen, aber der Rappe hatte sich nicht gekümmert? Es war nicht unwahrscheinlich... Nero hatte erst mit der Zeit gelernt, worauf es wirklich ankam. Es war nicht sein Rang, seine Macht. Vorher war er allein gewesen. Er hatte es gut so gefunden, versteckte sich darin und der einzige Weg daraus war etwas zu finden, was ihm wichtig gewesen war. Es war das Volk. Sein Volk. Sehr melodramatisch. Aber ebenso wahr. 

"Ich danke Euch, für Eure Worte."

Das war es, was ihm lediglich einfiel.
Doch manchmal bedurfte es auch einfach keiner großen Worte.

Der überraschte Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ den Rappen für einen Moment und nur für ein My den Kopf leicht zur Seite kippen. Sein dichter Schopf fiel über die leere Augenhöhle, ehe ein nahezu triumphales Lächeln das Gesicht des Rappen erhellte. "Euren Dank und einen Tanz - was kann ich mehr wollen?", und damit führte er die braune Schönheit auf die Tanzfläche. Er ignorierte die Aufmerksamkeit die ihnen zuteil wurde und konzentrierte sich auf Vesta. Auf sie allein. In höfischer Manier verneigten sie sich voreinander, ehe Nero die Führung übernahm. Sein letzter Tanz war vermutlich ebenso lang her wie Anchors, aber beide hatten die Schritte von der ältesten Valerius-Tochter gelernt gehabt. Womöglich ihr Glück.

Vesta

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#76
Anchor wusste nicht, woher Spartacus Ablehnung gegenüber Vesta kam, aber womit auch immer er sie begründete, seines Erachtens hatte er vollkommen recht damit. Dennoch folgte er dem Blick des Halbstarken nicht, als dieser in ihre Richtung nickte und sich ohne Scham über sie aussprach.
"Kennst du sie?"
"Nein", antwortete er knapp. Und er wollte sie auch nicht kennen, entschied eine trotzige Stimme in seinem Inneren. Unbeeindruckt sah er dabei zu, wie Nero Vesta auf die Tanzfläche führte. Sie war eine hübsche Dame, so wie alle anwesenden Damen hübsch waren. In ihrer Gänze unscheinbar. Vermutlich wäre es an der Zeit, jenen, die die Töchter der nächsten Generationen ausbildeten, mitzuteilen, dass auch der schönste Schwan in einem Flock von ihnen unterging. Sie war weder besonders, noch einprägsam und für den Bruchteil einer Sekunde stellte sich ihm die Frage, warum Nero überhaupt seine Zeit mit ihr verschwendete. Die dunklen Leiber der beiden drehten sich in einer eleganten Pirouette umeinander und Anchor wandte sich schnaubend ab. Es passte nicht zu ihm, eine junge Seele derart zu verurteilen. Er schob es darauf, dass er für das heutige Ereignis einfach noch nicht bereit gewesen war.

"Dein Ansehen hat gelitten."
Während er den Bewegungen der Paare auf der Tanzfläche folgte, hatte er Spartacus Worte vollkommen ausgeblendet. Jetzt drangen sie wieder zu ihm durch und hätten beinahe seine Mundwinkel belustigt zucken lassen. Sein Ansehen litt immer. Dabei war es vollkommen belanglos, was er tat. Sein Ansehen hatte gelitten, als er nach Jahren wiedergekehrt war, es hatte gelitten, als er sich eines elternlosen Findelkindes angenommen hatte und es hatte gelitten, als er Cara ohne Proteste in seine Truppe aufgenommen hatte. Natürlich hatte sein Ansehen auch gelitten, als er sich offen gegen Gavríil ausgesprochen hatte. Und selbstverständlich war den meisten auch Kyra ein Dorn im Auge gewesen. Entweder, weil es hieß, er sei nicht gut genug für sie, oder sie nicht gut genug für ihn. Irgendetwas war ihnen immer eingefallen. Vermutlich sprachen sie gerade abfällig darüber, dass seine besten Jahre nun vorbei waren, sein Körper ihn im Stich ließ, er den König zu sehr einspannte und zu viel Zeit mit Garrus verbrachte, einem Kind, das nicht sein eigenes war. Und—mit Sicherheit der beliebteste Grund, sich über seine Existenz zu empören—natürlich war es eine Schande, dass er sich gegen seine Pflicht stemmte, die Aegidius Familie weiterzuführen. Seltsamerweise folgte man seinen Befehlen trotz seiner zahlreichen Versäumnisse und solange dies so blieb, war ihm alles andere gleichgültig.
 
"Du bist nicht länger ein Kind." 
Das war mehr als offenkundig. In den letzten Wochen hatte sich das Verhalten Spartacus verändert. Vielleicht war dieser Prozess schleichend vorangegangen und Anchor hatte es in seinem isolierten Zustand nur zu spät bemerkt. Zorn und Starrsinn waren noch immer ein Teil von dem Knaben, aber mittlerweile herrschten diese Charakterzüge unter der Oberfläche, waren nicht mehr so klar greifbar. Er entwickelte sich und Anchor war sich noch nicht sicher, ob er diesbezüglich Stolz oder Verwirrung empfinden sollte. Für einen Moment überlegte er zu blockieren, Spartacus fortzuschicken und das Gespräch zu beenden. Stattdessen entschied er sich dazu, sich ihm anzunehmen.
"Bei wem stehst du hoch im Kurs?"
"Bei deinem Onkel", antwortete er stumpf. Dann blieb er still. An und für sich war's das auch, wenn er länger darüber nachdachte. Hier und da gab es noch einzelne Gestalten, die ihm positiv gesinnt waren und die er früher einmal Freunde genannt hatte, aber sie würden ihm nicht beistehen, wenn er sich einen schwerwiegenden Fehler erlaubte. Das verlangte er auch nicht von ihnen. 

Spartacus beobachtete derweil angestrengt Penthesilea, Neptun und Aaron. Nur zu gut erinnerte Anchor sich an den sehnsüchtigen Seitenblick, den die frisch verlobte Achilléas dem ehemaligen Kronprinzen zugeworfen hatte. Aaron warf sich derweil auf eine solch penetrante Art in die Brust, dass es bei jedem anderen lächerlich ausgesehen hätte. Bei den Miles akzeptierte man dieses Verhalten nur, weil man von ihnen schlicht und ergreifend keine Normalität mehr gewohnt war. Anchor neigte den Kopf herab, bis seine Nüstern nahe Spartacus Ohr verweilten. Er musste sich kaum noch herabbeugen, um dies zu tun.
"Seine Familie verachtet mich gewiss. Das beruht auf Gegenseitigkeit." Anchor stellte sich wieder gerade hin und schmunzelte. "Ich nehme an, dass wir auch diese Unsympathie teilen." 
Auch wenn sie vermutlich unterschiedliche Gründe hatten. Spartacus wollte offensichtlich jemanden schützen, der ihm wichtig war. Etwas, was Anchor respektieren konnte. 
"Vielleicht solltest du deine Freundin zum Tanz auffordern, bevor er es tut."

Spartacus

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#77
Sie würde sich zu einem späteren Zeitpunkt mehr Gedanken über diese Situation machen. Später. Irgendwann später würde sie mit Sicherheit wissen, was sie mit diesem Moment und seiner Bedeutung anzufangen hatte. Gerade noch hatten sich ihre Gedanken zu ordnen versucht und nach Antworten verlangt, die man all diesen blaublütigen Herrschaften stolzen Tones vortragen konnte. Doch sie waren versiegt. Ihr Ansatz bereits mit der Luft in ihren Lungen erstickt und fanden nie das Licht der Welt. Stattdessen war es die Leichtigkeit, die den Moment unter seine Herrschaft zog und Vesta mit einem Mal neue Fäden um die Beine spann. Doch diesmal, so schien es ihr, hielt sie selbst die Kontrolle über jene seidenen Konstrukte in der Hand. Und sollte sich dies als Irrtum erweisen, würde sie morgen früh daran verzweifeln. Ihr blieb genug Zeit für jenen Trübsinn und die Antizipation auf alle Strenge und Pflicht und Rechenschaft, die sie ihnen allen für ihre Taten schuldig war. Ihm gegenüber aber schien sie keine Schuld zu tragen. Sein Blick ruhte so selbstverständlich auf ihr und seine Worte waren Spross einer Eigenartigkeit, die sie selten erlebt hatte. 

"Mir scheint als hättet Ihr anderes erwartet." Nicht doch. Vesta hatte es nicht gewagt Erwartungen an ihn zu stellen. An das aber, was auf sie zukommen würde? Gewiss. Sie würde ihm antworten. Auf seine Worte des Dankes, mit denen sie absolut nicht gerechnet hatte, seine Entschuldigung, derer es ganz und gar nicht benötigte. Als sie ihm nun auf die Tanzfläche folgte, hatte sie sich bereits im Entschluss verloren, offen und ehrlich zu sein. Sollte er sie kennenlernen wie sie war. 
"Nun. Tatsächlich fiel es mir schwer, mich auf den heutigen Abend einzulassen," und sodann ihre Worte über die samtenen Lippen quellten, war sie sich sicher, dass er verstand. Auch ihm musste all das hier nicht sonderlich einfach fallen. Natürlich wusste ein Nero Valerius, wie er sich in diesen Arrangements öffentlicher Veranstaltungen zu geben hatte und dass es kaum einer wagen würde, sich ihm einfach so zu nähern - nicht, wie sie es getan hatte. Aber da war dieser trübe Schatten, den sie unlängst ausgemacht hatte. Sie konnte es ihm nicht verübeln. Denn ihr König trug eine zu große Last auf seinen geschundenen Schultern. Und alles was sie tun konnte, war ihm die Leichtigkeit ihres Seins zu schenken. Vielleicht würde sie irgendwann einen größeren Sinn darin für sich selbst entdecken. Noch war dieser Gedanke Kind ihrer Pflicht und dem Verständnis darüber, dass es kein Entrinnen aus der anstehenden Verlobung gab. Doch wenn sie ihn so betrachtete, schien es kaum mehr so beängstigend. Er strahlte. Trotz seiner trüben Schatten, die er nur für sich trug, umgab ihn ein Leuchten, von jenem sie zu gerne mehr sehen wollte. 

Sie wandten sich in einer eleganten Drehung, fanden wie zwei parallele Linien wieder zu einander. Zwischen ihnen die unberührte Nähe. Als sie sich seinen Bewegungen fügte, die Amsel auf den warmen Wogen eines Windes segelnd, führte sie mit einem Lächeln fort: "Unserem Vorhaben, uns fortan öfter zu begegnen zu ehren, möchte ich daher offen und ehrlich mit euch sprechen." Eine weitere Drehung, leichtfüßige Schritte und die singende Luft im dunklen Langhaar. Wo anfangen? Wie erklären, dass sie niemals ein schlechtes Bild ihres Königs hatte oder erwartete, dass ihr zukünftiger Ehemann sie schlecht behandele. Dass Vesta Acillius nicht glaubte, jemals an ein altes Leben anknüpfen zu können, welches sie nicht gelebt hatte. Vielleicht musste sie das nicht. Vielleicht wollte sie nicht erneut alte Geschichten erzählen, sondern neue schreiben. 
"Es fühlt sich nicht mehr schwer an." Ein herzliches Säuseln, ein aufrechter Blick. Vesta sah die anderen nicht mehr. Sollte Nero Valerius morgen sein, wer er wollte. Für heute war er die pure Leichtigkeit, ein eine Woge, auf der sie treiben konnte. 
Der erste Tanz endete, die Paare kamen zum Stehen und schlossen in einer eleganten Verneigung voreinander den ersten Takt. Ihm so nah verrieten sie ihre Augen dann doch. "Ganz und gar nicht mehr schwer," erklärte sie dem schwarzen König wie eine helle Verheißung.  

"Euren Dank und einen Tanz - was kann ich mehr wollen?" Seine Worte klangen noch nach. 
"So denn," neigte sie den Blick, das seidene Langhaar sich wie ein Vorhang sanft über ihre Stirn legend. "Müsst ihr nun der bescheidenste König auf Erden sein." 
Oh, sie wusste um die Blicke auf ihnen. Ob Ceres es genossen hätte? Zu wissen, dass alle Aufmerksamkeit auf ihr lag und die Acillius damit genau das erreichten, wonach sie schon immer so zwingend greifen wollten? Vielleicht lag genau darin der Unterschied zwischen den beiden Schwestern. Denn Vesta genoss nicht die Aufmerksamkeit des Königs, sondern die Nero Valerius'. Also blieb sie standhaft und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln bislang: eines, das aus ehrlichem Herzen einer unerwarteten Frische entgegenblickte. 

Nero

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#78
Ah. Es war zum verzweifeln, dass er sie immer wieder auf dem falschen Fuß erwischte. Ganz gleich, welche Schlagfertigkeit sie an den Tag zu legen versuchte, mit seiner nächsten Bemerkung hatte er sie schon wieder eingeholt und überrumpelt. Allmählich verstand Nyke, woher der Ruf des Sturmgrauen wohl stammten musste.
"Ich glaube es wäre unhöflich, Euch Namen zu nennen. Mein Vater hat hohe Maßstäbe und ist bisweilen nicht ganz fair, fürchte ich."
Ein leichtes Kopfschütteln begleitete ihre Worte und die zierliche Schulter hob sich in entschuldigender Manier, als sie erklärend hinzufügte "Ich möchte niemandem Unrecht tun."
Denn sie wusste, wie schnell unbedacht geäußerte Bemerkungen die Runde machen und ein Getuschel
entzünden konnten, dass sich bar jeden Wahrheitsgehalts in ein Lauffeuer verwandelten. Und am Ende grassierte die Meinung eines Einzelnen als vermeintliche Wahrheit in sämtlichen Köpfen. Abgesehen davon hatte sie sich während dieses Gesprächs bereits weit aus dem Fenster gelehnt, indem sie hatte durchblicken lassen, dass sie mit der Meinung ihres Vaters nicht gänzlich konform ging. Das war zwar nichts, worüber Lucius vielleicht nicht hinweg sehen würde, doch es war etwas, das die Familie in ein zweifelhaftes Licht rücken konnte, wenn deutlich wurde, dass Nyke Entscheidungen ihres Vaters anzweifelte.
Ein Seufzen ballte sich in ihrer Brust zusammen, doch sie rang es nieder und legte ein sanftes Lächeln auf ihre Züge.
"Ja, in der Tat. Wobei Eris..." sie nutzte den kurzen Moment der Stille, um ihre Gedanken zu sortieren. "Eris ist in dem Bezug etwas anders eingestellt als ich." Ihr Blick glitt zu ihrer Schwester, die auf der anderen Seite der Lichtung in ein Gespräch mit Lucius und... war das Severin Victus? Ein Kräuseln glitt über die weiß gezeichnete Stirn. Ob Eris ihn wirklich als Gatten in Betracht zog? Er war angesehen und trat stets höflich und bedacht auf... aber er war so... alt. Schnell lenkte sie ihren Blick wieder auf Desmond, sich selbst für dieses Urteil scheltend.
"Ein Bündnis mit den Nordlanden?", griff sie seine Worte auf und kam nicht umhin, sich vorzustellen, wie sie an der Seite einer der großen, grobschlächtigen Nordmänner stehen würde. Und dieser Gedanke war... beängstigend. Wieder kräuselte sich ihre Stirn. Himmel, wenn das so weiter ging, würde sie den Abend nur mit Falten überstehen.

"Wenn Ihr mich fragt, ich glaube, Zynismus ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Manchmal hilft er, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Und nicht so, wie sie in einer perfekten Welt sein sollten."
Der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ sie schmunzeln. Die geschürzten Lippen wirkten fehl am Platz angesichts seiner Worte, die doch ein recht genaues Bild von seiner zukünftigen Gattin zeichneten. Als er sich zu ihr hinunter beugte, kam sie nicht umhin festzustellen, welche Vertraulichkeit sich zwischen ihnen binnen dieser kurzen Zeit ausgebreitet hatte. Und sie wusste nicht, ob das gut war. Oder schlecht.
"Humor ist eine interessante Komponente.", erwiderte sie und ließ ihren Blick kurz über die Damen schweifen, von welchen sie wusste, dass sie auf der Suche waren. Für einen Augenblick blieb er an Ceres hängen. Vesta hatte sich offenbar von ihrer Seite gelöst, doch kam Nyke nicht dazu, nach der Braunen Ausschau zu halten, denn Desmonds Gegenfrage lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder zurück zu ihm. Obgleich ihr eigentlich hatte klar sein müssen, dass er den Spieß umdrehen würde, traf die Frage sie unvorbereitet und Nyke musste einen Augenblick darüber nachdenken.
"Er sollte nicht grausam sein. Sondern... nett." Noch während sie die Worte sprach, war sich Nyke der Naivität, die ihrer Aussage innewohnte, unangenehm bewusst und sie biss sich auf die Lippe. Es behagte ihr nicht, als Infantil oder Einfältig wahrgenommen zu werden. Doch tatsächlich hatte sie sich bislang nie wirklich Gedanken darüber gemacht, ob es ihr überhaupt zustand, irgendwelche Maßstäbe an einen Mann zu setzen.

Desmond

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Wie wunderschön die meisten hier herausgeputzt waren? Einerseits liebte Tuana es, andererseits war es auch, als würde sie sich wissentlich in eine Höhle mit Wölfen begeben.
“Ein Blick, ein Wort und wir zwei verlassen dieses Spektakel.“ flüsterte sie ihm ihr Versprechen zu und lächelte dann sanft.

Sie nickte, als Ares meinte, dass sie später noch zu ihnen gehen konnten. “Eine gute Idee.“ pflichtete sie ihm bei und bemerkte, dass Asariel sie bemerkte und mit einem wilden, wunderschönen Lächeln an Ares, ein “Gerne“ herausließ, um dann bereits in ihre Richtung zu gehen, ehe der Lichinius sie aufhielt.
Aufmerksam betrachtete sie ihren Gemahl, ehe er das sagte, was eine Dame immer hören wollte und selbst Tuana nicht anders konnte, als ein bisschen mehr zu strahlen. Mit wenigen Schritten war sie bei ihm. “Danke mein liebster. Du auch...“ damit stahl sie sich einen Kuss, süß und beinahe unschuldig. Dann ließ sie ihn mit einem tiefen Lächeln stehen, drehte sich um und trabte mit federnden, leichten Schritten zu Asariel.
Den Geschmack ihres Soldaten noch auf den Lippen hüpfte das Herz bis in ihren Hals hinein.
Tuana genoss die Nähe der Champagnerfarbenen. Sie war frisch gebackene Mutter und es tat gut, sie lächeln zu sehen. Nach dem zweiten Verlust ihres Mannes, hatte Tuana gedacht, sie hätte aufgegeben. Doch die Araberin war stark und so trug sie ihr Haupt empor und hatte neben ihrem neusten Jungen noch ihre Tochter mit einer guten Partie beglückt.

Es schien ein guter Abend zu werden, doch als sie in der Masse nach ihrem Ares Ausschau hielt, um auch ja kein Zeichen von ihm zu verpassen, sollte er das hier verlassen wollen, erblickte sie eine Gestalt bei ihm, derer sie lieber nicht hier hatte sehen wollen.
Rhíon innerlich flatterte die Taube aufgeregt, hoffte, dass man ihr nicht anmerkte, wie sie ihn am liebsten von dieser, dieser... oh Tuana hatte kein Wort für sie. Rhion stand für all das, was Tuana verachtete. Intrigen, Geheimnisse, Verrat.
Sie gehörte einem alten Blut an, welches Krieg gegen sie geführt hatten. Nicht sie persönlich, aber es war geschichtlich einfach in ihr, dass sie Abneigung gegen den Zirkel verspürte.
Das allein wäre noch hinwegzusehen, aber sie hatte sich in den Adel geschlichen, Danae Valerius, die ebenso tief gefallen war, hatte sie aufgezogen, eine Königin, die auch in Tuanas Augen kläglich versagt hatte.
Obwohl Aurelian ihr wohl verziehen hatte – so wurde es ihr später erzählt – konnte Tuana den Fall der Königin nicht gutheißen, mit ihr, dieser Stute.

Tuana versuchte sich abzulenken und blickte durch die Masse der Adligen. Ihren Bruder hatte sie nur kurz gesehen, schien sich mit wem abgesondert zu haben. Lea sah fantastisch aus, ihr Cousin war mit Spartacus beschäftigt und sie glaubte kaum, wer gerade mit Nero tanzte. Vesta Acillius.
Wann war sie nicht mehr im Bilde, was hier geschah?
Innerlich zog sich die Taube in ihren verbeulten, verrosteten Käfig zurück. Ausgedient.
Hatte sie sich mit der Geburt ihrer Tochter und der Annahme von Garrus ins Aus gestellt?
Oder war sie einfach zu nichtig, zu einfach gestrickt, als noch mit den Perlen zu glänzen? Unsicher über dieses neue Gefühl trat sie ein Stück zurück, während Asariel ein anderes Gespräch annahm, welches um Lea drehte.
Es tat weh, in ihrer Brust, den König mit dem Fuchs zu sehen. Aber seit langer Zeit schmerzte es nicht mehr so stark, wie damals, als er Echo vorzog. Sie war schließlich glücklich, oder?
Mit Ares, mit Celia.
Sie beiden waren ihr größtes Glück.
Langsam nahm sie wieder Ares und die andere Gestalt in Augenschein.

Am Rand | (Ares) ANSPIELBAR

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Ja, Artemis, aus welchem Grund meidest du die Menge? [/i]dachte sie sich und blickte aus dem Schatten heraus auf das Treiben vor ihnen.
Vielleicht ja, weil sie noch tiefer in diese unbequeme Maske schlüpfen müsste? Oder sich Gespräche über Belanglosigkeiten anhören sollte? Einen Mann, vielleicht einer der Hauptgründe, warum sie sich lieber fern von hier hielt.
Aber sie kannte Nova nicht gut genug als dass sie ihr Herz ausschütten könnte. Keinem konnte sie hier trauen, keinem außer den wenigen Stuten, die ihr Herz erobert hatten. Aber all jene hatte sie auch wieder verlassen.
“Der ganze Trubel ist nicht so das meine.“ was durchaus der Wahrheit entsprach. Sie hatte sagen wollen, dass Tanzen nicht das richtige war, aber Temi konnte sehr gut Tanzen. Geschmeidig, denn es war ebenso beinahe ein Training. Die Gespräche, aber auch das war gelogen, denn Temi hatte keine Aversionen gegen gute Gespräche.
Den Adel, das konnte sie sehr schlecht sagen, immerhin wusste sie nicht, wie Nova darauf war und ob sie ihr Trauen konnte, oder aber man sie in der nächsten Schneise verraten würde.
Also war es der Trubel allgemein, den sie entfliegen wollte.
“Und meine Mutter hält es für nötig, dass ich mich wenigstens einmal hier zeige.“ Verbissen presste sie ihre Lippen aufeinander und lächelte bitter, als ihr Blick ihrer Mutter folgte, die sich aufgedonnert hatte. Die Palominodame hatte schon einiges hinter sich, weshalb Mutter und Tochter recht offen miteinander umgehen. Geteiltes Leid und so. Aber im Moment war sie kaum auszustehen, mit ihrem Drängen, einen Mann für sie zu finden.
“Und ihr?“ gab sie denn Ball zurück, offensichtlich nicht ganz so interessant für die lackschwarze Stute mit den hellen Augen. Artemis folgte dem Blick und musste ein Lächeln verkneifen, als sie den Drachen sah, der neben Aaron stand.
Einem Verwandten von ihr, von dem sie kaum eine Ahnung hatte.
Aaragon war der am nächsten zu ihr stehende Miles gewesen, alle anderen waren irgendwie aus ihrem Blickfeld heraus. Temi hatte auch kein Verlangen danach, dies zu ändern. Vor allem heute nicht. Sie folgte dem Drachen, der sich zu Gaia gesellte und dann blieb sie auf Aaron hängen, folgte ihm, als dieser zu Lea trat. Oh die ärmste.

Nova

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