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Geschützt vor den Einflüssen und Blicken der Außenwelt, liegt Valeria da. Ein Land wie kein zweites, mit immergrünen Wiesen und nie versiegendem Wasser. Und du bist mittendrin. Ein imposanter grauer Hengst schreitet an dir vorbei, zwinkert die zu und fragt dich, ob du denn schon dieselbe Verbundenheit verspürst wie sie alle, die sie in diesem Land leben. Du atmest tief die frische Luft ein, lächelst und nickst. "Ja.", ist deine schlichte Antwort, die mit einem breiten Grinsen seinerseits kommentiert wird.
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Rollenspiel
KEIN LAUFENDER PLOT
Neuigkeiten
Beendigung des Plots - 13.01.2023
Beendigung des Plots - 09.07.2022
Die Zukunft von PiO - 20.11.2021
Nebenspiel
Der aktuelle Nebenspielzeitraum umfasst 21. Tag des Spätsommers bis zum 10. Tag des Herbstes. Die Temperaturen liegen zwischen 45°C und 25°C am Tag, während es in der Nacht auf 0 - 5°C abkühlt. Die Herde befindet sich an einer Oase.
Das Team
Natsch - Darky
Alina


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Seelenglück und Schicksalsschlag
30. Spätsommer 82, Nachmittag | Oase | Artemis Miles, Nefes

Langsam wurde die Wärme erträglicher, die Schatten länger und das Licht etwas schwächer. Es war ein früher Abend, aber das machte der Araberin nichts aus, denn nach ihrer Patrouille wollte sie unbedingt noch eine kleine Abkühlung an dem See nehmen. Nichts körperliche, aber sie brauchte Wasser in ihrem Körper.
An manchen Tagen dachte sich die Miles, warum sie dem einem Kampf entkommen war um nun im nächsten zu stecken, doch immer wenn sie mit den anderen Stuten Trainierte und zu jenen blickte, die sich um ihre Fohlen kümmerten, wusste sie, wofür sie es machte. Ein Einzelkampf im Schatten brauchte sie nicht mehr zu führen. Nun waren sie unter einer Stute versammelt und dem König sei Dank durften sie gleichberechtigt mit den Hengsten Trainieren. Immerhin war ihnen ebenfalls das Leben der anderen zum Schutz gestellt.

Artemis Tritte wurden langsamer, je näher sie dem kühlen Nass kam. Das Fell klebte noch an ihrem Hals, obgleich es schnell zu trocknen begann. Am Rand der Oase, wo Fels und Sand vereint wurden, war es eben noch wärmer als hier an der Oase. Sie waren hier in Sicherheit, aber trotzdem gingen die Soldaten und die Valkyren auf Patrouillieren um den Ort, damit sie eben nicht doch noch überrascht wurden. Nachdem was Sie wusste, war damit jedenfalls zu rechnen, vor allem mit den Sklaven in ihrer Mitte. Nicht das Artemis sie deshalb verachten würde. Die kleine Familie brach ihr das Herz denn keiner hatte diese Art zu leben verdient. Innerlich fing ihr Blut an zu kochen bei dem Gedanke, denn gleich noch toppte dieser einer den anderen, indem eine hübsche Sandfarbene Stute ihre Gedanken flutete.
Etain!

Vielleicht tat es ihr gut, sich die Stute heute in der Nacht zu schnappen und ein wenig in die Sterne zu schauen. Seelenfrieden oder so nannte man es.
In Gedanken versunken stand Temi nun am kleinen See und blickte auf das Wasser hinab. Erst das kratzen des Halses trieb sie aus den Gedanken, als der Durst am größten wurde, der Mund trocken und die Ruhe sich zur Unruhe wandelte. Noch ehe sie den Kopf senken konnte, bemerkte sie eine junge, elegante Stute, graues Fellkleid.
War dies, Nefes?
Sie lächelte ihr entgegen, ehe sie den Kopf sank und den Durst stillte. Vielleicht konnte ihr ja Nefes erzählen, was Etain eine Freude bereiten könnte? Irgendwas aus dem Sie sie aus ihrem Schneckenhaus ziehen konnte.
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#2
Ein kaum sichtbares Lächeln huschte über die Lippen der hellen Stute, als sie ihre Augen an diesem Morgen aufgeschlagen hatte. Seit langem hatte Nefes einen erholsamen Schlaf genossen und keinerlei Alpträume plagten ihren Geist und ließen diesen rastlos werden. Auch ihr Körper verweilte auf demselben Fleck und zog keine unruhigen Bahnen um die Oase herum. Ein Tag seit Ewigkeiten, den Nefes offen und mit einem Lächeln begrüßen konnte. Es war sonderbar, was Zeit alles begradigen konnte und wie ihr die verschiedenen Gespräche mit den Valerianern halfen wieder in geebnetere Bahnen zu finden, ihren Kopf zu klären. Ihr Herz hüpfte bei der Vorstellung, was sie heute wieder erleben würde, welcher Persönlichkeit sie begegnen und welche neuen Dinge sie sehen würde. War dies das Gefühl von Freiheit, dass sich ihres Denkens bemächtigte, die Schatten mit aller Macht zurückdrängte, sie gar nicht erst in ihren Kopf vordringen ließ und sie komplett aussperrte. Das Atmen fiel Nefes leichter und kein Druckgefühl bemächtigte sich ihrer Brust, was ihr wieder ein Lächeln aufs Antlitz zauberte. Sie sollte es Romana erzählen, am liebsten jetzt gleich! Die Rabin würde sich freuen, wenn sie wüsste, dass es Nefes gut ging. Aufregung flutete ihren Körper und eilig rappelte sie sich auf ihre Beine, hob den Kopf in die sanfte Brise und ließ ihren Blick schweifen, ging suchend ein paar Schritte Richtung Wasser. Die Oase machte Nefes bewusst, dass sie erst einmal etwas Trinken musste und nachdem dieses Bedürfnis gestillt war, konnte sie immer noch nach der Rabin suchen.

Ihre Hufe trugen sie an das Ufer und Nefes senkte langsam den Kopf, schloss die Lider, um den Anblick ihres Spiegelbildes auszuweichen. So bereit war sie dann dennoch nicht, um diesen Anblick in ihr Herz zu lassen. Alles mit der Zeit, hatte Neniel gesagt und Nefes wollte ihren Rat befolgen. Die ersten kühlen Schlucke waren eine Wohltat für ihre raue Kehle und Nefes seufzte langsam aus, als sie sich wieder erhob. Zur gleichen Zeit fand ein Patrouillenwechsel statt und Nefes Ohren stellten sich auf; in der Erwartung Desmond oder Ares zu sehen. Aber als lediglich andere Mitglieder der Herde sich ablösten, flammte der kurze Stich der Enttäuschung in ihrem Inneren auf, die ihr mittlerweile doch vertrauten Gesichter nicht zu erblicken. 
Unsicher spielte die Weiße mit den Ohren, wusste erst nicht so recht das plötzliche Lächeln einer anderen Stute zu erwidern, dass man ihr so überraschend geschenkt hatte. Nach kurzem Zögern trat Nefes näher an die andere heran, blieb aber im gebührenden Abstand sehen, während ihre Seelenspiegel kurz in das Gesicht der Dunkleren huschten. “Warst du auch dort draußen?“, damit meinte Nefes die Umgebung um die Oase herum, sie meinte sich zu erinnern, dass sie die Stute ihr Gegenüber schon einmal patrouillieren gesehen hatte. Ein Schweigen entstand, dass Nefes nicht recht wusste zu durchbrechen, also fing sie langsam an, „e-ein schöner Tag heute, nicht wahr?“
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Artemis hätte nicht gedacht, dass die stille hübsche Stute sie angesprochen hätte. Noch ehe sie fertig war mit trinken, drang auch schon die Frage aus sanften Tönen zu ihren Ohren hinüber. Temi hob den Kopf, schluckte den letzten Schluck und drehte sich dann zu der grauen Maus um, die unsicher schien. Innerlich seufzte sie, was diese Stuten wohl erfahren haben, dass sie so unsicher und sich nicht selber Treu sind? Artemis konnte es erahnen, sie wusste, was Hengste mit Stuten anrichten konnten, mit ihren Seelen. Sie selber hatte es am eigenen Leib gespürt, dass man irgendwann aufgab und um sich selbst zu Schützen tat, was einem Geheiß. Ihr spuck war vorbei und das würde der von Silas Stuten auch sein.
Aufmunternd lächelte die Braune der Schimmelin entgegen. Nickte schließlich.

“Ja, wir waren auch dort draußen. Einige müssen den Möchtegern Soldaten doch die Stirn bieten!“ lachte sie und zwinkerte der Hellen zu.
Es war an der Zeit, einige dieser geschundenen Seelen zu Heilen, besser auf den Weg zur Heilung zu bringen. “Ja das war er!“ antwortete Temi auf die Frage und neigte kurz den Kopf, schloss die Augen und lächelte dann aufmunternd.

“Du bist Nefes, richtig?“ fragte sie gerade heraus und drehte sich ein Stück. “Magst du ein Stück mit mir gehen oder störe ich dich gerade bei etwas?“ es war nicht so, das Artemis auf Teufel komm raus andere über Etain ausquetschen wollte, wenn Nefes gerade etwas anderes Vorgehabt hatte, würde Temi die letzte sein, die sich in ihren Weg stellte. Aber fragen kostete ja nichts und so lauschte sie mit neugierigem, offenen und sehr freundlichen Gesicht der Antwort dieser hübschen Maus vor ihr.
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#4
Warum auch immer sie jetzt hier stand und ziemlich innerlich verloren war, in der Hinsicht, was sie nun als nächstes sagen sollte. Allein das freundliche Lächeln der anderen hatte sie als Einladung gedeutet, dass sie sich doch mit ihr unterhalten sollte. Wie oft war sie schon auf ein ihr geschenktes freundliches Lächeln hereingefallen? Hatte sich bereitwillig in die Hölle führen lassen und fand erst durch Nero Valerius einen Ausweg aus dieser Schreckensherrschaft. Das tiefe Seufzen in ihrer Kehle, schluckte Nefes hinunter und ihre Ohren neigten sich in die Richtung der Anderen. Das dort Draußen, war unbekanntes Terrain, so unglaublich weitläufig und nicht die vielen Schritte, mit denen Nefes schon etliche Male versucht hatte die Grotte Silas´ zu vermessen. Diese Umgebung kam dem Begriff Unendlichkeit schon recht nahe. Nefes selbst hatte es gespürt, als sie sich mit Nurija an ihrer Seite aufgemacht hatte.

„Den Möchtegern Soldaten?“, huschte Nefes über ihre Lippen, ehe sie den Scherz der Braunen verstand und sich ihre Mundwinkel leicht hoben. Desmond wollte bestimmt nicht auf Gesellschaft verzichten, so schätzte Nefes zumindest den Schimmel ein, der immer zu einem Plausch aufgelegt schien und dennoch keine Bewegung in der Ferne aus den Augen ließ. „Seid ihr gleichgestellt?“, fragte Nefes nach und erinnerte sich, dass Valeria ein Königreich mit Volk und Adel gewesen war, plus einem König, der regierte. Mehrmahls hatte dieser König betont, dass auf ihrer Reise Rang und Titel nichts mehr zählten, sondern einzig das Vertrauen, was man sich gegenseitig schenkte das wichtigste war. War er mit seinen Worten ein guter König?

Artemis holte Nefes aus ihren Gedanken heraus und der Blick aus ihren Seelenspiegeln legte sich wieder auf die Valkyre, ehe Nefes nickte, erst keine Worte findend, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass eine Valerianerin jemand so Unbedeutendes wie sie kannte. „Ich bin überrascht“, brachte Nefes heraus und ein ehrliches Lächeln kräuselte ihre Lippen, „wer hat ihn Euch verraten? Meinen Namen.“
Auf die nächste Frage ihres Gegenübers schüttelte Nefes langsam den Kopf, ließ ihren Blick nochmals zu den Patrouillen schweifen und trat dann die wenigen Schritte zu Artemis hinüber, als Zeichen, dass sie nichts dagegen hatte, sich etwas die Beine zu vertreten. „keineswegs. Lasst uns ein Stück gehen.“ Ihre Ohren neigten sich in die Richtung der Anderen, „mit wem habe ich nun das Vergnügen spazieren zu gehen?“
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Da schien so viel Unsicherheit in der hellen drin zu stecken, das Artemis diese am liebsten mit einem Valkyrianischen Aufschrei hätte niederreißen wollen. Warum es sie sehr faszinierte? Weil Temi, wenn sie sich diese Stute genauer betrachtete etwas mehr in diesem Wesen schlummern war. Etwas wunderbares, großartiges, welches die Stute zu einer wirklich großartigen Freundin, aber auch Widersacherin erwähnen ließ. Würde sie sich trauen, aus ihrem Schatten zu treten. Es schien, als wären viele der Stuten ein wenig eingeschüchtert. Etain besonders, aber um die ging es hier nun am Rande. Immerhin war Romana diejenige, die sich keine Pfiffe einfing, ohne sie zurück zu schmettern. Darüber musste Artemis kurz grinsen, über das und als sie sah, dass Nefes ihren leichten Sarkasmus verstand.

Kurz zuckten ihre Ohren, Nefes war überrascht, dass sie ihren Namen kannte? Temi erinnerte sich daran, dass es ihr einmal auch so erging. Obwohl sie vom Adel abstammte zu einer Zeit, als es noch was bedeutete. Für sie einen Fußabtreter, für ihren Vater der Schlüssel zur Macht. Als die Schimmelin einwilligte mit ihr ein Stück zu gehen, spürte sie zwar die Muskeln von den Tagen und diesem, aber sie versuchte sich die Müdigkeit nicht anmerken zu lassen. Vielmehr genoss sie es, andere Stuten um sich zu wissen und die vielen neuen kennen zu lernen.

“Nenn mich ruhig Temi, Artemis klingt meist so förmlich und ich bin ganz froh, dieses Kapitel hinter uns zu wissen“ quatsche die Braune drauf los, lächelnd und glücklich.
“Na weist du,“ begann sie, blickte Nefes an und grinste breit. “zu allererste seid ihr neu, das heißt, neue werden hier mit Haut und Haar verspeist!“ grinste sie, trabte ein wenig seitlich und hob dann den Kopf. “Nein, nein, das war nur ein Spaß!“ Sie wollte die süße Maus nicht gleich verschrecken und schnaubte ihr Lachen aus den Nüstern aus, ehe sie wieder neben ihr her ging. “Ich hab vieles von dir gehört, zu allererste von Etain und Romana. Aber ich hab auch Augen im Kopf und Ohren dran, also ich schnappe in der Herde und bei den Artemis hob den Kopf und grinste, als sie an einer kleinen Gruppe junger Hengste vorbei ging. jungen Wilden betonte sie etwas lauter, legte dann jedoch warnend die Ohren an, als die jungen Hengste zu kichern begannen, sie fixierte sie kurz, sehr böse bis sie sich eingeschüchtert verdrückten. auch das ein oder andere auf!“ grinste sie, als die beiden Stuten weiter gingen.

“Auf deine erste Frage zurück zu kommen, ja, so in etwa“ vielleicht hatte sich Artemis zu viel des guten von Ezrael angewöhnt? Sie dachte daran, vielleicht auch mal den Mund zu halten und Nefes reden zu lassen, aber irgendwie war sie gerade so im Redefluss und hatte das Bedürfnis durch ihr Reden die andere lockerer zu bekommen. “Viele Hengste denken immer noch, dass wir nur für die Fortpflanzung gut sind, aber wir geben unser bestes um ihnen zu zeigen, dem ist nicht so. Immerhin haben Romana und ich gut zusammen auf dem Schlachtfeld gekämpft und Cara, hohoho!“ Temi grinste. Sie liebte es und in der Gesellschaft von Stuten konnte sie sein, wie sie war. “Es ist noch ein hartes Stück Arbeit aber ich glaube, wir Stuten sind in vielen Dingen den Hengsten einfach überlegen. Das macht ihnen Angst!“ nein nein, Artemis zeigte gerade keine Schadenfreude. Oder doch? Sie grinste beinahe über beide Ohren und in ihren Augen leuchtete es.
Gerade passierten sie eine kleine Buschkonstellation, es war warm aber nicht so unerträglich wie noch in der Wüste.

“Wie geht es dir bislang hier bei uns? Ich hoffe die anderen sind alle Nett zu dir?“ nun wich die Schadenfreude. Platz machte sie Neugierde und mitgefühlt. Es war schwer nur wenige zu kennen und 'die neue' zu sein. Ok, eine der neuen. Aber Romana und Etain waren schon länger hier, hatten schon mehr gesehen und kennen gelernt als Nefes und Nurija und die ganzen anderen Stuten. Außerdem war in der beschwerlichen Reise bis lang kaum Zeit und Platz um sich so richtig kennen zu lernen. Also wollte Artemis dies nun ändern.
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#6
“Temi…", glitt Nefes leise von den Lippen, als ihr Gegenüber ihr ihren Namen verraten hatte. Es war ungewöhnlich, dass sie sofort einen Spitznamen für ihren eh schon kurzen Namen nutzte. Unsicher, zuckten Nefes Ohren in die Richtung der Braunen, die sich ihr gerade so ungezwungen vorgestellt hatte, dass sie gar Nefes ein wenig damit überrumpelte. Zögerlich folgte die Weiße Artemis erste Schritte nach, ehe sie einen gleichmäßigen Gang neben ihr fand. Die Braune mochte es wohl zu plaudern und Nefes musste sich an ihre Offenheit erst noch gewöhnen. Er war wie bei Desmond, der sie genauso… erschlagen hatte, mit einem Wortschwall nach dem anderen. Nefes Mundwinkel zuckten kurz in die Höhe. Es war ungewohnt, aber tat irgendwie auch gut, damit sie ihre anfängliche Scheu vor den Valerianern so langsam ablegen konnte.

Irritiert zuckten Nefes Ohren und ihre Augen weiteten sich leicht, innerlich wusste sie um den Scherz dahinter, aber dennoch konnte sie sich ihrem alten Ich noch nicht gänzlich entziehen, dass auf Artemis Worte hin kurz in sich zusammenzuckte und danach ein unsicheres Lächeln zustande brachte. „Seid ihr bekannt dafür, Fremde mit solchen Worten bei euch willkommen zu heißen?“, gab Nefes mit einem ebenso amüsierten Unterton zurück und schüttelte den Moment der Verunsicherung bestimmt ab. Ihre Ohren stellten sich interessiert auf. Eigentlich hätte sie gedacht sie würde unter den ganzen anderen Pferden nicht auffallen, würde wieder zu dem Schatten werden, der sie früher bei Silas gewesen war, aber dem war hier nicht so. Sie war aufgefallen, in dieser kurzen Zeit. Die Weiße senkte den Kopf wieder etwas herab, während ein Lächeln über ihr Gesicht huschte. Romana hatte über sie gesprochen. Sie, die unbedeutende Nefes, die neben der Rabin so klein wirkte. Eine Wärme breitete sich in ihrer Brust aus, die jäh verschwand, als Artemis weitersprach und von den jungen Hengsten berichtete. Nefes wagte es nicht ihrem Blick zu folgen, sie wusste auch so, dass es diese Gruppe sein musste. Den darauffolgenden Schauder wahrnehmend, der über ihr Rückgrat hinabglitt, verdrängte Nefes unliebsame Erinnerungen und diese eine Nacht, die-

Artemis bewahrte Nefes davor mit ihren Gedanken gänzlich abzudriften und die Weiße schenkte ihrem Gegenüber wieder ihre Aufmerksamkeit. Zitternd sog sie die Luft in ihre Lungen und schüttelte dann sacht den Kopf, „wir sollten uns nicht den Willen des stärkeren Geschlechts beugen müssen“, unglaublich dass sie dies einmal von sich gab, aber die Angst schnürte gerade in einem festen Griff ihr Herz zusammen, „ein Glück seid ihr fast unversehrt von dort zurückgekehrt.“ Nefes hoffte, dass sie nie wieder davon hören musste, dass Romana auf dem Schlachtfeld gekämpft hatte. Ihr Kiefer spannten sich an und dann wieder ab. Nie wieder.
Kontrolliert stieß Nefes ihren Atem aus und hob ein wenig ihren Kopf an, um Artemis Blick einzufangen, „ich denke ebenfalls, dass wir selbstbestimmte Wesen sind, die von Gott und der Natur einige Dinge mitbekommen haben, die so manch einer der feinen Herren nicht hat.“ Nefes Mundwinkel zuckten, „das Bedürfnis sich gegen jene auflehnen müssen, zum Beispiel.“ Nefes schüttelte ihren Kopf und ihre Lider senkten sich, „Bryna hat teilweise etwas zu viel davon“, es waren bestimmte und vorsichtig gesprochene Worte, denn sie hatten gesehen, was mit Akasha passiert war. „Aber ich würde es bevorzugen, wenn der Krieg für immer von uns fernbleiben würde“, dann müssten sie alle nicht mehr kämpfen. Aber Nefes wusste selbst, dass dies nur ihr eigenes Wunschdenken war.

„Bisher“, wollte Nefes anfangen Artemis Frage nach ihrem Befinden zu beantworten, doch ihre Gedanken schwiffen zu den anderen, um jene sie sich mehr sorgte als um sich selbst. Ob Isaak und Nurija hier gut Anschluss fanden? Ein bleiernes Gefühl legte sich auf ihre Glieder und Nefes blieb langsam stehen und hob ihren Kopf noch etwas mehr an. „Um mich mache ich mir weniger Gedanken. Bisher bin ich niemanden begegnet, der auch nur annähernd so grausam war, wie die Soldaten Silas´. Aber ich mache mir um… meine Gefährten Sorgen, ob sie es hier gut haben werden“, langsam ging Nefes weiter, „ob sie sich hier zurechtfinden werden und Anschluss finden.“
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Seid ihr bekannt dafür, Fremde mit solchen Worten bei euch willkommen zu heißen? hörte sie zwischen ihren Sätzen und merkte sich diesen, bis sie ausgeredeter hatte. Nefes antwortete, ganz brav und fein. Aber sie hatte da ein funkeln in den Augen, um welches Temi nicht drumherum kam, dieses zu bewundern. Sie lächelte. Ja, hatte sie doch richtig erahnt, hinter der grauen Maus stand eine große kräftige Löwin die sich auf jeden stürzen würde, der ihr oder ihren Liebsten Leid antat. Temi hatte eine gewisse Neigung zu solch wundervollen Stuten. Sie mochte sie, mochte ihre Stärke auch wenn sie selber dieser noch gar nicht bewusst war. Nicht weil sie mehr starke Stuten benötigte um den Hengsten eine auszuwischen, nein, sie brauchten einfach mehr starke Stuten im Land damit die letzten Fesseln von den Gläubigen abfielen. Warum nur hatte sie da ihren Cousin im Kopf? Innerlich seufzte sie und wusste, dass es schwer werden würde, einen so standhaft gläubigen noch davon zu überzeugen, dass auch Stuten aufbegehren konnten, dass auch sie Entscheidungen trafen und kämpfen konnten. Die einen mehr, die anderen Weniger musste sie in Gedanken kleinlaut zugeben.
Immerhin hatte sie sich auf dem Schlachtfeld nicht so rühmlich gezeigt. Seufzten wischte sie diese dunkle Zeit beiseite und trabte ein paar Schritte auf um weiter ins wunderbare Gespräch zu tauchen.

Um ihr diese Sorgen nehmen zu können, würde Temi erst diese Fragen beantworten, wobei es ja keine Fragen wirklich waren. “Ich weiß nicht Schätzchen, wer alles zu deinen Gefährten gehört, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass es Etain und Romana gut geht. Sehr gut sogar.“ grinste Temi warmherzig und schwang kurz ihren Araberkopf durch die Luft. Eine kleine Macke die sie sich angewöhnt hat auf der reise. Herausfordernd, nicht genehm für eine Stute aber wild und ungezügelt. Etwas womit sie ihren Vater zur Weißglut treiben wollte. Nun gut, nun war er Tod. Nero hatte wohl während der Flucht eine Eingebung, also konnte sie damit auch nicht mehr still und heimlich rebellieren. Aber egal. Da war nun der Tick und er ging auch nicht einfach so zurück.

“Von Tuana weiß ich, dass die Stuten die sie begleitet hatte, auch alle unglaublich zufrieden sind. Es gab wohl ein paar Verluste... aber jene die hier geblieben sind, um die brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“ gab sie lächelnd zu. Nein, Temi war keine Stalkerin. Sie hatte nur gern alles im Blick, was die Stuten betraf. Nur um die ganz dunkle Roan hatte sie noch einen Bogen gemacht. Diese hübsche war ein ganz anderes Kaliber und Artemis glaubte, dass Nurija und sie, entweder sich auf den Tod nicht leiden konnten, oder zu besten Freunden wurden. Aber sie befürchtete dass Nurija und sie wohl eher zu Feinden werden würden. Etwas an der Roan konnte selbst sie nicht erblicken und das ärgerte Temi. Denn Nurija war ein wunderhübsches Geschöpf. Immer waren es die hübschen, die einen in die Finsternis ziehen wollten. Sie brauchte dringend Ezi zum Reden und irgendeinen verdammt noch mal bei dem sie endlich ihr Geheimnis lüften konnte, sonst brachte sie sich irgendwann noch um. Nein Scherz. Umbringen war was für Weicheier. Nichts für Valkyren.

“Du hast ein verdammt starkes Herz, weiß du das Schätzchen?“ begann dann Temi die Sätze davor auf zu greifen und blickte bewundert zu Nefes. “Du hast eine umwerfend sanfte Schönheit die nur von dem glänzen in deinen Augen unterstrichen wird. Wenn du über deine liebsten sprichst, sieht man es ganz deutlich.“ lächelte die Braune aufmunternd und neigte den Kopf. “Dieser Glanz, diese Stärke in dir, die steht dir richtig gut.“ bestätigte sie und nickte.

“Lass dir von diesen Hengsten hier nichts sagen, ok? Außer vom König, aber er meint es auch nur gut. Aber von den anderen... Temi zog die Augen zusammen die sind so gleich wie du und ich. Von denen müssen wir uns nicht herumschubsen lassen, süße, alles klar!?“ kicherte sie, hob ihren Kopf und fing an, ein wenig schwungvoller auf der stelle zu traben.

“Und jetzt, zu meinem kleinen Überfall auf dich...“ grinste die Braune breit und fing etwas an zu lachen.

“Ich möchte Etain mit etwas ganz bezauberndem Überraschen. Hast du eine Ahnung was die so mag?“ Es war so schwierig an die Oberfläche der Hübschen zu kratzen. Vor allem da die beiden in letzter Zeit kaum Zeit füreinander hatte und Temi vielleicht einen Draht zu einer Stute hatte, die ganz den anschien erweckt, das selbe zu fühlen wie sie. Füreinander. Es war immer noch nicht die Zeit, offen über so was zu sprechen, wo sich doch erst jetzt alles ein wenig mehr überhaupt geöffnet hat. Ein bisschen wie die Jahreszeiten. Dachte sie.
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#8
Die fast schon unwissentlich fallen gelassenen Kosenamen der anderen verwirrten Nefes zunehmend. Süße, Schätzen… es war befremdlich und gleichzeitig machte es die Braune sympathisch. Es schien eben ihre Art zu sein, so mit Fremden zu sprechen, wie es eben auch Nefes Eigenheit gewesen war, sich ständig mit ihren Worten zurückzuhalten, diese sie nun langsam ablegen konnte. Hier konnte sie sich Schritt für Schritt sicher fühlen und so ein Monster wie Silas würde nicht von den Toten zurückkehren. Der Tod war nun einmal endlich. Vielleicht schon fast eine beruhigende Tatsache, wenn man an die Grausamkeiten dieses dunklen Herrschers zurückdachte. Ein leises Seufzten troff von Nefes Lippen und sie schüttelte die düsteren Gedanken ab, die ihr so plötzlich gekommen waren.

Das Lächeln von Artemis war gar ein wenig ansteckend und Nefes Mundwinkel zuckten kurz ebenfalls in die Höhe, er sie zurückblickte und darauf wartete, dass die Braune wieder zu ihr aufschloss. War für eine Art von Spaziergang das wohl werden würde? Nefes beschloss diese Tatsache so anzunehmen, wie sie ihr zuflog und nicht alles Mögliche zu zerdenken.
Nefes Herz zirpte auf und sie versuchte sich an einem Lächeln, auch wenn die Sorgen noch immer ihr Denken einnahm, beschloss sie zumindest etwas davon abzulegen und nicht nach Etain oder Romana Ausschau zu halten. Ihnen ging es gut, dass hatte Artemis ihr gerade erzählt. Nefes stieß die Luft aus und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, „ich wünsche es mir, für sie alle, dass es ihnen gut geht.“ Ihre Lider schlugen sich nieder, „ich danke dir für deine Worte, dass ist beruhigend. Auch wenn ich die Sorge wohl nie vollständig ablegen kann“, aber das war ja auch nicht nötig.
Dass es Verluste geben würde, war ihnen allen in Vornherein klar gewesen, es war traurig, aber Nefes wusste dies zu verdrängen. Sie hatte nicht alle Gesichter in Silas´ Reich gekannt, hatte sich eher in ihrer schützenden Blase aus Wärme und Geborgenheit geflüchtet. Dieser Schutzmechanismus kam wohl jetzt ihrem Seelenheil zu gute. Die Weiße dachte an die tragenden Stuten zurück, mit denen Tuana zusammen weitergezogen war, während Nefes mit Nurija das Gebirge erklommen hatte. Ein Fohlen in solchen Zeiten zur Welt zu bringen war wahrlich ungünstig. Die Weiße presste kurz die Lippen zusammen, ehe sie mit ihrer Aufmerksamkeit wieder zu Artemis zurückfand.

Völlig verwirrt blinzelte sie der anderen entgegen und versuchte ihre Worte in ihrem Kopf zu sortieren. So offensichtlich frei heraus hatte sie noch nie bei Silas oder danach Komplimente erhalten. Es war seltsam, aber keineswegs unangenehm… naja vielleicht ein bisschen. „Ähm… danke?“, brachte sie nur heraus, während ein schmales Lächeln ihre Lippen umspielte. „Nun, dir steht das wilde und Ungezähmte Artemis. Und ich denke, dass ist es, was eine Valkyre ausmacht. Du kannst dich zu Recht die Truppenführerin dieser Kriegsheldinnen nennen.“ Und das entsprach der Wahrheit. Nefes wollte der anderen etwas zurückgeben, und sei es auch nur, um ihr ein gutes Gefühl zu geben. Die Verluste im Krieg sollten nicht umsonst gewesen sein.
Nefes würde immer einen gewissen Respekt, vielleicht auch Ehrfurcht vor den Hengsten haben, auch wenn ihre eigenen Worte dies nicht vermuten ließen. Sie wusste um ihre Grausamkeit, wusste aber gleichzeitig, dass nicht ein jeder so war und auch nicht so werden konnte. Artemis Euphorie milde lächeln betrachtend, nickte Nefes sacht, „ich werde es mir merken.“

Interessiert stellten sich nun Nefes Ohren auf. Artemis hatte sie also bewusst aufgesucht, bewusst angelächelt, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Diese hatte sie nun auch vollkommen und Nefes legte den Kopf in eine leichte Schräglage, noch nicht wissend, worauf die Braune zu ihrer Seite hinaus wollte. „Nur zu“, bekräftigte sie und wartete darauf, dass Artemis aussprach, weshalb sie die Weiße aufgesucht hatte. „Etain?“, zugegeben, jetzt war sie ein klein wenig überrascht, doch schwang jene in ein sanftes Lächeln um. „Wie schön, dass Etain jemanden gefunden hat, dem sie wichtig ist.“ Die Palomino schien stets unterzugehen, noch mehr als Nefes selbst und im Gegensatz zu ihr war sie viel stiller und sprach nicht viele Worte, hatte Nurija nichts entgegenzusetzten und hoffte darauf durch ihre schweigsame Art unsichtbar werden zu können. Hier bei den Valerianern wurde sie gesehen. Ein Umstand, an diesen sie sich alle erst einmal gewöhnen mussten. Aber Nefes glaubte, dass Etain damit recht gut klar kam, wenn sie Artemis zu ihren Freunden zählen konnte. Die Weiße seufzte leise, „es gab leider nicht viel, was uns bei Silas in der Grotte hätte Freude bereiten können.“ Ein trauriges Lächeln zuckte um Nefes Lippen. Die Sterne hatte sie mit Etain des Öfteren angesehen, während sie versuchten die Präsenz der Wachposten zu vergessen. „Sie mag den Sternenhimmel.“ Nefes überlegte, „außerdem hat Etain sich immer über kleine Geschenke gefreut, wie Blumen.“ Die Weiße suchte den Blick der anderen, „aber ich glaube am meisten freut sie sich, wenn sie einer geliebten Person lauschen kann, die sie so annimmt, wie sie ist.“ Nefes Kicherte leicht, „nun, ich hatte nicht viele Abenteuergeschichten zu erzählen, aber jenen lauschte sie ganz gern. Vielleicht hast du welche erlebt, denn ich glaube Etain würde sie liebend gerne hören.“
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