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Geschützt vor den Einflüssen und Blicken der Außenwelt, liegt Valeria da. Ein Land wie kein zweites, mit immergrünen Wiesen und nie versiegendem Wasser. Und du bist mittendrin. Ein imposanter grauer Hengst schreitet an dir vorbei, zwinkert die zu und fragt dich, ob du denn schon dieselbe Verbundenheit verspürst wie sie alle, die sie in diesem Land leben. Du atmest tief die frische Luft ein, lächelst und nickst. "Ja.", ist deine schlichte Antwort, die mit einem breiten Grinsen seinerseits kommentiert wird.
Das Pass Into Oblivion ist ein textbasiertes Rollenspiel in welchem du in die Rolle eines Pferdes schlüpfst. Dazu kommt, dass du deinen Charakter mit der Hilfe unseres kreativen Teams selbst gestalten kannst, denn auf Wünsche gehen wir natürlich sehr gerne ein! Schau dafür gerne einmal auf unserem Discord-Server vorbei!
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Rollenspiel
KEIN LAUFENDER PLOT
Neuigkeiten
Beendigung des Plots - 13.01.2023
Beendigung des Plots - 09.07.2022
Die Zukunft von PiO - 20.11.2021
Nebenspiel
Der aktuelle Nebenspielzeitraum umfasst 21. Tag des Spätsommers bis zum 10. Tag des Herbstes. Die Temperaturen liegen zwischen 45°C und 25°C am Tag, während es in der Nacht auf 0 - 5°C abkühlt. Die Herde befindet sich an einer Oase.
Das Team
Natsch - Darky
Alina


If you could feel what I feel, meet my monsters inside
19. Sommer 82, Nachts | Außerhalb Valerias | Spartacus Licinius, Penthesilea Achilléas

#11
Während Spartacus den Worten der Braunen lauschte, ertappte er sich dabei, wie er tatsächlich an Valeria zurückdachte. Einmal mehr die weiten Wiesen, die rauschenden Bäche und die vielen Kirschblüten vermissend, die ihn an seine Mutter erinnerten, aber ihn zugleich unglaublich traurig stimmten. Die Kirschblüten. Nein, er wollte sie nie wieder sehen. Er wollte Valeria nie wieder sehen; diesems Land an diesem so viele schreckliche Erinnerungen hingen, sodass sie die glücklichen Momente verschlangen. Der Prinz knirschte mit den Zähnen, das Rauschen in seinen Gehörgängen ignorierend, dass ihn förmlich dazu zwang in eine viel dunklere Gedankenwelt abzudriften.
„Du bist auch mein Zuhause“, murmelte er daher leise und sog langsam die Luft in seine Lungen, um sich wieder die Umgebung in den Geist zu rufen. Es war nur der Wald, das Gras zu ihren Hufen und der Mond über ihren Köpfen. Nichts weiter. Der weitere Verlauf ihres Gesprächs ließ kurzzeitig aufblitzen, was sie waren: Kinder. Kinder, die viel zu schnell lernen mussten Erwachsen zu werden, da man sie in ein Leid warf und auf jenes ein noch größeres folgte. Was war also falsch daran sich diese unbeschwerte Zeit zurückzuholen? Den Wind in der Mähne spüren und tobend über weitläufige Wiesenflächen rennen, während das Lachen der anderen in den eigenen Ohren widerhallt.

Doch alles zerplatzte, dass idyllische Bild zersprang und zurück blieb Spartacus Wut und die Kälte, die sich in seine Züge gelegt hatte und auch seine Augen strahlten jene aus. Sein Blick sich in den von Penthesilea bohrend, pochte sein eigenes Herz lautstark gegen seinen Brustkorb. Es machte ihn rasend, während sein inneres Ich schon die Zähne bleckte, riss sich der Prinz noch am Riemen und drückte seinen Unmut in den Worten aus, die er der Braunen an den Kopf warf. Wie konnte sie nur behaupten, dass er ihr gut ging? Ein Grunzen quetschte sich aus seiner Kehle und mit zusammengepressten Kiefern hörte er Penthesilea zu. Dann jedoch öffnete er seinen Mund, wollte etwas erwidern, klappte ihn aber wieder eisern zu, als die Achilleas einen Schritt auf ihn zutrat. Auf uns allen? Spartacus verengte nur die Iriden, blieb aber stumm, während er sich seine nächsten Worte zurechtlegte.
Doch irgendwann ließ sie ihm keinen Raum mehr, keinerlei Möglichkeit ihrem Blick auszuweichen und dem Dunkelfuchs zuckte schon fast ein Lächeln über die Lippen. Ihr grenzenloser Optimismus war etwas Besonderes, umso interessanter war es jene Eigenschaft einmal aus der Reihe tanzen zu sehen.
Mit einer Sache hatte sie Recht. Er war noch nicht bei einem der sterbenden Soldaten gewesen, weil er sie nicht kannte. Sicher, er hatte sie bei gemeinsamen Übungen gesehen, dennoch waren ihre Existenzen ihm gleichgültig und Spartacus fand seinen Gedankengang nicht einmal erschreckend. Man versuchte schließlich auch nicht seine Heilkünste an einem bereits totem Leib.

Erneut kam Penthesilea seinem ganz eigenem inneren Chaos unfassbar nahe, doch Spartacus sagte noch immer nichts, sonders musterte nur die Wut in den ozeanblauen Augen. Es stimmte, er wollte seiner momentan erdrückenden Gefühlswelt Luft machen, indem er stärkere Gefühle bei anderen hervorrief, auch wenn er sie damit kränkte. "Ist es falsch, sich um dich zu sorgen?", erwiderte er kühl und sein Blick lag weiterhin in dem ihrigen. „Grenzenloser Optimismus kann gefährlich werden“, setzte er langsam an und hob leicht seinen Kopf an, „ich bin nur realistisch.“ Ein leises Schnauben folgte, jenes wieder die nötige Ruhe in Spartacus´ Herz brachte. „Kannst du einem sterbenden Soldaten auch sagen, dass es dir gerade gut geht, mit all dem um dich herum?“ Ein Auflachen blieb ihm in der Kehle stecken und der Prinz schüttelte langsam seinen Kopf. „Wach endlich auf Penthesilea, wir haben Krieg und du gewinnst keinen Kampf mit einem Lächeln.“ Gequält zogen sich Spartacus Mundwinkel in die Höhe und kurz flackerte der innere Schmerz einer verletzten Seele in seinen Seelenspiegeln auf. „Ich verstehe es nicht“, sich selbst verstand er wohl auch immer weniger, „warum geht es mir jetzt nicht besser?“
#12
Penthesilea erwiderte den Blick des Licinius ohne einzuknicken oder den Blick abzuwenden. Sie war zu wütend um jetzt auf sein Befinden Rücksicht zu nehmen - das ohnehin anscheinend ähnlich sauer war. Warum auch immer. Sie verstand nicht wieso Spartacus so sauer auf sie war, nur weil sie nicht in Angst und Trauer über die verlorene Heimat und eine ungewisse Zukunft mit verletzten Soldaten zerging. Es erzürnte die Achilléas, dass er allem Anschein nach wollte, dass sie traurig war. Als würde er sich dadurch besser fühlen. Doch Lea ließ das nicht zu. "DU sorgst dich nicht um mich.", fauchte die Braune und ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen, die Ohren tief in den Nacken gelegt. "Ich weiß nicht was deine Intentionen sind aber.. Sorge ist es sicher nicht. Denn wenn man sich sorgt, versucht man nicht schlechte Gefühle in dem anderen heraufzubeschwören - aber das ist mittlerweile das einzige was du anscheinend noch kannst.", die Stimme der Achilléas ist zu einem leisen Brodeln geworden und sie reckte das Kinn, weiterhin den flammenden Blick tief in seinen kalten grabend. 

Als der Licinius wieder mit den sterbenden Soldaten anfing, musste Penthesilea tief Luft holen. "Pass mal auf, Licinius. Der Krieg ist vorerst vorbei und wir kümmern uns darum eine neue Heimat zu finden, deine Schwarzmalerei geht mir gehörig auf die Nerven.", fuhr sie fort, eine kalte Distanz in ihre Augen legend. "Und nein, natürlich würde sowas einem Sterbenden nicht sagen - aber weißt du, die Fragen so etwas auch nicht. Die freuen sich über ein Lächeln, oder einen Witz oder einfach nur ein angenehmes Gespräch, bevor sie dem Ende entgegen sehen. Aber das wüsstest du, wenn du nicht immer nur an dich und dein Schicksal denken würdest und dich einmal umsiehst.", mit jeder Silbe die Penthesilea aussprach, wurde ihre Stimme leiser und ruhiger, ein fast schon arroganter Ausdruck legte sich auf ihr junges Gesicht. "Und ebenso wenig, gewinnt man einen Krieg immer nur mit Gewalt und Ignoranz.", Penthesilea rümpfte leicht ihre Nüstern und musterte den Licinius. Sie sah, dass etwas in ihm litt - doch darauf konnte sie in diesem Augenblick keine Rücksicht nehmen. Sie würde noch genug Zeit haben um sich schlecht zu fühlen. "Weil es sich selten gut anfühlt, das Arschloch raushängen zu lassen und andere runterzuziehen. Sollte dich sowas glücklich machen, bist du nicht besser als die Tyrannen die wir hinter uns gelassen haben und auf einen verdammt guten Weg dahin, einer zu werden.", gab sie ihm die Antwort, die er wahrscheinlich gar nicht auf seine Frage hatte hören wollen. Am liebsten wäre sie gegangen, doch Penthesilea wusste, dass sie nicht auf jeden Konflikt immer zu mit Flucht reagieren konnte.
#13
Es waren keine Tränen, die sich in ihren Ozeanen gesammelt hatten, kein Schluchzen, dass ihrer Kehle entfuhr und Spartacus presste die Kiefer zusammen. Eine solche Reaktion der Achilleas hatte er nicht kommen sehen. Dementsprechend konnte er ihre nachfolgenden Handlungen unmöglich erahnen. Denn sie brach nicht, knickte nicht ein, sondern zeigte sich ihm unglaublich stur und unnachgiebig. Genauso eisern wie sein Blick, der auf Penthesilea ruhte und sich in ihre Seelenspiegel fraß. Der Prinz knirschte mit den Zähnen und seine Ohren zuckten gefährlich gen Nacken, als sie ihm vorwarf, er würde sich nicht um sie sorgen. Natürlich tat er das! Spartacus bemühte sich darum seinen Zorn hinunterzuschlucken, der in seiner Kehle brannte wie glühende Kohlen. „Du-“, grollte er leise, aber Penthesilea redete einfach weiter und unterbrach den Licinius dabei, der noch einen weiteren Schritt auf die Achilleas zugehen wollte. „Meine Intentionen…?“ Spartacus schloss die Lider und nahm einen tiefen Atemzug, ehe er das Adelsmädchen wieder fixierte. „Unsere Welt ist voller Grausamkeit und das ist die Realität, in der wir leben müssen. Es bringt nichts sie zu beschönigen.“ Kratos Worte begannen ganz leise an seinem Denken zu kratzen, doch der Dunkelfuchs schüttelte nur den Kopf und ein Zischen entfuhr seiner Kehle, als er die Luft zwischen seinen zusammengepressten Zähnen ausstieß. „Ich werde dich nicht anlügen, nur damit wir uns etwas von unserer unbeschwerten Kindheit bewahren können.“ Sein Blick bohrte sich nun wieder in den ihrigen, „sie ist nämlich endgültig vorbei.“ Zumindest war sie das, was aber nicht hieße, dass er sich nicht von träumerischen Zukunftsgeschichten anstecken ließ. Es kam dem Licinius im Nachhinein doch ziemlich erbärmlich vor, sich noch einmal jene verlorenen Momente herbeigewünscht zu haben.

"Pass mal auf, Licinius.“ Es war, als hätte sie ihm direkt ins Gesicht geschlagen. Spartacus Kopf zuckte zurück und er schnappte hörbar nach Luft, während sich im selben Augenblick seine Seelenspiegel verengten und er die Muskeln anspannte. Er lebte im Hier und Jetzt, verdammt! Und wie sollte er ein fröhliches Wesen entwickeln, wenn alles um ihn herum zusammenbrach - immer und immer wieder? Du verstehst das nicht! Warf er ihr stumm zu und wandte das erste Mal den Blick ab, lockerte seine Muskulatur und ging einige Schritte von der Braunen auf Abstand. Deren Art ihn langsam zu erdrücken schien, aber sich der Prinz dies nicht erklären konnte. Er wollte doch für sie da sein, war aber gerade auf einen guten Weg erneut zu scheitern. Sich nun zusammenreißend, lag hm schon ein „vermutlich hast du recht“, auf der Zunge, um diese Diskussion ein für alle Mal in geebnetere Bahnen zu lenken.

„Nur an dich und dein Schicksal.“ Das Brodeln in seinem Innersten wurde von Minute zu Minute, von Wort zu Wort immer lauter und Spartacus schaffte diesem erdrückenden Gefühl Abhilfe, indem er damit begann durch Bewegung diese Glut in ihm zu vertreiben. Er umkreiste Penthesilea, darauf bedacht gebührend Abstand zu halten, während sein Blick weiterhin den ihrigen einfing. Ein Schnauben entglitt seiner Kehle, „du warst nicht auf dem Schlachtfeld“, schleuderte er ihr entgegen und seine Nüstern kräuselten sich. „Gewalt war die einzige Lösung, damit wir nicht sterben. Und sie wird es wieder sein, damit wir alle überleben.“ Spartacus glaubte kaum, dass sie mit Diplomatie großartig weit kamen. Geholfen hatte Valeria niemand und so würde sie wohl auch jetzt auf taube Ohren stoßen. Ihre nächsten Worte ließen Spartacus abrupt in seinen Bewegungen innehalten. Er stand ihr gegenüber und so konnte Penthesilea auch gut erkennen, wie sich Spartacus Miene vor Wut verzerrte. „Du verstehst gar nichts“, fauchte er leise eher zu sich selbst, ehe er den Blick hob und sein Kinn vorrekte. Spartacus wusste, was er hier tat. Selbstsabotage. "Warum... läufst du dann nicht davon?" Ein gequältes Grinsen zeichnete sich auf den dunklen Lippen ab, „vor einem Tyrann wie mir?“
#14
Penthesilea konnte nicht leugnen, dass sie das Gespräch als äußerst anstrengend und kräftezehrend empfand. Doch ein Teil von ihr, den sie selbst zuvor nicht gekannt hatte, begehrte gegen den jungen Soldaten auf. Er konnte und durfte ihr nicht das nehmen, was sie am meisten an sich selbst zu lieben wagte. Ihren Glauben an das Gute in der Welt. Selbst in ihrer Mutter schien dieser Gedanke allmählich zu sterben, wer wenn nicht Penthesilea selbst musste ihn also aufrecht erhalten? Was für ein Leben würden sie führen, wenn sie der Angst und dem Misstrauen so viel mehr Platz einräumen würden, als der Liebe und dem Vertrauen? In so einer Welt würde die junge Achilléas nicht leben wollen, nicht in Valeria und keinem anderen Ort auf dieser Welt. "Aber es gibt auch Liebe, Glück und Zufriedenheit in dieser Welt - man kann nicht immer alles schwarz sehen - darf man nicht, andernfalls verliert man sich und alle die man liebt und die einen lieben. Das ist genauso Realität wie die Gewalt der du entgegen strebst und nur zu sehen vermagst.", Penthesileas blickte streng in die goldenen Iriden des Dunkelfuchses. "Und deine Lügen brauche ich nicht, denn ich kenne die Wahrheit. Stell mich nicht als naives kleines Mädchen dar, wenn du selbst blind bist.", Penthesilea rümpfte leicht die Nase, spürend wie die Worte tief aus ihrem Innern zu dringen schienen, einem Wissen folgend, das weit jenseits ihrer Jahre zu sein schien. Sie musste an den Raben denken, der über Nero in den Bäumen gesessen hatte, als der König im heiligen Hain um sein Leben gekämpft hatte. Die klugen schwarzen Augen und die herabtaumelnde Feder, die ihr wie ein unheilvolles Omen vorgekommen war. Es gab mehr als das was sie sahen auf dieser Welt, Penthesilea wusste und spürte das. Spartacus Geist hingegen, würde von dieser Erkenntnis vielleicht nie berührt werden - weil er nicht hinsah

Als der Licinius begann sie zu umrunden, neigten sich die Ohren der jungen Achilléas gefährlich tief in ihren Nacken und ihre Lippen verzogen sich zu einem Fletschen der Zähne. "Gewalt...", begann sie mit einem tiefen Atemzug, sich selbst in Bewegung setzend, den Dunkelfuchs taxierend. ".. kann und wird nicht immer unser Mittel der Wahl sein. Man kann eine Zukunft nicht auf Gewalt aufbauen. Wir mussten in den Krieg ziehen, weil Silas uns keine andere Wahl ließ, aber jetzt brauchen wir keine Gewalt und keinen HASS um eine neue Heimat zu finden.", 'das wüsste er besser, wenn seine Mutter und sein Vater länger an seiner Seite gestanden hätten', eine Stimme, ein seltsames Gefühl ergriff Penthesilea, wissend, dass der Gedanke nicht der ihre war, die Stimme - so zart wie die Berührung einer leichten Brise - in ihrem Verstand, fremd war. 'Er ist vielleicht verloren.', die Erkenntnis pochte dumpf in ihrem Herzen, ließ es beinahe brechen. 
Fest lag der Blick ihrer ozeanblauen Augen auf ihrem Freund, als er sie fragte warum sie nicht weglief. "Weil man Tyrannen nicht so viel Macht über sich geben sollte. Weil sie gar keine Macht verdienen...", vielleicht lag ihren Worte eine gewisse Doppeldeutigkeit zugrunde. Der Licinius-Erbe wäre in ihrem Augen, irgendwann, ein wahrlich schlechter König geworden, wenn Nero im Krieg gefallen wäre.
#15
Liebe, Glück und Zufriedenheit… Ihre Worte schwirrten in seinem Kopf umher, veranstalteten ein regelrechtes Chaos und Spartacus musste sich darum bemühen seine Miene aufrechtzuerhalten, da er das Gefühl hatte, dass allein diese drei Gegebenheiten sein Herz in Fetzen rissen. Seine Mutter war die Liebe gewesen, die er nie erfahren durfte, die kurze Zeit mit seinem Vater waren viele Momente des Glücks gewesen. Und Zufriedenheit? Pfah, er konnte in den seltensten Nächten zufrieden einschlafen, ohne dass ihn Alpträume plagten und er wieder wach lag. Vielleicht hatte er sein neues Glück, seine erneute Zuversicht in Echo gefunden, als sie noch dagewesen war, vor dem Krieg. Da hätte er sich wohl beinahe diese heile Welt herbeigesehnt, in dieser Penthesilea anscheinend immer noch lebte. Dann kam Kratos, die Schlacht mit Silas und alles fiel wieder in sich zusammen. Spartacus presste seine Kiefer fest aufeinander, während er diese… ihm geraubten Gegebenheiten aus seinem Denken ausschloss. Nicht in der meinen. Seine Welt war anders, dunkler. Das hatte der Dunkelfuchs schon lange begriffen, aber noch nie war es ihm so klar gewesen, wie in jenem Moment.
Spartacus hielt den Blick des Adelsmädchens stand. Beinahe hätte er auf ihre Worte hin erwidert, dass sie sehr wohl noch ein Naivchen war, zumindest teilweise. So kniff der Prinz nur die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und schwieg. Er sah doch, wie alles um sie herum zerfiel, je weiter sie zogen, umso schrecklicher schien es zu werden. Das nächste Schlachtfeld wartete doch nur auf sie. Spartacus schnaubte aus, er wusste zumindest genau welches Chaos sich stetig vor seinen Hufen auftat.

Gewalt. Spartacus Muskeln spannten sich stark an, bis jeder Schritt unter totaler Anspannung vollzogen wurde. Die Ohren legten sich tiefer in den Nacken und das Bernstein schien zu glühen, „es ist aber meine Wahl!“, fiel er ihr energisch ins Wort und fletschte daraufhin seinerseits die Zähne. „Und wenn sie uns in den Rücken fallen?“, grollte er und blieb stehen, „schon mal daran gedacht?!“ Dann waren Hass und Gewalt an der Tagesordnung. „Wer sagt, dass wir nicht um unsere neue Heimat kämpfen müssen?“ Natürlich, ihr unerschütterlicher Optimismus vertrat bestimmt diese Ansicht. Mit einem Schnauben hielt der Dunkelfuchs in seiner Bewegung inne. Wie sollte sie auch verstehen…

Spartacus Blick verkeilte sich wieder mit den ozeanblauen Seelenspiegeln, ja warum lief sie nicht weg?
"Weil sie gar keine Macht verdienen..."
Er krallte sich an ihrem letzten Wort fest und so verschwammen jegliches Gesagte zuvor. Spartacus fletschte daraufhin seine Zähne. "Was verdiene ich schon", spie er aus und schüttelte wirsch den Kopf. "Selbst ein Tyrann hat Familie-", der Prinz biss sich auf die Zunge, doch die Worte waren einfach aus seinem Maul gesprudelt, ohne das er es hätte verhindern können. Seine Kiefermuskulatur spannte sich an und Spartacus brummte verstimmt, schmiegt seine Ohren wieder tiefer in den Nacken und schritt schließlich an Penthesilea vorbei, so dich, dass sich ihre Felle berührten. Der Dunkelfuchs blieb schließlich neben ihr stehen und drehte seine Ohren in Penthesileas Richtung. Sein Blick brannte sich in den ihrigen: "Ich habe es dir schon einmal gesagt, du bist viel stärker als ich. Im Gegensatz zu mir hast du deine inneren Dämon im Griff.“ Langsam sog er den Atem in seine Lungen, bevor er diesen in einem Stoß wieder ausstieß: "Ich möchte jetzt allein sein. Und ich glaube, dass täte uns beiden gut." Seine Muskulatur spannte sich wieder an und Spartacus zwang sich dazu die Lichtung zu verlassen. Er konnte es nicht, konnte nicht diese Bande kappen. Denn der Prinz wusste, dass Penthesilea eine seiner wichtigsten Konstanten im Leben war.
#16
Penthesilea neigte den Kopf leicht in den Nacken, reckte das Kinn vor und dachte nicht im Traum daran, den Licinius aus den Augen zu lassen, geschweige denn seinem Blick auszuweichen. Die Wärme die sonst in ihren ozeanblauen Augen zu finden war, war erstarrt und erinnerte mehr an die glatte Oberfläche eines zugefrorenen See's. "Dann wundere dich nicht, dass nicht jeder dir auf diesen Weg folgen wird.", schnaubte sie aus und spürte wie die Müdigkeit ihre Glieder erklomm, ihr Wille jedoch darauf bestand, dass sie nicht einbrach. "Wir können nicht immer vom schlimmsten ausgehen, wir können nicht mit Furcht auf einen nächsten Verrat in unseren Herzen leben. Vielleicht ist das die Art für die du dich entschieden hast, doch ich werde nicht von Anfang an das schlechte in meinem Gegenüber sehen oder ihnen etwas unterstellen. Ich glaube daran, dass wir alle noch einmal glücklich werden, denn wenn jeder den Glauben daran verlieren würde, dann würde es nie eintreten. Du bekommst zurück was du in die Welt hinaus trägst.", Silas war das beste Beispiel. Er war untergegangen, in Feuer und Asche, auf ewig verdammt. So würde sie nicht enden. Sie würde den bitteren Geschmack der Verzweiflung nicht noch einmal schmecken. 

Penthesilea rang die Worte nieder die ihre Kehle erklommen und musterte schweigend den feurigen Blick des Prinzen. Doch der prallte an dem Eis der Hochsee ab, ein Gletscher der sich nicht für den Zorn anderer interessierte. "Ja, geh.", waren die einzigen kalten Worte die von ihren Lippen perlten. Ihr Herz raste, doch sie hielt die Maske aufrecht. Selbst als sich ihre Körper berührten und ihr Fell an der Stelle an dem das seine sie traf, lichterloh zu brennen schien. 

Lange blickte die junge Achilléas dem Licinius nach, lauschte den sich entfernenden Schritten und als sie sicher war, dass er außer Sichtweite war, fiel die Anspannung von ihrem jungen Körper ab. Tief sog sie die nächtliche Luft in ihre Lungen und richtete den Blick gen Himmel. Kein Stern war zu sehen, die Aschewolke verdunkelte das Land und drohte ihr Herz ebenfalls zu verdunkeln. Doch sie rief sich ihre eigenen Worte ins Gedächtnis. Sie würde nicht aufgeben. Sie durfte nicht aufgeben. Selbst wenn das bedeutete, dass sie eines Tages ihren besten Freund an Mächte verlor, die sie nicht zu bezwingen vermochte. Seine Dämonen.

And all I gave you is gone - tumbled like it was stone

ENDE


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