09-09-2024, 11:53 AM
"Wie verwirrend. Ihr sagt es gezieme sich nicht und doch hätte ich euch auffordern sollen?"
"Früher, Lucian!", begehrte sie auf. "Ein wohl gewählter Zeitpunkt ist von großer Bedeutung."
Die Mehrdeutigkeit ihrer Worte ging an keinem von ihnen vorbei. Es ist zu spät, war das, was sie nicht sagte. Du hattest deine Chance.
Lucian war beschämend. Er beschämte sie. Ärgerlich senkte Ceres den Blick, seinen Worten lauschend und sich gleichzeitig über sie ärgernd. Über den Fakt ärgernd, dass sie sich unter seinem Blick klein machen wollte, darauf hoffend, er möge aufhören. Und genau aus diesem Grund war es gut, dass sie sich von ihm entfernt hatte. Dass sie nicht länger seine Freundschaft ersuchte. Seine Nähe gab ihr keinen Halt. Sie strauchelte, wurde entweder zornig oder unsicher. Wie sollte man sein Leben erfolgreich bestreiten, wenn eine der wichtigsten Personen, die man an seiner Seite hielt, dazu führte, dass man von dem Weg abkam, den man selbst gewählt hatte?
"Ich brauche deinen Wohlwollen nicht", sprach sie leise, aber der Trotz war aus ihrer Stimme gewichen, ließ nichts zurück als resignierte Rebellion. Er stellte sie dar, wie ein naives, dummes Ding. Und vor ihm fühlte sie sich auch so. Es war offenkundig, dass er ihr keinerlei Respekt entgegenbrachte. In seinen Augen war sie ein kleines Mädchen, welches sich zu sehr in ein Spiel hineingesteigert hatte. Welches ihm zu lange mit Blicken gefolgt und ihn auf selbst erniedrigende Art und Weise in den Himmel gelobt hatte.
Er ist Gift für dich, stellte sie fest. Er hält dich unten. Und er hat auch noch Spaß daran.
Ihre Wangen waren heiß. Keines ihrer Worte schien zu berühren, während er ganz genau wusste, wie er sie in Verlegenheit brachte. Er kannte sie besser, als sie sich selbst und ein Blick von ihm genügte, um sie in Ketten zu legen.
Dann steh dazu. Steh zu den Dingen, von denen ihr beide wisst, dass sie der Wahrheit entsprechen.
Sie hob das blitzende Augenpaar und straffte sich. Lucian Astoria war kein Teil ihres Lebens mehr und sie war froh darum. Dieses Gespräch allein erweckte in ihr solch großes Unbehagen, dass sie sich kaum vorzustellen wagte, wie eine Ehe zwischen ihnen ausgesehen hätte. Sie, um Bestätigung bettelnd und er ihr schelmisch dabei zuschauend. Er war grausam, stellte sie fest, und ein grausamer Ehemann war nichts, was sie sich wünschte.
"Ich wäre Eurer Aufforderung gefolgt und dem Ganzen hätte durchaus eine Spur Romantik innegewohnt. Aber wie ich bereits sagte; der gewählte Zeitpunkt ist von großer Bedeutung und mein Interesse mit Euch zu tanzen, wurde heute für den Rest meines Lebens getilgt."
Sie verbeugte sich mit einem gestellten Lächeln. Ihr Gespräch hatte ihrer Meinung nach lang genug gedauert, um die Schaulustigen zufriedenzustellen. Sie sollte sich nicht länger quälen als nötig.
"Ich wünsche einen schönen Abend, Astoria", sprach sie, laut genug, um sich die Waffe, die Lucian zuvor gegen sie gerichtet hatte, selbst einzuverleiben. Doch sie ging nicht, blieb stehen. Das hier war ihre Familie, der Ort, an dem sie stand. Er war auf sie zugekommen. Es war nun an ihm, höflich genug zu sein sich seines Standes entsprechend zu entfernen.
"Früher, Lucian!", begehrte sie auf. "Ein wohl gewählter Zeitpunkt ist von großer Bedeutung."
Die Mehrdeutigkeit ihrer Worte ging an keinem von ihnen vorbei. Es ist zu spät, war das, was sie nicht sagte. Du hattest deine Chance.
Lucian war beschämend. Er beschämte sie. Ärgerlich senkte Ceres den Blick, seinen Worten lauschend und sich gleichzeitig über sie ärgernd. Über den Fakt ärgernd, dass sie sich unter seinem Blick klein machen wollte, darauf hoffend, er möge aufhören. Und genau aus diesem Grund war es gut, dass sie sich von ihm entfernt hatte. Dass sie nicht länger seine Freundschaft ersuchte. Seine Nähe gab ihr keinen Halt. Sie strauchelte, wurde entweder zornig oder unsicher. Wie sollte man sein Leben erfolgreich bestreiten, wenn eine der wichtigsten Personen, die man an seiner Seite hielt, dazu führte, dass man von dem Weg abkam, den man selbst gewählt hatte?
"Ich brauche deinen Wohlwollen nicht", sprach sie leise, aber der Trotz war aus ihrer Stimme gewichen, ließ nichts zurück als resignierte Rebellion. Er stellte sie dar, wie ein naives, dummes Ding. Und vor ihm fühlte sie sich auch so. Es war offenkundig, dass er ihr keinerlei Respekt entgegenbrachte. In seinen Augen war sie ein kleines Mädchen, welches sich zu sehr in ein Spiel hineingesteigert hatte. Welches ihm zu lange mit Blicken gefolgt und ihn auf selbst erniedrigende Art und Weise in den Himmel gelobt hatte.
Er ist Gift für dich, stellte sie fest. Er hält dich unten. Und er hat auch noch Spaß daran.
Ihre Wangen waren heiß. Keines ihrer Worte schien zu berühren, während er ganz genau wusste, wie er sie in Verlegenheit brachte. Er kannte sie besser, als sie sich selbst und ein Blick von ihm genügte, um sie in Ketten zu legen.
Dann steh dazu. Steh zu den Dingen, von denen ihr beide wisst, dass sie der Wahrheit entsprechen.
Sie hob das blitzende Augenpaar und straffte sich. Lucian Astoria war kein Teil ihres Lebens mehr und sie war froh darum. Dieses Gespräch allein erweckte in ihr solch großes Unbehagen, dass sie sich kaum vorzustellen wagte, wie eine Ehe zwischen ihnen ausgesehen hätte. Sie, um Bestätigung bettelnd und er ihr schelmisch dabei zuschauend. Er war grausam, stellte sie fest, und ein grausamer Ehemann war nichts, was sie sich wünschte.
"Ich wäre Eurer Aufforderung gefolgt und dem Ganzen hätte durchaus eine Spur Romantik innegewohnt. Aber wie ich bereits sagte; der gewählte Zeitpunkt ist von großer Bedeutung und mein Interesse mit Euch zu tanzen, wurde heute für den Rest meines Lebens getilgt."
Sie verbeugte sich mit einem gestellten Lächeln. Ihr Gespräch hatte ihrer Meinung nach lang genug gedauert, um die Schaulustigen zufriedenzustellen. Sie sollte sich nicht länger quälen als nötig.
"Ich wünsche einen schönen Abend, Astoria", sprach sie, laut genug, um sich die Waffe, die Lucian zuvor gegen sie gerichtet hatte, selbst einzuverleiben. Doch sie ging nicht, blieb stehen. Das hier war ihre Familie, der Ort, an dem sie stand. Er war auf sie zugekommen. Es war nun an ihm, höflich genug zu sein sich seines Standes entsprechend zu entfernen.