09-07-2024, 10:52 AM
“Das ist wirklich eine wundervolle und außergewöhnliche Bedeutung. Tanzt du dann auch gerne?” Ein Lächeln begleitete diese Frage, ehe sie kurz auflachte. “Da hast du recht, immerhin darauf hat meine Mutter noch geachtet. Aber wahrscheinlich wusste sie einfach, dass ich mal aus der Familie herausstechen werde”, zumindest redete sie sich das gerne ein. Mittlerweile war der geistige Zerfall nicht mehr zu bestreiten, aber das änderte an dem engen Band, dass sie dennoch zu ihrer Mutter hegte, nichts. Manchmal lauschte sie ihren wirren Gedankengängen, in der Hoffnug etwas herauslesen zu können oder aber auch Geschichten von Aaragon zu hören. Sie hatte ihren älteren Bruder nur kurz während des Krieges gesehen, ehe er wieder seiner eigenen Wege gegangen war.
Dennoch hatte sie manchmal das Gefühl, wenn sie den Erzählungen lauschte, ihm in manchen Dinge ähnlich zu sein und das war ihr bisher immer ein Trost gewesen. So gerne sie für sich war und ihr Ding durchzog, so fiel es ihr an schlechten Tagen schwer, von ihrer Familie und den anderen so ausgegrenzt zu werden. Jemand zu sein, hinter dessen Rücken man gut tuscheln konnte.
Umso glücklicher war Fawna gerade, die junge Roanstute kennen zu lernen, die ihr so fröhlich und ungezwungen vorkam. Eine schöne Abwechslung in dieser starren Gesellschaft der Adelsfamilien.
“Für sie schon, alles andere wird naserümpfend bedacht und sofort für einen Tratsch genutzt”, seufzend schüttelte sie ihre Mähne aus. “Aber zum Glück fallen wir beide aus diesem Raster raus und können unseren Spaß und unsere Leidenschaft genießen”, auch wenn es für sie Momente gab, in denen sie sich für eine Unterhaltung in das Gehabe des Adels zwängen musste. Das hatte sie über die Jahre gelernt.
“Oh, wirklich?” Ein Strahlen erschien auf den Zügen der Palominoscheckstute. Das klang wie Musik in ihren Ohren, die gerade verspielt zuckten. “Es würde mich sehr freuen, wenn du mir diese Ecke zeigen könntest. Und du hast recht, jetzt ist die Zeit, in der sie reif sind.” Lächelnd stupste sie die Kleinere nun an der Schulter an. “Vielleicht kann ich dir auch die eine oder andere Strähne einfärben, wenn du magst?” Dann würde Fawna auch nicht mehr so allein mit ihren besonderen Farben sein.
“Nur für den Winter muss ich mir bald ein Plätzchen suchen, an dem ich meine Beeren aufbewahren kann. Nicht, dass mir noch einer die Farben klaut”, aber das war schließlich nicht ihr erster Winter, sondern nur ein weiterer in einer neuen Heimat.
Ihr Blick ruhte weiterhin auf der kleinen Versammlung, die mittlerweile sogar den König auf den Plan gerufen hatte. Sie erlaubte sich, ein gewisses Maß an Schadenfreude, als sie Aaron dabei beobachtete, wie er sich selbst in die Scheiße ritt. Natürlich kannte sie auch den Neffen König Neros und Tuana Licinius. Zu gerne würde sie hören, was dort gesprochen wurde. Aber den interessierten Blicken, manch anderer adeliger Klatschdamen, würde es bestimmt nicht lange dauern, bis es auch bei ihr ankam. Aaidan würde sich nie dazu herablassen, ihr so etwas zu erzählen. Immerhin war es doch sein Goldjunge, der dort drüben Anschiss bekam.
Kachinas Worte holten sie wieder zurück aus ihren Gedanken. “Leider ja. Eigentlich ist er mein Neffe, aber da wir gleichalt sind, sehen wir uns eher als Cousin und Cousine. Wobei ich ihn am liebsten gar nicht sehen würde”, grinste sie der Roanstute zu. “Aber da mein werter Bruder ganze Arbeit geleistet, ihn genauso zu verderben, wie er selbst schon ist. Adel wie er leibt und lebt.” Für sie wog der Name Miles so viel mehr als es für Fawna der Fall war.
“Aaron mindestens genauso wie der Prinz. Sie sind beide einfach zu sehr verhätschelt worden mit ihrem blauen Blut”, wenn durch ihre eigenen Adern ebenso adeliges Blut floss, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Für einen Moment ließen Kachinas Worte sie überlegen, ehe sie den Kopf schüttelte. “Der König würde nie in der Öffentlichkeit, auf einer solchen Veranstaltung, laut werden. Aber sie bekommen bestimmt eine angemessene Strafarbeit. Wobei ich denke, dass die Kopfschmerzen morgen schon eine gute Strafe sind.” Sie war mittlerweile alt genug, um zu wissen, was überreife Beeren mit einem anstellen konnten. Nur Aaron schien nicht so schlau zu sein, dem Wissen Bedeutung zu schenken. Geschieht dir recht.
“Ja, das wäre zu schön. Aber die Beerenfarbe hält sich hartnäckig im Fell. Das kann ich aus Erfahrung sagen. Also sieht er morgen bestimmt noch fleckiger aus und das kann ich ihm irgendwann bestimmt unter die Nase reiben.” Spätestens wenn er sich mal wieder über Fawna lustig machte und sie als eine Schande für die Familie darstellte.
Dennoch hatte sie manchmal das Gefühl, wenn sie den Erzählungen lauschte, ihm in manchen Dinge ähnlich zu sein und das war ihr bisher immer ein Trost gewesen. So gerne sie für sich war und ihr Ding durchzog, so fiel es ihr an schlechten Tagen schwer, von ihrer Familie und den anderen so ausgegrenzt zu werden. Jemand zu sein, hinter dessen Rücken man gut tuscheln konnte.
Umso glücklicher war Fawna gerade, die junge Roanstute kennen zu lernen, die ihr so fröhlich und ungezwungen vorkam. Eine schöne Abwechslung in dieser starren Gesellschaft der Adelsfamilien.
“Für sie schon, alles andere wird naserümpfend bedacht und sofort für einen Tratsch genutzt”, seufzend schüttelte sie ihre Mähne aus. “Aber zum Glück fallen wir beide aus diesem Raster raus und können unseren Spaß und unsere Leidenschaft genießen”, auch wenn es für sie Momente gab, in denen sie sich für eine Unterhaltung in das Gehabe des Adels zwängen musste. Das hatte sie über die Jahre gelernt.
“Oh, wirklich?” Ein Strahlen erschien auf den Zügen der Palominoscheckstute. Das klang wie Musik in ihren Ohren, die gerade verspielt zuckten. “Es würde mich sehr freuen, wenn du mir diese Ecke zeigen könntest. Und du hast recht, jetzt ist die Zeit, in der sie reif sind.” Lächelnd stupste sie die Kleinere nun an der Schulter an. “Vielleicht kann ich dir auch die eine oder andere Strähne einfärben, wenn du magst?” Dann würde Fawna auch nicht mehr so allein mit ihren besonderen Farben sein.
“Nur für den Winter muss ich mir bald ein Plätzchen suchen, an dem ich meine Beeren aufbewahren kann. Nicht, dass mir noch einer die Farben klaut”, aber das war schließlich nicht ihr erster Winter, sondern nur ein weiterer in einer neuen Heimat.
Ihr Blick ruhte weiterhin auf der kleinen Versammlung, die mittlerweile sogar den König auf den Plan gerufen hatte. Sie erlaubte sich, ein gewisses Maß an Schadenfreude, als sie Aaron dabei beobachtete, wie er sich selbst in die Scheiße ritt. Natürlich kannte sie auch den Neffen König Neros und Tuana Licinius. Zu gerne würde sie hören, was dort gesprochen wurde. Aber den interessierten Blicken, manch anderer adeliger Klatschdamen, würde es bestimmt nicht lange dauern, bis es auch bei ihr ankam. Aaidan würde sich nie dazu herablassen, ihr so etwas zu erzählen. Immerhin war es doch sein Goldjunge, der dort drüben Anschiss bekam.
Kachinas Worte holten sie wieder zurück aus ihren Gedanken. “Leider ja. Eigentlich ist er mein Neffe, aber da wir gleichalt sind, sehen wir uns eher als Cousin und Cousine. Wobei ich ihn am liebsten gar nicht sehen würde”, grinste sie der Roanstute zu. “Aber da mein werter Bruder ganze Arbeit geleistet, ihn genauso zu verderben, wie er selbst schon ist. Adel wie er leibt und lebt.” Für sie wog der Name Miles so viel mehr als es für Fawna der Fall war.
“Aaron mindestens genauso wie der Prinz. Sie sind beide einfach zu sehr verhätschelt worden mit ihrem blauen Blut”, wenn durch ihre eigenen Adern ebenso adeliges Blut floss, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Für einen Moment ließen Kachinas Worte sie überlegen, ehe sie den Kopf schüttelte. “Der König würde nie in der Öffentlichkeit, auf einer solchen Veranstaltung, laut werden. Aber sie bekommen bestimmt eine angemessene Strafarbeit. Wobei ich denke, dass die Kopfschmerzen morgen schon eine gute Strafe sind.” Sie war mittlerweile alt genug, um zu wissen, was überreife Beeren mit einem anstellen konnten. Nur Aaron schien nicht so schlau zu sein, dem Wissen Bedeutung zu schenken. Geschieht dir recht.
“Ja, das wäre zu schön. Aber die Beerenfarbe hält sich hartnäckig im Fell. Das kann ich aus Erfahrung sagen. Also sieht er morgen bestimmt noch fleckiger aus und das kann ich ihm irgendwann bestimmt unter die Nase reiben.” Spätestens wenn er sich mal wieder über Fawna lustig machte und sie als eine Schande für die Familie darstellte.