09-06-2024, 03:19 PM
Ihm war schlecht und in seinem Magen rumorte es, aber jedes Mal, wenn er schwankte, trat seine Mutter besorgt näher. Aaron wollte ihre Berührung nicht. Er wollte sich nicht gegen sie lehnen, während sein Vater ihn verteidigte. Aaron strauchelte, doch er presste seine vier Hufe mit aller Kraft in den Boden. Wenigstens bis der König fort war, wenigstens so lange noch…
"Es ist schließlich nie zu spät aus seinen Fehlern zu lernen."
Sein Vater und der König starten einander eisig an. Keiner verzog die Miene, keiner erhob das Wort und nur Tuana löste sich und brachte Nyke fort. Aaron wagte nicht ihr sehnsüchtig nachzusehen, doch er spürt ihre Abwesenheit sofort. Der letzte Rest Sicherheit verschwand und als sich das Gold brennende Auge kurz auf ihn richtete, sank Aaron ehrfürchtig in sich zusammen.
Aaidans Blick folgte und plötzlich wünschte Aaron, sein Vater hätte ihn einfach ignoriert. Da war keine Wärme, kein Stolz, gar nichts. Nur kaltes Eis.
"Wir beugen uns niemandem, hast du verstanden? Die Gesellschaft mag verlangen, dass wir das Haupt vor dem König verneigen, aber in deinen Augen will ich jedes Mal sehen, dass du es nur tust, um den Schein zu wahren."
Aaron wahrte den Schein nicht. Er sank in sich zusammen, weil er Respekt vor dem König hatte, vielleicht sogar Angst, und das war für seinen Vater schlimmer als die Beeren, schlimmer als die schlechte Aufmerksamkeit, die Strafe des Königs und vielleicht sogar schlimmer als der gesellschaftliche Ausschluss.
"Ich verstehe", sprach er kühl.
Du verstehst nichts, wollte er ihm sagen. Es ist nicht so, wie es aussieht. Ich wollte keine Szene machen! Bloß ein wenig Ablenkung. Ich konnte doch nicht ahnen, dass... Aber spätestens ab diesem Zeitpunkt hätte Aaidan ihn an einem guten Tag unterbrochen. An einem Tag wie heute würde er ihm gar nicht erst zuhören. Aarons Ohren klappten zur Seite ab und er musterte angestrengt die Grashalme, die sich seltsam verzogen, wenn man sie zu lange ansah.
"Ich nehme an die gute Gesellschaft ist Euer… Freund?"
Selbst in seinem betrunkenen Zustand nahm Aaron den Kommentar als beiläufigen Seitenhieb seines Vaters wahr. An jedem anderen Tag hätte er seinem Vater recht gegeben, ihn in Gedanken angefeuert. Des Königs Freund. Wer war der überhaupt ihn zur Rechenschaft ziehen zu dürfen? Dass Aaron eigentlich dem Bastardssohn zugeteilt worden war, hatte er aus Selbstschutz verdrängt. In seinem momentanen Zustand jedoch schämte er sich. Für sich selbst und für seinen Vater. Er wollte einfach nur nach Hause. Und je länger sein Vater stichelte, desto länger lag dieser Blick auf ihm.
Er war mein Ausbilder, Papa, hätte er gerne gesagt. Aber er erhob die Stimme nicht, scharrte nur unbehaglich auf dem Boden.
"Eine seltsame Familie, die Aegidius. Stets des Verrates angeklagt und doch immer wiederkehrend."
So hatte sein Vater sie damals beschrieben und Aaron hatte ihm verächtlich lachend zugestimmt. Er stimmte ihm noch immer zu, aber nicht in Anwesenheit des Königs. Und nicht jetzt.
"Ich gehe davon aus jemand wird ihn bei Morgengrauen abholen?"
"Es ist schließlich nie zu spät aus seinen Fehlern zu lernen."
Sein Vater und der König starten einander eisig an. Keiner verzog die Miene, keiner erhob das Wort und nur Tuana löste sich und brachte Nyke fort. Aaron wagte nicht ihr sehnsüchtig nachzusehen, doch er spürt ihre Abwesenheit sofort. Der letzte Rest Sicherheit verschwand und als sich das Gold brennende Auge kurz auf ihn richtete, sank Aaron ehrfürchtig in sich zusammen.
Aaidans Blick folgte und plötzlich wünschte Aaron, sein Vater hätte ihn einfach ignoriert. Da war keine Wärme, kein Stolz, gar nichts. Nur kaltes Eis.
"Wir beugen uns niemandem, hast du verstanden? Die Gesellschaft mag verlangen, dass wir das Haupt vor dem König verneigen, aber in deinen Augen will ich jedes Mal sehen, dass du es nur tust, um den Schein zu wahren."
Aaron wahrte den Schein nicht. Er sank in sich zusammen, weil er Respekt vor dem König hatte, vielleicht sogar Angst, und das war für seinen Vater schlimmer als die Beeren, schlimmer als die schlechte Aufmerksamkeit, die Strafe des Königs und vielleicht sogar schlimmer als der gesellschaftliche Ausschluss.
"Ich verstehe", sprach er kühl.
Du verstehst nichts, wollte er ihm sagen. Es ist nicht so, wie es aussieht. Ich wollte keine Szene machen! Bloß ein wenig Ablenkung. Ich konnte doch nicht ahnen, dass... Aber spätestens ab diesem Zeitpunkt hätte Aaidan ihn an einem guten Tag unterbrochen. An einem Tag wie heute würde er ihm gar nicht erst zuhören. Aarons Ohren klappten zur Seite ab und er musterte angestrengt die Grashalme, die sich seltsam verzogen, wenn man sie zu lange ansah.
"Ich nehme an die gute Gesellschaft ist Euer… Freund?"
Selbst in seinem betrunkenen Zustand nahm Aaron den Kommentar als beiläufigen Seitenhieb seines Vaters wahr. An jedem anderen Tag hätte er seinem Vater recht gegeben, ihn in Gedanken angefeuert. Des Königs Freund. Wer war der überhaupt ihn zur Rechenschaft ziehen zu dürfen? Dass Aaron eigentlich dem Bastardssohn zugeteilt worden war, hatte er aus Selbstschutz verdrängt. In seinem momentanen Zustand jedoch schämte er sich. Für sich selbst und für seinen Vater. Er wollte einfach nur nach Hause. Und je länger sein Vater stichelte, desto länger lag dieser Blick auf ihm.
Er war mein Ausbilder, Papa, hätte er gerne gesagt. Aber er erhob die Stimme nicht, scharrte nur unbehaglich auf dem Boden.
"Eine seltsame Familie, die Aegidius. Stets des Verrates angeklagt und doch immer wiederkehrend."
So hatte sein Vater sie damals beschrieben und Aaron hatte ihm verächtlich lachend zugestimmt. Er stimmte ihm noch immer zu, aber nicht in Anwesenheit des Königs. Und nicht jetzt.
"Ich gehe davon aus jemand wird ihn bei Morgengrauen abholen?"