09-02-2024, 09:56 PM
Ein Nicken, dass Nyke galt, ehe sich ein weißer Körper in sein Blickfeld schob.
Das goldene Auge des Königs ruhte unbeeindruckt auf dem Hengst, der sich vor ihm aufbaute und nach einer Erklärung verlangte.
Aaidan Miles.
Nach den Intrigen Samaels und dem Mord an Annaeus - gelenkt von Gavríil, ausgeführt durch Samael - geriet der Ruf der Familie Miles hinter vorgehaltener Hand in Verruf. Geflüster. Getuschel. Die wildesten Geschichten und Gerüchte. Ihr einstiger Glanz warf einen dunklen, langen Schatten hinter sich und war auch einer der Gründe, weshalb kein Miles mehr eine höhere Position innerhalb der Monarchie bekleidete.
Aaragon war der letzte seiner Familie gewesen, der Teil der Leibgarde war - alle anderen waren Soldaten. Oder nichts.
Ein Adelshaus, dessen Opferung Nero so leicht fallen würde, wie das schlagen lassen eines Bauer auf dem Schachbrett um seinen - höheren - Zweck zu erfüllen. Ihr Name könnte getilgt werden. Wenn er nicht Nero sondern Caeus wäre. Und er wäre schon längst getilgt worden. Wenn er Caeus und nicht Nero wäre. War das die Schwäche die ihm anhaftete? Seine Gnade?
Nero selbst war nur kurz überrascht von diesem Gedanken, akzeptierte ihn jedoch umso schneller. Er hatte diese Dunkelheit schon einmal gespürt und sie Willkommen geheißen. Sie dürstete nach seinem Verstand, forderte ein Opfer. Wollte alle Verräter bluten sehen, samt ihrer Familien. Kurz zuckten seine Mundwinkel.
"Eurem Sohn mangelt es offenbar an Disziplin. Morgen früh wird er dieses Versäumnis in bester Gesellschaft aufholen können. Es ist schließlich nie zu spät aus seinen Fehlern zu lernen.", entgegnete Nero mit der typisch stoischen Ruhe. Er schluckte den Satz hinunter, der ihm zuerst auf den Lippen gelegen hatte. Und das lediglich, weil Selene anwesend war. "Wer weiß das besser als wir, Aaidan?", gnadenlos starrte er ihm entgegen. Ein Schatten legte sich über das Gold, ließ es erstarren wie ein einzelner glatter Barren.
Vielleicht war der König zu lang zu passiv gewesen. Vielleicht hatte er sich zu lang zurückgezogen und die feinen Herrschaften mit Nachsicht betrachtet. Ihnen ihre Fehltritte verziehen, ihre Respektlosigkeiten und getuschelten Worte. Er würde das ändern müssen. Und vielleicht war heute ein guter Abend dafür.
Das goldene Auge des Königs ruhte unbeeindruckt auf dem Hengst, der sich vor ihm aufbaute und nach einer Erklärung verlangte.
Aaidan Miles.
Nach den Intrigen Samaels und dem Mord an Annaeus - gelenkt von Gavríil, ausgeführt durch Samael - geriet der Ruf der Familie Miles hinter vorgehaltener Hand in Verruf. Geflüster. Getuschel. Die wildesten Geschichten und Gerüchte. Ihr einstiger Glanz warf einen dunklen, langen Schatten hinter sich und war auch einer der Gründe, weshalb kein Miles mehr eine höhere Position innerhalb der Monarchie bekleidete.
Aaragon war der letzte seiner Familie gewesen, der Teil der Leibgarde war - alle anderen waren Soldaten. Oder nichts.
Ein Adelshaus, dessen Opferung Nero so leicht fallen würde, wie das schlagen lassen eines Bauer auf dem Schachbrett um seinen - höheren - Zweck zu erfüllen. Ihr Name könnte getilgt werden. Wenn er nicht Nero sondern Caeus wäre. Und er wäre schon längst getilgt worden. Wenn er Caeus und nicht Nero wäre. War das die Schwäche die ihm anhaftete? Seine Gnade?
Nero selbst war nur kurz überrascht von diesem Gedanken, akzeptierte ihn jedoch umso schneller. Er hatte diese Dunkelheit schon einmal gespürt und sie Willkommen geheißen. Sie dürstete nach seinem Verstand, forderte ein Opfer. Wollte alle Verräter bluten sehen, samt ihrer Familien. Kurz zuckten seine Mundwinkel.
"Eurem Sohn mangelt es offenbar an Disziplin. Morgen früh wird er dieses Versäumnis in bester Gesellschaft aufholen können. Es ist schließlich nie zu spät aus seinen Fehlern zu lernen.", entgegnete Nero mit der typisch stoischen Ruhe. Er schluckte den Satz hinunter, der ihm zuerst auf den Lippen gelegen hatte. Und das lediglich, weil Selene anwesend war. "Wer weiß das besser als wir, Aaidan?", gnadenlos starrte er ihm entgegen. Ein Schatten legte sich über das Gold, ließ es erstarren wie ein einzelner glatter Barren.
Vielleicht war der König zu lang zu passiv gewesen. Vielleicht hatte er sich zu lang zurückgezogen und die feinen Herrschaften mit Nachsicht betrachtet. Ihnen ihre Fehltritte verziehen, ihre Respektlosigkeiten und getuschelten Worte. Er würde das ändern müssen. Und vielleicht war heute ein guter Abend dafür.