09-02-2024, 09:27 PM
Sie vermied es, Spartacus und Anchor nachzublicken, auch wenn ein zartes Gefühl von Mitleid sich in ihrer Brust ausbreitete angesichts des Blickes, welchen der Ausbilder dem jungen Licinius gegenüber an den Tag gelegt hatte. Diese Strenge und Kälte in seinem Gesicht. Sie glaubte, nie zuvor einen Ausdruck vergleichbarer Härte in einem Antlitz erblickt zu haben.
Jetzt jedoch galt ihre Aufmerksamkeit Nero.
Zwar hatte sich Nyke bislang ihre erste Audienz bei dem König nicht bildlich vorgestellt, doch einen solchen Zusammenhang wie der, der sich hier und heute darbot, hätte sie sich wohl kaum ausmalen können. Sein Tadel traf, wenngleich er ruhig und ohne Vorwurf ausgesprochen worden war, sein Ziel und versetzten der jungen Seele einen Stich. "Ja, Eure Hoheit. Verzeiht meine Unbedachtheit." sie neigte das Haupt und bemühte sich, ihre Stimme klar klingen zu lassen. Es war nicht das erste Mal, dass man sie tadelte. Ihre Eltern hatten im Laufe ihrer Erziehung ebenfalls den ein oder anderen Anlass dazu gehabt und Nyke war durchaus in der Lage, mit Kritik umzugehen. Dennoch wusste sie, diese milden Worte würden noch lange Zeit in ihr arbeiten. Länger als eine wütende Zurechtweisung es getan hätte.
Ihre Strafe nahm sie mit einem schweigenden Nicken hin, wissend, dass sie deutlich weniger hart ausfiel als das, was den beiden jungen Soldaten bevorstand. Weil ihr Verstoß nicht so schwer wog? Weil sie eine Dame war? Eine Dame. Nun, verhalten hatte sie sich nicht wie eine. Ihr Blick glitt zu Tuana, die erhaben hinter dem König stand, einem Mahnmal gleich. Das Sinnbild einer adligen Dame.
Noch während Nero weitersprach und verkündete, welche Strafe Aaron zuteil wurde, nahm Nyke aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Im ersten Moment vermutete sie, dass es ihr Vater war, der sich auf sie zubewegte, doch als sie den Kopf ein wenig drehte erkannte sie, dass es nicht Lucius war, der sich näherte, sondern Aaidan und Selene.
Oh weh.
Gerne hätte sie Aaron mit einer vorsichtigen Berührung darauf aufmerksam gemacht, doch er stand zu weit von ihr entfernt. Allerdings schien es, als habe er ihr Herantreten auch so bereits bemerkt, denn sein Körper versteifte sich kaum merklich. Ein feiner Schmerz durchzuckte Nykes Brust. Und als die leicht nasale Stimme des Miles die Luft erfüllte, zuckte auch durch ihre Stirn ein schmerzhafter Impuls. Sie kannte Aaidan und Selene, dank ihrer Freundschaft mit Aaron, die bereits seit frühen Kindertagen währte, gut. Sie respektierte und ehrte sie. Aber seit jeher war da irgendetwas, das ein ungutes Gefühl in ihr aufkeimen ließ, wann immer sie in der Nähe von Aarons Vater weilte.
Sie senkte den Kopf zu Begrüßung. Und zwischen den weichen Wellen, die ihr Schopf auf ihrer Stirn schlug, warf sie einen Blick hinüber zu Aaron, als könne sie ihm auf diese Weise den Halt geben, den er soeben bei seiner Mutter suchte.
Jetzt jedoch galt ihre Aufmerksamkeit Nero.
Zwar hatte sich Nyke bislang ihre erste Audienz bei dem König nicht bildlich vorgestellt, doch einen solchen Zusammenhang wie der, der sich hier und heute darbot, hätte sie sich wohl kaum ausmalen können. Sein Tadel traf, wenngleich er ruhig und ohne Vorwurf ausgesprochen worden war, sein Ziel und versetzten der jungen Seele einen Stich. "Ja, Eure Hoheit. Verzeiht meine Unbedachtheit." sie neigte das Haupt und bemühte sich, ihre Stimme klar klingen zu lassen. Es war nicht das erste Mal, dass man sie tadelte. Ihre Eltern hatten im Laufe ihrer Erziehung ebenfalls den ein oder anderen Anlass dazu gehabt und Nyke war durchaus in der Lage, mit Kritik umzugehen. Dennoch wusste sie, diese milden Worte würden noch lange Zeit in ihr arbeiten. Länger als eine wütende Zurechtweisung es getan hätte.
Ihre Strafe nahm sie mit einem schweigenden Nicken hin, wissend, dass sie deutlich weniger hart ausfiel als das, was den beiden jungen Soldaten bevorstand. Weil ihr Verstoß nicht so schwer wog? Weil sie eine Dame war? Eine Dame. Nun, verhalten hatte sie sich nicht wie eine. Ihr Blick glitt zu Tuana, die erhaben hinter dem König stand, einem Mahnmal gleich. Das Sinnbild einer adligen Dame.
Noch während Nero weitersprach und verkündete, welche Strafe Aaron zuteil wurde, nahm Nyke aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Im ersten Moment vermutete sie, dass es ihr Vater war, der sich auf sie zubewegte, doch als sie den Kopf ein wenig drehte erkannte sie, dass es nicht Lucius war, der sich näherte, sondern Aaidan und Selene.
Oh weh.
Gerne hätte sie Aaron mit einer vorsichtigen Berührung darauf aufmerksam gemacht, doch er stand zu weit von ihr entfernt. Allerdings schien es, als habe er ihr Herantreten auch so bereits bemerkt, denn sein Körper versteifte sich kaum merklich. Ein feiner Schmerz durchzuckte Nykes Brust. Und als die leicht nasale Stimme des Miles die Luft erfüllte, zuckte auch durch ihre Stirn ein schmerzhafter Impuls. Sie kannte Aaidan und Selene, dank ihrer Freundschaft mit Aaron, die bereits seit frühen Kindertagen währte, gut. Sie respektierte und ehrte sie. Aber seit jeher war da irgendetwas, das ein ungutes Gefühl in ihr aufkeimen ließ, wann immer sie in der Nähe von Aarons Vater weilte.
Sie senkte den Kopf zu Begrüßung. Und zwischen den weichen Wellen, die ihr Schopf auf ihrer Stirn schlug, warf sie einen Blick hinüber zu Aaron, als könne sie ihm auf diese Weise den Halt geben, den er soeben bei seiner Mutter suchte.