War er gottesfürchtig? Bislang war er dem Glauben, den man ihm seit Anbeginn seiner eigenen Zeit eingebläut hatte, immer züchtig gewesen.
Dieses dunkle Gesicht aber ließ ihn daran glauben, dass da entweder etwas anderes sein musste oder Gott selbst ihm einem merkwürdigen Test unterzog.
Dieses Gesicht. Unterschwellig tummelte sich vielleicht eine ganz neue, ihm unbekannte Welt unter diesem Gesicht. Sie war ein so merkwürdiges Wesen. Und immer, wenn er ein Wort an sie richtete, war da bereits die Antizipation auf jene Handlung seinerseits. Er hatte sich dabei ertappt wie er forschernd und suchend jedes Haar dieses Gesichts durchkämmte. Jeder Narbe mehrfach in ihren Windungen und Lichtbrüchen folgte.
Am Ende löschte das schwarze Mädchen jeglichen Befund, den er zu beobachten geglaubt hatte, im Nichts auf. Dann hob sich diese Stimme, dunkler und tier als die Stimmen, mit denen er aufgewachsen war.
Kein Engelsgesang. Denn sie alle waren ja Engel. Nicht aber sie.
Aber auch kein finstrer Nymphenklang löste sich aus ihrer Kehle.
Für wahr, ein sonderbares Geschöpf.
Da er also gesprochen hatte, blickte er erneut in indessen bekannte Gefilde und erblickte das Unbekannte. Seine Augen verzogen sich in Überraschung, sein Haupt hätte sich ob der Verwunderung beinahe schräg geneigt. Er verharrte in seiner eigenen gemeißelten Silhouette und sog jede Veränderung in Nova's Mimik auf.
Denn das war in der Tat neu.
Hatte er das heraufbeschworen? Wie köstlich.
Ein Versprechen, das er nicht halten konnte? War sie etwa enttäuscht? Weil seine Worte Verheißung auf etwas waren, nachdem sie sich in der Tat sehnte? Die gerade Linie auf seinen Lippen bog sich in Dankbarkeit über diesen ersten, wahren Fund. Dieser erste Moment, der ihre Maske verzog.
"Drohungen, Warnungen, Verheißungen." Ein nonchalantes Zucken aus breiten Schultern. "Sicher. Ständig. Aber Versprechen?"
Ein Dracas hält sein Wort selbst bis zum Tod.
"Mit dem an euch, vier."
Das Versprechen das Hause Dracas zu ehren.
Seinem König zu dienen.
Penthesilea's Schutzschild.
Ein Schattenreich für Nova Odyssey.
Und dann brach sie ihm das Herz.
"Ihr seid ein Lügner."
Seine Miene wurde grimm, seine Augen dunkler. Artemis hatte selbiges behauptet. Gott, ganz Valeria schimpfte ihn einen Lügner. Seine unumgängliche Art machte es leicht, diese Dinge voller Überzeugung über ihn zu behaupten. Sobald man seiner Offenheit, seiner grotesken Transparenz entgegentrat, verlor sich die Annahme jedoch rasch.
Aus ihrem Mund aber? Es klang wie ein Fluch. Er fühlte sich verflucht. Beleidigt. Und verletzt.
"Heh. Verstehe. Wenn das eure Meinung ist, will ich euch nicht bedrängen. Entscheidet selbst, ob auch das eine Lüge ist."
Vielleicht hätte er bleiben sollen, um die schwarzen Gestalt von ihrem Verdruss zu erlösen. Selbst, wenn er aber Einblick in ihren Kopf hätte, er wäre gegangen. Sein eigenes Herz war zu geschunden und sein Charakter zu eisern geworden. Schützend drängte sich jener also vor das eigene Ich. Er sprach seinen Gedanken aus. Einmal. Die Konsequenzen waren geboren. Was half es, sie zurück in den Mutterleib zu drängen und erneut aufleben zu lassen?
Also nahm er seine Überzeugung über jenes schöne Gesicht mit sich.
Ein letztes karges Lächeln, das in der Enttäuschung verstarb und er löste sich von Nova Odyssey. Zumindest für diese Nacht.
Dieses dunkle Gesicht aber ließ ihn daran glauben, dass da entweder etwas anderes sein musste oder Gott selbst ihm einem merkwürdigen Test unterzog.
Dieses Gesicht. Unterschwellig tummelte sich vielleicht eine ganz neue, ihm unbekannte Welt unter diesem Gesicht. Sie war ein so merkwürdiges Wesen. Und immer, wenn er ein Wort an sie richtete, war da bereits die Antizipation auf jene Handlung seinerseits. Er hatte sich dabei ertappt wie er forschernd und suchend jedes Haar dieses Gesichts durchkämmte. Jeder Narbe mehrfach in ihren Windungen und Lichtbrüchen folgte.
Am Ende löschte das schwarze Mädchen jeglichen Befund, den er zu beobachten geglaubt hatte, im Nichts auf. Dann hob sich diese Stimme, dunkler und tier als die Stimmen, mit denen er aufgewachsen war.
Kein Engelsgesang. Denn sie alle waren ja Engel. Nicht aber sie.
Aber auch kein finstrer Nymphenklang löste sich aus ihrer Kehle.
Für wahr, ein sonderbares Geschöpf.
Da er also gesprochen hatte, blickte er erneut in indessen bekannte Gefilde und erblickte das Unbekannte. Seine Augen verzogen sich in Überraschung, sein Haupt hätte sich ob der Verwunderung beinahe schräg geneigt. Er verharrte in seiner eigenen gemeißelten Silhouette und sog jede Veränderung in Nova's Mimik auf.
Denn das war in der Tat neu.
Hatte er das heraufbeschworen? Wie köstlich.
Ein Versprechen, das er nicht halten konnte? War sie etwa enttäuscht? Weil seine Worte Verheißung auf etwas waren, nachdem sie sich in der Tat sehnte? Die gerade Linie auf seinen Lippen bog sich in Dankbarkeit über diesen ersten, wahren Fund. Dieser erste Moment, der ihre Maske verzog.
"Drohungen, Warnungen, Verheißungen." Ein nonchalantes Zucken aus breiten Schultern. "Sicher. Ständig. Aber Versprechen?"
Ein Dracas hält sein Wort selbst bis zum Tod.
"Mit dem an euch, vier."
Das Versprechen das Hause Dracas zu ehren.
Seinem König zu dienen.
Penthesilea's Schutzschild.
Ein Schattenreich für Nova Odyssey.
Und dann brach sie ihm das Herz.
"Ihr seid ein Lügner."
Seine Miene wurde grimm, seine Augen dunkler. Artemis hatte selbiges behauptet. Gott, ganz Valeria schimpfte ihn einen Lügner. Seine unumgängliche Art machte es leicht, diese Dinge voller Überzeugung über ihn zu behaupten. Sobald man seiner Offenheit, seiner grotesken Transparenz entgegentrat, verlor sich die Annahme jedoch rasch.
Aus ihrem Mund aber? Es klang wie ein Fluch. Er fühlte sich verflucht. Beleidigt. Und verletzt.
"Heh. Verstehe. Wenn das eure Meinung ist, will ich euch nicht bedrängen. Entscheidet selbst, ob auch das eine Lüge ist."
Vielleicht hätte er bleiben sollen, um die schwarzen Gestalt von ihrem Verdruss zu erlösen. Selbst, wenn er aber Einblick in ihren Kopf hätte, er wäre gegangen. Sein eigenes Herz war zu geschunden und sein Charakter zu eisern geworden. Schützend drängte sich jener also vor das eigene Ich. Er sprach seinen Gedanken aus. Einmal. Die Konsequenzen waren geboren. Was half es, sie zurück in den Mutterleib zu drängen und erneut aufleben zu lassen?
Also nahm er seine Überzeugung über jenes schöne Gesicht mit sich.
Ein letztes karges Lächeln, das in der Enttäuschung verstarb und er löste sich von Nova Odyssey. Zumindest für diese Nacht.