07-30-2024, 11:58 PM
Sie musste gestehen, allmählich weckte diese Herde immer größeres Interesse in ihr. Vielleicht lag es daran, dass Nova sich im Verlaufe ihres bisherigen Lebens nicht viel mit den Befindlichkeiten und Eigenarten Anderer beschäftigt hatte - ihre eigenen Probleme hatten einen so großen Raum eingenommen, dass sie ihr schlicht den Blick versperrt hatten für das, was mit denen um sie herum geschah. Was sie bewegte. Mitunter mochte dies ein Grund dafür gewesen sein, dass ihre Beziehung zu Mo bereits von Beginn an zum Scheitern verurteilt gewesen war. Nova war nicht nur nicht bereit gewesen, Anstrengungen in die Verbindung zu investieren, sie war schlicht nicht fähig dazu.
Umso interessierter beobachtete sie nun, da ihre Vergangenheit in Asche und Blut weit hinter hier lag, wie die Valerianer ihr Leben bestritten. Insbesondere Damhnait hatte ihr Interesse geweckt. Ebenso wie Artemis. Und Karthago.
"Kommt wohl auf den zu Betrauernden an.." erwiderte die Schwarze sachlich, während ihre Schulter sich sacht hob, doch hielt sie in ihrer Bewegung inne, denn der folgende Wechsel in Artemis' Stimmung schwappte zu ihr herüber wie ein kleiner Wirbelsturm. Hätte sie Hände gehabt, Nova hätte sie beschwichtigend in die Höhe gehalten, so aber legte sie nur ihr zierliches Haupt ein wenig schräg. Ihre Mundwinkel zuckten. Warum gefiel es ihr so, die Braune aus der Reserve zu locken?
"Schade.", lautete ihre schlichte Erwiderung. "Es wäre sicherlich ein schöner Anblick gewesen." War es echtes Bedauern, das aus ihren Worten sprach? Als Artemis verkündete, dass sie der Festivität den Rücken kehren wollte, war die Schwarze für einen kurzen Moment versucht, ihr zu folgen, verwarf den Gedanken jedoch. Wenngleich die Braune ihr Interesse geweckt hatte, so zog Nova es doch vor, dieser Neugierde nur Stück für Stück nachzugeben. Vielleicht stimmte, was Mo ihr an den Kopf geworfen hatte. Vielleicht quälte Nova sich gern' selbst. "Danke, dass du deine Zeit mit mir teiltest, Artemis. Ich habe deine Gegenwart sehr genossen..."
Nova Odyssey.
Warum zum Teufel hatte sie ihm ihren vollständigen Namen verraten? Hatte sie das Odyssey nicht ablegen wollen? Es jetzt aus seinem Mund zu hören ließ einen schalen Geschmack auf ihrer Zunge zurück. Der Ausdruck, der ihr Gesicht zierte, als sie es dem Rappen zuwandte, verriet jedoch nichts. Nichts davon. Nichts anderes. Wie ausdrucksvoll konnte Leere sein?
"Wollte ich Euch loswerden, Karthago, würdet ihr das wissen." Wieder zuckten ihre geschwungenen Lippen. "Und müsstet keine Vermutungen anstellen. Falsche, wohlgemerkt."
In der Tat hielt Nova nicht damit hinter dem Berg, wenn sie der Gegenwart eines Artgenossen überdrüssig war. Dass diese Offenheit nicht immer von Erfolg gekrönt gewesen war, war gleichermaßen ärgerlich wie bedauerlich. Es war, als fachte offene Abweisung den Jagdtrieb des männlichen Geschlechts um ein Vielfaches mehr an als freundliche Zurückhaltung.
Jäger. Gejagte. Oh, wie sehr sie es hasste, als Beute gesehen zu werden.
Was den Dracas anging, so hatte sie noch nicht ausmachen können, als was er sie sah. War sie die Beute? Oder war sie diejenige, deren scharfe Krallen sich unter seine Haut gruben?
"Wenn ihr mich tanzen sehen wollt, so kommt denn."
Es würde sich zeigen.
Nova schwieg.
"Also?", bohrte er nach, offenbar unfähig, in der Schwerelosigkeit zu bestehen, welche ihre ausbleibende Antwort produzierte.
Sie schwieg weiter. Dann neigte sich ihr Haupt und Silber ergoss sich in Rot.
Und die Schlichtheit, mit welcher die Antwort von ihren Lippen tropfte, grenzte an Haräsie. "Ich sah Euch bereits mit der flammenden Schönheit tanzen. Ein atemberaubendes Bild. Doch im Gegensatz zu ihr bin ich nicht für das Licht der allgemeinen Aufmerksamkeit geschaffen. Also Nein, Karthago Dracas. Ich werde nicht mit Euch tanzen."
Nicht auf diesem Ball. Nicht heute. Nicht morgen. Niemals.
Die Lüge in diesem Gedanken ignorierte sie getrost. Denn der Tanz zwischen ihnen hatte bereits vor einiger Zeit begonnen. In jener Nacht.
Umso interessierter beobachtete sie nun, da ihre Vergangenheit in Asche und Blut weit hinter hier lag, wie die Valerianer ihr Leben bestritten. Insbesondere Damhnait hatte ihr Interesse geweckt. Ebenso wie Artemis. Und Karthago.
"Kommt wohl auf den zu Betrauernden an.." erwiderte die Schwarze sachlich, während ihre Schulter sich sacht hob, doch hielt sie in ihrer Bewegung inne, denn der folgende Wechsel in Artemis' Stimmung schwappte zu ihr herüber wie ein kleiner Wirbelsturm. Hätte sie Hände gehabt, Nova hätte sie beschwichtigend in die Höhe gehalten, so aber legte sie nur ihr zierliches Haupt ein wenig schräg. Ihre Mundwinkel zuckten. Warum gefiel es ihr so, die Braune aus der Reserve zu locken?
"Schade.", lautete ihre schlichte Erwiderung. "Es wäre sicherlich ein schöner Anblick gewesen." War es echtes Bedauern, das aus ihren Worten sprach? Als Artemis verkündete, dass sie der Festivität den Rücken kehren wollte, war die Schwarze für einen kurzen Moment versucht, ihr zu folgen, verwarf den Gedanken jedoch. Wenngleich die Braune ihr Interesse geweckt hatte, so zog Nova es doch vor, dieser Neugierde nur Stück für Stück nachzugeben. Vielleicht stimmte, was Mo ihr an den Kopf geworfen hatte. Vielleicht quälte Nova sich gern' selbst. "Danke, dass du deine Zeit mit mir teiltest, Artemis. Ich habe deine Gegenwart sehr genossen..."
Nova Odyssey.
Warum zum Teufel hatte sie ihm ihren vollständigen Namen verraten? Hatte sie das Odyssey nicht ablegen wollen? Es jetzt aus seinem Mund zu hören ließ einen schalen Geschmack auf ihrer Zunge zurück. Der Ausdruck, der ihr Gesicht zierte, als sie es dem Rappen zuwandte, verriet jedoch nichts. Nichts davon. Nichts anderes. Wie ausdrucksvoll konnte Leere sein?
"Wollte ich Euch loswerden, Karthago, würdet ihr das wissen." Wieder zuckten ihre geschwungenen Lippen. "Und müsstet keine Vermutungen anstellen. Falsche, wohlgemerkt."
In der Tat hielt Nova nicht damit hinter dem Berg, wenn sie der Gegenwart eines Artgenossen überdrüssig war. Dass diese Offenheit nicht immer von Erfolg gekrönt gewesen war, war gleichermaßen ärgerlich wie bedauerlich. Es war, als fachte offene Abweisung den Jagdtrieb des männlichen Geschlechts um ein Vielfaches mehr an als freundliche Zurückhaltung.
Jäger. Gejagte. Oh, wie sehr sie es hasste, als Beute gesehen zu werden.
Was den Dracas anging, so hatte sie noch nicht ausmachen können, als was er sie sah. War sie die Beute? Oder war sie diejenige, deren scharfe Krallen sich unter seine Haut gruben?
"Wenn ihr mich tanzen sehen wollt, so kommt denn."
Es würde sich zeigen.
Nova schwieg.
"Also?", bohrte er nach, offenbar unfähig, in der Schwerelosigkeit zu bestehen, welche ihre ausbleibende Antwort produzierte.
Sie schwieg weiter. Dann neigte sich ihr Haupt und Silber ergoss sich in Rot.
Und die Schlichtheit, mit welcher die Antwort von ihren Lippen tropfte, grenzte an Haräsie. "Ich sah Euch bereits mit der flammenden Schönheit tanzen. Ein atemberaubendes Bild. Doch im Gegensatz zu ihr bin ich nicht für das Licht der allgemeinen Aufmerksamkeit geschaffen. Also Nein, Karthago Dracas. Ich werde nicht mit Euch tanzen."
Nicht auf diesem Ball. Nicht heute. Nicht morgen. Niemals.
Die Lüge in diesem Gedanken ignorierte sie getrost. Denn der Tanz zwischen ihnen hatte bereits vor einiger Zeit begonnen. In jener Nacht.