07-10-2024, 12:06 PM
Wenn er auf eines vertrauen konnte, dann darauf, dass Nero sich keine Gelegenheit nehmen ließ, ihm unterschwellig eins reinzudrücken. Anchor warf ihm einen wenig amüsierten Blick zu, konnte aber auch nicht leugnen, dass seine Anwesenheit seine Laune hob. Egal, wie tadelnd sein Freund seine Worte auch betrachten mochte.
War etwas Verwerfliches an dem da? Ja, entschied er. Für ihn definitiv. Aber jene um ihn herum waren nicht von der Verbitterung gezeichnet und ein Kind hatte bei einer solchen Zurschaustellung von Prunk wohl noch mehr Hoffnung als er.
"Sie ist sehr jung", versuchte er zu erklären.
"Und sie hat etwas, was wir nicht hatten. Zeit."
Und bei dem Gott, an den er nicht glaubte, an seinem Cousin sah man doch, dass sie sich mit der Schauspielerei noch ein paar Jahre Zeit lassen konnte. Vielleicht würde sie eines Tages dafür dankbar sein, sich nicht augenblicklich ins Gemenge gestürzt zu haben. Ein jeder konnte lernen, aber ihre Systeme waren darauf ausgelegt, Jungspunde auszubilden und keine erwachsenen Pferde. Warum sollte sie also nicht etwas lernen und wenn es ihr rückblickend nicht behagte, sich für den alteingesessenen Weg entscheiden?
Der Gedanke, in Bälde mit Ezrael und Rayyar darüber fachsimpeln zu müssen, wer für wen am besten geeignet war, stieß ihm bereits jetzt auf. Er kannte den Gottesfürchtigen, der in letzter Zeit immer häufiger um Nero herumhuschte nicht, aber den Aussagen seines Freundes nach war er ein angenehmer Zeitgenosse. Gemessen an den letzten Malen, in denen Nero ihm jemanden mit diesen Worten beschrieben hatte, konnte es sich bei ihm also nur um eine absolute Katastrophe handeln. Aber er würde offen sein, würde es zumindest für Nero versuchen. Es genügte schließlich, dass er Ezrael den Tod wünschte. Die Laufbahn der Kinder auszusuchen sollte nicht in dem Planen mehrerer Morde ausarten. Anchor musste aufpassen, dass er nicht alle Jünglinge, die ihm negativ auffielen, zu den Heilern schickte. Gerade bei ihnen sollten fähige Charaktere fungieren und so sehr er sich auch wünschte, dass Ezrael unter Tölpeln zu leiden hatte, so wenig plante er den Niedergang des Königreichs.
Tuana brachte das Gespräch auf den Prinzen und Anchor lächelte leicht.
Er erzählt gerne Geschichten, dachte er im Stillen. Anchor überließ es Nero zu antworten. Dies war in seinen Augen ein heikles Thema, welches er gerne zu umschiffen versuchte, denn wenn ihm eines klar war, dann dass Neros Sohn keinen guten Soldaten abgeben würde. Er war zu verträumt, zu sensibel und während Anchor all diese Sachen an ihm schätzte, wusste er, dass das Schlachtfeld ihn entweder gebogen und verändert oder gebrochen hätte. Beide Möglichkeiten schmerzten. Aber was war an einem sanften König auszusetzen? Der Weg in die Politik musste nicht immer ein blutiger sein.
"Es ist irgendwie auch für uns aufregend. Die nächste Generation, die wir großziehen und formen.“
Er versucht es, versucht es wirklich, aber letztendlich dachte er doch an seine verstorbenen Kinder, fragte sich inständig, ob er wie Nero und Tuana einen Weg für sie bevorzugt hätte. Doch er fand nicht mehr zu seinem alten Ich zurück. Verstand nicht länger die Hoffnungen und Träume, die er in ungeborene Kinder gesetzt hatte. Wie auch, wenn das Einzige, was er sich von ihnen wünschte war, dass sie lebten?
War etwas Verwerfliches an dem da? Ja, entschied er. Für ihn definitiv. Aber jene um ihn herum waren nicht von der Verbitterung gezeichnet und ein Kind hatte bei einer solchen Zurschaustellung von Prunk wohl noch mehr Hoffnung als er.
"Sie ist sehr jung", versuchte er zu erklären.
"Und sie hat etwas, was wir nicht hatten. Zeit."
Und bei dem Gott, an den er nicht glaubte, an seinem Cousin sah man doch, dass sie sich mit der Schauspielerei noch ein paar Jahre Zeit lassen konnte. Vielleicht würde sie eines Tages dafür dankbar sein, sich nicht augenblicklich ins Gemenge gestürzt zu haben. Ein jeder konnte lernen, aber ihre Systeme waren darauf ausgelegt, Jungspunde auszubilden und keine erwachsenen Pferde. Warum sollte sie also nicht etwas lernen und wenn es ihr rückblickend nicht behagte, sich für den alteingesessenen Weg entscheiden?
Der Gedanke, in Bälde mit Ezrael und Rayyar darüber fachsimpeln zu müssen, wer für wen am besten geeignet war, stieß ihm bereits jetzt auf. Er kannte den Gottesfürchtigen, der in letzter Zeit immer häufiger um Nero herumhuschte nicht, aber den Aussagen seines Freundes nach war er ein angenehmer Zeitgenosse. Gemessen an den letzten Malen, in denen Nero ihm jemanden mit diesen Worten beschrieben hatte, konnte es sich bei ihm also nur um eine absolute Katastrophe handeln. Aber er würde offen sein, würde es zumindest für Nero versuchen. Es genügte schließlich, dass er Ezrael den Tod wünschte. Die Laufbahn der Kinder auszusuchen sollte nicht in dem Planen mehrerer Morde ausarten. Anchor musste aufpassen, dass er nicht alle Jünglinge, die ihm negativ auffielen, zu den Heilern schickte. Gerade bei ihnen sollten fähige Charaktere fungieren und so sehr er sich auch wünschte, dass Ezrael unter Tölpeln zu leiden hatte, so wenig plante er den Niedergang des Königreichs.
Tuana brachte das Gespräch auf den Prinzen und Anchor lächelte leicht.
Er erzählt gerne Geschichten, dachte er im Stillen. Anchor überließ es Nero zu antworten. Dies war in seinen Augen ein heikles Thema, welches er gerne zu umschiffen versuchte, denn wenn ihm eines klar war, dann dass Neros Sohn keinen guten Soldaten abgeben würde. Er war zu verträumt, zu sensibel und während Anchor all diese Sachen an ihm schätzte, wusste er, dass das Schlachtfeld ihn entweder gebogen und verändert oder gebrochen hätte. Beide Möglichkeiten schmerzten. Aber was war an einem sanften König auszusetzen? Der Weg in die Politik musste nicht immer ein blutiger sein.
"Es ist irgendwie auch für uns aufregend. Die nächste Generation, die wir großziehen und formen.“
Er versucht es, versucht es wirklich, aber letztendlich dachte er doch an seine verstorbenen Kinder, fragte sich inständig, ob er wie Nero und Tuana einen Weg für sie bevorzugt hätte. Doch er fand nicht mehr zu seinem alten Ich zurück. Verstand nicht länger die Hoffnungen und Träume, die er in ungeborene Kinder gesetzt hatte. Wie auch, wenn das Einzige, was er sich von ihnen wünschte war, dass sie lebten?