07-09-2024, 08:15 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-09-2024, 08:16 PM von Alina.)
Anscheinend hatte seine Cousine Probleme. Hätte er öfter mit ihr das Gespräch gesucht, hätte sie sich ihm vielleicht anvertraut. Wobei, wenn er länger darüber nachdachte, nein, vermutlich nicht. Nicht, wenn es Eheprobleme waren, die sie belasteten. Tuana kannte seine Einstellung und er kannte die ihre. Er hätte ohnehin nicht helfen können. Nachdenklich folgte er ihrem Blick, der immer wieder zu Ares und Rhíon huschte. So sehr sie es auch versuchte sich von dem Anblick loszureißen, es schien ihr unmöglich.
Anchor wusste, dass er mit jedem vergehenden Tag einen tieferen Abgrund zwischen ihnen geschaffen hatte. Vielleicht wäre ein einfaches Lächeln, ein anerkennendes Nicken oder ein unverfängliches Gespräch genug gewesen, um die Wogen zu glätten, aber er konnte nicht. Er konnte einfach nicht. Selbst die Lippen zu einem Lächeln zu verziehen kostete ihn Unmengen an Kraft. Jedes Wort, jede Geste, war eine Lüge, ein Schauspiel, dessen er sich nicht hingeben wollte. Jede Aufmerksamkeit seinerseits wäre nur aus Höflichkeit geschehen, also blieb er still, sprach nicht und lachte auch nicht, denn ihm war nicht nach Lachen zumute. Das Einzige, was er noch tun konnte war, ehrlich zu sein und durch diese Ehrlichkeit offenbarte er ein grenzenloses Nichts.
Stumm sah er dabei zu, wie seine Cousine mit sich selbst kämpfte und konnte dem nichts entgegensetzen. Bis Nero an seiner Seite auftauchte.
Leicht neigte Anchor den Kopf und zupfte gespielt strafend an einer Strähne seiner Mähne.
"Du kennst mich, ich kann mir einfach nicht helfen", schmunzelte er.
Er hätte die Empörung der Allgemeinheit gewiss genossen, hätte er an einem Abend wie diesem mit niemandem getanzt, außer einem Kind und seiner Cousine.
Bevor sie das Gespräch jedoch weiter aufnahmen, warnte er den König. Anchor warf einen bedeutungsschweren Blick in Richtung Ares und Rhíon und schwenkte knapp zu Tuana zurück. In gewisser Weise war es wohl weniger eine Warnung, als eine stumme Bitte um Hilfe. Vielleicht war er auch getrieben von einem Hauch Verzweiflung. Er würde die Licinius gewiss nicht ablenken können, war er schließlich noch nie gut darin gewesen, einnehmende Gespräche zu führen. Aber wenn er sich dem nicht alleine stellen musste, war es ihm vielleicht möglich, seine Cousine auf andere Gedanken zu bringen.
Dummerweise erwähnte Tuana Vesta Acillius. Anchors Lächeln verrutschte und verschwand in der Bedeutungslosigkeit, während er Desmond starr dabei zusah, wie er eine andere Dame über die Tanzfläche führte. Oh ja, gewiss, Vesta war eine Perle. Was machte Tuana in ihrer Freizeit aus Penthesilea, Asariel und sich selbst? Einen Diamanten, einen Rubin und einen Saphir? Vielleicht hatte seine Cousine doch nicht genug Probleme, wenn sie sich für jeden von ihnen als Synonym einen verdammten Stein ausdenken konnte.
"Du fragtest wegen Celia, nicht?"
War es unhöflich, das Gespräch wieder in diese Richtung zu lenken? Fort von Perlen? Wen kümmerte es, entschied er. Sie hatte eine Frage gestellt und er beantwortete sie. Nichts weiter.
"Sie hat dieselben Möglichkeiten wie jene vor ihr. Sie kann sich den Erzieherinnen anschließen, der Heiligergilde", er erwähnte Ezraels Namen nicht, nahm ihn nicht einmal in den Mund, so gerne er ihn auch voller Abscheu ausgespien hätte, "und neuerdings wohl auch den Valkyren. Oder sie macht..."
Er zögerte kurz und nahm all seine Selbstbeherrschung zusammen, um so neutral mit dem Kinn in Richtung der Tanzfläche zu deuten, wie möglich.
"Das da."
Anchor wusste, dass er mit jedem vergehenden Tag einen tieferen Abgrund zwischen ihnen geschaffen hatte. Vielleicht wäre ein einfaches Lächeln, ein anerkennendes Nicken oder ein unverfängliches Gespräch genug gewesen, um die Wogen zu glätten, aber er konnte nicht. Er konnte einfach nicht. Selbst die Lippen zu einem Lächeln zu verziehen kostete ihn Unmengen an Kraft. Jedes Wort, jede Geste, war eine Lüge, ein Schauspiel, dessen er sich nicht hingeben wollte. Jede Aufmerksamkeit seinerseits wäre nur aus Höflichkeit geschehen, also blieb er still, sprach nicht und lachte auch nicht, denn ihm war nicht nach Lachen zumute. Das Einzige, was er noch tun konnte war, ehrlich zu sein und durch diese Ehrlichkeit offenbarte er ein grenzenloses Nichts.
Stumm sah er dabei zu, wie seine Cousine mit sich selbst kämpfte und konnte dem nichts entgegensetzen. Bis Nero an seiner Seite auftauchte.
Leicht neigte Anchor den Kopf und zupfte gespielt strafend an einer Strähne seiner Mähne.
"Du kennst mich, ich kann mir einfach nicht helfen", schmunzelte er.
Er hätte die Empörung der Allgemeinheit gewiss genossen, hätte er an einem Abend wie diesem mit niemandem getanzt, außer einem Kind und seiner Cousine.
Bevor sie das Gespräch jedoch weiter aufnahmen, warnte er den König. Anchor warf einen bedeutungsschweren Blick in Richtung Ares und Rhíon und schwenkte knapp zu Tuana zurück. In gewisser Weise war es wohl weniger eine Warnung, als eine stumme Bitte um Hilfe. Vielleicht war er auch getrieben von einem Hauch Verzweiflung. Er würde die Licinius gewiss nicht ablenken können, war er schließlich noch nie gut darin gewesen, einnehmende Gespräche zu führen. Aber wenn er sich dem nicht alleine stellen musste, war es ihm vielleicht möglich, seine Cousine auf andere Gedanken zu bringen.
Dummerweise erwähnte Tuana Vesta Acillius. Anchors Lächeln verrutschte und verschwand in der Bedeutungslosigkeit, während er Desmond starr dabei zusah, wie er eine andere Dame über die Tanzfläche führte. Oh ja, gewiss, Vesta war eine Perle. Was machte Tuana in ihrer Freizeit aus Penthesilea, Asariel und sich selbst? Einen Diamanten, einen Rubin und einen Saphir? Vielleicht hatte seine Cousine doch nicht genug Probleme, wenn sie sich für jeden von ihnen als Synonym einen verdammten Stein ausdenken konnte.
"Du fragtest wegen Celia, nicht?"
War es unhöflich, das Gespräch wieder in diese Richtung zu lenken? Fort von Perlen? Wen kümmerte es, entschied er. Sie hatte eine Frage gestellt und er beantwortete sie. Nichts weiter.
"Sie hat dieselben Möglichkeiten wie jene vor ihr. Sie kann sich den Erzieherinnen anschließen, der Heiligergilde", er erwähnte Ezraels Namen nicht, nahm ihn nicht einmal in den Mund, so gerne er ihn auch voller Abscheu ausgespien hätte, "und neuerdings wohl auch den Valkyren. Oder sie macht..."
Er zögerte kurz und nahm all seine Selbstbeherrschung zusammen, um so neutral mit dem Kinn in Richtung der Tanzfläche zu deuten, wie möglich.
"Das da."