07-03-2024, 03:21 PM
"Ruhig, du Närrin."
Wie ein Paukenschlag hallten diese Worte in ihr wieder. Ihr Körper straffte sich und ihre Ohren wurden so spitz, wie nur irgend möglich. Obwohl sie im Geiste ihre Schwester als ihr untergeordnet abgestraft hatte, reagierte sie augenblicklich auf ihre Worte. Ihren Tonfall. Er kam dem Gaias so nahe und erinnerte mehr an eine strenge, ältere Schwester, die sich an die Gepflogenheiten der Gesellschaft band, als an ihre eigene, der Freiheit so zugetane Vesta. Und obwohl es so ungewohnt war, obwohl es beinahe fremd wirkte, reagierte Ceres augenblicklich. Und das voller Elan, immer dazu bereit, mehr von ihnen zu lernen. Jenen, die besser waren als sie, die dort waren, wo sie hin wollte. Hin musste.
Vesta strich ihr sanft, beinahe entschuldigend, eine Strähne zur Seite und obwohl Karthago soeben genau dasselbe getan hatte, empfand Ceres hier mehr. Zuneigung, Dankbarkeit, aber auch Schmerz. Wann hatte ihre Schwester ihr das letzte Mal die Haare gerichtet? Natürlich war Ceres der Überzeugung, dass sie es selbst besser konnte. Sie, oder die Anstandsdamen. Dennoch löschte dies nicht die Erinnerungen an Tage aus, in denen es Vesta gewesen war, die sich liebevoll um ihr Äußeres bemüht hatte.
"Natürlich kenne ich meine-"
Vesta sprach weiter. Und das, was sie da sagte, kam beinahe einem Betrug gleich. Was gab sie da von sich? Sie mochte ihn? Wirklich? Diese Art mögen hatte Ceres nicht gemeint, als sie auf die Zugeneigtheit des Königs zu sprechen gekommen war. Genau das galt es zu vermeiden. Sich kopflos in Gefühle zu stürzen, die ohnehin nur in Hirngespinsten begründet lagen.
"Und dem bist du dir sicher, nachdem du einmal mit ihm getanzt hast?", fragte sie zweifelnd. Wie lachhaft! Soeben noch hatte sie ihre Schwester bewundert, dafür, was für eine großartige Figur sie abgegeben hatte. Und jetzt stellte sich heraus, dass sie dies nur vollbracht hatte, indem sie sich ein weiteres Märchen in ihrem Köpfchen gesponnen hatte. Nero Valerius war der König! Er war kein Mann, der sie sah, er war ein Mann, der ein Land führte. Er hatte keine Zeit, jemanden zu sehen. Vesta war seine Stütze, kein Geheimnis, was es zu erforschen galt. Auf gar keinen Fall eine Ablenkung! Sie würde ihm Erben schenken, das war ihre Aufgabe. Ceres befürchtete, dass Vesta begonnen hatte, ihre Aufgabe zu akzeptieren, weil sie sich eine Liebesgeschichte erhoffte.
Was sollte sie dazu sagen? War es gut, war es schlecht? Unbedeutend, entschied sie. Solange der König Gefallen an ihr fand und Vesta ihm treu blieb, war alles andere nichtig.
Aber sie wird sich mit diesen Hoffnungen in ihr eigenes Unglück stürzen.
Egal, beharrte sie. Alles egal. Solange sie nur ihr Schicksal erfüllte. Ceres wünschte, dieser Gedanke hätte sie nicht so schrecklich traurig gemacht.
"Vesta, ich möchte jemanden, der bereit ist, mit mir eine Familie zu gründen, um auf eine gute Zukunft hinzuarbeiten. Das erfordert Fleiß und Kompromisse. Weder Exzentriker noch Witzbolde stimmen charakterlich mit diesen Vorstellungen überein. Ich brauche jemanden, der mir zuhört, mit dem ich diskutieren kann und der mit mir an einem Strang zieht, wenn es um unsere Kinder geht."
Und Desmond war all das.
Sie hasste es, wie sie jedes Mal an ihr Gespräch dachte. Ein einziges Gespräch genügt nicht, um zu einem Schluss zu kommen. Schon gar nicht zu einem so wichtigen!
"Ich werde es dir beweisen", stellte sie schließlich klar, sprach sowohl zu ihrer Schwester, als auch sich selbst. "Noch heute Abend werde ich ein Gespräch mit Desmond beginnen und danach werde ich dir fünf Gründe nennen können, warum eine Ehe zwischen uns einer absoluten Katastrophe gleichen würde."
Wie ein Paukenschlag hallten diese Worte in ihr wieder. Ihr Körper straffte sich und ihre Ohren wurden so spitz, wie nur irgend möglich. Obwohl sie im Geiste ihre Schwester als ihr untergeordnet abgestraft hatte, reagierte sie augenblicklich auf ihre Worte. Ihren Tonfall. Er kam dem Gaias so nahe und erinnerte mehr an eine strenge, ältere Schwester, die sich an die Gepflogenheiten der Gesellschaft band, als an ihre eigene, der Freiheit so zugetane Vesta. Und obwohl es so ungewohnt war, obwohl es beinahe fremd wirkte, reagierte Ceres augenblicklich. Und das voller Elan, immer dazu bereit, mehr von ihnen zu lernen. Jenen, die besser waren als sie, die dort waren, wo sie hin wollte. Hin musste.
Vesta strich ihr sanft, beinahe entschuldigend, eine Strähne zur Seite und obwohl Karthago soeben genau dasselbe getan hatte, empfand Ceres hier mehr. Zuneigung, Dankbarkeit, aber auch Schmerz. Wann hatte ihre Schwester ihr das letzte Mal die Haare gerichtet? Natürlich war Ceres der Überzeugung, dass sie es selbst besser konnte. Sie, oder die Anstandsdamen. Dennoch löschte dies nicht die Erinnerungen an Tage aus, in denen es Vesta gewesen war, die sich liebevoll um ihr Äußeres bemüht hatte.
"Natürlich kenne ich meine-"
Vesta sprach weiter. Und das, was sie da sagte, kam beinahe einem Betrug gleich. Was gab sie da von sich? Sie mochte ihn? Wirklich? Diese Art mögen hatte Ceres nicht gemeint, als sie auf die Zugeneigtheit des Königs zu sprechen gekommen war. Genau das galt es zu vermeiden. Sich kopflos in Gefühle zu stürzen, die ohnehin nur in Hirngespinsten begründet lagen.
"Und dem bist du dir sicher, nachdem du einmal mit ihm getanzt hast?", fragte sie zweifelnd. Wie lachhaft! Soeben noch hatte sie ihre Schwester bewundert, dafür, was für eine großartige Figur sie abgegeben hatte. Und jetzt stellte sich heraus, dass sie dies nur vollbracht hatte, indem sie sich ein weiteres Märchen in ihrem Köpfchen gesponnen hatte. Nero Valerius war der König! Er war kein Mann, der sie sah, er war ein Mann, der ein Land führte. Er hatte keine Zeit, jemanden zu sehen. Vesta war seine Stütze, kein Geheimnis, was es zu erforschen galt. Auf gar keinen Fall eine Ablenkung! Sie würde ihm Erben schenken, das war ihre Aufgabe. Ceres befürchtete, dass Vesta begonnen hatte, ihre Aufgabe zu akzeptieren, weil sie sich eine Liebesgeschichte erhoffte.
Was sollte sie dazu sagen? War es gut, war es schlecht? Unbedeutend, entschied sie. Solange der König Gefallen an ihr fand und Vesta ihm treu blieb, war alles andere nichtig.
Aber sie wird sich mit diesen Hoffnungen in ihr eigenes Unglück stürzen.
Egal, beharrte sie. Alles egal. Solange sie nur ihr Schicksal erfüllte. Ceres wünschte, dieser Gedanke hätte sie nicht so schrecklich traurig gemacht.
"Vesta, ich möchte jemanden, der bereit ist, mit mir eine Familie zu gründen, um auf eine gute Zukunft hinzuarbeiten. Das erfordert Fleiß und Kompromisse. Weder Exzentriker noch Witzbolde stimmen charakterlich mit diesen Vorstellungen überein. Ich brauche jemanden, der mir zuhört, mit dem ich diskutieren kann und der mit mir an einem Strang zieht, wenn es um unsere Kinder geht."
Und Desmond war all das.
Sie hasste es, wie sie jedes Mal an ihr Gespräch dachte. Ein einziges Gespräch genügt nicht, um zu einem Schluss zu kommen. Schon gar nicht zu einem so wichtigen!
"Ich werde es dir beweisen", stellte sie schließlich klar, sprach sowohl zu ihrer Schwester, als auch sich selbst. "Noch heute Abend werde ich ein Gespräch mit Desmond beginnen und danach werde ich dir fünf Gründe nennen können, warum eine Ehe zwischen uns einer absoluten Katastrophe gleichen würde."