07-03-2024, 12:29 PM
Na bitte. Die Zeit des Zierens war verflogen und ihre Schwester nahm endlich die Aufgabe an, mit der man sie geehrt hatte. Es war der perfekte Zeitpunkt, denn der König hatte angefangen öffentlich sein Interesse zu bekunden und nun Gleiches auf dem Gesicht Vestas zu erkennen würde sowohl die feine Gesellschaft, als auch das Volk auf das vorbereiten, was folgte. Eine richtige Ehe. Das, was man sich so lange von dem König erhofft hatte.
"Und ich hoffe, liebe Schwester, dass du das nicht tun wirst."
Sie konnte ihr nicht zusprechen, konnte ihr nicht sagen, dass sie sich sicher war, Vesta würde überzeugen, denn Ceres war überzeugt, dass sie dieser Aufgabe besser gewachsen gewesen wäre. Ihre Schwester war zu flatterhaft, änderte ihre Meinung zu schnell und gab ihren eigenen Gedanken zu viel Gewicht. Fakt war aber auch, dass Vesta wesentlich schöner war, als sie und während das Adelsgeschlecht sich vielleicht noch die ein oder andere unschickliche Kreatur leisten konnte, war es für das Königshaus Pflicht, stattlich zu wirken. Mit Vesta im Stammbaum würde sich die dunkle Farbe der Valerius weitertragen. Eine vertraute Gegebenheit in der natürlichen Ordnung.
Die allgemeine Einschätzung der Gesellschaft bezüglich Karthagos Wesen überraschte sie. Nachdenklich legte Ceres den Kopf schief. Anstatt zu leugnen, was sie hörte, dachte sie noch einmal über ihr Gespräch nach. Grausam? Vielleicht versteckte er seine Tyrannei gut. Die Dracas und die Miles hatten beide einen Ruf, der sowohl imponierte als auch verschreckte. Aber es war eben nur das, ein Ruf. Sie war erwachsen genug, sich selbst als Heuchler zu entlarven, schließlich hatte sie um die Familie ihrer Mutter stets einen großen Bogen gemacht, aber sie kannte jedes einzelne Mitglied der Miles und konnte aus Erfahrung sagen, dass der Großteil von ihnen ihrem Ruf gerecht wurde. Mit den Dracas hatte sie sehr wenig Berührungspunkte gehabt, aber nach einem Gespräch mit Karthago war sie sich bereits sicher, dass seine roten Augen das furchteinflößendste an ihm waren.
Ceres Dracas.
Es klang nicht gut. Aber vielleicht war es auch einfach nur ungewohnt. Von Kindesbeinen an hatte sie gewusst, dass sie eines Tages den Acillius Namen ablegen würde. Sie schämte sich dafür, dass sie als Fohlen aufgrund dieser Tatsache geweint hatte. Wehleidig hatte sie ihren Eltern mitgeteilt, dass der Name ihrer Familie der Schönste unter allen sei und sie es nicht ertragen würde, sich mit dem Namen einer fremden Familie zu verunstalten. Alle Familien war sie damals durchgegangen. Alle. Ceres Miles, Ceres Astoria, Ceres Valerius, Ceres Victus, keiner hatte so gut geklungen, wie Ceres Acillius.
Außer vielleicht...
"Sag, Schwester. Gibt es vielleicht einen anderen Grund für deine Abneigung eines dunklen Ehegatten gegenüber? Einen helleren Grund... mit blauen Augen?"
Ceres blinzelte. Sie war aus ihren damaligen Überlegungen herausgewachsen, ebenso wie aus der Schwärmerei, die sie damals durch die Welt getragen hatte. Für einen tatsächlich sehr hübschen Mann. Aber er war keine Option, wäre es vielleicht gewesen, wenn Ceres nicht in jungen Jahren derart besessen von ihm gewesen wäre. Aber jetzt?
"Schwester, das damals war die Uneinsichtigkeit der Jugend. Wie du sicher weißt, halte ich nicht viel von Gefühlen außerhalb der Ehe, zumal was auch immer ich glaubte, damals zu empfinden, Lucian Astoria nicht länger entgegenbringe."
Nein, aufgrund von so etwas einen Ehegatten auszuschlagen, wäre töricht. Selbst, wenn noch etwas von ihrer jugendlichen Schwärmerei verblieben wäre. Ruhig schüttelte sie den Kopf.
"Er ist eine gute Option, wenn auch keine wünschenswerte. Ich wäre eine Närrin ihn auszuschlagen, nur weil ich insgeheim auf die Gunst eines anderen warte. Ich brauche eine Garantie, kein Märchen."
"Und ich hoffe, liebe Schwester, dass du das nicht tun wirst."
Sie konnte ihr nicht zusprechen, konnte ihr nicht sagen, dass sie sich sicher war, Vesta würde überzeugen, denn Ceres war überzeugt, dass sie dieser Aufgabe besser gewachsen gewesen wäre. Ihre Schwester war zu flatterhaft, änderte ihre Meinung zu schnell und gab ihren eigenen Gedanken zu viel Gewicht. Fakt war aber auch, dass Vesta wesentlich schöner war, als sie und während das Adelsgeschlecht sich vielleicht noch die ein oder andere unschickliche Kreatur leisten konnte, war es für das Königshaus Pflicht, stattlich zu wirken. Mit Vesta im Stammbaum würde sich die dunkle Farbe der Valerius weitertragen. Eine vertraute Gegebenheit in der natürlichen Ordnung.
Die allgemeine Einschätzung der Gesellschaft bezüglich Karthagos Wesen überraschte sie. Nachdenklich legte Ceres den Kopf schief. Anstatt zu leugnen, was sie hörte, dachte sie noch einmal über ihr Gespräch nach. Grausam? Vielleicht versteckte er seine Tyrannei gut. Die Dracas und die Miles hatten beide einen Ruf, der sowohl imponierte als auch verschreckte. Aber es war eben nur das, ein Ruf. Sie war erwachsen genug, sich selbst als Heuchler zu entlarven, schließlich hatte sie um die Familie ihrer Mutter stets einen großen Bogen gemacht, aber sie kannte jedes einzelne Mitglied der Miles und konnte aus Erfahrung sagen, dass der Großteil von ihnen ihrem Ruf gerecht wurde. Mit den Dracas hatte sie sehr wenig Berührungspunkte gehabt, aber nach einem Gespräch mit Karthago war sie sich bereits sicher, dass seine roten Augen das furchteinflößendste an ihm waren.
Ceres Dracas.
Es klang nicht gut. Aber vielleicht war es auch einfach nur ungewohnt. Von Kindesbeinen an hatte sie gewusst, dass sie eines Tages den Acillius Namen ablegen würde. Sie schämte sich dafür, dass sie als Fohlen aufgrund dieser Tatsache geweint hatte. Wehleidig hatte sie ihren Eltern mitgeteilt, dass der Name ihrer Familie der Schönste unter allen sei und sie es nicht ertragen würde, sich mit dem Namen einer fremden Familie zu verunstalten. Alle Familien war sie damals durchgegangen. Alle. Ceres Miles, Ceres Astoria, Ceres Valerius, Ceres Victus, keiner hatte so gut geklungen, wie Ceres Acillius.
Außer vielleicht...
"Sag, Schwester. Gibt es vielleicht einen anderen Grund für deine Abneigung eines dunklen Ehegatten gegenüber? Einen helleren Grund... mit blauen Augen?"
Ceres blinzelte. Sie war aus ihren damaligen Überlegungen herausgewachsen, ebenso wie aus der Schwärmerei, die sie damals durch die Welt getragen hatte. Für einen tatsächlich sehr hübschen Mann. Aber er war keine Option, wäre es vielleicht gewesen, wenn Ceres nicht in jungen Jahren derart besessen von ihm gewesen wäre. Aber jetzt?
"Schwester, das damals war die Uneinsichtigkeit der Jugend. Wie du sicher weißt, halte ich nicht viel von Gefühlen außerhalb der Ehe, zumal was auch immer ich glaubte, damals zu empfinden, Lucian Astoria nicht länger entgegenbringe."
Nein, aufgrund von so etwas einen Ehegatten auszuschlagen, wäre töricht. Selbst, wenn noch etwas von ihrer jugendlichen Schwärmerei verblieben wäre. Ruhig schüttelte sie den Kopf.
"Er ist eine gute Option, wenn auch keine wünschenswerte. Ich wäre eine Närrin ihn auszuschlagen, nur weil ich insgeheim auf die Gunst eines anderen warte. Ich brauche eine Garantie, kein Märchen."