07-02-2024, 12:28 PM
"Es wirkt, als hättest du überzeugt, Schwester. Er scheint dich zu mögen. Und du ihn."
Ja? War es nicht zu früh dafür? Nun gut. Andererseits war Ceres in dieser Hinsicht schon immer etwas geläuterter, verstand diese Art der Dinge schneller und kam zu schlüssigeren Prognosen. Wie oft war es vorgekommen, dass Vesta einem armen Tölpel den Kopf verdreht hatte, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. Ihre Augen waren ja ständig in den Wolken gewesen und hatten sich an ihrem weichen Flausch festgehangen. Irgendwo hatte sie dann auf einen kühlen Wind gewartet, der sie mit sich fortnimmt und von all dem hier befreit. Ein kühler Wind.
Vestas Augen flohen nun aber nicht zu den Wolken, sondern zu jenem blühenden Fliederbaum, der sich kaum merklich im Tanz des Lufthauches wog und all jene wirbelnden und flatternden Adelskinder in seinen Schatten stellte. Wie seltsam, dass es nun also doch ein warmer Windhauch sein sollte, der sie hier halten würde.
"Nun," versuchte sie ihre Worte gefasst in ruhiger Stimme zu halten, der doch ein betretenes Rütteln innewohnte. Nagut. Dann würde sie sich eben nicht in aller Sinnesstärke vor der Füchsin präsentieren können. Sei es drum. Sie vertraute darauf, dass Ceres diese Unsicherheit übersehen und nicht an Gaia tragen würde. So streng die jüngere der beiden auch mit sich und generell jedem atmendem Geschöpf war, irgendetwas in ihr hatte doch Mitleid mit der Braunen. Zumindest hatte sich jene Braune dies immer erhofft. "Ich werde unseren König nicht enttäuschen wollen." Eine diplomatische Antwort. Vielleicht ein erster Schritt in die richtige Richtung. Immerhin war es ihr ein Bedürfnis, ihre Familie nicht zu enttäuschen. Viel mehr aber war es bislang immer die Furcht gewesen, die sie an die kurzen Ketten gehalten hatte. Die Aussicht darauf, etwas freier zu atmen, hatte eine ganz wundersame, erfrischende Wirkung auf sie.
Ob es nun also dies oder das warme Lächeln aus schwarzem Gesicht war, welches ihr Herz gerade etwas schneller schlagen ließ...
Ein laues Lächeln, ehe sich zwei dunkle Augen wieder in die von Ceres flüchteten.
Sie wusste nicht, was sie von dem Gespräch über einen Dracas halten sollte. Natürlich, es war zunächst aufregend gewesen, ihre Schwester in einem so ungewohnten Umfeld zu sehen. Aber Vesta konnte nicht leugnen, dass die Sorge nun doch vorherrschend war. Eine Angst, die sie künftig besser unter Kontrolle wähnen müsste. "Wer hat behauptet, er sei grausam?" Ihre Augenlider schlugen etwas schneller über den glänzenden Perlen auf und nieder. "Nun. Ich glaube ich kenne kaum jemanden, der das Gegenteil behauptet. Bis auf dich." Wie überraschend. Das passte nicht zusammen. Er würde sie gut behandeln? Sie zweifelte nicht daran, dass ihre Phoenixfeder dazu in der Lage war, ganz gleich wen in ihren Bann zu ziehen. Ob es ein Soldat, ein Grenzer, ein Tyrann, ein Poet oder ein König - nein, sie verwarf letzteres wieder - sein würde, sie würden alsbald schon erkennen, dass sie in der Füchsin einen wahren Schatz in ihrer Seite wüssten. Viel rascher würde diese Erkenntnis den künftigen Partner der roten Acillius treffen, als es ihr selbst jemals gewahr werden würde. Ah, schon wieder diese Sorge. Vesta berief sich zur Räson.
Nun gut, also. Weshalb auch immer ihre Schwester der Annahme ging, erfüllte der Rappe dann doch eine große Anzahl der Faktoren, die für einen guten Ehemann sprechen würden. Wahrscheinlich war es also lediglich Ceres' guter Instinkt, der sie von ihm fern hielt. Bucephalus sei Dank. Vesta wüsste nicht, wie sie einen Sonntagmorgen im Hause Dracas überstehen würde, wenn sie ihre verheiratete Schwester einst besuchen wollte. Konnte es aber sein, dass da vielleicht noch ein anderer Grund mitschwang?
Etwas listiger als gewohnt schoben sich die Lippen zu einem Schmunzeln. "Ich bin mir sicher, sollte es jemandem möglich sein, aus dem Erbend er Dracas doch noch wider Erwarten einen anständigen Ehemann zu meißeln, dann wärest du das." Gott bewahre. "Ceres Dracas." Inkonziliantes Kopfschütteln folgte dem fahlen Geschmack dieser Kombination. Ceres Aegidius.
"Sag, Schwester. Gibt es vielleicht einen anderen Grund für deine Abneigung eines dunklen Ehegatten gegenüber? Einen helleren Grund... mit blauen Augen?" Sie lächelte herausfordernd. Gaia hatte sie in ihrem Gespräch unterbrochen aber Vesta hatte die Aufregung im Gesicht ihrer Schwester vernommen. Und sie war zu neugierig darauf zu erfahren, was sich zwischen Ceres und Desmond abgespielt hatte.
Ja? War es nicht zu früh dafür? Nun gut. Andererseits war Ceres in dieser Hinsicht schon immer etwas geläuterter, verstand diese Art der Dinge schneller und kam zu schlüssigeren Prognosen. Wie oft war es vorgekommen, dass Vesta einem armen Tölpel den Kopf verdreht hatte, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. Ihre Augen waren ja ständig in den Wolken gewesen und hatten sich an ihrem weichen Flausch festgehangen. Irgendwo hatte sie dann auf einen kühlen Wind gewartet, der sie mit sich fortnimmt und von all dem hier befreit. Ein kühler Wind.
Vestas Augen flohen nun aber nicht zu den Wolken, sondern zu jenem blühenden Fliederbaum, der sich kaum merklich im Tanz des Lufthauches wog und all jene wirbelnden und flatternden Adelskinder in seinen Schatten stellte. Wie seltsam, dass es nun also doch ein warmer Windhauch sein sollte, der sie hier halten würde.
"Nun," versuchte sie ihre Worte gefasst in ruhiger Stimme zu halten, der doch ein betretenes Rütteln innewohnte. Nagut. Dann würde sie sich eben nicht in aller Sinnesstärke vor der Füchsin präsentieren können. Sei es drum. Sie vertraute darauf, dass Ceres diese Unsicherheit übersehen und nicht an Gaia tragen würde. So streng die jüngere der beiden auch mit sich und generell jedem atmendem Geschöpf war, irgendetwas in ihr hatte doch Mitleid mit der Braunen. Zumindest hatte sich jene Braune dies immer erhofft. "Ich werde unseren König nicht enttäuschen wollen." Eine diplomatische Antwort. Vielleicht ein erster Schritt in die richtige Richtung. Immerhin war es ihr ein Bedürfnis, ihre Familie nicht zu enttäuschen. Viel mehr aber war es bislang immer die Furcht gewesen, die sie an die kurzen Ketten gehalten hatte. Die Aussicht darauf, etwas freier zu atmen, hatte eine ganz wundersame, erfrischende Wirkung auf sie.
Ob es nun also dies oder das warme Lächeln aus schwarzem Gesicht war, welches ihr Herz gerade etwas schneller schlagen ließ...
Ein laues Lächeln, ehe sich zwei dunkle Augen wieder in die von Ceres flüchteten.
Sie wusste nicht, was sie von dem Gespräch über einen Dracas halten sollte. Natürlich, es war zunächst aufregend gewesen, ihre Schwester in einem so ungewohnten Umfeld zu sehen. Aber Vesta konnte nicht leugnen, dass die Sorge nun doch vorherrschend war. Eine Angst, die sie künftig besser unter Kontrolle wähnen müsste. "Wer hat behauptet, er sei grausam?" Ihre Augenlider schlugen etwas schneller über den glänzenden Perlen auf und nieder. "Nun. Ich glaube ich kenne kaum jemanden, der das Gegenteil behauptet. Bis auf dich." Wie überraschend. Das passte nicht zusammen. Er würde sie gut behandeln? Sie zweifelte nicht daran, dass ihre Phoenixfeder dazu in der Lage war, ganz gleich wen in ihren Bann zu ziehen. Ob es ein Soldat, ein Grenzer, ein Tyrann, ein Poet oder ein König - nein, sie verwarf letzteres wieder - sein würde, sie würden alsbald schon erkennen, dass sie in der Füchsin einen wahren Schatz in ihrer Seite wüssten. Viel rascher würde diese Erkenntnis den künftigen Partner der roten Acillius treffen, als es ihr selbst jemals gewahr werden würde. Ah, schon wieder diese Sorge. Vesta berief sich zur Räson.
Nun gut, also. Weshalb auch immer ihre Schwester der Annahme ging, erfüllte der Rappe dann doch eine große Anzahl der Faktoren, die für einen guten Ehemann sprechen würden. Wahrscheinlich war es also lediglich Ceres' guter Instinkt, der sie von ihm fern hielt. Bucephalus sei Dank. Vesta wüsste nicht, wie sie einen Sonntagmorgen im Hause Dracas überstehen würde, wenn sie ihre verheiratete Schwester einst besuchen wollte. Konnte es aber sein, dass da vielleicht noch ein anderer Grund mitschwang?
Etwas listiger als gewohnt schoben sich die Lippen zu einem Schmunzeln. "Ich bin mir sicher, sollte es jemandem möglich sein, aus dem Erbend er Dracas doch noch wider Erwarten einen anständigen Ehemann zu meißeln, dann wärest du das." Gott bewahre. "Ceres Dracas." Inkonziliantes Kopfschütteln folgte dem fahlen Geschmack dieser Kombination. Ceres Aegidius.
"Sag, Schwester. Gibt es vielleicht einen anderen Grund für deine Abneigung eines dunklen Ehegatten gegenüber? Einen helleren Grund... mit blauen Augen?" Sie lächelte herausfordernd. Gaia hatte sie in ihrem Gespräch unterbrochen aber Vesta hatte die Aufregung im Gesicht ihrer Schwester vernommen. Und sie war zu neugierig darauf zu erfahren, was sich zwischen Ceres und Desmond abgespielt hatte.