06-22-2024, 12:37 PM
"Euer Vater wäre auch eine Wahl", rief sie ihm ins Gedächtnis. Keine bevorzugte Wahl, gewiss, aber dennoch eine. Er sollte sich nichts darauf einbilden, dass sie nicht verneinte. Selbstverständlich besaß er Rang und Namen, aber es gab noch viele andere, die dies vorzuweisen hatten. Inklusive Mitglieder seiner eigenen Familie.
Und dennoch konnte sie ihn nicht einfach abweisen, denn seine Worte brachten sie zum Nachdenken. Sie zweifelte keineswegs an ihrem eigenen Standpunkt, aber sehr wohl an der Art, wie man sie wahrnahm. War es das, als was Karthago sie im Inneren gebrandmarkt hatte? Als ein hilfloses Mädchen, welches sich in den Fängen einer zurückgebliebenen Familie befand und sich von den Wünschen und Träumen anderer leiten ließ, nicht wissend, was es selbst wollte? Er kritisierte, dass man ihren Wert anhand der Kinder maß, die sie in die Welt gebracht hatte, aber woran sollte man ihn sonst messen? Wer seinen Platz in der Gesellschaft nicht einnahm, hatte kein Recht darauf, ihre Vorzüge zu genießen. Sie kannte ihren Platz und sie hatte auch kein Problem damit, ihre Aufgaben zu erfüllen. Das einzige Hindernis war, alles für die strahlende Zukunft vorzubereiten. Dennoch interessierte sie insgeheim, wie angemessenes Verhalten in Karthagos Welt aussehen sollte.
"Haltet Ihr das Vorhaben, für Nachkommen zu sorgen, für unwichtig?" Oder vielleicht sogar rückständig? "Ist eine Familie nichts, was ihr wollt?" Überaus sonderbar. Ceres hatte tatsächlich schon in sehr jungen Jahren auf ihr erstes Kind hingefiebert. Nicht nur, weil es ein Zeichen der Erfüllung ihrer Bestimmung sein würde, sondern auch, weil sie es wahrlich genoss, sich mit Kindern zu umgeben. Aber bei den Herren verhielt sich dies bekanntermaßen anders.
Der Tanz endete und sie sahen sich fest in die Augen. Wäre Karthago nicht stehen geblieben, hätte Ceres die Bewegungen einfach weiter fortgeführt, nicht bemerkend, dass die anderen Paare sich längst von der Tanzfläche entfernten. Die Tatsache, dass er bei ihr blieb, würde auf Außenstehende vielversprechend wirken. Wie anders die Realität aussah. Sie wollte sich bereits verneigen, diesem Gespräch ein Ende setzen, doch da beugte er sich vor, kam ihr ein wenig näher. Sein Atem strich über ihren Hals und die Spitzen ihrer Mähne wogen sich leicht im aufkommenden Wind. Ein Schaudern erfasste ihren Körper und in der Nähe ihres Magens fand sich ein seltsames Ziehen ein.
"Deutlich hübscher, ohne diese langweilige Maske."
Obwohl der Herbst milde Temperaturen versprach, wurde es wärmer. Ihr Blick huschte über die breite Brust Karthagos und blieb etwas zu lange an dem lackschwarzen Fell hängen, bevor sie den Kopf schüttelte. Was auch immer er da gerade tat, er versuchte sie zu verwirren. Sie musste zugeben, dass er ein einnehmendes Spiel spielte, obwohl sie nicht ganz verstand, wie er ihr so einfach die Konzentration entreißen konnte. Doch sie weigerte sich, klein beizugeben.
"Ihr hört Euch an, als würdet Ihr Euren Ruf verabscheuen, dabei ist es gerade eben jener, der Euch so viel ermöglicht. Verabscheut Ihr wirklich das Leben in das Ihr geboren wurdet, oder nur die Verpflichtungen, die zu so vielen Privilegien dazugehören?"
Und dennoch konnte sie ihn nicht einfach abweisen, denn seine Worte brachten sie zum Nachdenken. Sie zweifelte keineswegs an ihrem eigenen Standpunkt, aber sehr wohl an der Art, wie man sie wahrnahm. War es das, als was Karthago sie im Inneren gebrandmarkt hatte? Als ein hilfloses Mädchen, welches sich in den Fängen einer zurückgebliebenen Familie befand und sich von den Wünschen und Träumen anderer leiten ließ, nicht wissend, was es selbst wollte? Er kritisierte, dass man ihren Wert anhand der Kinder maß, die sie in die Welt gebracht hatte, aber woran sollte man ihn sonst messen? Wer seinen Platz in der Gesellschaft nicht einnahm, hatte kein Recht darauf, ihre Vorzüge zu genießen. Sie kannte ihren Platz und sie hatte auch kein Problem damit, ihre Aufgaben zu erfüllen. Das einzige Hindernis war, alles für die strahlende Zukunft vorzubereiten. Dennoch interessierte sie insgeheim, wie angemessenes Verhalten in Karthagos Welt aussehen sollte.
"Haltet Ihr das Vorhaben, für Nachkommen zu sorgen, für unwichtig?" Oder vielleicht sogar rückständig? "Ist eine Familie nichts, was ihr wollt?" Überaus sonderbar. Ceres hatte tatsächlich schon in sehr jungen Jahren auf ihr erstes Kind hingefiebert. Nicht nur, weil es ein Zeichen der Erfüllung ihrer Bestimmung sein würde, sondern auch, weil sie es wahrlich genoss, sich mit Kindern zu umgeben. Aber bei den Herren verhielt sich dies bekanntermaßen anders.
Der Tanz endete und sie sahen sich fest in die Augen. Wäre Karthago nicht stehen geblieben, hätte Ceres die Bewegungen einfach weiter fortgeführt, nicht bemerkend, dass die anderen Paare sich längst von der Tanzfläche entfernten. Die Tatsache, dass er bei ihr blieb, würde auf Außenstehende vielversprechend wirken. Wie anders die Realität aussah. Sie wollte sich bereits verneigen, diesem Gespräch ein Ende setzen, doch da beugte er sich vor, kam ihr ein wenig näher. Sein Atem strich über ihren Hals und die Spitzen ihrer Mähne wogen sich leicht im aufkommenden Wind. Ein Schaudern erfasste ihren Körper und in der Nähe ihres Magens fand sich ein seltsames Ziehen ein.
"Deutlich hübscher, ohne diese langweilige Maske."
Obwohl der Herbst milde Temperaturen versprach, wurde es wärmer. Ihr Blick huschte über die breite Brust Karthagos und blieb etwas zu lange an dem lackschwarzen Fell hängen, bevor sie den Kopf schüttelte. Was auch immer er da gerade tat, er versuchte sie zu verwirren. Sie musste zugeben, dass er ein einnehmendes Spiel spielte, obwohl sie nicht ganz verstand, wie er ihr so einfach die Konzentration entreißen konnte. Doch sie weigerte sich, klein beizugeben.
"Ihr hört Euch an, als würdet Ihr Euren Ruf verabscheuen, dabei ist es gerade eben jener, der Euch so viel ermöglicht. Verabscheut Ihr wirklich das Leben in das Ihr geboren wurdet, oder nur die Verpflichtungen, die zu so vielen Privilegien dazugehören?"