06-21-2024, 07:03 PM
Ein pikiertes Lächeln, anerkennend, lauernd, sowohl Verheißung wie Herausforderung, legte die Lippen des Rappen in jenes schiefe Grinsen, das bereits zu oft für Aufruhr, zerbrochene Herzen und verängstigte Geister gesorgt hatte. Alte Fot*e, behielt er die Worte für sich, war sich aber ziemlich sicher, dass die alte Gaia seine Gedanken genau verstand. Ihre Antworten hatten ihm zumindest so viel verraten. Und wäre er ihrer Art nicht so unsagbar abgetan, er hätte sie als wohl eine der wenigen, akzeptablen Widersacher stattdessen für seine Zwecke gewinnen wollen. So aber? Das alte Weib war eindeutig zu festgefahren in den alten Sitten, nicht fähig, sich neuen Zeiten anzupassen und würde die Zeit nicht ihr übriges tun, die Hand des Schicksals hätte sie früher oder später in den Abgrund gestürzt. Vielleicht war sie in dieser Hinsicht tatsächlich die größte Närrin auf diesem Spielfeld.
Nun gut. Er wollte sich nicht nachsagen lassen, dass er seinen Aufgaben nicht gewissenhaft nach kam. Außerdem lag da beinahe so etwas wie Mitleid in seiner Magengrube, wenn er sich das Fuchsmädchen so ansah. Diese Verzweiflung. Sie triefte förmlich danach. Hier und da hatte er einige der Soldaten über die Mädchen des Hofes tuscheln hören. Ceres Acillius. Das Ebenbild der Schreckschraube des Hauses, zu schön für ihr leichtes Hirn und den nichtssagenden Blick auf einen verzweifelten Pfad gerichtet, der nichts für sie bereit halten würde außer der Erfüllung ihrer Großmutter. Es widerte ihn an. Nichts trieb ihn mehr in seinen Wahnsinn, als Nichtsnutz. Die meisten dieser Adelsmädchen waren genau das: eine hübsche Hülle ohne Sinn und Zweck. Vielleicht würde er Ceres ja doch noch einen Nutzen entlocken können. Und wenn es nur das Talent war, als Spielfigur auf ein Brett geboren zu werden, über jenes sie nicht verfügte. Das Wegwerfmädchen der Valeria. Stand ihm denn der Sinn für diese Spiele und Intrigen? Ein aufrechter Blick, karg und offen, in die Schatten. Seine Augen verengten sich kaum merklich und er löste sich wieder von ausgerechnet jenen Damen, die Karthago, nicht den Sohn der Dracas, erreicht hatten. Fortuna wollte ihn offensichtlich für irgendetwas strafen.
Nagut. Das Wort eines Dracas, erinnerte er sich, das Haupt in Enttäuschung schräg geworden, während er sich seines Schwurbruders mit einem Maul voll Beeren besah. Fast schon amüsant.
"Also gut, Ceres Acillius," entließ er die Worte kühl, fast mehr an sich selbst gewandt, in die fade Luft und führte das rote Mädchen auf die Tanzfläche. Eine Verbeugung, stattlich und galant, ehe sich die Körper der Adelskinder in Bewegung setzten. Fremde Augenpaare legten sich auf jede ihrer Bewegungen. Auf Ceres, weil sie schön war, weil sie einen großen Namen hatte und in einem Fluss aus Erwartungen ertrank. Auf Karthago, weil er nichts mit all diesen Kreaturen hier gemein oder gar zu tun hatte. Wahrscheinlich hatte kaum einer erwartet, dass der älteste Sohn der Dracas überhaupt eine elegante Bewegung zu Parkett bringen würde. Tatsächlich aber hatte Alesztrasa Dracas ihrem Sohn sämtliche Manieren und die Etikette des Hofes gelehrt. Traditionen und Sitten waren durch ihre liebende Hand zumindest auf ihre Söhne übergegangen. Karthago hatte sich lediglich dazu entschlossen, ihnen dann nicht zu folgen, wenn gewisse Personen es von ihm erwarteten. Für Alesztrasa aber? Er wäre für sie gen Himmel geflogen. So hoffte also ein kleiner, trauriger Junge in ihm, dass die silbrige Rappschimmellin, wo immer man ihre Seele verwahrte, freudig auf ihn herabblickte. Denn sie würde wissen, dass jede seiner Bewegungen ihr galt.
Vielleicht fand er die Füchsin deshalb bald schon weniger unerträglich als erwartet, da sie seinen Bewegungen mehr als gerecht wurde. Klar. Strenge Schule.
"Ich hörte stets, ihr seid pummelig und tollpatschig. Wie angenehm, dass die Gerüchte wohl nicht wahr sind. Sagt mir aber, Ceres, stimmen denn die anderen Gerüchte über euch? Treibt euch tatsächlich nichts anderes durch die Welt, als die Suche nach der Erfüllung der Träume eurer Familie?"
Wieder die galante Drehung, wieder die gekonnten Schritte, die Leichtfüßigkeit eines Kriegers. Er ließ sie folgen und wie artig er sie dabei empfand. So öde und belanglos. Er wollte heiser auflachen, schluckte die Freude und entließ lediglich einen geächzten Atem aus gerümpften Nüstern. "Wie ansehnlich. Der Drache und die Flamme. Nicht, dass man uns morgen schon vermählt." Oh. Dracerion würde. Und allein diese Tatsache ließ einen zornigen Beigeschmack dem Gedanken folgen.
"Keine Angst, Fräulein Acillius. Diese Furcht will ich euch sogleich nehmen." Wieder das süffisante Grinsen. Und sein Gesicht war zu ansehnlich für die Fratze, die seinem Argwohn eigentlich stehen sollte. "Denn wisst ihr, ich möchte es meinem alten Herrn nicht ganz so einfach machen. Im Gegenteil finde ich, dass es Zeit für neue Ansichten und Wege ist. Warum haltet ihr so sehr an den Werten einer verblassenden Generation fest? Vielleicht ist es das, was euch zurückhält, Mädchen." Als spreche er eher zu sich, blickte er die schöne Ceres zwar an, wohl aber mehr durch sie hindurch. Hinein in ein Gesicht aus schwarzer Nacht und Augen aus silbernem Mond. Sein Gesicht fiel der Frustration zum Opfer. Oh, es war in der Tat alles so sehr frustrierend.
Nun gut. Er wollte sich nicht nachsagen lassen, dass er seinen Aufgaben nicht gewissenhaft nach kam. Außerdem lag da beinahe so etwas wie Mitleid in seiner Magengrube, wenn er sich das Fuchsmädchen so ansah. Diese Verzweiflung. Sie triefte förmlich danach. Hier und da hatte er einige der Soldaten über die Mädchen des Hofes tuscheln hören. Ceres Acillius. Das Ebenbild der Schreckschraube des Hauses, zu schön für ihr leichtes Hirn und den nichtssagenden Blick auf einen verzweifelten Pfad gerichtet, der nichts für sie bereit halten würde außer der Erfüllung ihrer Großmutter. Es widerte ihn an. Nichts trieb ihn mehr in seinen Wahnsinn, als Nichtsnutz. Die meisten dieser Adelsmädchen waren genau das: eine hübsche Hülle ohne Sinn und Zweck. Vielleicht würde er Ceres ja doch noch einen Nutzen entlocken können. Und wenn es nur das Talent war, als Spielfigur auf ein Brett geboren zu werden, über jenes sie nicht verfügte. Das Wegwerfmädchen der Valeria. Stand ihm denn der Sinn für diese Spiele und Intrigen? Ein aufrechter Blick, karg und offen, in die Schatten. Seine Augen verengten sich kaum merklich und er löste sich wieder von ausgerechnet jenen Damen, die Karthago, nicht den Sohn der Dracas, erreicht hatten. Fortuna wollte ihn offensichtlich für irgendetwas strafen.
Nagut. Das Wort eines Dracas, erinnerte er sich, das Haupt in Enttäuschung schräg geworden, während er sich seines Schwurbruders mit einem Maul voll Beeren besah. Fast schon amüsant.
"Also gut, Ceres Acillius," entließ er die Worte kühl, fast mehr an sich selbst gewandt, in die fade Luft und führte das rote Mädchen auf die Tanzfläche. Eine Verbeugung, stattlich und galant, ehe sich die Körper der Adelskinder in Bewegung setzten. Fremde Augenpaare legten sich auf jede ihrer Bewegungen. Auf Ceres, weil sie schön war, weil sie einen großen Namen hatte und in einem Fluss aus Erwartungen ertrank. Auf Karthago, weil er nichts mit all diesen Kreaturen hier gemein oder gar zu tun hatte. Wahrscheinlich hatte kaum einer erwartet, dass der älteste Sohn der Dracas überhaupt eine elegante Bewegung zu Parkett bringen würde. Tatsächlich aber hatte Alesztrasa Dracas ihrem Sohn sämtliche Manieren und die Etikette des Hofes gelehrt. Traditionen und Sitten waren durch ihre liebende Hand zumindest auf ihre Söhne übergegangen. Karthago hatte sich lediglich dazu entschlossen, ihnen dann nicht zu folgen, wenn gewisse Personen es von ihm erwarteten. Für Alesztrasa aber? Er wäre für sie gen Himmel geflogen. So hoffte also ein kleiner, trauriger Junge in ihm, dass die silbrige Rappschimmellin, wo immer man ihre Seele verwahrte, freudig auf ihn herabblickte. Denn sie würde wissen, dass jede seiner Bewegungen ihr galt.
Vielleicht fand er die Füchsin deshalb bald schon weniger unerträglich als erwartet, da sie seinen Bewegungen mehr als gerecht wurde. Klar. Strenge Schule.
"Ich hörte stets, ihr seid pummelig und tollpatschig. Wie angenehm, dass die Gerüchte wohl nicht wahr sind. Sagt mir aber, Ceres, stimmen denn die anderen Gerüchte über euch? Treibt euch tatsächlich nichts anderes durch die Welt, als die Suche nach der Erfüllung der Träume eurer Familie?"
Wieder die galante Drehung, wieder die gekonnten Schritte, die Leichtfüßigkeit eines Kriegers. Er ließ sie folgen und wie artig er sie dabei empfand. So öde und belanglos. Er wollte heiser auflachen, schluckte die Freude und entließ lediglich einen geächzten Atem aus gerümpften Nüstern. "Wie ansehnlich. Der Drache und die Flamme. Nicht, dass man uns morgen schon vermählt." Oh. Dracerion würde. Und allein diese Tatsache ließ einen zornigen Beigeschmack dem Gedanken folgen.
"Keine Angst, Fräulein Acillius. Diese Furcht will ich euch sogleich nehmen." Wieder das süffisante Grinsen. Und sein Gesicht war zu ansehnlich für die Fratze, die seinem Argwohn eigentlich stehen sollte. "Denn wisst ihr, ich möchte es meinem alten Herrn nicht ganz so einfach machen. Im Gegenteil finde ich, dass es Zeit für neue Ansichten und Wege ist. Warum haltet ihr so sehr an den Werten einer verblassenden Generation fest? Vielleicht ist es das, was euch zurückhält, Mädchen." Als spreche er eher zu sich, blickte er die schöne Ceres zwar an, wohl aber mehr durch sie hindurch. Hinein in ein Gesicht aus schwarzer Nacht und Augen aus silbernem Mond. Sein Gesicht fiel der Frustration zum Opfer. Oh, es war in der Tat alles so sehr frustrierend.