06-05-2024, 12:51 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-05-2024, 09:17 PM von Natsch.)
"Bemüht?", hinterfragte er die lose Anmerkung der Herrin in den Schatten. "Erfreulich, wenn ich so mühevoll auf euch wirke." Karthags Stimme verlor sich in einem melodischen Klang dunklen Baritons. Er war kein Narr. Forsch und kühl und die Grenzen oft überschreitend. Das bedeutete jedoch nicht, dass er sich dieser Grenzen nicht bestens bewusst war. So, wie ihm auch bestens klar war, dass Gaia ihre Augen auf alles gerichtet hielt. Auch auf den Goldjungen der Miles, ganz gleich wie groß die Bemühungen des Rappen auch sein würden. Warum aber nicht ein eigenes, neues Spiel eröffnen? Denn zu gerne hüllte er die Welt in sein Feuer und wie passend war da doch das entzückende Fellkleid, in jenem die beiden Acillius Damen um die Wette strahlten. Wenngleich ihm die alte Furie fast schon mild geworden schien.
Wahscheinlich hatte sie selbst zu lange in ihrer Abstinenz gelebt und setzte nun alles daran, die eigenen Gelüste durch ihren weitergegebenen Genpool auszuleben.
Apropos.
Sein Blick huschte zu Ceres, die wie ein betroffener Tautropfen seelenlos neben der eisernen Wächterin verharrte. Oder tat sie das? Sein Blick wurde eindringlicher während Gaia sie ihm vorstellte, der sich ihrer Existenz schon längst bewusst war. Er stellte fest, dass dieses Mädchen durchaus nicht leblos verharrte. Sie lauerte. Und er kam nicht umhin feststellen, dass ihm ihre stille Wacht nicht missfiel.
"Ceres." Ein schiefes Grinsen formte sich. "Spiegelbild der Generationen," stellte er fest und neigte das Haupt in ihre Richtung, lehnte sich etwas mehr in ihre Nähe und führte fort. "Welch glohrreiches Geschenk, findet ihr nicht auch?" Er überließ es Ceres, wie sie mit seiner Anspielung verweilen sollte. In dieser Hinsicht missfiel ihm das plumpe Ding fast weniger. Wer wenn nicht er wüsste wie es ist, dem eigenen Blut wie aus dem Gesicht geschnitten zu sein? Mit all den Vorteilen und Gedanken konfrontiert zu sein, die damit einhergingen? Vielleicht eine Verbündete in dieser Hinsicht. Geteiltes Leid ist doppeltes Leid. Er würde schon noch herausfinden, wie sehr das rote Ding litt.
So, Gaia wollte also seinen Alten antreffen? "Ich bin mir sicher, ihr werdet meinen alten Herrn so geistreich und gesellig wie eh und je vorfinden. Allerdings komme ich nicht umhin mich zu fragen, welches Verlangen ihr an ihn tragen würdet? Eifrige Pläne?" Wieder das süffisante, selbstgefällige Grinsen. Wenngleich doch auch ehrliches Interesse in seinen Worten mitschwang. "Verzeiht, werteste. Aber ich habe zu viel über euch gelernt, als dass ich töricht genug bin der Annahme zu gehen, dass diese Veranstaltung alte Gefühle in euch geweckt hat und es euch plötzlich nach stumpfen Austausch sinnt. So plump schätze ich euch nicht ein." Oh, nein. Durchaus nicht. Karthago wusste welche Macht Gaia innehielt. Das machte sie nicht weniger Nerven aufreibend, dafür aber durchaus interessanter.
Er neigte erneut das Haupt, schelmisch und kühl. "Zu schade, dass wir nicht derselben Generation entstammen." Womöglich meinte er es sogar so.
Ein kurzer Blick zu Lea, nicht Aaron. Er hörte die Worte seines Goldjungen und fand noch keinen Grund, ihm die Zunge aus dem Hals zu reißen. Ein Wahn, mit wie viel Freude ihn die Angelegenheit erfüllte. Aaron war immer schon ein angenehmer Gefährte gewesen. Dennoch. Karthago missfiel diese Situation. Nicht, der Situation wegen. Sondern weil ihm das Gefühl der Sorge die Übelkeit in die Kehle trieb. Ungewohnt und hässlich. Er wandt den Blick von Lea ab.
Das hier würde nicht reichen. Weder würde es seinen Nerven gut tun, noch würde es Gaia zu Gefallen reichen, wenn sie dahinter kommen würde, was Aaron da trieb. Nicht falls - wenn. Vielleicht konnte er wenigstens für Schadensbegrenzung sorgen.
"Also dann, werte Ceres." Man hatte ihm schon viel über sie berichtet. Sein Vater hatte einst jedes einzelne heiratsfähige Mädchen aufgelistet und ihm die Für und Wider erläutert. Als sie bei den Acillius Schwestern angekommen waren, hatte sich der Rappe für seine Gedankenlosigkeit erneut eine der Fürsorgebekundungen seines Vaters eingefangen. Eine der Narben, die ihn angeblich stattlicher machten. Er wusste also ganz genau, wie wichtig dem Fuchsmädchen die richtige Aufmerksamkeit war.
"Alle Augen auf uns? Ich werde mich auch benehmen, unserer werten Gaia zu Liebe." Wieder das schiefe, viel zu schöne Grinsen. "Und uns." Den Sonderbaren Kindern von Pflicht und Titel und unermesslichen Ansprüchen.
Ein Exzentriker durchaus. Aber kein Thor. Wollte er die Welt brennen sehen, würde er dennoch die richtigen Verbündeten an seiner Seite brauchen. Vielleicht war es gar nicht verkehrt, es sich bei den Acillius nicht zu verscherzen. Und vielleicht hatte Ceres ja doch mehr zu bieten als ein geliehenes Gesicht und nur ihren Namen. Immerhin stand dort Artemis, der lebende Beweis, dass es tatsächlich möglich war, Karthago umzustimmen. Dort. Neben Nova. Er sah nicht hin. Ebenso wenig wollte er seiner Schwester Aufmerksamkeit schenken. Fast erheiterte es ihn, auf welche Art sie sich hier her begeben hatte. Wäre sie nicht sein eigen Blut und er in einer besseren Laube.
Sich seiner Mission bewusst, lag alle Aufmerksamkeit auf der ungeliebten Acillius Tochter.
Wahscheinlich hatte sie selbst zu lange in ihrer Abstinenz gelebt und setzte nun alles daran, die eigenen Gelüste durch ihren weitergegebenen Genpool auszuleben.
Apropos.
Sein Blick huschte zu Ceres, die wie ein betroffener Tautropfen seelenlos neben der eisernen Wächterin verharrte. Oder tat sie das? Sein Blick wurde eindringlicher während Gaia sie ihm vorstellte, der sich ihrer Existenz schon längst bewusst war. Er stellte fest, dass dieses Mädchen durchaus nicht leblos verharrte. Sie lauerte. Und er kam nicht umhin feststellen, dass ihm ihre stille Wacht nicht missfiel.
"Ceres." Ein schiefes Grinsen formte sich. "Spiegelbild der Generationen," stellte er fest und neigte das Haupt in ihre Richtung, lehnte sich etwas mehr in ihre Nähe und führte fort. "Welch glohrreiches Geschenk, findet ihr nicht auch?" Er überließ es Ceres, wie sie mit seiner Anspielung verweilen sollte. In dieser Hinsicht missfiel ihm das plumpe Ding fast weniger. Wer wenn nicht er wüsste wie es ist, dem eigenen Blut wie aus dem Gesicht geschnitten zu sein? Mit all den Vorteilen und Gedanken konfrontiert zu sein, die damit einhergingen? Vielleicht eine Verbündete in dieser Hinsicht. Geteiltes Leid ist doppeltes Leid. Er würde schon noch herausfinden, wie sehr das rote Ding litt.
So, Gaia wollte also seinen Alten antreffen? "Ich bin mir sicher, ihr werdet meinen alten Herrn so geistreich und gesellig wie eh und je vorfinden. Allerdings komme ich nicht umhin mich zu fragen, welches Verlangen ihr an ihn tragen würdet? Eifrige Pläne?" Wieder das süffisante, selbstgefällige Grinsen. Wenngleich doch auch ehrliches Interesse in seinen Worten mitschwang. "Verzeiht, werteste. Aber ich habe zu viel über euch gelernt, als dass ich töricht genug bin der Annahme zu gehen, dass diese Veranstaltung alte Gefühle in euch geweckt hat und es euch plötzlich nach stumpfen Austausch sinnt. So plump schätze ich euch nicht ein." Oh, nein. Durchaus nicht. Karthago wusste welche Macht Gaia innehielt. Das machte sie nicht weniger Nerven aufreibend, dafür aber durchaus interessanter.
Er neigte erneut das Haupt, schelmisch und kühl. "Zu schade, dass wir nicht derselben Generation entstammen." Womöglich meinte er es sogar so.
Ein kurzer Blick zu Lea, nicht Aaron. Er hörte die Worte seines Goldjungen und fand noch keinen Grund, ihm die Zunge aus dem Hals zu reißen. Ein Wahn, mit wie viel Freude ihn die Angelegenheit erfüllte. Aaron war immer schon ein angenehmer Gefährte gewesen. Dennoch. Karthago missfiel diese Situation. Nicht, der Situation wegen. Sondern weil ihm das Gefühl der Sorge die Übelkeit in die Kehle trieb. Ungewohnt und hässlich. Er wandt den Blick von Lea ab.
Das hier würde nicht reichen. Weder würde es seinen Nerven gut tun, noch würde es Gaia zu Gefallen reichen, wenn sie dahinter kommen würde, was Aaron da trieb. Nicht falls - wenn. Vielleicht konnte er wenigstens für Schadensbegrenzung sorgen.
"Also dann, werte Ceres." Man hatte ihm schon viel über sie berichtet. Sein Vater hatte einst jedes einzelne heiratsfähige Mädchen aufgelistet und ihm die Für und Wider erläutert. Als sie bei den Acillius Schwestern angekommen waren, hatte sich der Rappe für seine Gedankenlosigkeit erneut eine der Fürsorgebekundungen seines Vaters eingefangen. Eine der Narben, die ihn angeblich stattlicher machten. Er wusste also ganz genau, wie wichtig dem Fuchsmädchen die richtige Aufmerksamkeit war.
"Alle Augen auf uns? Ich werde mich auch benehmen, unserer werten Gaia zu Liebe." Wieder das schiefe, viel zu schöne Grinsen. "Und uns." Den Sonderbaren Kindern von Pflicht und Titel und unermesslichen Ansprüchen.
Ein Exzentriker durchaus. Aber kein Thor. Wollte er die Welt brennen sehen, würde er dennoch die richtigen Verbündeten an seiner Seite brauchen. Vielleicht war es gar nicht verkehrt, es sich bei den Acillius nicht zu verscherzen. Und vielleicht hatte Ceres ja doch mehr zu bieten als ein geliehenes Gesicht und nur ihren Namen. Immerhin stand dort Artemis, der lebende Beweis, dass es tatsächlich möglich war, Karthago umzustimmen. Dort. Neben Nova. Er sah nicht hin. Ebenso wenig wollte er seiner Schwester Aufmerksamkeit schenken. Fast erheiterte es ihn, auf welche Art sie sich hier her begeben hatte. Wäre sie nicht sein eigen Blut und er in einer besseren Laube.
Sich seiner Mission bewusst, lag alle Aufmerksamkeit auf der ungeliebten Acillius Tochter.