Leise schnaubend versuchte Sayyirah etwas von ihrer Nervosität los zu werden. Am liebsten würde ihr Körper sich von einem Huf den anderen verlagern, wenn das nicht zu offensichtlich gewesen wäre. Hier, selbst wenn sie sich noch Rand befanden, waren so viele Augenpaare anwesend die sie beobachten konnten. Dabei hatte sie sich eigentlich immer als Anpassungsfähig gehalten, jemand der sich schnell an verschiedene Situationen gewöhnte. Aber das hier? Sie kam sich wie ein ungelenkes Fohlen vor, dass in die Abendgesellschaft der feinen Erwachsenen gestolpert war. Auch wenn sie bei dem ein oder anderen hier schon als Heiler mit Rat und Tat zur Seite gestanden hatte. Sie war keine Fremde mehr, hatte seit Silas sturz Tag und Nacht mit dieser Herde verbracht, aber selbst ihr war von Anfang an bewusst gewesen, dass der Adel doch nie das gleiche war wie der Rest. Ein Umstand, der sich bei diesem Fest nur noch deutlicher zeigte.
Noch immer ganz von Ezraels anhaftendem Duft berauscht, strahlte sie ihn an.“Natürlich! Hat es sonst noch keiner bemerkt?” Das konnte die Rappstute nicht glauben, eher würde es daran liegen, dass sie Ezrael dieses Kompliment versagt hatten. “Wir müssen doch unser Repertoire an Heilpflanzen ständig erweitern und was hilft da besser als ein feines Näschen?” Gespielt hob sie ihre Nüstern in die Luft und tat so, als würde sie eine Spur aufnehmen wollen.“Ach was, ein bisschen Wirbel im Kopf und Gesang schadet doch nicht. Das bringt etwas Stimmung in die Truppe hier”, grinste sie und stupste den großen Hengst neben sich mit der Schulter an. Lächelnd wartete sie seine Expertise ab, welcher Duft ihr wohl gut stehen würde. “Dahingehend lass ich mich ganz von dir leiten. Immerhin brauch ich jemanden, der mir eine Rückmeldung gibt”, dass Ezrael für diese Aufgabe schon jemanden im Kopf gehabt hatte, bemerkt sie leider spät. Zu gerne hätte sie seinen ganzen Satz gehört, aber da sprach er schon weiter und darauf herum reiten wollte sie nun auch nicht. Immerhin sollten sich ihre Gespräche doch nicht immer um Atlas und ihre Schwärmerei für ihn drehen. “Ihr Name sagt mir etwas, auch ich befürchte, ich habe kein Gesicht dazu vor Augen”, aber sie würde die besagte Anwärterin zu gerne kennen lernen. “Heiler können wir immer gebrauchen, denke ich. Ich würde mich freuen, wenn du uns einander vorstellst. Und wie heißt es so schön, deine Freunde sind meine Freunde.”Sie schenkte ihm ein Lächeln.
Selbst die verstrichene Zeit, die sie nun schon von Silas befreit war, ließ die Jahre zuvor nicht aus ihren Gedanken verschwinden. Auch wenn die Erinnerungen seltener wurden und von Atlas’ Anwesenheit fast gänzlich vertrieben wurden, wurde sie manches Mal doch von ihnen heimgesucht. Und doch halfen ihr Ezraels Worte, die dunklen Wolken aus ihren Gedanken zu vertreiben, was ihm ein dankbares Lächeln einbrachte. “Das schaffst du gerade schon mit deiner guten Laune, Ezi. Und das wird er bestimmt. Spätestens nach unserem Tanz bin ich mir sicher, dass er unvergesslich sein wird. Ich hab nämlich noch nie getanzt”, gab sie leise lachend zu. Ihre große Hoffnung bestand darin, dass Ezrael ihr fehlendes Talent ausgleichen konnte.
Ihr Blick folgte seinem, der auf eine Gruppe von stattlichen Pferden gerichtet war, denen man den Adel und das stolze Selbstbewusstsein in jedem Schritt ansah.“Aber dann sehe ich sie als meine Aufgabe an. Da fällt es mir viel leichter, mit ihnen umzugehen und jeglicher Titel ist unwichtig”, zumindest war es für sie so. Bei der Behandlung war jeder gleich und jedem gebührte dasselbe Recht nach Gesundheit und Wohlbefinden. Mit hochgezogener Augenpartie wartete sie auf seine Ausführung bezüglich seines Rettungsversuch, falls sie sich in einer unliebsamen Situation befand. Kurz warf sie den Kopf zurück und lachte mit ihm. ”Du würdest ihn rammen? Und dann? Am Ende dürfen wir ihn dann auch noch verarzten”, kicherte sie vergnügt. Ihr Retter in der Not. “Ach, Ezrael, du bist einfach ein Schatz”, kurz drückte sie ihm einen Schmatzer auf die Ganasche.
Ihr Blick verlor sich für einen Moment in der Ferne, wo der See lag. Sie stimmte dem Leibheiler mit einem stummen Nicken zu. Sie war sich auch sicher, dass in Atlas ein Herz schlummerte, dass er hinter einer Schutzmauer sicher verborgen hielt, wie es ihm seine Erziehung gelehrt hatte. Aber sie wollte sich noch nicht der Hoffnung hingeben, dass sie möglicherweise diejenige war, der dies gelingen mochte. “Dann werden wahrscheinlich eher seine männlichen Hormone mit ihm durchgehen als sein Herz”, schmunzelte sie leise und sah aus dem Augenwinkel zu Ezrael. “Er wird dir bei dem leider sicher nicht zustimmen.” Kein Wunder, dass er der feinen Gesellschaft hier seine Anwesenheit verwehrte.
Sayyirah versuchte ebenso galant einen Knicks ihres Vorderbeins anzudeuten, wenn auch sie alle mühe hatte, nicht zu straucheln. Aber immerhin hatte sie es hier gerade zum ersten Mal in ihrem Leben versucht. “Ich nehme deine Einladung sehr gerne an. Lass uns unser Glück versuchen.” Kurz huschte ihr Blick zu den Tänzen, die gerade stattfanden. “Eher dein Können, als mein undamenhaftes getrippel”, schmunzelte sie ihm zu ehe sich dieses in ein Lachen verwandelte. Auf Ezi war einfach verlass, er würde aus ihr eine Blumenprinzessin machen, nur damit sie Atlas im Gedächtnis bleiben würde.
“Da hast du recht. Es tut uns allen gut, auf andere Gedanken zu kommen und uns unter das Getümmel zu mischen”, und was passte da besser als ein Fest mit Tänzen und Vermittlungsversuchen zu neuen Bündnissen? Zumindest stellte sich die Rappin so die Gedanken der hohen Gesellschaft vor.“Dem würde ich auch nichts entgegensetzen wollen. Aber wie du schon sagst, furchterregenden kann sie einem schon erscheinen.” Als sich ein geradezu künstlich wirkendes Grinsen beim Sandfarbenen zeigte, sah sich Sayyirah um und brauchte einen Moment, um den Grund dafür zu finden. Eben jene Stute, von der gerade die Rede gewesen war, sah für einen Wimpernschlag in ihre Richtung. Viel zu kurz, um auch auf Sayyirahs Lippen ein offenes Lächeln zu entfalten. Dafür war sie gerade einfach zu überwältigt von den neuen Eindrücken und Erfahrungen, die Adelsfeste boten.
Fast schon bereute sie es, das Gespräch auf die Nichte des Leibheilers gerichtet zu haben. Die Lockerheit, die seiner Stimme bis eben beigewohnt hatte, schien wie weggewischt worden zu sein. Aber nun war es zu spät, um sich für ihre Neugier zu entschuldigen. So schenkte sie ihm ein aufmunterndes Lächeln und eine kurze Berührung der stummen Unterstützung an seiner großen Schulter. “Das stimmt, aber sieh dir an, wie erwachsen sie dieses Fest mit Würde trägt. Es mag eine arrangierte Ehe sein, aber Neptun ist scheint mir nicht viel älter zu sein. Vielleicht lernen sie voneinander und blühen gemeinsam auf?” Sie hoffte, Ezrael mit ihren Worten etwas Frieden zu schenken und fragte sich im selben Moment, ob sie nicht auch etwas von sich selbst sprach. Sie und Atlas hatten jeder seine Päckchen zu tragen und aus ihrer Vergangenheit auszubrechen. Vielleicht würde die Zeit ihnen zeigen, dass sie es gemeinsam schaffen konnten?
“Und Familie, ob aus Blut oder selbst gesucht, ist unsere beste Stütze, um jeglichen Lebensweg zu meistern.”
“Aber nur, weil ich so klein und ihr beide so stattlich und groß seid”, gab sie grinsend zurück. “Ihr gebt bestimmt tolle Schutzwälle ab, um sich dahinter zu verstecken.” Das sollte sie sich merken. Aber nein, heute wollte sie nicht wie früher im Schatten verweilen und das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachten. Heute wollte sie sich einmal in das Getümmel aus tanzenden Leibern stürzen. Auch wenn sich das in Wirklichkeit viel gesitteter abspielte, als es in ihrem Kopf klang. Immerhin ging es hier um Paartänze.
Lächelnd schloss die Rappin ihre Augen, als sie die weichen Nüstern Ezraels auf ihrer Stirn spürte. Eine Berührung, die ihr ihre Nervosität etwas zu nehmen schien. “Dann hoffen wir mal, ich bekomm gleich keinen Knoten in die Hufe”, lachte sie ihm zu, als sie ihm näher zu den anderen tanzenden Paaren folgte. Die für einen Moment pausierten, um mögliche Partnerwechsel durchzuführen. “Auf meinen ersten Tanz und die Hoffnung, ohne einen Sturz daraus hevor zu gehen”, grinste sie noch einmal ehe sie sich in Aufstellung begab. Immerhin war ihr Blick immer wieder für wenige Momente bei den Tanzenden gewesen, um sich die ein oder andere Manier abzugucken.
Noch immer ganz von Ezraels anhaftendem Duft berauscht, strahlte sie ihn an.“Natürlich! Hat es sonst noch keiner bemerkt?” Das konnte die Rappstute nicht glauben, eher würde es daran liegen, dass sie Ezrael dieses Kompliment versagt hatten. “Wir müssen doch unser Repertoire an Heilpflanzen ständig erweitern und was hilft da besser als ein feines Näschen?” Gespielt hob sie ihre Nüstern in die Luft und tat so, als würde sie eine Spur aufnehmen wollen.“Ach was, ein bisschen Wirbel im Kopf und Gesang schadet doch nicht. Das bringt etwas Stimmung in die Truppe hier”, grinste sie und stupste den großen Hengst neben sich mit der Schulter an. Lächelnd wartete sie seine Expertise ab, welcher Duft ihr wohl gut stehen würde. “Dahingehend lass ich mich ganz von dir leiten. Immerhin brauch ich jemanden, der mir eine Rückmeldung gibt”, dass Ezrael für diese Aufgabe schon jemanden im Kopf gehabt hatte, bemerkt sie leider spät. Zu gerne hätte sie seinen ganzen Satz gehört, aber da sprach er schon weiter und darauf herum reiten wollte sie nun auch nicht. Immerhin sollten sich ihre Gespräche doch nicht immer um Atlas und ihre Schwärmerei für ihn drehen. “Ihr Name sagt mir etwas, auch ich befürchte, ich habe kein Gesicht dazu vor Augen”, aber sie würde die besagte Anwärterin zu gerne kennen lernen. “Heiler können wir immer gebrauchen, denke ich. Ich würde mich freuen, wenn du uns einander vorstellst. Und wie heißt es so schön, deine Freunde sind meine Freunde.”Sie schenkte ihm ein Lächeln.
Selbst die verstrichene Zeit, die sie nun schon von Silas befreit war, ließ die Jahre zuvor nicht aus ihren Gedanken verschwinden. Auch wenn die Erinnerungen seltener wurden und von Atlas’ Anwesenheit fast gänzlich vertrieben wurden, wurde sie manches Mal doch von ihnen heimgesucht. Und doch halfen ihr Ezraels Worte, die dunklen Wolken aus ihren Gedanken zu vertreiben, was ihm ein dankbares Lächeln einbrachte. “Das schaffst du gerade schon mit deiner guten Laune, Ezi. Und das wird er bestimmt. Spätestens nach unserem Tanz bin ich mir sicher, dass er unvergesslich sein wird. Ich hab nämlich noch nie getanzt”, gab sie leise lachend zu. Ihre große Hoffnung bestand darin, dass Ezrael ihr fehlendes Talent ausgleichen konnte.
Ihr Blick folgte seinem, der auf eine Gruppe von stattlichen Pferden gerichtet war, denen man den Adel und das stolze Selbstbewusstsein in jedem Schritt ansah.“Aber dann sehe ich sie als meine Aufgabe an. Da fällt es mir viel leichter, mit ihnen umzugehen und jeglicher Titel ist unwichtig”, zumindest war es für sie so. Bei der Behandlung war jeder gleich und jedem gebührte dasselbe Recht nach Gesundheit und Wohlbefinden. Mit hochgezogener Augenpartie wartete sie auf seine Ausführung bezüglich seines Rettungsversuch, falls sie sich in einer unliebsamen Situation befand. Kurz warf sie den Kopf zurück und lachte mit ihm. ”Du würdest ihn rammen? Und dann? Am Ende dürfen wir ihn dann auch noch verarzten”, kicherte sie vergnügt. Ihr Retter in der Not. “Ach, Ezrael, du bist einfach ein Schatz”, kurz drückte sie ihm einen Schmatzer auf die Ganasche.
Ihr Blick verlor sich für einen Moment in der Ferne, wo der See lag. Sie stimmte dem Leibheiler mit einem stummen Nicken zu. Sie war sich auch sicher, dass in Atlas ein Herz schlummerte, dass er hinter einer Schutzmauer sicher verborgen hielt, wie es ihm seine Erziehung gelehrt hatte. Aber sie wollte sich noch nicht der Hoffnung hingeben, dass sie möglicherweise diejenige war, der dies gelingen mochte. “Dann werden wahrscheinlich eher seine männlichen Hormone mit ihm durchgehen als sein Herz”, schmunzelte sie leise und sah aus dem Augenwinkel zu Ezrael. “Er wird dir bei dem leider sicher nicht zustimmen.” Kein Wunder, dass er der feinen Gesellschaft hier seine Anwesenheit verwehrte.
Sayyirah versuchte ebenso galant einen Knicks ihres Vorderbeins anzudeuten, wenn auch sie alle mühe hatte, nicht zu straucheln. Aber immerhin hatte sie es hier gerade zum ersten Mal in ihrem Leben versucht. “Ich nehme deine Einladung sehr gerne an. Lass uns unser Glück versuchen.” Kurz huschte ihr Blick zu den Tänzen, die gerade stattfanden. “Eher dein Können, als mein undamenhaftes getrippel”, schmunzelte sie ihm zu ehe sich dieses in ein Lachen verwandelte. Auf Ezi war einfach verlass, er würde aus ihr eine Blumenprinzessin machen, nur damit sie Atlas im Gedächtnis bleiben würde.
“Da hast du recht. Es tut uns allen gut, auf andere Gedanken zu kommen und uns unter das Getümmel zu mischen”, und was passte da besser als ein Fest mit Tänzen und Vermittlungsversuchen zu neuen Bündnissen? Zumindest stellte sich die Rappin so die Gedanken der hohen Gesellschaft vor.“Dem würde ich auch nichts entgegensetzen wollen. Aber wie du schon sagst, furchterregenden kann sie einem schon erscheinen.” Als sich ein geradezu künstlich wirkendes Grinsen beim Sandfarbenen zeigte, sah sich Sayyirah um und brauchte einen Moment, um den Grund dafür zu finden. Eben jene Stute, von der gerade die Rede gewesen war, sah für einen Wimpernschlag in ihre Richtung. Viel zu kurz, um auch auf Sayyirahs Lippen ein offenes Lächeln zu entfalten. Dafür war sie gerade einfach zu überwältigt von den neuen Eindrücken und Erfahrungen, die Adelsfeste boten.
Fast schon bereute sie es, das Gespräch auf die Nichte des Leibheilers gerichtet zu haben. Die Lockerheit, die seiner Stimme bis eben beigewohnt hatte, schien wie weggewischt worden zu sein. Aber nun war es zu spät, um sich für ihre Neugier zu entschuldigen. So schenkte sie ihm ein aufmunterndes Lächeln und eine kurze Berührung der stummen Unterstützung an seiner großen Schulter. “Das stimmt, aber sieh dir an, wie erwachsen sie dieses Fest mit Würde trägt. Es mag eine arrangierte Ehe sein, aber Neptun ist scheint mir nicht viel älter zu sein. Vielleicht lernen sie voneinander und blühen gemeinsam auf?” Sie hoffte, Ezrael mit ihren Worten etwas Frieden zu schenken und fragte sich im selben Moment, ob sie nicht auch etwas von sich selbst sprach. Sie und Atlas hatten jeder seine Päckchen zu tragen und aus ihrer Vergangenheit auszubrechen. Vielleicht würde die Zeit ihnen zeigen, dass sie es gemeinsam schaffen konnten?
“Und Familie, ob aus Blut oder selbst gesucht, ist unsere beste Stütze, um jeglichen Lebensweg zu meistern.”
“Aber nur, weil ich so klein und ihr beide so stattlich und groß seid”, gab sie grinsend zurück. “Ihr gebt bestimmt tolle Schutzwälle ab, um sich dahinter zu verstecken.” Das sollte sie sich merken. Aber nein, heute wollte sie nicht wie früher im Schatten verweilen und das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachten. Heute wollte sie sich einmal in das Getümmel aus tanzenden Leibern stürzen. Auch wenn sich das in Wirklichkeit viel gesitteter abspielte, als es in ihrem Kopf klang. Immerhin ging es hier um Paartänze.
Lächelnd schloss die Rappin ihre Augen, als sie die weichen Nüstern Ezraels auf ihrer Stirn spürte. Eine Berührung, die ihr ihre Nervosität etwas zu nehmen schien. “Dann hoffen wir mal, ich bekomm gleich keinen Knoten in die Hufe”, lachte sie ihm zu, als sie ihm näher zu den anderen tanzenden Paaren folgte. Die für einen Moment pausierten, um mögliche Partnerwechsel durchzuführen. “Auf meinen ersten Tanz und die Hoffnung, ohne einen Sturz daraus hevor zu gehen”, grinste sie noch einmal ehe sie sich in Aufstellung begab. Immerhin war ihr Blick immer wieder für wenige Momente bei den Tanzenden gewesen, um sich die ein oder andere Manier abzugucken.