06-01-2024, 04:54 PM
"Natürlich bin ich unzufrieden.",
Natürlich war er unzufrieden. Er hätte es auch nicht anders angenommen. Grotesk, dass er den goldenen besser als jedes Mitglied seiner eigenen Familie kannte.
Karthago hatte Feuer gesucht und er hatte es gefunden. Aaron enttäuschte ihn wahrlich nie. Diese friedvollen Momente, die bunte Schaar, das Raunen und Rauschen der leeren, jeglichen Sinn beraubter Worte. Er konnte es nicht verstehen.
Verstohlen blickten die verengten Augen aus glühendem Rot zu seinem König. Weshalb ließ Nero dies nur immer noch zu? Hielt er nicht solch große Stücke auf den Rappen, er hätte die gesamte Monarchie in ein Chaos gestürzt, aus dem es kein Zurück gab. Oft schon hatte er Nero seine wahren Gedanken mitgeteilt und oft hatte Nero ihm deutlich gemacht, dass seine rauen Worte und Weltvorstellungen nur bei dem Valerius selbst sicher waren. In den falschen Ohren würden sie womöglich wirklich für den Untergang der ein oder anderen Sippe sorgen. Also hielt Karthago sich zurück - so gut es ging. Seinem König zu Liebe. Als er also den Blickaustausch zwischen Nero und seinem Vater vernahm, verzog er entnervt die Miene, richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den goldenen Miles.
Er lauschte seinen Worten, die genau die passende Lautstärke hatten. Denn was für Karthago galt, galt auch für den jungen Miles: in den falschen Ohren war auch sein Weltbild ein Scheiterhaufen für manche Träume.
Doch er grinste. Oh, er liebte diese Luft zwischen ihn. "Ich muss dir wohl zustimmen," gestand er. Er verstand seinen Bruder. Er selbst hatte aus erster Hand erfahren, dass Penthesilea anders war. Sie gehörte zu der kleinen Auswahl an Damen, die ihn nicht mit ihrer öden Art sogleich vergraulten. Wäre sie nicht zu jung - vielleicht hätte sie auch ihn für sich gewinnen können. Er kam nicht umhin, an ihre letzte Begegnung zurück zu denken. Wollte sie nicht seinen Humor kennen lernen? Seine Augen wurden dunkler. Etwas in ihm hielt ihn davon ab. Er stellte fest, dass er Penthesilea nicht schaden wollte.
"Allerdings müssen einige Revolutionen zunächst im Stillen kreiert werden." Es wäre nicht schlau, sich ihrer jetzt so anzunehmen. "Sollte dein Interesse ehrlich sein," setzte er an, denn er hasste nichts mehr als Heuchelei unter engen Vertrauten, "lege ich dir Geduld ans Herz. Wir feiern ihre Verlobung, nicht ihre Vermählung." Ein hämisches Grinsen untermalte seine Züge. "Vielleicht solltest du sie einfach daran erinnern, wer der wahre Erbe der Miles ist. Strahlt Gold nicht ohnehin heller als Silber?" Ein liebloses Nicken in Neptuns Richtung. Wäre es nicht Aaron, er hätte den Hengst für seine unüberlegten Pläne ins Gesicht gespuckt. Er war ehrlich davon überzeugt, dass in dem Palomino schlichtweg mehr Potential lag als in Neptun Acillius.
Sein Blick wanderte weiter. Die Miles schienen Karthago nicht loslassen zu wollen. Denn wieder war es Aarin, die seine Aufmerksamkeit auf ihn zog. Vielleicht würde er sich ihrer doch irgendwann erbarmen müssen. Er wurde müde.
Und dann sah er sie. Zuerst war es Artemis, die wie ein lauer Windzug den Weg in diesen Zirkus gefunden hatte. Seine Augen folgten ihr. Es fühlte sich nach wie vor merkwürdig an, diese Verbindung, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte. Er konnte es nicht deuten; er mochte die Valkyre.
Dann aber sah er sie. Die Miene wieder starr, blickte er zu Nova Odyssey. Also doch keine Wahnvorstellung in einem Fiebertraum. Denn dort stand sie und Artemis hatte ihr Wort an sie gewandt. Er wusste die Situation nicht zu deuten. Machte sich ein wahntrunkener Gott über ihn lustig? Fortuna war ihm schon immer wie eine humorlose Hure vorgekommen.
Er wusste es nicht zu deuten, wusste nicht, was er aus dem Blick der Silberaugen lesen sollte. War das Ablehnung?
Sein Antlitz hatte jegliche Transparenz verloren. Er entzog sich diesem Bild. Später. Er würde sich dieser Problematik - seiner eigenen Gefühlswelt - später stellen.
Natürlich war er unzufrieden. Er hätte es auch nicht anders angenommen. Grotesk, dass er den goldenen besser als jedes Mitglied seiner eigenen Familie kannte.
Karthago hatte Feuer gesucht und er hatte es gefunden. Aaron enttäuschte ihn wahrlich nie. Diese friedvollen Momente, die bunte Schaar, das Raunen und Rauschen der leeren, jeglichen Sinn beraubter Worte. Er konnte es nicht verstehen.
Verstohlen blickten die verengten Augen aus glühendem Rot zu seinem König. Weshalb ließ Nero dies nur immer noch zu? Hielt er nicht solch große Stücke auf den Rappen, er hätte die gesamte Monarchie in ein Chaos gestürzt, aus dem es kein Zurück gab. Oft schon hatte er Nero seine wahren Gedanken mitgeteilt und oft hatte Nero ihm deutlich gemacht, dass seine rauen Worte und Weltvorstellungen nur bei dem Valerius selbst sicher waren. In den falschen Ohren würden sie womöglich wirklich für den Untergang der ein oder anderen Sippe sorgen. Also hielt Karthago sich zurück - so gut es ging. Seinem König zu Liebe. Als er also den Blickaustausch zwischen Nero und seinem Vater vernahm, verzog er entnervt die Miene, richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den goldenen Miles.
Er lauschte seinen Worten, die genau die passende Lautstärke hatten. Denn was für Karthago galt, galt auch für den jungen Miles: in den falschen Ohren war auch sein Weltbild ein Scheiterhaufen für manche Träume.
Doch er grinste. Oh, er liebte diese Luft zwischen ihn. "Ich muss dir wohl zustimmen," gestand er. Er verstand seinen Bruder. Er selbst hatte aus erster Hand erfahren, dass Penthesilea anders war. Sie gehörte zu der kleinen Auswahl an Damen, die ihn nicht mit ihrer öden Art sogleich vergraulten. Wäre sie nicht zu jung - vielleicht hätte sie auch ihn für sich gewinnen können. Er kam nicht umhin, an ihre letzte Begegnung zurück zu denken. Wollte sie nicht seinen Humor kennen lernen? Seine Augen wurden dunkler. Etwas in ihm hielt ihn davon ab. Er stellte fest, dass er Penthesilea nicht schaden wollte.
"Allerdings müssen einige Revolutionen zunächst im Stillen kreiert werden." Es wäre nicht schlau, sich ihrer jetzt so anzunehmen. "Sollte dein Interesse ehrlich sein," setzte er an, denn er hasste nichts mehr als Heuchelei unter engen Vertrauten, "lege ich dir Geduld ans Herz. Wir feiern ihre Verlobung, nicht ihre Vermählung." Ein hämisches Grinsen untermalte seine Züge. "Vielleicht solltest du sie einfach daran erinnern, wer der wahre Erbe der Miles ist. Strahlt Gold nicht ohnehin heller als Silber?" Ein liebloses Nicken in Neptuns Richtung. Wäre es nicht Aaron, er hätte den Hengst für seine unüberlegten Pläne ins Gesicht gespuckt. Er war ehrlich davon überzeugt, dass in dem Palomino schlichtweg mehr Potential lag als in Neptun Acillius.
Sein Blick wanderte weiter. Die Miles schienen Karthago nicht loslassen zu wollen. Denn wieder war es Aarin, die seine Aufmerksamkeit auf ihn zog. Vielleicht würde er sich ihrer doch irgendwann erbarmen müssen. Er wurde müde.
Und dann sah er sie. Zuerst war es Artemis, die wie ein lauer Windzug den Weg in diesen Zirkus gefunden hatte. Seine Augen folgten ihr. Es fühlte sich nach wie vor merkwürdig an, diese Verbindung, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte. Er konnte es nicht deuten; er mochte die Valkyre.
Dann aber sah er sie. Die Miene wieder starr, blickte er zu Nova Odyssey. Also doch keine Wahnvorstellung in einem Fiebertraum. Denn dort stand sie und Artemis hatte ihr Wort an sie gewandt. Er wusste die Situation nicht zu deuten. Machte sich ein wahntrunkener Gott über ihn lustig? Fortuna war ihm schon immer wie eine humorlose Hure vorgekommen.
Er wusste es nicht zu deuten, wusste nicht, was er aus dem Blick der Silberaugen lesen sollte. War das Ablehnung?
Sein Antlitz hatte jegliche Transparenz verloren. Er entzog sich diesem Bild. Später. Er würde sich dieser Problematik - seiner eigenen Gefühlswelt - später stellen.