05-31-2024, 10:11 PM
Uns? Nyke stutzte. Hatte ihre Aussage tatsächlich wie eine Einladung geklungen? Für einen Augenblick lang war sich die Fuchsrote unschlüssig, was sie ihm erwidern, wie sie mit seinem Angebot umgehen sollte. Am naheliegendsten war, ihrem ursprünglichen Vorhaben nachzugehen und höflich abzulehnen. Doch gerade als sie zu sprechen anheben wollte, folgte ihr Blick in einem merkwürdigem Impuls dem seinem und sie erkannte, welchen Hintergrund seine Anbietung hatte.
Langsam glitt ihr Blick wieder zu ihm zurück und ihre Mundwinkel zuckten, ehe wieder ein neutraler Ausdruck auf ihrem Antlitz Platz nahm. Sie wagte zu bezweifeln, dass ihre Gegenwart den von ihm beabsichtigten Effekt hatte und ihn vor der Schar an heiratswilligen Töchtern und deren übereifrigen Müttern schützen würde. Schließlich war sie selbst ebenso eine Debütantin im heiratsfähigen Alter, demnach Konkurrenz und somit ein Grund, umso energischer um die Aufmerksamkeit des Schimmels zu ringen. Andererseits brachte man ihrer Familie - die ebenso wie die Achilleas, Acillius, Miles oder Aegidius dem alten Adel angehörten - einen gehobenen Grad an Respekt entgegen, was dazu führte, dass man es nicht wagen würde, sie zu unterbrechen.
Es blieb also nur die Frage, ob Nyke in dieser Funktion fungieren wollte. Als Schutzschild.
"Ich weiß, wer Ihr seid.", erwiderte sie mit einem leichten Nicken. "Es ist mir dennoch eine Ehre, persönlich Eure Bekanntschaft zu machen, Desmond. Mein Name ist Nyke Astoria, Tochter von Lucius Astoria." Der wahrscheinlich nur zu gerne dafür Sorge getragen hätte, dieser Begegnung ein zeitiges Ende zu bereiten, wenn er sich ihrer gewahr geworden wäre. Nyke verurteilte ihn dafür nicht, sie verstand die Sorge ihres Vaters und wusste, dass er nur das Beste für sie im Sinn hatte. Wenngleich seine Fürsorge etwas Überhand genommen hatte, seit Syrinx verschwunden war. Und gerade jetzt war er auf der anderen Seite der Lichtung, in ein Gespräch vertieft mit Eris und einem Soldaten mittleren Alters, dessen Namen Nyke nicht kannte.
Vielleicht war dies der Grund, aus welchem die Jüngste der Astoria nunmehr agierte, wie sie es tat. Oder aber es war der Anflug von Mitgefühl, dessen sie sich nicht erwehren konnte. Seine Aufforderung auszuschlagen bedeutete, ihn den hungrigen Damen auszuliefern, deren Klauen und Zähnen er offensichtlich entgehen wollte.
"Nun denn, wenn Ihr nicht vorhabt, auf die Tanzfläche zu treten, dann wäre ich Euch in der Tat dankbar, wenn Ihr mich an den Rand der Lichtung begleiten würdet. Ich fühle mich nicht wohl und würde mich beruhigter fühlen, eine starke Schulter in meiner Nähe zu wissen." Ihre Stimme war gerade laut genug, dass die nahenden Damen sie verstehen konnten, als Nyke mit einer leichten Kopfbewegung und einem höflichen Lächeln auf den Lippen dorthin deutete, wo vereinzelte Gruppen beieinander standen, in Gespräche vertieft. Abgelegen genug, dass das Summen hinter ihrer Stirn aufhören würde, gleichwohl nicht so abgeschieden, dass es zu falschen Schlussfolgerungen führen konnte. Wobei diese wohl oder übel auch so ihren Weg finden würden. Was das anging, machte Nyke sich jedoch keine Gedanken. Weder ihr Vater noch ihre Mutter gaben viel auf Klatsch. Zudem
vertrauten sie ihrer Tochter und Nyke hatte ihnen nie Anlass dazu gegeben, an diesem Vertrauen zu zweifeln. Dennoch würde Lucius sie, wenn er von dieser Begegnung erfuhr, zu einem Gespräch bitten. Und das, daran hegte Nyke keine Zweifel, würde er.
Sie wandte sich um, wartete, dass der Weiße an ihre Seite trat und schritt dann langsam an. Ihr Blick war nach vorn' gerichtet, als sie ihre Stimme abermals erhob. Dieses Mal jedoch so leise, dass nur der Hengst an ihrer Seite sie verstehen konnte.
"Ich hoffe, ihr wisst mein Opfer zu schätzen. Ich lüge nicht gerne."
Ein unsichtbares Lächeln schwang in ihren Worten mit.
Langsam glitt ihr Blick wieder zu ihm zurück und ihre Mundwinkel zuckten, ehe wieder ein neutraler Ausdruck auf ihrem Antlitz Platz nahm. Sie wagte zu bezweifeln, dass ihre Gegenwart den von ihm beabsichtigten Effekt hatte und ihn vor der Schar an heiratswilligen Töchtern und deren übereifrigen Müttern schützen würde. Schließlich war sie selbst ebenso eine Debütantin im heiratsfähigen Alter, demnach Konkurrenz und somit ein Grund, umso energischer um die Aufmerksamkeit des Schimmels zu ringen. Andererseits brachte man ihrer Familie - die ebenso wie die Achilleas, Acillius, Miles oder Aegidius dem alten Adel angehörten - einen gehobenen Grad an Respekt entgegen, was dazu führte, dass man es nicht wagen würde, sie zu unterbrechen.
Es blieb also nur die Frage, ob Nyke in dieser Funktion fungieren wollte. Als Schutzschild.
"Ich weiß, wer Ihr seid.", erwiderte sie mit einem leichten Nicken. "Es ist mir dennoch eine Ehre, persönlich Eure Bekanntschaft zu machen, Desmond. Mein Name ist Nyke Astoria, Tochter von Lucius Astoria." Der wahrscheinlich nur zu gerne dafür Sorge getragen hätte, dieser Begegnung ein zeitiges Ende zu bereiten, wenn er sich ihrer gewahr geworden wäre. Nyke verurteilte ihn dafür nicht, sie verstand die Sorge ihres Vaters und wusste, dass er nur das Beste für sie im Sinn hatte. Wenngleich seine Fürsorge etwas Überhand genommen hatte, seit Syrinx verschwunden war. Und gerade jetzt war er auf der anderen Seite der Lichtung, in ein Gespräch vertieft mit Eris und einem Soldaten mittleren Alters, dessen Namen Nyke nicht kannte.
Vielleicht war dies der Grund, aus welchem die Jüngste der Astoria nunmehr agierte, wie sie es tat. Oder aber es war der Anflug von Mitgefühl, dessen sie sich nicht erwehren konnte. Seine Aufforderung auszuschlagen bedeutete, ihn den hungrigen Damen auszuliefern, deren Klauen und Zähnen er offensichtlich entgehen wollte.
"Nun denn, wenn Ihr nicht vorhabt, auf die Tanzfläche zu treten, dann wäre ich Euch in der Tat dankbar, wenn Ihr mich an den Rand der Lichtung begleiten würdet. Ich fühle mich nicht wohl und würde mich beruhigter fühlen, eine starke Schulter in meiner Nähe zu wissen." Ihre Stimme war gerade laut genug, dass die nahenden Damen sie verstehen konnten, als Nyke mit einer leichten Kopfbewegung und einem höflichen Lächeln auf den Lippen dorthin deutete, wo vereinzelte Gruppen beieinander standen, in Gespräche vertieft. Abgelegen genug, dass das Summen hinter ihrer Stirn aufhören würde, gleichwohl nicht so abgeschieden, dass es zu falschen Schlussfolgerungen führen konnte. Wobei diese wohl oder übel auch so ihren Weg finden würden. Was das anging, machte Nyke sich jedoch keine Gedanken. Weder ihr Vater noch ihre Mutter gaben viel auf Klatsch. Zudem
vertrauten sie ihrer Tochter und Nyke hatte ihnen nie Anlass dazu gegeben, an diesem Vertrauen zu zweifeln. Dennoch würde Lucius sie, wenn er von dieser Begegnung erfuhr, zu einem Gespräch bitten. Und das, daran hegte Nyke keine Zweifel, würde er.
Sie wandte sich um, wartete, dass der Weiße an ihre Seite trat und schritt dann langsam an. Ihr Blick war nach vorn' gerichtet, als sie ihre Stimme abermals erhob. Dieses Mal jedoch so leise, dass nur der Hengst an ihrer Seite sie verstehen konnte.
"Ich hoffe, ihr wisst mein Opfer zu schätzen. Ich lüge nicht gerne."
Ein unsichtbares Lächeln schwang in ihren Worten mit.