"Natürlich wäre es sterbenslangweilig, wenn du dich auf meiner Hochzeit benehmen müsstest."
Interessant, dass ihm ihre Worte ausgerechnet jetzt wieder in den Ohren klangen. Natürlich würde es sterbenslangweilig sein. Es war sterbenslangweilig. Hier und da blinzelten ihm verstohlen Damen entgegen. Jene, die mutig oder verzweifelt genug waren, den Blick in seine Richtung zu werfen. In einer besseren Laune, hätte er ihnen vielleicht stumpf oder griesgrämig oder echauffiert, wütend, dumpf, keifend oder grollend zugelächelt. In diesem Moment aber war ihm schlicht weg nicht danach, auch nur einen Muskel seines Körpers an eine Regung für diese herausgeputzten Blumenwichte zu verschwenden. Sie sahen absurd aus. Was brachten ihnen diese Blütenkadaver im Haar? Selbst Lea wirkte auf ihn absurd. Was sollte das alles? Selbst in ihrem schwungvollen Tanz mit dem noch stumpfsinniger als er selbst dreinschauenden Anchor, konnte er nicht anders als die merkwürdige Dekoration in ihrem hübschen Langhaar als merkwürdig abzutun. Naja. Passte zu dieser Veranstaltung.
"Das hättest du sein können," raunte ihm sein alter Herr in die in den Nacken gekrampften Ohren. "Und das Skelett im Staub in der Steppe von gestern du. Worauf willst du hinaus, Alter?" Eines der Mädchen in seiner Nähe schreckte bei seinen Worten auf und entfernte sich sogleich. Ein paar andere blickten ihn entgegen fasziniert an. Nicht unter anderem auch jene Stute, deren Blick sich so stur wie eh und je auf ihm hielt. Seine Augen aber wanderten sogleich rüber zum Palomino, der sich neben Aarin Miles befand und endlich erbarmte sich ein Lächeln seiner Lippen.
"Du vergisst deinen Platz. Such dir endlich eine von ihnen aus und lass mich in Ruhe in mein Grab ziehen. Bedeutet dir unsere Familie denn gar nichts." Dracarion war wütend. Oh, er brannte förmlich und lediglich Nero war es zu verdanken, dass er seinen Sohn nicht vor Ort und Stelle auf seine Art und Weise rügte. Ob es Karthago bereits gleich geworden oder er noch wahnsinniger als der alte Dracas selbst war, er grummelte seine Worte losgelöst in die leere Luft.
"Vater, du beleidigst mich. Vielleicht habe ich schon längst jemanden im Visier? Schließlich ist unsere Familie, seltsamerweise, alles, was mich hier noch hält." Sein Blick hatte tatsächlich nach ihr gesucht. Auch jetzt, während er sein einziges Lächeln an Penthesilea selbst verschenkte und ihr seine Anerkennung auf diese Art und Weise zollte, wanderten die roten Augen doch weiter. Er fand sie dennoch nicht. Ob die dunkle Gestalt in der Nacht am Ufer wohl doch nur bloße Einbildung gewesen war? So oder so. Wäre sie nur ein Geschöpf der Mystik oder aber ihre Fähigkeiten doch so gekonnt, dass sie seinem Blick bisher entkommen war: es faszinierte ihn.
"Ihr entschuldigt mich." Tat er nicht. Er würde sich dem Zorn Dracerions später widmen müssen. Sollten sein nutzloser Bruder und seine Schwester, das ebenso nutzlose Weib, ihm doch die Ehre erweisen.
Als Aaron sich von seiner Schwester löste, hatte Karthago wohl beschlossen, dass er die Nähe seines jungen Bruders suchte. Nicht im Blute, im Geist aber war ihm der goldene Jüngling näher als die meisten von ihnen. Er war sich ziemlich sicher, würde er die Welt brennen sehen, wäre es der Miles, der ihm zur Seite stand.
So hatte er sich also viel zu selbstverständlich durch die Menge begeben und sich mit starrer Miene zu dem hellen gesellt. "Verzeiht, oh junger Herr, mir dürstet es nach geistreicher Gesellschaft. Es zerreißt mir das Herz so sehr," scherzte er mit kaltem Grinsen und rempelte den anderen brüderlich an die Schulter. "Unzufrieden mit der Auswahl, Aaron?" Oh, er hatte seinen Blick genau gesehen. Vielleicht hatte ihn der Impuls deshalb überhaupt ereilt. Tatsächlich brannte es in dem Rappen zu erfahren, was genau den Blick seines Schwurbruders so grollend in die Richtung des ach-so-verschissen-schönen-Paares richten ließ.
Interessant, dass ihm ihre Worte ausgerechnet jetzt wieder in den Ohren klangen. Natürlich würde es sterbenslangweilig sein. Es war sterbenslangweilig. Hier und da blinzelten ihm verstohlen Damen entgegen. Jene, die mutig oder verzweifelt genug waren, den Blick in seine Richtung zu werfen. In einer besseren Laune, hätte er ihnen vielleicht stumpf oder griesgrämig oder echauffiert, wütend, dumpf, keifend oder grollend zugelächelt. In diesem Moment aber war ihm schlicht weg nicht danach, auch nur einen Muskel seines Körpers an eine Regung für diese herausgeputzten Blumenwichte zu verschwenden. Sie sahen absurd aus. Was brachten ihnen diese Blütenkadaver im Haar? Selbst Lea wirkte auf ihn absurd. Was sollte das alles? Selbst in ihrem schwungvollen Tanz mit dem noch stumpfsinniger als er selbst dreinschauenden Anchor, konnte er nicht anders als die merkwürdige Dekoration in ihrem hübschen Langhaar als merkwürdig abzutun. Naja. Passte zu dieser Veranstaltung.
"Das hättest du sein können," raunte ihm sein alter Herr in die in den Nacken gekrampften Ohren. "Und das Skelett im Staub in der Steppe von gestern du. Worauf willst du hinaus, Alter?" Eines der Mädchen in seiner Nähe schreckte bei seinen Worten auf und entfernte sich sogleich. Ein paar andere blickten ihn entgegen fasziniert an. Nicht unter anderem auch jene Stute, deren Blick sich so stur wie eh und je auf ihm hielt. Seine Augen aber wanderten sogleich rüber zum Palomino, der sich neben Aarin Miles befand und endlich erbarmte sich ein Lächeln seiner Lippen.
"Du vergisst deinen Platz. Such dir endlich eine von ihnen aus und lass mich in Ruhe in mein Grab ziehen. Bedeutet dir unsere Familie denn gar nichts." Dracarion war wütend. Oh, er brannte förmlich und lediglich Nero war es zu verdanken, dass er seinen Sohn nicht vor Ort und Stelle auf seine Art und Weise rügte. Ob es Karthago bereits gleich geworden oder er noch wahnsinniger als der alte Dracas selbst war, er grummelte seine Worte losgelöst in die leere Luft.
"Vater, du beleidigst mich. Vielleicht habe ich schon längst jemanden im Visier? Schließlich ist unsere Familie, seltsamerweise, alles, was mich hier noch hält." Sein Blick hatte tatsächlich nach ihr gesucht. Auch jetzt, während er sein einziges Lächeln an Penthesilea selbst verschenkte und ihr seine Anerkennung auf diese Art und Weise zollte, wanderten die roten Augen doch weiter. Er fand sie dennoch nicht. Ob die dunkle Gestalt in der Nacht am Ufer wohl doch nur bloße Einbildung gewesen war? So oder so. Wäre sie nur ein Geschöpf der Mystik oder aber ihre Fähigkeiten doch so gekonnt, dass sie seinem Blick bisher entkommen war: es faszinierte ihn.
"Ihr entschuldigt mich." Tat er nicht. Er würde sich dem Zorn Dracerions später widmen müssen. Sollten sein nutzloser Bruder und seine Schwester, das ebenso nutzlose Weib, ihm doch die Ehre erweisen.
Als Aaron sich von seiner Schwester löste, hatte Karthago wohl beschlossen, dass er die Nähe seines jungen Bruders suchte. Nicht im Blute, im Geist aber war ihm der goldene Jüngling näher als die meisten von ihnen. Er war sich ziemlich sicher, würde er die Welt brennen sehen, wäre es der Miles, der ihm zur Seite stand.
So hatte er sich also viel zu selbstverständlich durch die Menge begeben und sich mit starrer Miene zu dem hellen gesellt. "Verzeiht, oh junger Herr, mir dürstet es nach geistreicher Gesellschaft. Es zerreißt mir das Herz so sehr," scherzte er mit kaltem Grinsen und rempelte den anderen brüderlich an die Schulter. "Unzufrieden mit der Auswahl, Aaron?" Oh, er hatte seinen Blick genau gesehen. Vielleicht hatte ihn der Impuls deshalb überhaupt ereilt. Tatsächlich brannte es in dem Rappen zu erfahren, was genau den Blick seines Schwurbruders so grollend in die Richtung des ach-so-verschissen-schönen-Paares richten ließ.