05-30-2024, 05:22 PM
Für gewöhnlich vermied ihr Vater es, mit seiner Familie über seine Arbeit zu sprechen. Nicht weil es sie nichts anging, sondern weil er sie vor der harten Realität, die bisweilen unschön und brutal sein konnte, abzuschirmen versuchte. Allerdings war dieses Unterfangen seit jeher nur geringfügig von Erfolg gekrönt und gerade in den letzten Monaten war es unmöglich geworden, das Trugbild einer heilen Welt aufrecht zu erhalten. Selbst zuvor hatte die Wahrheit stets wie fahles Licht zwischen seinen schützenden Fingern hindurch geschimmert. Nyke war nicht so naiv. Sie hatte die Sorgenfalten in seinem Gesicht schon erkannt, noch ehe sie jene tiefe Furchen gegraben hatten, die mittlerweile sein Antlitz zeichneten. Hatte ihn jedoch - um seinen Seelenfrieden willen - in dem Glauben gelassen, dass sie es nicht tat.
Auch was die anderen Mitglieder der Leibgarde anging, so erzählte Lucius nicht mehr als das, was ohnehin Allgemein bekannt war. Über Desmond allerdings hatte er, soweit sich Nyke zurückerinnern konnte, überhaupt kein Wort mehr verloren, seit... seit sie ihn beinahe hingerichtet hatten.
Hm.
Auf seine Erwiderung hin hob sie den Kopf und kam dabei nicht umhin, die Zwanglosigkeit, mit welcher er ihre Unachtsamkeit abtat, mit einem Anflug von Anerkennung aufzunehmen. Sie wusste, mit Ausnahme der Dinge, die in aller Munde waren, zwar nicht viel über den Aegidius. Und das, was hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde, betrachtete Nyke stets mit einem gewissen Argwohn, doch in einem Bezug schien der Klatsch richtig zu liegen. Desmond war nonchalant par excellence.
Es war kein Wunder, dass er die Herzen vieler junger Damen schneller schlagen ließ. Und dass deren Eltern sich angesichts dieser Schwärmerei wohl die Haare gerauft hätten, wären sein Titel und sein Name nicht Grund genug, über sein legeres Auftreten hinwegzublicken.
Ein sachtes Lächeln kräuselte ihre Lippen angesichts dieses Gedankens. Ihrem eigenen Vater würde es wohl nicht anders ergehen, würde er sie hier mit ihm stehen sehen. Wobei Lucius sich nicht durch Titel und Namen beeindrucken ließ. Dafür war seine eigene Familie zu tief verwurzelt in der Geschichte Valerias.
Somit war es wohl ein Glück, dass Lucius mit Eris beschäftigt war. Und dass Nyke nicht vorhatte, dieses Gespräch weiter auszudehnen.
"Ich danke für Euer Verständn..."
Gerade war sie im Begriff, eine Verbeugung anzudeuten, da zuckten ihre Ohren angesichts seiner Bemerkung und Nyke unterbrach ihre Worte, wie auch ihre Bewegung. Wieder hob sie den Kopf und als ihr Blick den seinen kreuzte, glättete sich der nunmehr doch überraschte Ausdruck auf ihrem Gesicht und schaffte Platz für ein Lächeln, das 'ertappt' und gleichwohl einen Hauch von Amüsement verkündete.
"Eigentlich war genau das meine Absicht." gestand sie, dabei dem Impuls widerstehend, den Blick dorthin gleiten zu lassen, wo der Schatten der Bäume verheißungsvoll den Rand der Lichtung zeichnete.
"Es ist etwas... beengt hier."
Auch was die anderen Mitglieder der Leibgarde anging, so erzählte Lucius nicht mehr als das, was ohnehin Allgemein bekannt war. Über Desmond allerdings hatte er, soweit sich Nyke zurückerinnern konnte, überhaupt kein Wort mehr verloren, seit... seit sie ihn beinahe hingerichtet hatten.
Hm.
Auf seine Erwiderung hin hob sie den Kopf und kam dabei nicht umhin, die Zwanglosigkeit, mit welcher er ihre Unachtsamkeit abtat, mit einem Anflug von Anerkennung aufzunehmen. Sie wusste, mit Ausnahme der Dinge, die in aller Munde waren, zwar nicht viel über den Aegidius. Und das, was hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde, betrachtete Nyke stets mit einem gewissen Argwohn, doch in einem Bezug schien der Klatsch richtig zu liegen. Desmond war nonchalant par excellence.
Es war kein Wunder, dass er die Herzen vieler junger Damen schneller schlagen ließ. Und dass deren Eltern sich angesichts dieser Schwärmerei wohl die Haare gerauft hätten, wären sein Titel und sein Name nicht Grund genug, über sein legeres Auftreten hinwegzublicken.
Ein sachtes Lächeln kräuselte ihre Lippen angesichts dieses Gedankens. Ihrem eigenen Vater würde es wohl nicht anders ergehen, würde er sie hier mit ihm stehen sehen. Wobei Lucius sich nicht durch Titel und Namen beeindrucken ließ. Dafür war seine eigene Familie zu tief verwurzelt in der Geschichte Valerias.
Somit war es wohl ein Glück, dass Lucius mit Eris beschäftigt war. Und dass Nyke nicht vorhatte, dieses Gespräch weiter auszudehnen.
"Ich danke für Euer Verständn..."
Gerade war sie im Begriff, eine Verbeugung anzudeuten, da zuckten ihre Ohren angesichts seiner Bemerkung und Nyke unterbrach ihre Worte, wie auch ihre Bewegung. Wieder hob sie den Kopf und als ihr Blick den seinen kreuzte, glättete sich der nunmehr doch überraschte Ausdruck auf ihrem Gesicht und schaffte Platz für ein Lächeln, das 'ertappt' und gleichwohl einen Hauch von Amüsement verkündete.
"Eigentlich war genau das meine Absicht." gestand sie, dabei dem Impuls widerstehend, den Blick dorthin gleiten zu lassen, wo der Schatten der Bäume verheißungsvoll den Rand der Lichtung zeichnete.
"Es ist etwas... beengt hier."