05-30-2024, 12:47 PM
Er sagte nichts mehr auf ihre Worte und es bedurfte auch keiner Antwort. Das was sie gesagt hatte, war die Wahrheit gewesen. Die kalte, klare Wahrheit über das Verfahren eines gebrochenen Herzens. Darüber musste man nicht lamentieren, darüber musste sich nicht künstlich ausgelassen werden, denn es benötigte einfach Zeit. So viel Zeit wie es wollte. Und wenn die Damen dieser Gesellschaft etwas mehr Anstand hatten, so würden sie sich dem Lohfarbenen auch nicht aufdrängen sondern warten, bis er sich wieder zu öffnen wagte. Doch das war eine Wunschvorstellung, der keine Taten folgen würden. Keine wünschenswerten.
Beinahe überrascht war das junge Mädchen als sie das deutlich verkannte Taktgefühl des Ausbilders bemerkte. Mühelos folgten sie den Bewegungen des anderen, schienen zu wissen was der nächste Schritt war und welche Drehung an der Reihe war. Hatte sie erwartet, dass er unbeholfen war? Nein, aber für einen Moment schien er seine Kriegsverletzungen zu vergessen und wirkte trotz jener nicht minder Elegant wie sie selbst.
Ein schwaches Grinsen erklomm ihre Lippen, zeigte bloß nicht zu viele Zähne, als sie die Antwort des Soldaten vernahm. "Nun, das klingt nach einem sehr ausgeklügelten Plan!", gestand sie mit einem Seitenblick zum König - Spartacus hatte sich zu ihm gesellt -, der nicht von all den Damen umzingelt wurde, obwohl er ohne Frage der begehrteste aller anwesenden Junggesellen war. Wer - außer sie - wollte nicht an der Seite des Königs leben und einen Status genießen, den sonst niemand innehatte? Selbst der Adel verblasste neben der Familie der Valerius. Und das nicht einmal weil der König dies nach außen trug. "Diesem Tanz werden wohl alle Blicke folgen.", das Grinsen wurde zu einem amüsierten leisen Lachen, während ihre Augen in seinen ruhten.
Seiner Erklärung folgte ein Nicken ihrerseits. "Manchmal habe ich das Gefühl, dass es innerhalb dieser Gesellschaft gefährlicher ist als an den Grenzen.", gestand sie leise und musste dabei an Gaia Acillius und auch an ihre Schwiegermutter denken, deren Blicke sich vermutlich gerade in ihren Rücken brannten, während Neptun den eleganten Bewegungen seiner zukünftigen Gattin folgte, völlig zufrieden mit seinem Leben. "Von daher ist es gut, dass ihr dieses Fest auf Euch nehmt und wacht.", fuhr sie fort, wissend, dass sie gerade erst einen Huf in den tiefen Teich des Adels, der dortigen Intrigen und Machenschaften gesteckt hatte. Nicht einmal bis zu ihren Fesseln stand sie darin und doch hatte sie das Gefühl, als würde bereits dort Gefahr lauern. Vielleicht war es aber auch nur die Furcht vor dem Unbekannten, sie wollte schließlich niemanden böses unterstellen. Sie lächelte wieder, ehe sie auseinander fächerten.
Als sie wieder nah bei dem Lohfarbenen war - so nah wie es sich für sie nun eben schickte - dachte sie kurz über seine Frage nach. Ihre feinsäuberliche Fassade bekam keinen Riss. "Beides.", gestand sie, ihrer lächelnden Mutter ein ebensolch strahlendes Lächeln schenkend. "Es ist das erste Mal seit langem, dass ich meine Mutter wieder so sehe.", so war das Opfer, welches sie erbrachte doch mehr als gerechtfertigt, oder? "Sie hat so viel mit meinem kleinen Bruder zu tun, da schien sich Juno verpflichtet zu fühlen, ihr die Last abzunehmen, sich noch um ihre Tochter kümmern zu müssen.", fuhr sie mit gedämpfter Stimme fort. Penthesilea hatte sich nie als Last empfunden, und wahrscheinlich sah Asariel sie auch nicht als solche an. Sie wollte einfach, dass ihrer Tochter die Aufmerksamkeit zuteil wurde, die sie verdiente. Und die sie ihr aktuell nicht bieten konnte. "Es freut mich, dass sie glücklich ist.", das Lächeln auf ihren Lippen wurde stärker. Sie - Penthesilea - würde es sicher auch werden. Ganz sicher. Mit der Zeit.
Beinahe überrascht war das junge Mädchen als sie das deutlich verkannte Taktgefühl des Ausbilders bemerkte. Mühelos folgten sie den Bewegungen des anderen, schienen zu wissen was der nächste Schritt war und welche Drehung an der Reihe war. Hatte sie erwartet, dass er unbeholfen war? Nein, aber für einen Moment schien er seine Kriegsverletzungen zu vergessen und wirkte trotz jener nicht minder Elegant wie sie selbst.
Ein schwaches Grinsen erklomm ihre Lippen, zeigte bloß nicht zu viele Zähne, als sie die Antwort des Soldaten vernahm. "Nun, das klingt nach einem sehr ausgeklügelten Plan!", gestand sie mit einem Seitenblick zum König - Spartacus hatte sich zu ihm gesellt -, der nicht von all den Damen umzingelt wurde, obwohl er ohne Frage der begehrteste aller anwesenden Junggesellen war. Wer - außer sie - wollte nicht an der Seite des Königs leben und einen Status genießen, den sonst niemand innehatte? Selbst der Adel verblasste neben der Familie der Valerius. Und das nicht einmal weil der König dies nach außen trug. "Diesem Tanz werden wohl alle Blicke folgen.", das Grinsen wurde zu einem amüsierten leisen Lachen, während ihre Augen in seinen ruhten.
Seiner Erklärung folgte ein Nicken ihrerseits. "Manchmal habe ich das Gefühl, dass es innerhalb dieser Gesellschaft gefährlicher ist als an den Grenzen.", gestand sie leise und musste dabei an Gaia Acillius und auch an ihre Schwiegermutter denken, deren Blicke sich vermutlich gerade in ihren Rücken brannten, während Neptun den eleganten Bewegungen seiner zukünftigen Gattin folgte, völlig zufrieden mit seinem Leben. "Von daher ist es gut, dass ihr dieses Fest auf Euch nehmt und wacht.", fuhr sie fort, wissend, dass sie gerade erst einen Huf in den tiefen Teich des Adels, der dortigen Intrigen und Machenschaften gesteckt hatte. Nicht einmal bis zu ihren Fesseln stand sie darin und doch hatte sie das Gefühl, als würde bereits dort Gefahr lauern. Vielleicht war es aber auch nur die Furcht vor dem Unbekannten, sie wollte schließlich niemanden böses unterstellen. Sie lächelte wieder, ehe sie auseinander fächerten.
Als sie wieder nah bei dem Lohfarbenen war - so nah wie es sich für sie nun eben schickte - dachte sie kurz über seine Frage nach. Ihre feinsäuberliche Fassade bekam keinen Riss. "Beides.", gestand sie, ihrer lächelnden Mutter ein ebensolch strahlendes Lächeln schenkend. "Es ist das erste Mal seit langem, dass ich meine Mutter wieder so sehe.", so war das Opfer, welches sie erbrachte doch mehr als gerechtfertigt, oder? "Sie hat so viel mit meinem kleinen Bruder zu tun, da schien sich Juno verpflichtet zu fühlen, ihr die Last abzunehmen, sich noch um ihre Tochter kümmern zu müssen.", fuhr sie mit gedämpfter Stimme fort. Penthesilea hatte sich nie als Last empfunden, und wahrscheinlich sah Asariel sie auch nicht als solche an. Sie wollte einfach, dass ihrer Tochter die Aufmerksamkeit zuteil wurde, die sie verdiente. Und die sie ihr aktuell nicht bieten konnte. "Es freut mich, dass sie glücklich ist.", das Lächeln auf ihren Lippen wurde stärker. Sie - Penthesilea - würde es sicher auch werden. Ganz sicher. Mit der Zeit.