Es war sonderbar, wenn nicht gar besorgniserregend, wie schnell sich die feine Gesellschaft von Schicksalsschlägen erholte. Vielleicht brauchte Anchor auch nur zu lange. Fakt jedoch war, dass ein Großteil der an ihm vorbei eilenden Gestalten beinahe über die eigenen Hufe stolperte und sich dabei die Beine brach. Die Sehnsucht nach einer Nacht voller idiotischer Tänze und nichtssagender Gespräche schien also groß. Anchor hatte Nero dieses Fest nicht direkt versucht auszureden. Eher hatte er das Gesicht verzogen und immer wieder ein sehr klares und einschlagendes "Mhm" von sich gegeben, sobald die Sprache auf den Ball gekommen war. In gewisser Weise fürchtete er fast, dass Nero es seinetwegen freigestellt hatte, zu kommen. Dass der Großteil des Adels sich blicken lassen würde, stand ohnehin nicht zur Debatte. Natürlich würden sie kommen, nur um sich die Mäuler darüber zu zerreißen, wessen Fell an diesem Abend am eindrucksvollsten geglänzt hatte.
Anchor war heute nicht hier, um zu tanzen. Er hielt ein Auge auf die Versammelten, stellte ungefragt sicher, dass die Wachen am Rande der Lichtung ihren Job machten und stellte sich darauf ein, hemmungslos von ihnen enttäuscht zu werden. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, waren die Blicke, die ihm folgten. Sie waren nicht länger bemitleidend. Nein, sie waren schlimmer. Zwei Damen liefen an ihm vorbei, schenkten ihm einen kurzen Seitenblick und steckten dann kichernd die Köpfe zusammen. Als es das erste Mal passierte, verstand er es nicht. Als jedoch eine junge Stute an ihm vorbeilief und dies innerhalb einer Minute dreimal wiederholte, verstand er langsam, in was für eine Situation er sich gebracht hatte. Anscheinend ging man davon aus, dass er vorhatte, jemandem den Hof zu machen. Großartig. Und allem Anschein nach waren viele geistig umnachtet genug, um zu glauben, er würde auch nur eine Sekunde in die Richtung einer Stute blicken, die gut und gerne seine Tochter hätte sein können. Der Drang, im Dickicht zu verschwinden, wurde größer.
Vielleicht sollte er tatsächlich jemanden zum Tanzen auffordern. Jemanden, der den anderen die Lust darauf vertrieb, sich ihm anzunähern. Nero zum Beispiel.
Sein Blick glitt über die Menge und blieb an Penthesilea Achilléas hängen. Es war merkwürdig, sie so zu sehen. Verlobt und herausgeputzt, um zu beeindrucken. Vor wenigen Monaten war sie noch ein Kind gewesen. Es hatte sich immer abgezeichnet, dass sie sich zu einer wahren Schönheit entwickeln würde, aber heute war offensichtlich, dass man dies zur Schau stellen wollte. Anchor war sich sicher, dass diese Entscheidung nicht von der jungen Dame getroffen worden war. Er setzte sich in Bewegung—wich einer Mutter, die allem Anschein nach ihre Tochter (oder sich selbst) vorstellen wollte, gekonnt aus—und trat zu Neptun und Penthesilea. Ein paar höfliche Floskeln und er wäre wieder fort, aber wenigstens gab ihm dieses Getue ein Moment Ruhe von Blicken, die er anders nicht ignorieren konnte. Höflich neigte er sein Haupt.
"Meine Glückwünsche zu Eurer Verlobung."
Anchor war heute nicht hier, um zu tanzen. Er hielt ein Auge auf die Versammelten, stellte ungefragt sicher, dass die Wachen am Rande der Lichtung ihren Job machten und stellte sich darauf ein, hemmungslos von ihnen enttäuscht zu werden. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, waren die Blicke, die ihm folgten. Sie waren nicht länger bemitleidend. Nein, sie waren schlimmer. Zwei Damen liefen an ihm vorbei, schenkten ihm einen kurzen Seitenblick und steckten dann kichernd die Köpfe zusammen. Als es das erste Mal passierte, verstand er es nicht. Als jedoch eine junge Stute an ihm vorbeilief und dies innerhalb einer Minute dreimal wiederholte, verstand er langsam, in was für eine Situation er sich gebracht hatte. Anscheinend ging man davon aus, dass er vorhatte, jemandem den Hof zu machen. Großartig. Und allem Anschein nach waren viele geistig umnachtet genug, um zu glauben, er würde auch nur eine Sekunde in die Richtung einer Stute blicken, die gut und gerne seine Tochter hätte sein können. Der Drang, im Dickicht zu verschwinden, wurde größer.
Vielleicht sollte er tatsächlich jemanden zum Tanzen auffordern. Jemanden, der den anderen die Lust darauf vertrieb, sich ihm anzunähern. Nero zum Beispiel.
Sein Blick glitt über die Menge und blieb an Penthesilea Achilléas hängen. Es war merkwürdig, sie so zu sehen. Verlobt und herausgeputzt, um zu beeindrucken. Vor wenigen Monaten war sie noch ein Kind gewesen. Es hatte sich immer abgezeichnet, dass sie sich zu einer wahren Schönheit entwickeln würde, aber heute war offensichtlich, dass man dies zur Schau stellen wollte. Anchor war sich sicher, dass diese Entscheidung nicht von der jungen Dame getroffen worden war. Er setzte sich in Bewegung—wich einer Mutter, die allem Anschein nach ihre Tochter (oder sich selbst) vorstellen wollte, gekonnt aus—und trat zu Neptun und Penthesilea. Ein paar höfliche Floskeln und er wäre wieder fort, aber wenigstens gab ihm dieses Getue ein Moment Ruhe von Blicken, die er anders nicht ignorieren konnte. Höflich neigte er sein Haupt.
"Meine Glückwünsche zu Eurer Verlobung."