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Die Geschichten die du einst über das Reich Valeria hörtest gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Es wurde bei einem Vulkanausbruch zerstört und nun befindest du dich auf einer unerbittlichen Reise auf der Suche nach einer neuen Heimat. Viele werden diesen Marsch nicht überleben, manche werden sich von dem König abwenden doch wieder andere tragen den unzerstörbaren Keim der Hoffnung in ihren Herzen. Gehörst auch du zu jenen Geschöpfen? Oder schlägt die Dunkelheit bereits Wurzeln in deiner Seele?
Das Pass Into Oblivion ist ein textbasiertes Rollenspiel in welchem du in die Rolle eines Pferdes schlüpfst. Dazu kommt, dass du deinen Charakter mit der Hilfe unseres kreativen Teams selbst gestalten kannst, denn auf Wünsche gehen wir natürlich sehr gerne ein! Schau dafür gerne einmal auf unserem Discord-Server vorbei!
NEUIGKEITEN
Alle aktuellen Neuigkeiten findet ihr hier.

22.12.2023 - Frohe Weihnachten!
01.10.2023 - Der neue Zeitraum [...]
29.09.2023 - Die ersten Quests
29.09.2023 - Die neue Umgebung
26.09.2023 - Zwischen I. Sterbende Welt und [...]
22.09.2023 - Abschluss des Kapitels I. Sterbende Welt
DIE HELFENDEN HÄNDE


ROLLENSPIELINFORMATIONEN
Die Pferde der Valerius-Monarchie haben das Jahr 82. n. Buce. hinter sich gelassen. Neben großen Verlusten, haben sie jedoch auch einen riesigen Gewinn gemacht. Eine neue Heimat. Ein noch namenloses Tal, auf einer wilden Insel mitten auf dem Meer, um dessen Geschichten viele Geheimnisse ranken.

Wir befinden uns in dem Zeitraum vom 25. Tag des Spätfrühlings bis zum 30. Tag des Sommers 83. n. Buce. Die Königin der Valerius ist seit mehreren Wochen verschwunden und es gibt keine Spuren ob ihres Verbleibs.

Die Mitglieder der Monarchie erkunden mittlerweile systematisch das fremde Tal, doch nicht nur um eventuelle Hinweise auf den Verbleib ihrer Königin zu finden. Die Tage sind mild bis warm und nur noch an vereinzelten Tagen regnet es.

Stand: 29.09.2023

Chronik
#1

PROLOG


Erschütterung » FRÜHLING 81. n. Buce
Lange Zeit herrschte Frieden und Ruhe im Land der Valeria, bis eines Tages ein fremder Hengst in das Land kam, lediglich Hass und Unruhe in sich tragend, seinen Frust und Hass über die Welt an anderen auslassend. Sein Name war Xanthos, ein ewiger Einzelgänger mit dem schon ein Mitglied der Monarchie - Gabriel Noctis - zu tun gehabt hatte. Der schwarze Wächter des Königs verlor seine geliebte Gefährtin und seine Nachkommen an den Schimmel, konnte sich jedoch nie rächen, seine Reise verlor sich im Land Valeria, in welchem er sich Nero anschloss.
Xanthos machte mit dem ersten Mord an einen fremden Einzelgänger aufmerksam, der sich im Randgebiet der Valerius aufhielt. Nie sollte jemand seinen Namen erfahren, doch sein Tod brachte alles ins rollen. Der nächste Mord war an Tarestostes Achilléas, dem Heerführer der Valerius, einem erfahrenen und starken Kämpfer. Dann Coby, dem Leibheiler der Familie Valerius. All die Morde geschahen innerhalb weniger Stunden.

Nero mobeliserte sein Heer und schickte Álvaro, Viento, Annaeus und Koraés los um den fremden Hengst mithilfe seiner Witterung aufzuspüren und zu ihm zu bringen. Zur gleichen Zeit jedoch, verschwand seine Schwester Kýra Valerius und Nero schickte Ares, Gabriel und Voltaire los, um sie zu finden. Das rechtliche Heer war damit beschäftigt die anderen Mitglieder der Monarchie zu schützen und jede Sicherheitslücke zu schließen, die sich eventuell auftat.

Xanthos und Kýra trafen aufeinander und der Schimmel verwickelte die Prinzessin in ein Gespräch, doch lange hielt es nicht an, denn die beiden Suchtrupps stießen gesammelt dazu, gerade, als der Mörder sich an der jungen Stute zu schaffen machen wollte. Sie brachten ihn zu Nero Valerius, der sein Urteil fällen sollte.

In der Nacht vor der Hinrichtung schlich sich Apiasante Achilléas zu Xanthos. Sie verbrachten wenige Minuten miteinander, in welchen sie sich jedoch vereinten und Xanthos die Saat seines Hasses in die hübsche Adelige pflanzte. Am nächsten Morgen starb der Mörder mit einem dunklen, wissenden Lächeln auf den Lippen, während er beinahe trotzig dem König, der zugleich sein Henker war, in die Augen blickte.
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#2

I. STERBENDE WELT


I. die verlorene Tochter » TAG 8 DES FRÜHLINGS
Celestial Valerius ist an den Folgen von Spartacus Licinius verstorben und das gesamte Volk ist geladen im Refugium des Königs Abschied von der Prinzessin zu nehmen. Ihr Körper ist unter einem hiesigen Kirschbaum bereitet und einer nach dem anderen verabschiedet sich von der Prinzessin, ehe Nero Valerius eine Ansprache hält. Tuana Aegidius zeigt sich als wahre Freundin des Königshauses und steht dem König bei, während die Stute Echo die des Königs Herz stets erwärmte auf Abstand blieb.

"Celestial wird immer fehlen, wir werden uns immer nur noch Geschichten über sie erzählen können, die sie jedoch so real und lebendig halten werden, bis auch wir uns zu ihr gesellen, zu ihr, zu Tarestostes, zu Coby und dem fremden Einzelgänger, der sein Leben an unseren Grenzen ließ, als der Tod in unseren Reihen wütete. Wir werden sie alle wieder sehen, denn sie sind an Bucephalus Seite, wie alle unsere Ahnen, die nur darauf warten uns ihre Geschichten erzählen können. Celestial wird sie nun hören und sie wird auf uns warten. Sie wird uns beschützen und über uns wachen, in stillen Nächten wird sie zu uns sprechen und uns ein Licht sein, wenn alles doch so Finster wirkt. Denn sie ist und bleibt in unseren Herzen lebendig, allgegenwärtig und unendlich..."

Nach der Trauerfeier entging Apiasante Achilléas zusammen mit ihrem Sohn Kratos Achilléas den forschenden Blicken des Königs, der ohnehin an diesem Tage nicht den Kopf für die Frage, wer der Vater des Jungen ist, hatte. Doch Nero rief sich wieder ins Gedächtnis, dass er der Familie Achilléas einen Besuch abstatten würde.

Während Gavríil und die anderen Mitglieder des Klerus den Leichnam der Prinzessin in den heiligen Hain brachten um ihn dort dem Moor zu übergeben, begab sich die gesamte Herde hinunter in das Tal. Dort unten trennten sich Tuana und der König von dem Rest der Monarchie und begaben sich zum Wald um dort eine Unterredung zu führen, Spartacus der von seinem Vater Annaeus Licinius stehen gelassen wurde, begab sich zusammen mit Echo hinunter auf die Steppe, die Gedanken an das eben erlebte versuchend zu überschatten.

Das Gespräch von Tuana Aegidius und Nero Valerius verschlechterte sich zunehmend und vielleicht gerade im rechtzeitigen Moment trat Kýra Valerius an die Seite ihres Bruders, ihn zu einem Gespräch auffordernd. Tuana verabschiedete sich höflich. Nero konfrontierte seine Schwester mit ihrem zuspät kommen bei der Trauerfeier und Kýra klagte dem König ihr Leid ständig das zu tun was andere von ihr erwarteten.

"Du warst nicht in der Lage deine Schwester zu verabschieden, dir anzuhören, was sie dir noch zu sagen hatte. Ich bin nicht sauer, weil du die Trauerfeier fast verpasst hast, was deiner toten Schwester gegenüber mehr als respektlos ist. Ich bin enttäuscht darüber, dass du nicht in der Lage warst bei ihr zu sein. In Anbetracht dessen ekelt mich dein egoistisches Gerede bezüglich deiner Bedürfnisse einfach nur noch an. Du stelltest dich mit deinen Rebellionen immer über andere und die Bedürfnisse der anderen. Du bist eine Schande für mich. Es reicht mir."

Kýra und Nero trennten sich im Streit und die junge Valerius traf daraufhin auf Kratos Achilléas, wenig später auf Tuana.

Abseits von allem erreichte ein junger Hengst die Grenzen der Monarchie und brach augenblicklich zusammen. Kratos fand den Jungen und rief nach Hilfe. Sogleich kam Anchor Aegidius und kümmerte sich um den Neuankömmling der sich, sobald er wieder das Bewusstsein erlangte mit Rhuen vorstellte. Kýra stieß unterdessen dazu, der Apiasante das Versprechen abnehmen wollte, die Patin von Kratos zu werden. Zuletzt stieß auch Danae dazu, die dem verwaisten Fohlen das gab, was Apiasante ihm verwehren wollte, Nahrung zum Überleben.
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#3

I. STERBENDE WELT


II. in Vergessenheit geraten » TAG 22 DES FRÜHLINGS

Der zehnte Tag nach Celestials Tod ist angebrochen und man sieht eine kleine Gruppe Pferde das Refugium verlassen, auf dem Weg zu den östlichen Grenzen des Landes. Annaeus Licinius, der Heerführer der Valerius, der so stark seiner Trauer um seine geliebte Celestial verfallen war, bekam die Aufgabe von Gavríil, den heiligen Pfad zu beschreiten um zu seiner alten Kraft zurück zu kehren. Der heilige Pfad ist eine Probe, ein Weg zu sich selbst, ein Weg des Verzichts. Er muss das Land, seinen Namen, seine Familie zurück lassen. Annaeus übergab Nero Valerius die Verantwortung für seinen Sohn, Spartacus Licinius,  der fortan unter den strengen Augen des Königs, seinem Onkel, aufwachsen würde. Viele begegnen dieser Veränderung mit Sorge, nicht zuletzt auch Annaeus' Bruder - Ares Licinius. Doch auch er konnte seinen Bruder nicht davon abhalten, diesen Schritt zu gehen. 
Das Volk ist besorgt, wieder ein Heerführer der verschwand. Der erste durch Tod, der zweite durch Trauer. So ist es nun an dem König, die Position des Heerführers zu bekleiden. Das erste Mal seit es das Geschlecht der Valerius gab. Doch solange der schwarze König die Hoffnung in sich trägt, dass Annaeus zurückkehrt, würde er die Position nicht wieder neu vergeben. 
Seit der Trauerfeier und der Auseinandersetzung von dem König und seiner anderen Schwester, Kýra Valerius, wurde der jungen Braunen der Zutritt zum Refugium verwehrt. Nero ertrug die Ignoranz seiner Schwester nicht und sagte sie solle sich ihre Freiheit nehmen die sie ja stets gefordert hatte. Viele Stuten des Adels schneiden die junge Prinzessin, während manche Stuten des Volkes ihr bewundernde Blicke zuwerfen, sich letztlich mit ihr verbunden fühlen, da das Blut der Valerius-Generation zur Hälfte dem Volke entsprang.
- - -

14 Tage stehen nun zwischen der Beerdigung und dem heutigen Tag und vor vier Tagen ist Annaeus Licinius abgereist. Nun entschloss sich auch Centurion Licinius das Land Valeria zu verlassen um nach seiner geliebten Briseis zu suchen. Der König hatte das Gefühl, dass es das letzte Mal sein würde, dass er den großen Schimmel sehen würde. Doch bald schon würde sich Nero Gedanken um die zukünftigen Werdegänge der vier Fohlen machen müssen, die dieses Jahr auf die Welt gekommen waren. Bevor er das konnte, würde noch ein Gespräch mit Apiasante Achilléas auf ihn zu kommen, außerdem das Verfahren von Ezrael Achilléas, dem Leibheiler der Valerius. Das Findelkind Rhuen wurde von Danae und ihrem Fohlen aufgenommen, die sich von nun an um ihn kümmern wird, während Caecilia von Ibiza nun Teil des valerischen Volkes ist.
Und doch kommen noch größere, dunklere Gewitterwolken auf den König und seine Untergebenen zu. Das leise vibrieren der Erde kündigt etwas an, etwas Großes. Hat die nahende Gewitterfront etwas damit zu tun, die vom Gebirge aus zu sehen ist? Und wer ist der Einzelgänger, der von Álvaro und seinen Soldaten verfolgt wird?
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#4

I. STERBENDE WELT


II. ZWISCHENSPIEL » FRÜHLINGSWINDE » TAG 23 - 60 DES FRÜHLINGS

Die Tage schwimmen nur so dahin und Fragen ragen auf, zittern durch die Köpfe der Valeria. Wo war Aurelian Valerius gewesen? Was ist aus der einst mächtigen und erhabenen Gestalt geworden? Wieso kommt er ausgerechnet jetzt wieder nach Hause und wieso verschwand seine Tochter wieder? Wer ist ihre Mutter? Erfuhr der Altkönig von Celestials Tod? Doch wie?
Nero entschloss sich seinen Vater erst einmal im hinteren Bereich des heiligen Hains unterzubringen, da der Aufstieg für den verwahrlosten Hengst zu anstrengend gewesen wäre. Außerdem blieb bisher die Erkundung des Gebirges aus und der Zustand des Refugiums ist ungewiss.
Doch die Ruhe nach jenem Sturm erfüllt das Volk mit Sorge. War das erst der Anfang? Nach wie vor ist der See der aktuelle Sammelplatz der Herde.
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#5

I. STERBENDE WELT


III. der stumme Schrei » TAG 8 DES SOMMERS

Sie wurden getrieben und getrieben - durch einen verschlungenen Pfad der den Soldaten bis dato verborgen geblieben war und ihre Schreie gaben ein Echo von sich, das kaum einer nachvollziehen konnte. Sie wussten nicht wohin sie gingen, doch die Bisse der Unbekannten trieben sie weiter. Die Stuten der Monarchie, egal welchen Ranges wurden durch einen Gang auf die andere Seite des Tals geführt wo sie das erste Mal dem Hengst begegneten der ihr aller Schicksal in der Hand hatte. Silas. Doch bevor er sich die Mühe machte sie zu begrüßen, wurden sie an einem Strand entlang geführt, zu einer Art Grotte die keinen Ausweg bot. Blicke musterten sie dabei, manch ein Hengst schien abzuwägen welche Stute lohnenswert zu sein scheint, die frei lebenden Stuten bedachten sie mit Häme.
Dann umfing Dunkelheit ihre Leiber und vorerst waren sie von den Blicken der anderen geschützt. Oder? Echo, Tuana, Bryna, Asariel und Akasha sahen sich neuen Gesichtern gegenüber. Eines davon kam ihnen auf seltsame Weise vertraut vor, schien es Ähnlichkeiten zwischen der schwarzen Stute namens Romana und dem König auf der anderen Seite zu geben. Zwei andere Stuten, Étain und Nefes wandten ihre Blicke rasch wieder ab, während die Arroganz Nurijas ihnen ins Gesicht schlug. 
Fragen formten sich in den Gesichtern der Neuankömmlinge.
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#6

I. STERBENDE WELT


III. die nahende Dunkelheit » TAG 10 DES SOMMERS

Der Frühling zog durch die Lande, brachte die Bäume und Gräser zum blühen, während neues Leben das Land besiedelte. Nicht nur die Pferde Valerias konnten sich über Nachwuchs freuen, auch die Rehe und Vögel präsentierten stolz ihren Nachwuchs. Vereinzelt sah man auch eine Dachsmutter mit ihren Welpen durch den Wald streifen. Doch von den Wölfen fehlt jede Spur. Es ist, als seien sie nach dem schlimmen Erdrutsch verschwunden. Ebenso wie Desmond Aegidius der sich gänzlich von der Monarchie verabschiedet zu haben scheint. Wo der junge Aegidius wohl ist? Mit seinem verschwinden, ist Anchor Aegidius der letzte seiner Familie, beziehungsweise der letzte Namensträger. Denn Desmonds Schwester ehelichte im kleinsten Kreis Ares Licinius was sie nun automatisch zu Tuana Licinius macht. Diese Verbindung und auch die von Nero Valerius und Echo Valerius lassen das Volk nach vorne schauen. 
Im Auftrag des König erkundete Gabriel Noctis zusammen mit Koraés Achilleas, Ares Licinius und Álvaro das Gebirge. Immer häufiger und länger blieben die Soldaten fort, denn die Wege verloren sich immer häufiger in Sackgassen. Das Refugium scheint verloren zu sein, doch die Soldaten bemerkten eine seltsame Hitze in der Nähe dessen. Auch stellten sie alarmierend fest, dass sich fremde Witterungen häuften, auch wenn sie nie herausfanden von wo sie eigentlich kamen, oder wo sie hingingen. Zu sehr verlief sich alles in dem Labyrinth aus Granit. 

- -


Der Blick des Königs lag auf der ruhenden Gestalt Echos. Schon lange hatte sich der Tag der Nacht gebeugt und es sah ganz danach aus als würden die Soldaten auch jene im Gebirge verbringen. Es beunruhigte Nero, dass Gabriel ihm immer wieder von fremden Witterungen berichtete - in Kombination mit dem, was sein Vater ihm alles erzählt hatte verhieß es nichts gutes. Nein, sie mussten sich auf einen Schlag gefasst machen, denn allen Erzählungen nach schien sein Onkel zu der Sorte Hengst zu gehören die keine Rechnung offen ließ. 
Gedankenverloren strichen die Nüstern des Rappen über das weiße Fell, seinen Frieden in ihrem Geruch und ihrer Wärme findend. Dann hörte er Schritte. Ihr Takt war ruhig, gleichmäßig und nur seinen geschulten Ohren war es zu verdanken, dass er bemerkte dass dieser Gleichtakt zu mehr als einem oder zwei Pferden gehörte. Aufmerksam hob er den Kopf, drehte sich leicht in die Richtung aus der die Gestalten kamen und blickte in die - zu hässlichen Grimassen verzogenen  - Gesichter dreier unbekannter Hengste. Nero positionierte sich vor Echo, welche augenblicklich erwachte und sich aufrichtete. Ihr Blick flog in ihren Rücken, denn von dort näherten sich weitere Hengste. "Na wen haben wir denn da..", sprach einer von ihnen. Seine Stimme klang abgenutzt, schrill und unangenehm. Neros Ohren schmiegten sich in seinen Nacken während er die Zähne bleckte. "Was wollt ihr?", konterte der König schwach und rechnete sich aus wie lang er die Gruppe im Schach halten konnte, nur um festzustellen, dass es nicht lang genug wäre. "Sie.", war sie einfache Antwort ehe sich die drei Hengste auf den König stürzten und ein harter Kampf entflammte. 

Es dauerte länger als sich der große Braune eingestanden hatte, doch unlängst hatten seine Kumpanen die weiße Dirne des ach so großen König Nero fortgeschleppt. Das letzte was das Mädchen hatte sehen können war wie ER seinen Huf über den Kopf des am Boden liegenden Königs positioniert hatte. Der Rappe blutete schwer, er glaubte nicht, dass er überleben würden. Ein süffisantes Grinsen zierte die Lippen des Hengstes, ehe er rasche Galoppsprünge vernahm und kaum da er sie gehört hatte einen harten Schlag in die Seite bekam. Überrascht japste die braune Gestalt nach Luft, ehe er einen harten Tritt in die Seite bekam. "Heeeeee!", blaffte er und wirbelte herum, in das Gesicht eines weißen Hengstes blickend. Kurz wägte er ab ob er auch gegen ihn kämpfen sollte, doch da seine Freunde weg waren, rechnete er sich schlechte Chancen gegen den vernarbten Hengst aus - er floh im schwankenden Galopp. Er schloss zu der Gruppe auf, die nun nicht nur das weiße Mädchen dabei hatten, sondern auch noch ein paar mehr. Sie passierten den Priester, diese unheimlich alte Gestalt. Als er noch einmal zurück blickte, war der Alte fort. 

"Nero wach auf, Nero du musst aufwachen!", drängte Desmond die leblos wirkende Gestalt des schwarzen Königs, stupste ihn immer wieder sachte mit seinen Nüstern an, dabei nicht merkend, dass sich das Blut des Königs mehr und mehr auf seinem Körper verteilte. "Nero wa...", Schritte unterbrachen seine Stimme und der junge Schimmel blickte auf, geradewegs in das Gesicht des hohen Priesters. "Desmond..", die Stimme des Klerikers klang erfreut, listig und nachdenklich. "Ist dein Zorn auf Nero so groß gewesen? Hasst du ihn so sehr, dass du ihn versuchst zu töten?", er schüttelte mit dem Kopf, ehe er seine Stimme erneuert erhob. "HILFE! HILFE! HILFE DER KÖNIG WURDE ANGEGRIFFEN!", schrie der Priester in gespielter Verzweiflung und es dauerte nicht lange, bis ein ohnehin schon aufgelöster Achnor zu ihnen kam. "Desmond?", die Stimme seines Cousins brannte in den Ohren des Schimmels. "Führe Desmond ab, er hat versucht den König zu töten.", befahl der hohe Priester kalt und sah noch wie sich Ezrael rasch - für seinen Geschmack zu rasch - zu Nero begab. Gavriíl wandte sich ab um zum See zu traben. 

Das Volk war unruhig. "Meine Schwester ist fort!", schrie Apiasante hysterisch und drückte die zitternde Penthesilea an sich, an deren Seite Spartacus beruhigend auf seine Freundin einredete. Es war ein Glück gewesen, dass das Fohlen nicht auch noch bei Nero und Echo gewesen war. Welch herber Verlust das gewesen wäre... "T...Tuana auch! Und Bryna!", drang es von der anderen Seite und Gavriíl schaute einen jeden aufgeregten Redner an. "Ich weiß es ist schwer, aber beruhigt euch, bitte.", begann der Priester sanft, Aufregung in seine Stimme legend, dann holte er tief Luft. "Wir werden alles in unserer Macht stehende tun um die verlorenen Seelen wieder zu finden. Auch unsere Königin ist fort und Nero...", er machte eine kunstvolle Pause, schluckte augenscheinlich schwer. "Nero... ist schwer verletzt, im Moment kann ich nicht sagen, ob er die Nacht überleben wird.", sprach der Priester besorgt und augenblicklich trat Schweigen ein. Hinter ihm wurde gerade der blutverschmierte Desmond entlang geführt. "Dieser Hengst ist der Drahtzieher von dem was heute Nacht passiert ist. Ich stieß gerade dazu als er dem bewusstlos werdenden König von seinen Beweggründen erzählte.", fuhr der hohe Priester fort, den Blick Desmonds in seinem Rücken spürend, die Fassungslosigkeit des Weißen war beinahe greifbar. Oh, innerlich freute sich Gavriíl sehr.
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#7

I. STERBENDE WELT


III. ZWISCHENSPIEL » SOMMERWENDE » TAG 11 - 17 DES SOMMERS
Wer hätte gedacht, dass das Land Valeria sich einmal so entzweien würde. Wo wir Liebe, Hoffnung und Freundschaft sehen, ist der Schatten der Gier, des Hasses und der Verzweiflung nicht weit. Fehler unserer Väter wiegen dieser Zeit schwer und unausgesprochene Worte hängen schicksalsbehaftet über den Köpfen der Einwohner. Man ist angespannt, manch einem fehlt die Luft zum atmen und ein Krieg scheint unausweichlich. Das wurde Nero Valerius bewusst noch bevor er das erste Blutopfer nahm, noch bevor Silas in das Land einfiel und ihm das kostbarste raubte, was er in seinem Leben je besessen hatte. Liebe. Sein Onkel würde sterben müssen und wenn Nero selbst sein Leben bei diesem Vorhaben verlieren würde, so was das ein Preis, den er zu zahlen bereit war.
Doch was, wenn sie nicht erfolgreich sein würden? Was, wenn Silas ihn schlagen und damit an die Macht kam? Was für eine Zukunft würde ihnen bevorstehen? Gab es überhaupt eine Zukunft in diesem Land?
Das dunkle Grollen der Erde wird stärker, das Gebirge scheint sich zu einem eigenständigen Wesen erhoben zu haben und forderte bereits viele Leben. Die strengen Linien zwischen dem Adel und dem allgemeinen Volk beginnen zu verschwimmen, doch der zaghafte Zusammenhalt zu dieser schweren Zeit wird auf eine harte Probe gestellt. Die Herkunft, der eigene Rang, gar der Glaube - das alles darf in Anbetracht der dunklen Bedrohung nicht mehr wichtig zu sein.
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#8

I. STERBENDE WELT


IV. KRIEG BLEIBT IMMER GLEICH » TAG 18. TAG DES SOMMERS

Das Sonnenlicht brach sich über dem Gipfel des Gebirges und lange Schatten zogen sich durch das Land Valeria, als der 18. Tag des Sommers anbrach. Es war ruhig, nahezu friedlich, als sich eine schwarze Gestalt durch den heiligen Hain schob. Ein letztes Mal beschritt er den Pfad, ein letztes Mal grüßte er die Toten, ihnen schwörend, sie nie zu vergessen und sich ihrer würdig zu erweisen. Sein Gang war schwerfällig und die Verletzungen, die bis zu diesem Tage noch nicht verheilt waren, zehrten an seinen Kräften. Die goldenen Iriden betrachteten einen großen Baum, unlängst waren die rosafarbenen Blüten abgefallen, welche nun die Früchte preisgaben, an denen sich Vögel und anderes Getier labte. Ein Seufzen rang sich aus seiner Kehle. An seiner Seite ein Fuchs - Anchor Aegidius. Ein Vertrauter, ein Freund, ein Teil seiner großen Familie. Sie schwiegen und doch bemerkte Nero Valerius die Sorge, die den anderen erfasst hatte nachdem der König ihm ein entscheidendes Versprechen abgerungen hatte. 'Egal was passiert, pass auf sie auf.' 

Als Bryna die Stuten vor Sonnenaufgang versammelte und sie - wie Ecair es gesagt hatte - aus dem Tal hinaus führen wollte, stellte sich Nurija ihr in den Weg. Der Blick der Göttin war kalt, an ihrer Seite ihr 'Gemahl'. Sein Blick aus ruhigen Augen lag auf der feuerroten Stute. Mit einem Nicken signalisierte Silas seinem treuen Untertanen - Hector - eine der Stuten zu sondieren. "Ihr Leid, ist deine Schuld.", donnerte der König und ließ das junge Ding zu seinen Soldaten bringen. Sie war sowieso nicht weiter wichtig.

Als Silas an diesem Morgen sein Heer versammelte und sie in die letzten Feinheiten seines Plans einweihte, lag ein siegessicheres Lächeln auf den Lippen des Verbannten, des unrechtmäßigen Erbes Valerias. Sie würden gewinnen, dessen war er sich sicher und so war es auch nicht verwunderlich, als er Nurija befahl, dass sie am Abend des Tages über den geheimen Pfad mit den Stuten - ausgenommen Echo Valerius und Bryna - nachkommen sollte. Sie und die anderen Stuten sollten den Untergang sehen, sollten die Leichen zählen die er eingefordert hatte, die Seelen, die er verdammte. Sein Abschied war lieblos, wie es sich für einen Gott - dem keiner etwas entgegen zu setzen hatte - nun einmal gehörte. Für ihn war klar, dass er sie wiedersehen würde, auf der anderen Seite des Landes. 

Doch sie waren nicht die einzigen, die sich auf einen Wandel vorbereiteten. Auch das Land in welchem sie lebten, schien von den Unruhen der Einwohner erfasst worden zu sein. Ein Beben ging durch die Erde, anfangs kaum wahrzunehmen, schwoll es im Laufe des Tages an. 

Silas ignorierte die Warnzeichen des Steins, sah es sogar als ein gutes Omen an, dass sich das Land nun dem rechtmäßigen König offenbarte. Es war ebenso wild und unbezähmbar wie er.

Nero Valerius befahl die Stuten und die geschwächten Mitglieder der Monarchie an das westliche Ende des Tals, nah der Höhle, die Rhuen einst fand, zu bringen. Sie sollten beschützt werden von den wenigen Soldaten, die er entbehren konnte. Darunter waren Álvaro, Obsidian, Lucius Astoria und die beiden größten Leibwächter - Lantar Pheiros und Aurus Lux. Selbst seinem Leibheiler - Ezrael Achilléas - hatte er noch einmal einzelne Kampflektionen nahe gebracht, damit dieser in der Not den Soldaten zur Seite stehen konnte.

Als die Sonne den höchsten Punkt am Horizont erreichte, hatte der Mond endgültig seine Position in ihrer Mitte erreicht. Die Schatten verschwanden und eine seltsam anmutende Dunkelheit ergriff das Land. 

Silas und seine Meute erreichten gerade einen verschlungenen Pfad, der sie von dem bekannten Weg in Richtung heiligen Hain in die Richtung der Kiesgrube führen würde. Der Anführer der Abtrünnigen erkannte darin eine Chance die Einwohner Valerias zu überraschen und nutze sie. Eine kleinere Gruppe von Soldaten, darunter Isaak und Ecair, zusammen mit Echo Valerius und Bryna - verfolgten den ursprünglich geplanten Weg, während Silas und der Groß seines Heers den anderen Weg nahmen. Auf einmal begann das bis dato stärkste Beben. 

Ein tiefes Grollen zog durch den Stein, man hörte ihn brechen und wütend stieß schwarzer, heißer Rauch aus dem Krater in dem vor einigen Wochen noch das Refugium gelegen hatte. Es passierte das, was keiner erwartet hatte. Die Gebirgskette brach zusammen. Eine Schlucht tat sich auf, mehrere Kilometer breit und sie verschluckte einen Teil von Silas Heer. Sie schrien, sie brannten

Das Spektakel blieb Neros Heer nicht verborgen und mit einer Mischung aus Angst und Faszination verließ ein Teil des königlichen Heers seinen Posten am heiligen Hain, machte sich auf den Weg in die Mitte des Landes, den Geräuschen - den Schreien - folgend, die sie vernahmen. Gabriel Noctis und Koraés Achilléas blieben mit weiteren Soldaten zurück um die Stellung zu halten.

Als Nero und seine Gefolgsmänner die Schlucht erreichten, bot sich ihnen ein schauerlicher Anblick. Vereinzelte Leichen säumten den breiten Pfad und doch war es nicht das schlimmste. Aus dem schwarzen Rauch lösten sich Gestalten, allem voran Silas, der mit einem irren Ausdruck in den Augen, den Befehl zum Angriff gab. Es waren nicht viele die ihm folgten, doch es waren immer noch mehr.
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#9

I. STERBENDE WELT


V. EUER LEID IST MIR GLEICH » TAG 20. TAG DES SOMMERS

Dem Sommer folgte der Spätsommer, gezeichnet von hohen Temperaturen, einer ungnädigen Sonne und einem wolkenlosen Himmel mussten die Einwohner Valerias durch das Land streifen. Doch dort wo sie einst Verbündete wussten, trafen sie auf taube Ohren und Feindseligkeit. Das Land und seine Einwohner waren in Ungnade gefallen und selbst das Verhandlungsgeschick des Königs, Nero Valerius, brachte sie keinen Meter weiter. So blieb der bunt zusammengewürfelten Herde nur der lange und heiße Weg durch die Coll-Wüste.
Nero machte keinen Hehl daraus, warum man ihnen an anderen Orten keine Zuflucht gewährte, erzählte von den Fehlern die er einst begann und die List auf die er vor vielen Jahren im Knabenalter hereingefallen war. Er bat die Mitglieder seiner Herde, die für ihn unlängst einer Familie glich, ihm zu folgen, auch wenn die Reise die er anstrebte mit großen Strapazen verbunden war. 

Alle die sich entschieden ihm zu folgen, bereiteten sich auf einen langen Marsch durch die Coll-Wüste vor. Was dahinter lag, wussten sie. Das Land der Templer und das Zwergenreich, von denen AaragonArtemis und Atlas berichteten. Und sie alle wussten, dass sie auch von diesen beiden Parteien keine Hilfe zu erwarten hätten. Ihre Zukunft lag im Dunkeln. 
Atlas zeigte den Mitgliedern der Herde, wie man aus Kakteen trinkt und wie das feuchte Fleisch der Pflanze den Hunger kurzfristig stillt. Doch ihre Hauptnahrung besteht aus getrockneten Gestrüpp, dass spärlich zu finden ist. Während es Tagsüber zwischen 35 °C und 45°C warm ist, kühlt die Wüste in der Nacht auf Rund 10°C ab. Der Temperaturunterschied macht ihnen allen zu schaffen und man entschied sich, tagsüber nur wenig Kilometer zurückzulegen und sich lieber gegenseitig Schatten zu spenden - dafür mussten sie Nachts einiges an Strecke zurücklegen.
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#10

I. STERBENDE WELT


VI. DIE SONNE GEHT AUF » TAG 27. TAG DES HERBSTES

Nachdem die Herde sich von der strapaziösen Reise durch die Wüste erholt hatte, trat Jeevan erneuert mit seiner Bitte an den schwarzen König heran. "Unsere Familie wurde gefangen... Kannst du uns helfen?", Nero, der bereits seit ihrer Ankunft das Gefühl hatte, dass er diesen Pferden wohl oder übel etwas schuldig sein würde, ließ sich darauf ein. Jeevans Familie - wie er den lose zusammengewürfelten Haufen Pferde nannte - wurde von Menschen gefangen. Einer raubtierähnlichen Spezies die es sich allem Anschein nach zur Aufgabe gemacht hatte, alle anderen Lebewesen zu unterjochen. Nero besprach das Vorgehen mit seinen engsten Vertrauten und schickte letzten Endes Gabriel Noctis, Desmond Aegidius und Atlas los um Jeevan und den anderen zu helfen. 
Was in jener Nacht geschah können nur Desmond und die anderen Anwesenden sagen, doch sicher war, dass sie ein langjähriges Mitglied der Monarchie verloren hatten. Gabriel Noctis starb bei Rettungsaktion und den Fliehenden blieb nichts anderes übrig als seinen Leichnam dem Gegner zu überlassen. Dadurch wurde Asariel Noctis zur Witwe - abermals. 

Nach der Rückkehr zur Herde, wurde Nero jäh bewusst, dass sie die Oase nicht länger bewohnen konnten. Die Nahrung wurde langsam knapp, die Temperaturen fielen stetig und die Bedrohung durch die Menschen schien nun noch größer als zuvor. Ohne den anderen einen Moment der Trauer zu gewähren, trieb der Rappe die Herde wieder an und zog mit ihnen in nord-östliche Richtung. 
Der beschwerliche Marsch durch die Wüste dauerte drei weitere Tage, doch auf ihrer Reise verloren sie kein weiteres Mitglied. Als sie das Gebirge erreichten, stellte Nero erleichtert fest, dass der Tunnel von dem er einst seinem Neffen berichtete, nach wie vor existent war und in weniger als einem halben Tagesmarsch durchquerte die gesamte Herde das Gebirge. 

Hinter dem Gebirge erstreckte sich eine weite, grüne Steppe. Nero kannte diese Steppe und wusste, was sie hier erwarten würde. Das Grenzgebiet zu den Templern und dem Zwergenreich
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